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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege


geloescht_nibor

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Hm ja aber:

"Ein großes Problem ist die weiterhin hohe Abbrecherquote", sagt Kempf. So haben im vergangenen Jahr nach Bitkom-Schätzung nur rund 17.000 Studierende ihr Informatikstudium erfolgreich abgeschlossen. Das sind nur 500 mehr als 2011. Die Abbrecherquote liegt bei über 50 Prozent

Was das Problem mit Azubis ist versteh ich im übrigen. Unsere letzten beiden haben dafür gesorgt dass wir jetzt erstmal 1-2 Jahre Pause machen und keine neuen Auszubildenden annehmen.

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Da verstehe ich Euch dann aber auch nicht, wieso Ihr das nicht im Vorstellungsgespräch merkt? Ich meine, ich sehe und höre in der Bahn auch, dass grob geschätzt 70% sich nicht mehr richtig artikulieren und benehmen können. Aber solche fallen doch bei einem Vorstellungsgespräch durch oder werden erst gar nicht eingeladen. Oder etwa nicht?

Wobei ich mitunter mich frage, was oder wen die Firmen eigentlich wirklich suchen...

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Naja meine 2 Highlights aus diesem Jahr wohl gemerkt beide Azubis sind dritten...

1. Telefon klingelt... Nach dem vierten mal frage ich Azubi A ob er nicht vieleicht doch ein bisschen Lust in sich findet dran zu gehen. Azubi nimmt Höhrer "Yo? XYZ hier..."

2. Ich drücke Azubi B. Eine Kartusche für einen Drucker in die Hand - Gott bewahre das ich erwarte das er solche Aufgaben selbst erledigt - mit folgender Anweisung: Geh bitte zu Frau XY und tausche den Toner an dem Drucker. Antwort "Kann die das nicht selbst?!?".

Sowas erwarte ich auf jedenfall nicht mehr im Dritten Jahr. Ich gehe eigentlich mit relativ wenig erwartung ins fachliche an die Azubis ran. Ich bin auch gerne bereit abseits vom Tagesgeschäft noch Zeit zum lernen zu investieren, aber zum einen wird es nicht angenommen sondern man findet wirklich immer eine Ausrede und zum andern ist man dabei auch noch dreist und frech und das ist der Punkt der mich nervt.

Ich kann doch wenigstens in geringen Zügen Anstand, Freundlichkeit / Höflichkeit und vielleicht sogar noch etwas eigenständiges Denken und Vernunft erwarten. Ich möchte jetzt auch keine großen Reden schwingen über das liegt hierran das liegt daran und schade das es keine Wehrpflicht mehr gibt. Aber ganz ehrlich, dass kann es doch irgendwo nicht sein :).

Vor allem scheinen wir da nicht die einzigen zu sein hab das jetzt schon von mehreren Partnerfirmen und Kunden gehört dass es wirklich massive Probleme im sozialen Bereich bei den Azubis der letzten Jahre gab.

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Vor allem scheinen wir da nicht die einzigen zu sein hab das jetzt schon von mehreren Partnerfirmen und Kunden gehört dass es wirklich massive Probleme im sozialen Bereich bei den Azubis der letzten Jahre gab.

Wundert mich nicht. Ich brauch ja bloß mal im Münchner Raum schauen was da für ein Gesocks aufwächst und uU selbst Kinder zeugt.

Anstatt zu überlegen, wie man an einen Job kommt, um sich das neueste iPhone kaufen zu können denken immer weniger. Die denken eher dran, wie man die Leute "Abzieht". Wenns se dann erwischt werden, gibts großes Staunen, "Ja wie Straftat? Raubüberfall? Wir ham doch bloß dem sein Handy geklaut." Originalaussage eines 18 Jährigen!

Wenn die dann gefragt werden, welche Ausbildungsstelle die sich Wünschen, kommt als Antwort "Ach ne kein Bock, da muss man sooooo früüüüüh aufstehen".

Der Burner war mal einer, der wollte als Azubi einen 5er BMW als Firmenwagen. Weil er hat kein Bock Morgens ein paar KM mit dem Rad in die Arbeit zu Gurken.

Das Denken immer mehr Teens hat sich in den letzten Jahren Grundsätzlich in ein Anspruchdenken ohne Vorleistung gewandelt.

Ich sag ja nix, wenn die Hosen******er bissl Frech sind, aber wenn 16 Jährige Rollerfahrer an der Tanke als Aufforderung doch Bitte den Helm abzunehmen, nur ein "Halt den Mund Alte" antworten, kann ich nur den Kopf schütteln.

Und genauso verhalten sich immer mehr Azubis auch in den Unternehmen. Ich kenne jemand der im Jobcenter für arbeitslose U25 zuständig ist. Fast schon Tendenziell kann man behaupten, die Jugend ist nicht unbedingt so fleißig wie sie sein könnte.

Konstruktive Gegenmaßnahmen? Kein Plan, vielleicht den Teens mal öfter in den Oarsch treten. :D

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Ich denke man kann an der Mentailität der Jugendlichen gar nicht mehr so viel ändern. Liegt ja auch an der Erziehung der Jugendlichen seitens der Eltern. Wenn da schon versagt wird, oder zuviel durchgelassen wird, dann wird das auch nichts. Aber man sieht ja was für Eltern Kinder in die Welt setzen. Von daher ist es ja kein Wunder. Der Apfel fällt nunmal nicht weit vom Stamm. Wenn die Eltern einem diese 0-Bockmentalität vorspielt, warum sollten sich die Kinder da ändern?

Dieser "Wandel" hat seit den letzten 12 Jahren stark zugenommen wie ich finde.

Allerdings muss man dazu sagen, je älter die Jugendlichen, desto reifer sind sie auch (so meint man zuminndest, Außnahmen bestätige die Regel). Also es macht schon einen Unterscheid ob man einen 16 Jährigen oder einen 21 Jährigen als Auszubildenden einstellt.

Ich für meinen Teil kann Jugendliche nicht verstehen, die eine (oder sogar mehrere) Chance bekommen, einen Beruf zu lernen und daraus nichts machen bzw. sie für selbstverständlich ansehen.

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Man muss aber auch dazu sagen, dass wie schon weiter oben geschrieben die ANzahl der Studienanfäger zunimmt - genau so wie die Abiturientenquote.

Das Abitur heutzutage ist trotzdem noch wesentlich anspruchvoller als die mittlere Reife früher - von daher müsste man - zumindest statistisch gesehen - annehmen dass die Jugendlichen cleverer sind als früher, weil mehr von ihnen das Abitur schaffen bzw. anstreben.

Im Umkehrschluss heisst dass dann eben auch: Wer damals eine klassische Ausbildung angefangen hätte, geht heute studieren, und "übrig" bleiben dann diejenigen, die vor 10 Jahren schon problematisch waren. Vielleicht ist die geühlte Menge der "speziellen" Azubis deswegen gestiegen....

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Bei den Werksstudenten, Azubis, Ferienjobbern und Praktikanten in meinem Ausbildungsbetrieb kann ich das Geschilderte nur bestätigen. Keine Begrüßung, kein Anklopfen, kein Bitte, kein Danke, keine Pünktlichkeit, ...

Aber den Fachkräftemangel nur auf fehlende Softskills zurückzuführen ist ein wenig schwach.

Ich denke, die Firmen entdecken den Fachkräftemangel zur Zeit selber und bilden immer mehr und gezielter aus. So ist die Berufsschulklasse über mir mit ~20 Azubis besetzt, in meiner Klasse sind wir knapp 30 und für die Klasse darunter wurden soweit ich weiß zwei Klassen erstellt. Es wird also auch auf den Mangel reagiert.

Gewinnen werden auf lange Zeit die Unternehmen, die sich dafür entscheiden, in die Ausbildung ihrer eigenen Fachkräfte zu investieren. Und damit meine ich nicht nur durch staatlich anerkannte Ausbildungen, sondern auch durch Schulungen, Fortbildungen, Weiterbildungen bestehender oder eingestellter Mitarbeiter, ein angenehmer Betriebsklima, entsprechenden Arbeitsmittel, guter Work-Life-Balance, entsprechender Bezahlung etc.

Firmen, die sich den Kosten scheuen, werden wohl nie den gewünschten ITler finden, sondern sprechen dann von - Fachkräftemangel!

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[...]Ich kann doch wenigstens in geringen Zügen Anstand, Freundlichkeit / Höflichkeit und vielleicht sogar noch etwas eigenständiges Denken und Vernunft erwarten. [...]
Sollte man meinen,a ber mittlerweile scheinen derartige Sachen wohl eher die Ausnahme zu sein, wenn ich mich so im Familienkreis (2 Lehrer - einmal in Gelsenkirchen Hauptschule und einmal in Düsseldorf Gymnasium) umhöre. Mehr als 30% der Schüler sind einfach nicht mehr dazu in der Lage, selbständisch zu denken, sondern wollen alles immer vorgekaut bekommen. Dazu kommt dann noch die Riege der Leistungsverweigerer oder Null-Bock-Schüler plus sonstige Querulanten (z.B. ein Schüler muslimischer Abstammung, der sich von Frauen (und somit auch von Lehrerinnen) generell nichts sagen lässt, da er ja zu Hause gelernt hat, dass er nur auf die Männer zu hören hat und Frauen quasi niedere Wesen wären. Wie soll man mit so jemandem umgehen als Lehrerin? Da ich zudem auch noch mehrere Ausbilder kenne, kann ich nur sagen, dass dieses Bild sich in der Ausbildungszeit fortsetzt.

Wenn man es mal grob betrachtet, sind ein beachtlicher Anteil der aktuellen Schüler einfach nur verhaltensgestört - egal wie schlau sie auf anderen Gebieten auch sein mögen. Emotionale Intelligenz wird anscheinend nur noch sehr begrenzt vermittelt von den Eltern (entweder, weil sie es selber nie gelernt haben, oder aber weil sie keine Zeit haben, dies dem Kind beizubringen, oder aber weil sie einfach kein Interesse daran haben). Dazu kommt dann noch die riesige Erwartungshaltung, dass sie sich in der Schule und danach im Berufsleben auch einfach nur berieseln lassen könnten, wie sie es vom TV gewöhnt sind.

Ich bin mir sicher, dass ein Großteil der Leute in Zukunft einmal ganz gehörig auf die Schnautze fallen wird mit dieser Einstellung. Da ist die Einstellung aber dennoch erst einmal und wer weiß, ob die Leute dann daraus lernen, oder aber aus ihnen stattdessen die nächste Generation Harz IV wird, die im Arbeitsleben einfach nicht zurechtkommt.

[...]Das Abitur heutzutage ist trotzdem noch wesentlich anspruchvoller als die mittlere Reife früher - von daher müsste man - zumindest statistisch gesehen - annehmen dass die Jugendlichen cleverer sind als früher, weil mehr von ihnen das Abitur schaffen bzw. anstreben.[...]
Nunja, was bringt es aber, wenn der Azubi das Abitur gemacht hat, jedoch nie eine Erziehung genossen hat und er somit sozial absolut inkompetent ist und nicht weiß, wie er in Konfliksituationen außer mit Gewalt reagieren soll? Genauso wird zwar mehr gelehrt in der Schule, aber dennoch werden die Schüler nicht wirklich mehr zu Selbständigkeit und Gradlinigkeit erzogen, sondern es wird immer mehr durchgehen gelassen und die Kinder haben immer mehr Freiheiten und Möglichkeiten und Ablenkungen. Wer hatte zu miener Schulzeit schon ein Handy? Wer hat heutzutage keines oder sogar ein Smartphone?

Was einfach fehlt in der Schulbildung ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit den neuen Medien, eine Vorbereitung auf das Berufsleben, dass sie sehen, dass nur wer Leistung bringt auch etwas zu erwarten hat, sowie der Vermittlung der spzialen Kompetenz.

Die Schulen sind in der aktuellen Situation jedoch definitiv nicht in der Lage, dies alles zu stemmen. Sie haben weder das Personal, noch die benötigten Geldmittel dafür. Wenn ich sehe, wie viel Unterricht an manchen Schulen regelmässig ausfällt, dann haben sie nichteinmal die Kapazitäten einzelne Ausfälle immer sinnvoll abzudecken. Zudem nimmt auch bei den Lehrern das Burn-Out-Syndrom immer mehr zu, da sie sich einfach überfordert fühlen mit derartigen Schülern. Einer mag ja noch handhabbar sein in einer Klasse. wenn jedoch ein drittel der Klasse aus derartigen Schülern besteht, dann hat man keine Chance mehr, normalen Unterricht zu machen.

Wir reiten immer weiter in ein Dilemma rein, das hausgemacht ist. Einserseits von der Politik (Hungerlöhne, immer mehr Abgaben, keine spürbaren Gehaltssteigerungen trotz Inflation - auf der anderen Seite jammern auf hohem Niveau und mit einer starken Lobby im Rücken), anderseits von den Eltern (mangelnde erziehung und Vermittlung von Verantwortungsbewusstsein) und zusätzlich verschärft wird durch jegliches Fehlen an wichtigen Faktoren, die Kindern vermittelt werden müssen. Nichteinmal die Kinderunterhaltung legt mehr sonderlich Wert darauf, diese Sachen zu vermitteln.

Ich glaube wenn ich so darüber nachdenke, wer denn zukünftig so die Renten zahlen soll, dann wird mir schlecht und ich bin froh, dass ich privat vorsorge.

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Ja das ist leider ein Problem.

Aber mal provokativ gefragt - ist das eine Entschuldigung für diejenigen, ihre Kinder nicht erziehen zu müssen? Ich denke nicht.

Wenn man Kinder hat, dann hat man eine bestimmte Verantwortung (auf mindestens 18 Jahre) für das oder die Kinder. Klar ist es nicht einfach (vor allem bei Schichtdienst), aber wir haben deren Kinder nicht gemacht, sondern sie selber und ich persönlich bin der Ansicht, wenn man Kinder haben möchte, dann sollte man auch dazu in der Lage sein, sie zu erziehen und gleichzeitig aber auch finanziell soweit gefestigt sein, dass man sie versorgen kann. Ansonsten finde ich persönlich es unverantwortlich, ein Leben in die Welt zu setzen.

Klar kann sich jobmässig was ändern (Entlassung, Insolvenz der Firma, Krankheit, Trennung vom Partner und dementsprechende Einschränkungen), dass man dazu nicht mehr in der Lage ist, aber zumindest zum Zeitpunkt der Zeugung sollte man es zumindest können. Viele machen sich darüber jedoch vorher leider keine größeren Gedanken.

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Aber mal provokativ gefragt - ist das eine Entschuldigung für diejenigen, ihre Kinder nicht erziehen zu müssen? Ich denke nicht.

Das würde ich jetzt nicht so pauschal beantworten wollen. Es kann ja auch durchaus Umstände geben, die nach der Geburt des Kindes eingetreten sind und die dafür gesorgt haben, das beide Elternteile arbeiten müssen.

Viele machen sich darüber jedoch vorher leider keine größeren Gedanken.

Das dürfte in der Tat viele unterschätzen, welche Kosten (zumindest in den ersten Jahren) mit einem Kind verbunden sind.

Bearbeitet von Systemlord
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Das würde ich jetzt nicht so pauschal beantworten wollen. Es kann ja auch durchaus Umstände geben, die nach der Geburt des Kindes eingetreten sind und die dafür gesorgt haben, das beide Elternteile arbeiten müssen.

Er schreibt ja, dass es zu Veränderungen kommen kann.

Ich habe damals bei der Bundeswehr - auf der einen Seite mit Erschrecken, auf der Anderen mit Vergnügen - viele junge Erwachsene gesehen, die erst dort das erste Mal in ihrem Leben mit Konsequenzen Leben mussten.

Zumindest dafür war die Bundeswehr doch ganz gut ;-)

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...und ich persönlich bin der Ansicht, wenn man Kinder haben möchte, dann sollte man auch dazu in der Lage sein, sie zu erziehen und gleichzeitig aber auch finanziell soweit gefestigt sein, dass man sie versorgen kann. Ansonsten finde ich persönlich es unverantwortlich, ein Leben in die Welt zu setzen.

Klar kann sich jobmässig was ändern (Entlassung, Insolvenz der Firma, Krankheit, Trennung vom Partner und dementsprechende Einschränkungen), dass man dazu nicht mehr in der Lage ist, aber zumindest zum Zeitpunkt der Zeugung sollte man es zumindest können. Viele machen sich darüber jedoch vorher leider keine größeren Gedanken.

D.h. mit andere Worten: Wer von staatlicher Unterstützung lebt, sollte keine Kinder bekommen (dürfen...). Das sind in Deutschland deutlich mehr als 6 Millionen Menschen.

Wenn man diesen Maßstab anlegt, wäre z.B. Gehard Schröder nie geboren worden, der wirklich in absoluter Armut aufgewachsen ist. Später hat er es immerhin zum Jurastudium gebracht und dann zum Bundeskanzler des bevölkerungsreichten Staates Europas...

Bzgl. Jugendkriminalität, Schulische Leistungen etc. kann ich später vllt ein paar Sachen posten, die zeigen, dass dieses "früher war alles besser" (überaschenderweise) nicht ganz der Realität entspricht (ausser natürlich der gefühlten Realität).

Oder anders gefragt: Waren "wir" (also alle die zwischen 25 und 100 sind) nun dümmer, weil statistisch gesehen weniger von uns das Abitur gepackt haben? Dafür sozialer, höflicher, fleißiger, weil... ja warum eigentlich? ...

Achja, meine Freundin ist Lehrerin ;)

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Da in der heutigen Zeit immer mehr Eltern aus finanziellen Gründen gezwungen sind, das beide Eltern-Teile Vollzeit arbeiten, frage ich mich ernsthaft, wann sie das mit der Erziehung denn auch noch machen sollen?

Tschuldigung, aber Regeln und gleiche Tagesrhythmen, die eine Patchworkfamilie zum Ueberleben dringend braucht, macht die Erziehung in meinen Augen nicht gerade schwerer.

... wenn man Kinder haben möchte, dann sollte man auch dazu in der Lage sein, sie zu erziehen und gleichzeitig aber auch finanziell soweit gefestigt sein, dass man sie versorgen kann. Ansonsten finde ich persönlich es unverantwortlich, ein Leben in die Welt zu setzen.

Aeh? Du findest es also unverantwortlich, wenn mit 18 oder 19 Jahren (oder auch mit 28 oder 29) ploetzlich sich Nachwuchs ankuendigt?

Man sollte sich also zuerst austoben, dann ein eigenes neues Auto kaufen, ein Haus bauen und den letzten Job seines Lebens antreten, weil man dann vielleicht einschaetzen kann, das man vielleicht finanziell stabil auf den Beinen stehen koennte und nicht bemerkt, das eine Frau ab 32 Jahren als Risikoschwager gilt?

Irgendwo gibt es doch einen Mittleren Weg zwischen 16 und 42 Jahren?

Wer sich und seinen Partner gemeinsam durchfuettert, der kann auch spielend ein Kind durchfuettern und gross ziehen. Das man auf gewisse Annehmlichkeiten (Schlafen usw.) verzichten muss, sollte klar sein. Aber es geht. Und es funktioniert auch in gesitteten Verhaeltnissen bei einem Hartz IV-Bezug, wenn beide die menschliche Reife besitzen. Wir sollten doch hier nicht als Kontra bei RTL antreten wollen, ohne den Einzelfall zu kennen.

PS: Meine Frau war 19 und noch in der Lehre, als der Grosse sich ankuendigte und bereits 32, als die Zwillinge kamen. Das wir sicher ein Einkommen habe, kann ich nicht behaupten, dafuer ist das Leben einfach zu schnelllebig. Das meine Arbeit zur Zeit ca. 1000km bzw. 8000km von zu Hause weg ist, schadet der Erziehung unseren Drei ueberhaupt nicht. Und zu bereuen haben wir auch nix.

PPS: Es ist nicht immer leicht, einen Jungen mit 14 Jahren zu haben und einen Jungen und Maedchen, die langsam Ihre eigene Meinung bekommen.

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[...]Oder anders gefragt: Waren "wir" (also alle die zwischen 25 und 100 sind) nun dümmer, weil statistisch gesehen weniger von uns das Abitur gepackt haben? Dafür sozialer, höflicher, fleißiger, weil... ja warum eigentlich?[...]
Ich bin der Ansicht, dass einerseits das Abitur doch leichter geworden ist in den letzten Jahren, deshalb immer mehr es schaffen, aber anderseits es vermutlich auch diverse andere Leute früher geschafft hätten, wenn sie es denn versucht hätten, anstatt nach der 10 abzugehen und eine Lehre zu machen.

Also da haben mich wohl ein paar Leute falsch verstanden.

Ich schrieb

[...]ich persönlich bin der Ansicht, wenn man Kinder haben möchte, dann sollte man auch dazu in der Lage sein, sie zu erziehen und gleichzeitig aber auch finanziell soweit gefestigt sein, dass man sie versorgen kann. Ansonsten finde ich persönlich es unverantwortlich, ein Leben in die Welt zu setzen.[...]
Das heisst nicht, dass man im Luxus leben muss oder schon Haus, Auto und 6 Nullen auf dem Konto haben muss, sondern das heisst das, was da steht.

Man sollte soweit "erwachsen" sein, dass man sich der Verantwortung bewusst ist (ja, ungewollte oder ungeplante Schwangerschaften können immer mal vorkommen - davon rede ich hier aber auch nicht) für das Kind und bereit dazu ist, seine Zeit auch mal für das Kind zu opfern, wenn nötig und es halt eben nicht so sieht, dass man arbeiten geht und somit keine Verantwortung dem Kind gegenüber mehr hat als es durchzufüttern, sondern durchaus auch noch die Verantwortung hat, es zu erziehen.

Dass man auch mit Harz IV Kinder in die Welt setzen kann, die vernünftig erzogen werden von den Eltern, streite ich nirgends ab - weiß ich selber, dass das geht aus meinem Freundeskreis. Nur man muss sich auch der Verantwortung Erziehung stellen. Und wenn man wenig monetäre Ressourcen zur Verfügung hat und zudem vielleicht noch 2 Jobs hat, wird es halt schwieriger die Zeit fürs Kind aufzuwenden, die benötigt wird, damit es eine Erziehung geniessen kann. Genauso ist es auch eine Heerausforderung, es mit den Zeiten, bei denen das Kind in der KiTa sein kann oder im Kindergarten mit den Arbeitszeiten abzustimmen. Ich kenne es wie gesagt aus meinem persönlichen Freundes- und Bekanntenkreis, was da für Probleme auftreten und ich kenne einerseits positive Beispiele, bei denen sich wirklich aufopfernd ums Kind gekümmert wird und anderseits aber auch das Gegenteil, dass das Kind einfach nur vernachlässigt wird, da man nach der Arbeit ja so platt ist und die Kinder lieber vor den TV setzt, als sich mal etwas mit ihnen zu beschäftigen.

Das "finanziell soweit gefestigt sein" war eigentlich darauf bezogen, dass man erst einmal mit seinem eigenen Leben klar kommen und über die Runden kommen muss und vielleicht doch schon eine gewisse Lebensplanung hat und nicht erst 3 Monate mit dem aktuellen Partner zusammenlebt bevor die "Kinderplanung" startet. Das hat auch viel mit Verantwortungsbewusstsein zu tun. Einerseits von der Zeit (und Lust) her, andererseits finanziell.

@Der Kleine:

Menschliche Reife ist hier wohl das Stichwort, das ich diversen Eltern dann doch abspreche.

Ich glaube wir driften hier dann aber doch so langsam komplett vom eigentlichen Thema dieses Threads ab.

Bearbeitet von Crash2001
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... dass man arbeiten geht und somit keine Verantwortung dem Kind gegenüber mehr hat als es durchzufüttern, sondern durchaus auch noch die Verantwortung hat, es zu erziehen.

Das eine schliesst doch aber das andere nicht aus. Nicht jedes Kind dessen Eltern arbeiten sind, hat keine Erziehung genossen. Hier wirklich einen Zusammenhang herzustellen, in welche Richtung auch immer, ist in die falsche Richtung argumentiert.

Erziehung hat auch etwas mit reife von Eltern zu tun, in guten wie in schlechten Zeiten. Meine Kinder dürfen ruhig täglich zur Arbeit gehen (Tagesmutter und bald Kindergarten) und recht früh merken, dass das Leben nicht mit Spielen und einem Geschenk (oder Süssigkeiten) alleine zu meistern ist. Das es damit leichter fällt, ist auch klar.

Wesentlich ist immer der Umgang miteinander, dass man seine Zeiten richtig plant und dann auch entsprechend nutzt. Dabei stehen aber die Eltern an gleicher Stelle, wie die Kinder. Auch Sie brauchen Zeit für sich alleine, auch wenn die Kinder da sind.

Was ich gar nicht mag, sind Mütter, die ihrem Kind zu Liebe mehrere Jahre zu Hause bleiben, nur um es selber zu erziehen (wenn es geht, eine Kita oder ähnliches meiden), es von der Aussenwelt abschirmen und verachtend auf arbeitende erziehende Gesellschaftsschichten runterblicken. Wenn die Kinder dann "erzogen" in die Schule einziehen, ....

OK, meiner Meinung nach gehört es aber zum Thema, da Beruf und Familie sicher notwendiger bestandteil gerade bei Fachkräften sind.

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Das eine schliesst doch aber das andere nicht aus. Nicht jedes Kind dessen Eltern arbeiten sind, hat keine Erziehung genossen. Hier wirklich einen Zusammenhang herzustellen, in welche Richtung auch immer, ist in die falsche Richtung argumentiert.
Habe ich auch nirgends behauptet, sondern es war immer die Kombination davon die ich angesprochen habe.

Erziehung (nicht das Kind einfach nur vor den Fernseher oder die Spieleconsole hinsetzen und froh sein, dass das Kind ruhiggestellt ist) und Zeit für das Kind aufwenden, aber auch in der Lage dazu und auch gewillt sein, es zu versorgen (sowohl monetär, als auch persönlich).

Es gibt einfach Eltern, die keinerlei Interesse an ihrem Kind zeigen und es mit dreckigen und kaputten Klamotten in die Schule schicken, weil ihnen die Anschaffung des neuen iPhone oder Laptops oder Autos oder sonstigem wichtiger ist, anstatt dass das Kind saubere und okay aussehende Klamotten hat. Beides bekommen sie finanziell entweder nicht hin, oder aber es ist ihnen einfach egal.

Von diesen Leute habe ich geredet. Nicht von aufopferungsvollen Eltern, die zwar wenig haben, es dem Kind jedoch an nichts mangelt und sie sich auch um deren Erziehung kümmern neben einem harten 12-Stunden-Tag.

Dann gibt es aber auch noch die, wie von dir erwähnten Eltern, die sich zu sehr um das Kind kümmern und das Kind gar keine eigenen Erfahrungen sammeln lassen. Das ist genauso falsch, denn das Kind wird dadurch in keinster Weise auf die Realität vorbereitet. Dann wundern sich die gleichen Eltern, wenn es einfach nur überfordert ist.

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Mal wieder ein guter Artikel zu dem Thema:

... Besieht man sich die deutsche Wirtschaft, dann wird langes Lernen und Einsatzfreude für die Karriere heute nicht mehr belohnt, denn die hier ansässigen Firmen setzen vielmehr auf weniger Lohnkosten, die den Gewinn zwar erhöhen, die aber deutsche Arbeitskräfte ins Abseits schicken. Die No-Future-Gesellschaft kann in Deutschland vor allem für die gut ausgebildeten Fachkräfte dieses Landes gelten, denn wie gut auch immer ein deutscher Arbeitnehmer ausgebildet sein kann, ein ausländischer günstiger Arbeiter wird für die Wirtschaft immer interessanter sein. ...

Fachkräftemangel in Deutschland - Arbeitslose dürfte es gar nicht geben - The Intelligence

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Zitat fefes Blog (Hervorhebung von mir):

China hat im März überraschend ein Defizit in der Handelsbilanz ausgewiesen. Begründung: China bemüht sich um eine starke Binnennachfrage, um von der Export-Fixierung wegzukommen. Damit bleibt nur noch ein Land übrig, das für die simple Einsicht zu blöde ist, dass ein Exportüberschuss auf Dauer ungesund ist: Deutschland.

https://blog.fefe.de/?ts=af9bc715

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Ich hab jetzt länger überlegt, ob ich dazu was sagen soll - die ganze Betrachtungsweise ist wahnsinnig einseitig und lässt sich aus meiner Erfahrung raus (die sicher nicht representativ ist) in dieser Drastigkeit nicht bestätigen.

Im Allgemeinen find ichs immer ziemlich traurig, wenn jemand versucht die Leute mit solchen einseitigen Darstellungen aufzuhetzen (das ist zumindest mein Eindruck, wenn ich das lese.)

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