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Whiz-zarD

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Alle Beiträge von Whiz-zarD

  1. Das Problem in Deutschland ist vorallem, dass man keine richtige Vision hat, wie digitale Prozesse aussehen könnten. Auch fehl der Wille, da man vieles automatisieren und somit Beamte abschaffen könnte und wer sägt schon am eigenen Stuhl, auf dem man sitzt? Darum beschränken sich die Mühen auch im Grunde nur damit, die analogen Formulare zu digitalisieren. Wenn mal doch versucht wird, etwas in eine moderne Form zu bringen, dann sind es gleich sehr große, prestigeprächtige "Leuchtturm"-Projekte, die aber von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind, weil neben der fehlenden Vision auch man immer wieder den Fehler macht, alles wasserfallartig zu planen und darum ist das LiMux-Projekt (neben der Microsoft-Lobbyarbeit) auch gescheitert. Was nützt ein Linux-System, wenn eh weiterhin Briefe eingescannt und E-Mails ausgedruckt werden und Formulare in Word- oder PDF-Format vorliegen? Vielmehr bedarf es viele, viele kleinere Projekte, wie aber nicht umgesetzt werden, weil der "Wumms" fehlt. Treiber ist oft das Argument "neue Arbeitsplätze" aber der digitale Wandel wandelt Arbeitsplätze um. Es werden mehr IT-Fachkräfte benötigt und immer weniger E-Mail-Ausdrucker. D.h. der digitale Wandel erzeugt keine neuen Arbeitsplätze. Im idealfall baut er sogar welche ab. Das verkauft sich aber im öffentlichen Sektor nicht so gut. Es wird immer gesagt, dass wir einheitliche Prozesse benötigen. Die haben wir aber im Grunde schon. Ich mein, das z.B. Grundbuch sieht in Schleswig-Holstein genauso aus, wie in Bayern. Führt die Daten in eine große Datenbank zusammen und schwupps! Haben wir ein bundeseinheitliches Grundbuch. Mit dem Personalausweis und dessen RFID-Chip könnte man sich dann ausweisen und seine Grundbuchauszüge einsehen. Neulich brauchte ich mal einen Grundbuchauszug und musste ihn per Post beantragen, da das zuständige Grundbuchamt nicht mal eine öffentliche E-Mail-Adresse (und offenbar auch nur ein einziges Telefon) besitzt. 😒Das hat 4 Wochen gedauert. Vor zwei oder drei Jahren hab ich mal über das Kontaktformular der Deutschen Rentenversicherung eine Frage gestellt. Die Antwort kam 6 Wochen später per Brief. Da fässt man sich doch an den Kopf. Oder auch Schulen: Anstatt mit den Digitalpakt den Schulen die Arbeit zum digitalen Wandel aufzudrücken, die damit komplett überfordert sind, könnte man auch einheitliche Systeme zur Verfügung stellen. So sehr unterscheiden sich die Formen der Schulen z.B. in Schleswig-Holstein und Bayern auch nicht. In jedem Bundesland gibt es Klassen und Unterrichtsstunden. Wo ist also da das Problem, ein einheitliches System zu entwickeln, was vom Bund (oder auch meinetwegen vom Land) gehostet wird? Anstatt ca. 32.000 Insellösungen (Anzahl Schulen in Deutschland), gäbe es maximal 16 Insellösungen. Ich hatte mir mal vor einiger Zeit einige Anträge von Schulen durchgelesen, die Gelder vom Digitalpakt beantragt haben. Eine Schule wollte mehrere dieser Tiptoi-Dinger anschaffen, weil das irgendwas mit digital zu tun hat. Oder Krankmeldung: Der Arzt druckt die Krankmeldung für den Arbeitgeber und Krankenkasse aus. Die Meldung für den Arbeitgeber verschicke ich dann per Post und die für die Krankenkasse fotografiere ich ab und lade sie dann über deren Online-Portal hoch. Warum schickt der Arzt die Meldung, in digitaler Form, nicht direkt an die Krankenkasse? Die Krankenkasse kennt eh meinen Arbeitgeber. Dann kann die Krankenkasse die Meldung auch automatisch an den Arbeitgeber schicken. Um einen neuen Ausweis zu beantragen, zum Amt zu gehen, macht für mich schon noch Sinn aber wozu brauche ich dort die Geburtsurkunde? Wieso reicht der derzeitige Ausweis nicht? Meine Geburtsurkunde ist ein kleiner Zettel, der noch mit einer Schreibmaschine getippt wurde. Dieser Wisch ist überhaupt nicht manipulationssicher. Den könnte ich selber verfasst haben.
  2. Naja, erstmal haben allgemeinbildende Schulen oft kein geeignetes Personal für IT-Themen und zweitens müssen die Schulen ja auch die SchülerInnen abholen, die kaum bis gar keine Berühungspunkte damit haben. Also kann der Unterricht auch nicht so tief sein. In einem Studium geht man ja schon deutlich tiefer. Am Anfang wird man zwar auch quasi bei Null anfangen aber das Tempo steigert sich schnell. Aber hier sei gesagt: Ein Studium ist keine Berufsausbildung. Auch wenn eine FH mehr praxisorientiert ist, wird man hier keine zig Frameworks lernen, die man in der Wirtschaft findet und man wird auch keine fancy Anwendungen entwickeln. Es geht um das Lehren von Grundlagen. Du wirst also überwiegend mit Konsolenanwendungen zu tun haben. Kann sein, dass du noch UI/UX-Themen bekommst aber diese werden auch überwiegend theoretisch sein.
  3. Naja, es ist eine FH und keine Uni. Auf der FH ist der Praxisanteil schon höher aber ja, ich hab auch das Gefühl, dass das Studium falsch verstanden wird. Man setzt sich da nicht hin und lernt einfach eine Programmiersprache. Das geht schon tiefer. Algorithmen, Datenstrukturen und auch Softwarearchitektur sind sprachenunabhängige Themen. Darüber hinaus wird man es auch u.a. mit lineare Algebra zu tun haben. Du wirst schnell an Themen ankommen, die du nicht kennst.
  4. In diesem Fall muss der Unterrichtsfluss gestoppt werden. Was bringt es denn, wenn er alles erzählt und ihr davon nichts versteht? Das ist nun auch ein Stück eure Schuld, wenn ihr da nicht mitkommt. Ihr seid erwachsene Personen und keine Kleinkinder. Wenn ihr in weiterreden lässt, weil es den Fluss stört, dann hört aber auch mit dem Jammern auf.
  5. Da kenne ich aber viele Gegenbeispiele. Für einen Studienabsolventen mag vielleicht selbstständiges lernen noch in den ersten Jahren besser klappen aber irgendwann kommt auch der alltägliche Arbeitswahnsinn und dann klappt es nicht mehr so gut. Auch sowas verlernt man mit der Zeit, da man im Laufe seines Lebens die Prioritäten anders gestaltet und das ist auch absolut normal. Ich kenne viele Studienabsolventen, die kurz nach dem Studium stehengeblienben sind und sich kein Stück weitergebildet haben. Diese arbeiten dann sehr ineffizient, da sie ihr Werkzeug gar nicht kennen. In einer schönen, heilen Welt, wo jeder gewissenhaft sich weiterbildet, gäbe es auch kein Legacy Code aber die Welt ist voll davon. Überwiegend verursacht durch Studienabsolventen, da es früher kaum andere Möglichkeiten gab, so ein Beruf zu erreichen. Eigentlich bildet man sich ja nicht nur für den Betrieb weiter, sondern auch für sich selbst, um für dem Markt attraktiv zu bleiben. Es muss ja nicht eine Kündigung seitens des Arbeitgebers sein, sondern eine Kündigung seitens des Arbeitnehmers, da die Lebensumstände dies vielleicht erfordern (Umzug, Umorientierung, etc.) und da kommt man mit 10+ Jahre altem Wissen nicht mehr weit.
  6. Ja. Ein Ausbilder kann Ausbildungsbeauftragte ernennen, die bei der Ausbildung mitwirken (§28 (3) BBiG). Das ist völlig normal, da ein Ausbilder auch nicht alles weiß und nicht rund um die Uhr die Auszubildenden betreuen kann. Dann ist es halt bei euch so umgesetzt, dass der Ausbilder die organisatorischen Dinge übernimmt, die Ausbildung überwacht und das vermitteln der Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten übernehmen dann Ausbildungsbeauftragte. Kann man machen. Es spricht nichts dagegen.
  7. Um vielleicht noch mal die Frage gründlicher zu klären: Im Grunde ist ja jede Art von Programmierung eine Datenanalyse. In imperativen Programmiersprachen (z.B. Java) trifft man ja z.B. durch Kontrollstrukturen (if-then-else, switch-case, ...) Entscheidungen auf Basis von Daten, was ja im Grunde auch schon eine Analyse ist. z.B. man möchte aus einer Liste von Zahlen wissen, welche Zahlen gerade sind und wie viele es sind. Das lässt sich mit Kontrollstrukturen herausfinden. int numbers[] = {1, 2, 3, 6, 7}; int count = 0; ArrayList<Integer> filteredNumbers = new ArrayList<Integer>(); for(int number : numbers) { if(number % 2 == 0) { filteredNumbers.add(number); count++; } } System.out.println("Zahlen:"); for(int number : filteredNumbers) System.out.println(number); System.out.println("Anzahl: " + count); // Ausgabe: // Zahlen: // 2 // 6 // Anzahl: 2 Inzwischen verfolgt man eher einen Ansatz aus der funktionalen Programmierung. Dafür gibt es ja in Java die sog. Streams, in der die Daten durchlaufen und verarbeitet werden. z.B. nur die geraden Zahlen in die nächste Verarbeitung laufen lassen, um dann die Zahl zu ermitteln. int numbers[] = { 1, 2, 3, 6, 7 }; List<Integer> filteredNumbers = Arrays.stream(numbers) .filter(number->number % 2 == 0) .boxed() .collect(Collectors.toList()); System.out.println("Zahlen:"); filteredNumbers.forEach(number->System.out.println(number)); System.out.println("Anzahl: " + filteredNumbers.size()); // Ausgabe: // Zahlen: // 2 // 6 // Anzahl: 2
  8. Was hat Java mit Daten zu tun? Daten sind Daten und haben mit der Programmiersprache nichts zu tun.
  9. Ich denke auch, dass man da mehr nachsichtiger sein muss. Bremsen kann man einen Lehrer, indem man während des Unterrichts fragen stellt. Ihr seid auch nun keine Kinder mehr, denen man alles in Mundgerechte Häppchen schneiden muss. Wenn der Sinn und Zusammenhang nicht verstanden wird, dann fragt nach. Wenn ich dann aber sowas lese wie: Klingt das alles sehr stark nach "Der Lehrer ist doof!", wie man es aus seinen Kind- und Jugendtagen kennt. Ja, die Fragen fallen vielleicht nicht sofort einem ein aber wenn man dann zu Hause noch mal in Ruhe die Themen durchgeht, dann kann man sich die Fragen aufschreiben und am nächsten Tag diese Fragen gemeinsam mit dem Lehrer klären. Ihr seid alle erwachsen und da ist vieles möglich. Wenn du nicht weißt, was eine UV-Pipeline* ist (wobei ich denke, dass es nur falsch aufgeschrieben wurde), dann frage nach. Erkläre den Lehrer, dass der Begriff selbst bei Google zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis führt und möchtest wissen, wo der Begriff herkommt. Zusätzlich würde ich auch den Lehrer fragen, ob es möglich sei, alte Klausuren zu bekommen, um mit denen zu lernen. Oft merkt man dann, welche Themen relevant sind und welche nicht. * Bezüglich der "UV-Pipeline": Ich bin zwar kein Experte für CPUs aber wie es für mich aussieht, wird bei der Intel-Implementierung der sog. Out-of-order execution zwei Pipelines aufgebaut, die man U und V nennt.
  10. Hab ich in den Entwicklerkreisen bis jetzt noch nicht so wahrgenommen. Im Handwerk ist mir dies aber aufgefallen. Einer von vielen Gründen, warum ich meinen alten Job aufgegeben habe.
  11. Schon mal kompiliert? Der Fehler geht weg, wenn man kompiliert.
  12. Kommt drauf an, in welchem Bundesland du lebst. Außer in Bayern und Sachsen gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf Bildungsurlaub. https://de.wikipedia.org/wiki/Bildungsurlaub
  13. Whiz-zarD hat auf einen Beitrag in einem Thema geantwortet in IT-Arbeitswelt
    Ich glaube, das ist regional abhängig. In Großstädten wird man wohl mehr Softwareentwicklungsfirmen finden, als in ländlicheren Regionen. Außerdem braucht nicht jede Firma einen Entwickler, sondern eher einen FISI, um deren IT-Infrastruktur zu administrieren. Auch gibt es schon fast für jeden Mist eine Software. Für alltägliche Dinge braucht ja nichts mehr entwickelt werden. Also bleiben Spezialanwendungen übrig. Das haben sich aber Handwerksunternehmen zum Teil selber eingebrockt, indem man die Angestellten wie Scheiße behandelt. Hab ja damals als Mechatroniker gearbeitet und als Zeitarbeiter hab ich viele Firmen gesehen und ganz ehrlich: In Handwerksunternehmen bringen mich keine 10 Pferde mehr.
  14. Ich denke, dass es aber eher Einzelschicksale sind und kein Muster. Wenn die Ausbildung gut verläuft, hat man ja kein Grund, sich auszukotzen. Also wird man hier überwiegend die schlechten Beispiele finden. Um Programmieren zu lernen ist das mit Kanonen auf Spatzen schießen und als Ausbilder würde dir ich den Vogel zeigen. Ich handhabe es so, dass ich zuerst eine Art Frontalunterricht zu dem jeweiligen Thema gebe (z.B. Unittests, If-Anweisung, Schleifen, ...) und stelle dazu in Form einer Coding Kata eine Aufgabe. z.B. die berühmte FizzBuzz-Aufgabe, die Berechnung eines Widerstandes anhand der Farbringe oder wenn es etwas advanced wird, die Ermittlung, welches Pokerblatt höherwertiger ist. Ab und zu gebe ich mal ein Interface vor, was der Azubi dann implementieren muss oder ich lasse ihn selber entscheiden, wie die Aufgabe gelöst werden kann. Storypunkte ist auch nichts, was der Ausbilder vorgibt. Storypunkte sind Komplexitätsschätzungen und somit eher Erfahrungswerte. Für den Ausbilder ist es vielleicht 1 Punkt und für den Azubi sind es 7 Punkte, weil er nun mal keine Erfahrung hat.
  15. Die "Standard-Azubi-Aufgaben" stehen in der Ausbildungsordnung und nirgends anders. Klar, ein Azubi kann auch mal die Kaffeemaschine sauber machen oder die Werkshalle ausfegen, etc. aber auch nur, wenn alle anderen Angestellte dies auch mal machen. Dann kann dies ein Teil der Ausbildung sein, weil es auch um Teamarbeit, Sauberkeit des Arbeitsplatzes und ggf. auch um Müllvermeidung geht. Putzt der Azubi aber immer als einziger die Kaffeemaschine, so kann der Azubi dies auch verweigern, weil er dadurch nichts lernt. Und ich denke, hier liegt der Knochen begraben. Die meisten Azubis kommen gerade frisch von der Schule. Da wird denen quasi noch alles hinterhergetragen und Lehrende haben einen Plan, den sie schon seit 20 Jahren in ihrem Mikrokosmos rauf- und runter kaspern. In Betrieben, ist es aber schwierig, so ein Plan zu erstellen und auch einzuhalten, weil man ja auch gar nicht so richtig weiß, was in den nächsten 6 - 12 Monaten in der Firma für Aufgaben/Projekte anstehen und viele Dinge müssen auch ineinandergreifen. Darüber hinaus sind die Azubis noch schüchtern und trauen sich nicht zu sagen, dass sie gerne Arbeit hätten und zu guter Letzt hat der Ausbilder evtl. auch gerade keine Zeit, da er ja auch nicht rund um die Uhr nur die Azubis betreuen kann. Ich kann mir also schon denken, dass viele Azubis sich sowas wie ein Stunden- oder Wochenplan vorgestellt haben, weil sie es so von der Schule halt kennen. Ich als FIAE-Ausbilder handhabe es so, dass ich die ersten 6 Monate den Azubi erstmal mit kleinen Übungsaufgaben versorge und somit Schritt-für-Schritt die Softwareentwicklung näherbringe. Je nach Wissenslage (einige brauchen länger, andere kürzer) verlängere ich entweder die Zeit oder schaue in den aktuellen Projekten, welche Aufgabe wir uns gemeinsam anschauen können oder der Azubi mal alleine versuchen könnte. Im Zuge des Home Office (wir machen seit der Pandemie 100% Home Office) habe ich aber das Gefühl, dass die Betreuung zu kurz kommt, da man halt nicht mehr zusammen in einem Raum sitzt. Ich bin für jedes Feedback dankbar, das ich von Azubis bekomme, denn ich möchte auch den Job so gut, wie möglich machen aber leider kommt da auch oft zu wenig rüber. Vielleicht aus Angst, was falsches zu sagen oder weil die Azubis selber keine Gedanken gemacht haben, wie es aus deren Sicht besser laufen könnte. Aber dies ist meine Sicht als Ausbilder. Vielleicht schreibt der eine oder andere Azubi mal was dazu.
  16. Whiz-zarD hat auf einen Beitrag in einem Thema geantwortet in IT-Arbeitswelt
    In diesem Zusammenhang kann ich nur den Youtuber Jayme Edwards aka Healthy Software Developer empfehlen, der genau über diese Themen spricht. Die meisten haben agile Softwareentwicklung nämlich nicht verstanden und das ist ein sehr großes Problem. Bei uns versucht man auch diese New Work bzw. die agile Softwareentwicklung einzuführen aber es ist im Grunde krachend gescheitert aber es will keiner so richtig wahr haben. Man dachte, man könnte schneller releasen, wenn die Entwickler nach Scrum arbeiten aber das zyklische Releasen ist ja kein Mittel, um den Kunden zu beweisen, dass man schnell releasen kann, sondern dient dazu, um schnell Feedback zu sammeln. Gibt es kein Feedback und plant Änderungen (auf Basis des Feedbacks und der Retro) auch nicht in sein Regelprozess ein, ist es einfach Wasserfall. Wer agile Softwareentwicklung einführen möchte aber beim Wasserfall bleibt, der verursacht Chaos. Ich denke, die meisten Firmen können überhaupt keine agile Softwareentwicklung einführen und sollten dies auch so anerkennen. Dave Thomas, einer der das Agile Manifesto mitgeschrieben hat, berichtete auf einer Konferenz, dass z.B. das Beschätzen von Zeiten bei der agilen Softwareentwicklung nicht vorgesehen ist. Was soll man denn auch beschätzen, wenn die Software im nächsten Zyklus evtl. ganz anders aussehen muss? Wenn der Kunde oder das Management weiterhin darauf pocht, ist es Wasserfall, weil dann eine Deadline bestimmt wird. Es bedarf ein komplett anderes Mindset, wenn man sowas einführen möchte. Nicht nur bei den Entwicklern, sondern in der gesamten Firma und auch bei den Kunden. Es müssen Mittel und Wege gefunden werden, wie man Kunden aktiv in den Entwicklungsprozess einbindet. Sei es durch Umfragen, Betatester, direkter Ansprechpartner bei fachlichen Fragen oder weiß der Geier noch was. Außerdem müssen ggf. sogar die Kundenverträge umgeschrieben werden. Diese Mühen machen aber gefühlt nur sehr wenige bis gar keiner. Gefühlt versucht man, wie hier schon angedeutet, die Entscheidungen nach unten zu drücken und daher kommen auch die ganzen Meetings, weil man als Entwickler plötzlich zusätzlich das Projekt managen muss. Das Daily Meeting ist auch nicht dafür gedacht, dem Product Owner oder anderen Managern einen Bericht zu erstatten, wie weit man gerade ist, sondern dient einzig für das Team, um sich zu koordinieren und Probleme anzusprechen und sowas wie Burn-Down-Charts halte ich auch für kontraproduktiv, weil es ein Druck auf die Entwickler ausübt und Druck ist für die Softwarequalität immer schlecht. Ich bin mir sicher, dass man in vielen Firmen den Scrum-Kram in die Tonne treten könnte und es würde niemanden auffallen.
  17. Naja, aber gerade bei Rabattierung von Essen sehe ich da einfach keinen Benefit. Genauso kann er auch nur das Gehalt um 50 € die Woche erhöhen. Hat den gleichen Effekt, denn letztendlich muss ich essen, sonst verhungere ich. Also muss ich sowieso Essen kaufen und ob ich jetzt die Pizza mit einer Rabattierung über einer App oder durch mehr Gehalt bezahle, spielt nun auch keine Rolle. Der Arbeitgeber stellt sich damit nur künstlich besser, indem er dies als Benefit anpreist.
  18. Ich bin jetzt kein großartiger Koch und außerdem hasse ich es zu kochen aber ich finde, es ist schon ein bisschen bedenklich, wenn mein Arbeitgeber mich noch bei einer gesunden Ernährung unterstützen soll/muss/möchte. Eigentlich sollte dies schon ein Teil der Erziehung sein. Es müsste darauf schon viel mehr im Kindes-/Jugendalter darauf gezielt werden, sich gesund zu ernähren. Ergo: Schulen sollten viel mehr sowas lehren, als z.B. die binomischen Formeln (die ja nur ein Rechentrick sind) oder die Französische Revolution. Mit irgendwelchen Essensgutscheinen wird der Arbeitgeber nicht erreichen, dass ich mich gesund ernähre, wenn ich mit diesen Gutscheinen weiterhin meine Burger und Pizza kaufen kann. Wenn, dann muss es auf eine andere Weise geschehen, wie z.B. gemeinsames Kochen unter der Anleitung eines Kochs. Dafür müsste man aber wohl in eine Küche investieren. Essensgutscheine oder ein Obstkorb ist nur eine billige Art, so zu tun, als würde man die Gesundheit der Mitarbeiter denken.
  19. Weil solche Menschen halt nichts anderes kennen. Ich nehme mal an, dass die meisten Bilder eh mit dem Smartphone gemacht werden. Da ist das Hochladen auf eine Webseite sehr umständlich. Außerdem wird sich wohl an diesem Tage keiner die Webseite anschauen, sondern ist mit dem Feierlichkeiten zugange. Ich würde es so einfach, wie möglich halten. Ich nehme an, dass die meisten eh Whatsapp haben. Warum also nicht eine Gruppe öffnen, wo jeder die Bilder direkt teilen kann? Am Ende des Tages werden die Bilder halt von dort runtergeladen, Gruppe gelöscht und die Bilder werden dann irgendwo zum Download angeboten.
  20. Wieso unbedingt Scrum? Hat man CI/CD Pipelines nur in der agile Softwareentwicklung? Ich würde sogar soweit gehen, dass die meisten Firmen nicht mal im Ansatz den Kern von agiler Softwareentwicklung bzw. Scrum verstanden haben und wenn doch, es auch wirklich leben. Aber das gehört wohl nicht hier her. Ja, sehe ich auch so. Alles andere klingt erstmal für vergeudete Zeit. Ein Studium oder eine Ausbildung zum Anwendungsentwickler würde ich erst ins Auge fassen, wenn ich merke, dass der Weg halt nicht klappt. Derzeit ist aber der Markt abgegrast und Firmen bekommen zu wenig Fachkräfte und stellen daher auch öfters Quereinsteiger ein, sodass die Chance, einen Job zu bekommen, doch recht hoch ist. Zumal es sich wohl um den münchner Raum handelt. Da sollte man schon was bekommen, wenn die eigene Firma nichts anbieten kann.
  21. Whiz-zarD hat auf Ts61's Thema geantwortet in .NET
    Gibt es den Pfad überhaupt? (Ich nehme zumindest an, dass er nicht leer ist und du ihn nicht hier reinkopiert hast.)
  22. Werden auch gerne als Urlaubsvertreter eingesetzt. In meinen damaligen 3 Jahren (2004 - 2007) als Zeitarbeiter hatte ich kaum bis gar keinen Urlaub, da ich eben überall als Urlaubsvertretung eingesetzt wurde. Berufsanfänger dürften wohl kaum über den Mindestlohn hinauskommen. Ich konnte damals mit dem Gehalt der Zeitarbeitsfirma nicht mal eine Wohnung bezahlen.
  23. Amadeus Fire ist ein Personalvermittler. Die nehmen halt jeden, der nicht bei Drei auf den Bäumen ist.
  24. Und wieso nicht? Ich würde immer ein Vorbereitungskurs empfehlen. Man kann ja auch den Arbeitgeber fragen, ob er es zahlen würde. Schließlich kann dies auch fürs Unternehmen sinnvoll sein.
  25. Whiz-zarD hat auf einen Beitrag in einem Thema geantwortet in Ausbildung im IT-Bereich
    Das gilt nur auf Papier. Scrum ist nicht dafür da, dass die Entwickler isoliert arbeiten. Scrum ist eine variante der agilen Softwareentwicklung. Die agile Softwareentwicklung fokussiert sich auf kontinuiierliche Verbesserung auf Basis von Feedback. Feedback sowohl von Außen (z.B. Kunden) als auch von Innen (z.B. durch Retrospektiven). Wer kein Feedback bekommt, arbeitet nicht agil. Auch hier muss ich dich enttäuschen bzw. beruhigen. Für Scrum ist eigentlich keine Zeitbeschätzung nötig. Das wird zwar immer von der Projektleitung verlangt aber Zeitbeschätzung ist bei agilen Projekten nicht vorgesehen. Am Anfang eines Sprints wird immer eine sog. "Definition of ready" vereinbart. Also das Ziel eines Sprints. Dies kann und wird aber von Sprint zu Sprint unterschiedlich sein. Wenn jemand wissen möchte, ob Feature X in den kommenden 6 Monaten fertig ist, betreibt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wasserfall-Modell und nicht agile Softwareentwicklung. Bei Scrum bzw. agiler Softwareentwicklung kommt es mehr darauf an, welchen Wert ein Feature fürs Unternehmen hat. Ist es also wirtschaftlich lukrativ oder nicht. Das müsste aber der Product Owner oder andere Personen entscheiden aber nicht die Entwicker. Mit "wirtschaftlich lukrativ" ist aber nicht gemeint, wie lange die Entwickler nun brauchen, sondern ob es Sinn macht, in ein Feature Geld zu stecken. Also wie viele Kunden kann ich mit dem Feature erreichen? Welchen Mehrwert bietet es fürs Unternehmen? Das Problem ist allerdings, dass dies kaum jemand versteht und Firmen sich gerne damit rühmen, dass sie agil arbeiten aber eigentlich weiterhin nach Wasserfall arbeiten. Und ob Projekte Sinn machen oder nicht, lernt man auch erst in Laufe der Zeit, wenn man mehr Erfahrungen in der Fachdomäne sammelt. Jedes Unternehmen ist anders. Ein Unternehmen, was nach Wasserfall arbeitet, kann dir nichts über Scrum lehren und umgekehrt. Du wirst nur das kennenlernen, was das Unternehmen macht. Außerdem kann man sowas wie Zeitbeschätzung nicht auf Papier lernen. Da ist Erfahrung nötig und ist auch von Person zu Person unterschiedlich. Eine Person braucht vielleicht 3 Tage, um eine Weboberfläche zu bauen, weil diese Person sich noch nicht so gut damit auskennt. Eine andere Person ist vielleicht in einem halben Tag fertig. Das Problem bei der Beschätzung ist nämlich, dass man immer alles zum ersten Mal macht. Man kann nicht genau sagen, dass man für eine Weboberfläche wirklich x Stunden/Tage braucht, weil man diese noch nie gebaut hat. Wenn man es genau wüsste, hätte man sie schon mal gebaut aber dann wäre sie schon fertig und müsste nicht ein zweites Mal gebaut werden. Die Beschätzung ist also mehr ein Bauchgefühl, weil man es mit vorherigen Tätigkeiten vergleicht und dafür braucht man aber wiederrum Erfahrung.

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