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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege


geloescht_nibor

Empfohlene Beiträge

gute Frage.

Es wird wohl seine Gründe haben warum soviele Unternehmen fast nur auf junge Leute setzen.

Die IT ist sehr dynamisch. Ab einem gewissen Alter nimmt die Bereitschaft ab, sich in seiner Freizeit auch noch den neusten Hype reinzuziehen um wissenstechnisch vorne mit dabei zu sein. Man hat Familie, Hobbies und Freunde, die auch ihre Zeit beanspruchen.

Es gibt schon einen Grund, warum die Big4 der Beratungsbranche auf Frischlinge setzen. Ungebunden, ungezwungen, man kann sie 5 Tage / Woche in eine Stadt X setzen, die von 8 bis 8 arbeiten lassen und ihnen den Verpflegungsaufwand erhöhen. Damit gehen die Abends mit den Kollegen (oder der Eroberung aus dem Hotel) einen trinken und am nächsten Morgen wieder in die Tretmühle. Nicht selten bleiben die Leute auch über's WE da, um sich die Stadt anzusehen. Die Reisekosten hat man sich damit auch gespart. Nach zwei / drei Jahren merken die meisten dann, dass man mit dem Lebensstil auf Dauer nicht glücklich werden kann und dieser nur bis zu einem gewissen Alter Spaß macht.

Das kannst Du mit einem Familienvater nicht machen. Der Kollege einer Partnerberatung von uns fährt jeden Tag 2.5h mit dem Zug zum Kunden und 2.5h wieder zurück nach Hause, nur um seine Kinder noch ins Bett zu bringen...

Geistige Agilität mag ein weiterer Faktor sein, bei dem junge Menschen im Durchschnitt bevorteilt sind.

Wie gesagt, glaube nicht, dass es an der Agilität liegt. Mit zunehmendem Alter verschieben sich einfach die Prioritäten ein wenig.

Es gibt Bereiche, wo man gut auf Frischlinge setzen kann (Entwicklung, Infrastruktur, Administration, ...) und auch Gebiete, wo man an alten Hasen einfach nicht vorbei kommt: Wer traut schon einem 24 jährigen Jungspund zu, ein Unternehmen mit >100.000 in der IT-Sicherheit zu beraten? Selbst wenn er es denn können sollte ... da schicke ich lieber den bärtigen 45+ Kollegen mit "Principal" auf der Visitenkarte hin, der hat meistens schon Vorschusslorbeeren beim Betreten des Besprechungsraums.

Ist auch in Ordnung so. Wir müssen kein deutsches Silicon Valley aufbauen.

Bearbeitet von Kwaiken
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Also bei ca. 73.000 Arbeitslosen und ca. 36.000 Personen "Fachkräftemangel" im Handwerk frage ich mich dann doch, wieso das Arbeitsamt hier nicht restriktiver vorgeht und die Leute dazu verdonnert, einen entsprechenden Beruf zu erlernen, wenn sie selber nicht dazu imstande sind, sich für einen Beruf zu entscheiden und ab einem bestimmten Alter noch weder eine Ausbildung, noch ein Studium nachweisen können, da sie ansonsten ganz einfach kein Geld mehr bekommen würden. Das sollte doch problemlos machbar sein.

Das in Kombination mit besserer Bezahlung sollte das Problem beheben können.

Ich meine - schaut euch doch mal an, was in manchen Berufen so bezahlt wird - da hat man wenn man Harz IV oder Sozialhilfe bezieht ja teilweise mehr raus (da die Miete gezahlt wird), ohne einen Finger zu rühren! Da braucht man sich doch nicht wundern, dass (z.B. bei Friseuren) die Zahl der Azubis immer weiter sinkt. Mit einem derartigen Job alleine kann man in Hamburg z.B. kaum überleben. Auch wenn es jemandem Spass machen würde, sucht er sich, wenn er sich den zu erwartenden Lohn sieht, dann meist doch etwas anderes aus, oder aber überlegt halt, sich selbständig zu machen, damit es sich überhaupt lohnt.

In der Ausbildung zum Friseur zwischen 200-300€ im 1.LJ und 500€ im 3.LJ an Azubigehalt ist ein Witz. 900€ bis 1500€ als voll ausgelernte Kraft ebenso. Da kommen zwar noch Trinkgelder dazu, aber je nach Gegend ist das dann auch nicht viel mehr. In Top-Salons kann man zwar auch mehr verdienen, aber das ist wohl eher der kleinere Teil, der in derartigen Läden arbeitet.

Das Problem ist jedoch oftmals, dass kleine Betriebe mit Discountern konkurrieren müssen und es sich nicht unbedingt leisten können, die Preise so zu erhöhen, wie sie es müssten, um ansprechende Gehälter zahlen zu können, da die Kunden dann zu den Discountern abwandern würden, da sie nicht dazu bereit sind das zu zahlen, was sie dann zahlen müssten.

Ach, ich glaube ein selbstständiger Handwerker verdient sehr gut (je nach Handwerk natürlich). Zumindest wenn man Ambitionen hat nach ein paar Jahren als Geselle den Meister zu machen und sich dann selbstständig. Teilweise muss man sehr lange auf einen Termin warten und daher steigen die Handwerkerpreise auch (zurecht).
Handwerker sind aber nicht nur Bauarbeiter, sondern genauso auch Bäcker, Fleischer, Friseure und sonstige Berufe.

Klar kann man als Handwerksmeister wirklich gut verdienen, wenn man sich selbständig macht. Es ist aber auch immer ein gewisses Risiko damit verbunden, was manche Leute scheuen und zudem ist es teilweise (nicht nur auf dem Bau ) auch echt harte körperliche Arbeit, die man eventuell nicht bis zur Rente durchhält. Als Fleischer oder Friseur zwar vielleicht noch eher als als Fliesenleger, Maurer, trockenbauer oder sonstiges, aber auch da gibt es Berufserkrankungen, die einen an der weiteren Ausübung des Berufs hindern.

Die Kosten für den Meister muss man auch erstmal zusammenbekommen. Es gibt zwar auch Meister-Bafög, aber das muss man halt auch zu 2/3 zurückzahlen. In der Zeit, in der man zur Meisterschule geht kann man dann entweder hauptberuflich nicht mehr arbeiten, oder aber man braucht die doppelte Zeit und arbeitet halbtags. Meister Bafög ist afaik aktuell um die 700€/Monat (Alleinstehende kinderlose) - wirklich viel ist das auch nicht und keine Ahnung, ob einem dann Arbeitslosengeld o.ä. zusteht noch zusätzlich. Man muss zudem auch ersteinmal ein paar Rücklagen aufbauen, um sich selbständig machen zu können je nach Beruf (z.B. für die Einrichtung des Ladens, Miete und anzuschaffende Maschinen). Das ist bei den Gehältern aber teils nicht gerade einfach.

Quelle

Also schön und gut, dass man als Meister gut verdient. Wenn man aber nicht die monetären Voraussetzungen erfüllt, um es sich leisten zu können, ihn zu machen, dann bringt einem das gar nichts.

[...]Das hat nix mit globaler Konkurrenz zutun sondern eher mit den Ausländischen Entwicklern, die für den Bruchteil eines Gehalts das ein Deutscher Entwickler verlangen würde, arbeiten. [...]
Klar wird gespart wo gespart werden kann, outgesourct, günstigere Arbeitskräfte, schlechtere Arbeitsbedingungen, ...

Wenn man aber entsprechend qualifiziert ist, sollte man trotzdem keine Probleme bekommen, eine ausreichend ansprechend bezahlte Stelle zu finden. Je weniger kompetente Leute es in dem Bereich gibt, um so besser wird man halt auch bezahlt. Ein Spezialist wird nunmal besser bezahlt als jemand der 0815-Arbeit macht. Dafür hat ein Spezialist aber auch in seine Bildung investiert (Zeit und Geld).

[...]Schau auf mein Profil dann siehst du es... München, Bayern. Und nein es ist kein Unsinn, ich möchte nochmal betonen das natürlich nicht alle Abiturienten so sind, aber es gibt mehr als genug die durch die Schulbildung am Gymi viel zu kompliziert in den einfachsten Alltagssituationen denken und dadurch dann mit kleinen Problem überfordert sind und riesen Probleme drauß machen. Wie gesagt oft genug im Freundeskreis erlebt und durch meine Eltern die beide an einem Gymnasium arbeiten.[...]
Ich denke mal, das hat dann aber eher mit dem Elternhaus und der Erziehung zu tun, dass sie verhätschelt und vertätschelt werden und "alles in den Allerwertesten geschoben bekommen" und wenn sie dann plötzlich auf eigenen Beinen stehen sollen einfach nicht dazu in der Lage sind.

Dazu dann noch die reichen Familien, in denen die größten Probleme der Kinder teilweise sind, was für ein neues iPhone sie sich denn nun kaufen sollen vom Geld ihrer Eltern oder welchen Wagen sie sich anschaffen sollen, u.s.w. ... gerade in München, Hamburg, Düsseldorf und noch ein paar anderen Städten gibt es von dieser Fraktion doch diverse Leute, die niemals in ihrem Leben wirklich arbeiten werden müssen (oder dies meinen) und dementsprechend als Beruf Sohn / Tochter sind. (Umgangssprachlich werden die in Hamburg die "Latte-Macchiato-Fraktion" genannt.)

[...]Ernsthaft? Quali aka Qualifizierender Hauptschulabschluss wie kann man das net kennen?[...]
Weil Schulsachen Landessache sind und es in anderen Bundesländern unter Umständen anders heisst.

[...]Relativ einfach weil viele Abiturienten den Quali oder die Mittlere Reife zusätzlich machen weil ja nie garantiert ist das man das Abi am ende auch schafft und wenn man es nicht schafft steht man erstmal ohne Schulabschluss da, daher is es eigentlich ganz normal das man einen oder beide Schulabschlüsse als Absicherung macht damit man zumindest einen Abschluss hat sollte das Abi in die Hose gehen.
Also ich kenne es eigentlich so, dass der Abschluß Klasse 10 am Gymnasium die Qualifikation für die Oberstufe beinhaltet. Wieso sollte man dann also den Hauptschulabschluß mit Quali machen, wenn man doch bereits den Realschulabschluß mit Quali hat quasi?

Ansonsten hat man mit Bestehen der Klasse 12 doch bereits das Fachabi bestanden (eventuell ist dafür dann noch eine Ausbildung notwendig). So kenne ich es zumindest aus NRW.

Ich habe ehrlich gesagt (bin in NRW aufgewachsen) noch nie von etwas davon gehört, dass man den Hauptschul-Quali machen müsste, und sonst ohne Abschluß da steht. Mag aber natürlich sein, dass das in Bayern anders aussieht als in NRW. Wie schon oben geschrieben ist alles was die Schule angeht jeweils Ländersache.

gute Frage.

Es wird wohl seine Gründe haben warum soviele Unternehmen fast nur auf junge Leute setzen.

Ein Großteil der zu lösenden Aufgaben kann meist ja auch mit nur wenig Berufserfahrung / Vorkenntnissen umgesetzt werden. Dementsprechend gering sind dann auch die Gehälter, die oftmals gezahlt werden.

Bei anspruchsvolleren Problemen oder als Führungskraft wird hingegen oftmals dennoch jemand eingesetzt, der mehr Erfahrung hat - und das ja auch nicht ohne Grund.

Beispiel:

Um eine einfache Standardschnittstelle zu programmieren, braucht der ITler keine Ahnung vom gesamten Projekt zu haben. Weder was alles Bestandteil davon ist, noch wieso etwas so und nicht anders gelöst wird. Da reicht es aus, wenn er gesagt bekommt, was für seinen Programmierpart notwendig ist (z.B. wenn Eingangswert x < y dann mach das, wenn x = y dann mach das und wenn x > y dann das. Wenn einer der Werte nicht belegt ist, mach das.

Der Gesamtüberblick würde ihn eventuell sogar eher verwirren, wenn er die Logik des Projektverantwortlichen Entwicklers nicht teilt / versteht und manche Sachen vielleicht anders lösen würde, oder aber dabei auftretende Probleme nicht sieht, die jemand mit ausreichend Berufserfahrung jedoch bereits von anderen Projekten her kennt, oder aber er nicht dazu in der Lage ist, das Gesamtkonzept zu überblicken.

Von Kompatibiltäten mit anderen Programmen bis hin zu Speicherproblemen, Dateigrößenproblemen, Zugriffproblemen, Abhängigkeiten oder Sonstigem...

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Also bei ca. 73.000 Arbeitslosen und ca. 36.000 Personen "Fachkräftemangel" im Handwerk frage ich mich dann doch, wieso das Arbeitsamt hier nicht restriktiver vorgeht und die Leute dazu verdonnert, einen entsprechenden Beruf zu erlernen, wenn sie selber nicht dazu imstande sind, sich für einen Beruf zu entscheiden und ab einem bestimmten Alter noch weder eine Ausbildung, noch ein Studium nachweisen können, da sie ansonsten ganz einfach kein Geld mehr bekommen würden. Das sollte doch problemlos machbar sein.

Problemlos? Du glaubst also nicht, dass es ein Problem ist jemand mal eben FIAE/ FISI lernen zu lassen, der vielleicht Null mathematisches Verständnis hat und deswegen arbeitslos ist?

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Also ich kenne es eigentlich so, dass der Abschluß Klasse 10 am Gymnasium die Qualifikation für die Oberstufe beinhaltet. Wieso sollte man dann also den Hauptschulabschluß mit Quali machen, wenn man doch bereits den Realschulabschluß mit Quali hat quasi?

Ansonsten hat man mit Bestehen der Klasse 12 doch bereits das Fachabi bestanden (eventuell ist dafür dann noch eine Ausbildung notwendig). So kenne ich es zumindest aus NRW.

Ich habe ehrlich gesagt (bin in NRW aufgewachsen) noch nie von etwas davon gehört, dass man den Hauptschul-Quali machen müsste, und sonst ohne Abschluß da steht. Mag aber natürlich sein, dass das in Bayern anders aussieht als in NRW. Wie schon oben geschrieben ist alles was die Schule angeht jeweils Ländersache.

Es ist nicht überall so, wie in NRW.

Ich bin auch Abi-Abbrecher (12.Klasse) und habe es verpasst in der 10.Klasse den Realschulabschluss als Externer abzulegen. Somit habe ich mich in der 13.Klasse noch einmal hingesetzt und für den externen Realschulabschluss gelernt.

Besonders Baden-Württemberg ist dafür bekannt, dass man nach der 10.Klasse nicht automatisch den Realschulabschluss erhält. Ich hätte Luftsprünge gemacht und die 12. Klasse durchgezogen, wenn man nach der 12. Klasse in Bayern automatisch die Fachhochschulreife erhalten könnte. Leider ist das nicht der Fall.

Es gibt viele Fälle, wo Schüler nach der 10.Klasse das Gymnasium abbrechen und dann ohne Schulabschluss dastehen. Das hat auch schon zu Amokläufen an Schulen geführt.

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Es ist nicht überall so, wie in NRW.

Ich bin auch Abi-Abbrecher (12.Klasse) und habe es verpasst in der 10.Klasse den Realschulabschluss als Externer abzulegen. Somit habe ich mich in der 13.Klasse noch einmal hingesetzt und für den externen Realschulabschluss gelernt.

Besonders Baden-Württemberg ist dafür bekannt, dass man nach der 10.Klasse nicht automatisch den Realschulabschluss erhält. Ich hätte Luftsprünge gemacht und die 12. Klasse durchgezogen, wenn man nach der 12. Klasse in Bayern automatisch die Fachhochschulreife erhalten könnte. Leider ist das nicht der Fall.

Es gibt viele Fälle, wo Schüler nach der 10.Klasse das Gymnasium abbrechen und dann ohne Schulabschluss dastehen. Das hat auch schon zu Amokläufen an Schulen geführt.

So is es hier in Bayern wird einem ne Fachhochschulreife nicht einfach nach der 12. geschenkt :) Die musst du dir schon verdienen zumal es meines wissens nach die Fachhochschulreife garnicht am normalen Gymi gibt sondern nur an Fachoberschulen die sich eben auf ein bestimmtes Fach spezialisieren wie Technik, Soziales, Wirtschaft, du hast halt nur die Möglichkeit an einer FOS auch noch das allgemeine Abi zu machen wenn du ein Jahr länger machst und ne 2. Fremdsprache dazunimmst.

Daher machen eben die meisten auf dem Gymi zumindest Quali und/oder Mittlere Reife damit sie was in der Hand haben sollten sie das Abi doch nicht schaffen, was in Bayern halt mal häufiger vorkommt weils eins der schwersten (wenn nicht sogar das schwerste) ist, daher haben es Abiturienten ja scheinbar auch leichter auf Unis in anderen Bundesländern zu kommen.

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Problemlos? Du glaubst also nicht, dass es ein Problem ist jemand mal eben FIAE/ FISI lernen zu lassen, der vielleicht Null mathematisches Verständnis hat und deswegen arbeitslos ist?

Du hast nicht einen Funken Mathematik in der Ausbildung, du hast Rechnen, wenn ueberhaupt.

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Problemlos? Du glaubst also nicht, dass es ein Problem ist jemand mal eben FIAE/ FISI lernen zu lassen, der vielleicht Null mathematisches Verständnis hat und deswegen arbeitslos ist?

Kreuze an

[ ] Ich habe deinen obenstehenden Post nicht richtig gelesen oder ihn nicht verstanden. ;)

Da steht eindeutig "im Handwerk". Der Fachinformatikerberuf gehört nicht zum Handwerk (Handwerkskammer), sondern zur IHK.

Ganz davon abgesehen - was hat denn der FIAE / FISI bitteschön groß mit Mathematik zu tun? Das Fach Mathematik ist ja nicht einmal Bestandteil der Ausbildung. Das was dabei an Mathe benötigt wird sollte eigentlich JEDER entweder bereits können, oder aber problemlos erlernen können innerhalb kürzester Zeit.

Und wenn man Subnetting-Berechnungen nicht kann - nun, es gibt genügend Subnetrechner (auch als App fürs Smartphone afaik). Ist also nur zwingend während der Ausbildung notwendig, das per Hand machen zu können, genauso wie es auch nur in der Schule zwingend notwendig ist, dass man etwas per Hand ohne Taschenrechner ausrechnen kann. Wenn das Thema vorbei ist und man für komplexere Aufgaben den Taschenrechner benutzen darf, erwartet niemand mehr, dass man das im Kopf oder per Hand löst.

Davon abgesehen lernt man etwas aber auch so, wenn man es oft genug braucht.

Dass JEDER ins Handwerk soll von den Arbeitslosen habe ich auch nicht behauptet, sondern nur einen (der Person) entsprechenden Beruf.

Klar sollte das Arbeitsamt schauen, für welchen Beruf jemand geeignet ist (eine zierliche junge Frau ist sicherlich nicht als Trockenbauer oder Maurer geeignet und jemand der keinerlei technisches Verständnis hat, sollte man auch nicht in einem technischen Beruf einzusetzen versuchen.

Ich habe auch nirgends geschrieben, dass man ihn zu einem bestimmten Beruf zwingen sollte, für den er einfach nicht geeignet ist. Wenn er jedoch nicht selber dazu in der Lage ist, sich einen Job auszusuchen, den er gerne erlernen möchte, dann muss hier auch manchmal mit Zwang gearbeitet und für ihn zum Wohle der Allgemeinheit anhand seinem Können entschieden werden. Anders scheint das bei manchen Leuten nicht zu gehen.

Natürlich macht es auch keinen Sinn jemanden mit 2 linken Händen als Handwerker auszubilden.

Ich wage aber zu behaupten, dass durchaus ein relativ großer Anteil der Langzeitarbeitslosen durchaus die Voraussetzungen dazu mitbringen, um einen handwerklichen Beruf zu erlernen. Genauso bringen auch diverse Leute davon die Voraussetzungen mit, um einen informationstechnischen Beruf zu erlernen.

Entsprechende Möglichkeiten, um einen passenden Beruf herauszufinden bietet ja auch z.B. das BIZ (Berufs-Informations-Zentrum) der Bundesagentur für Arbeit an.

Ich sehe das Problem bei vielen Arbeitslosen auch nicht in der Qualifikation / Befähigung zum Erlernen eines Berufes, sondern eher in anderen Punkten:

  • Versteifung auf einen bestimmten Beruf für den sie entweder nicht geeignet sind, die Voraussetzungen nicht erfüllen (z.B. Schulabschluß oder Affinität zu technischem Denken), oder aber die überlaufen sind und sie keine Change auf einen Ausbildungsplatz haben ohne Beziehungen.
  • keine Bereitschaft, in einem anderen Bereich einen Job zu ergreifen
  • keine Bereitschaft sich anzupassen oder unterzuordnen
  • schlecht bezahlte Löhne in manchen Bereichen, so dass sie ohne Job quasi genau so viel im Monat zur Verfügung haben, dafür aber keinen Finger rühren müssen
  • mangelhafte Anreize, es überhaupt weiterhin zu probieren. Selbst mit Harz IV kann man, wenn man sich damit auskennt relativ gut leben. Man hat zwar keinen Luxus, dafür muss man aber auch keinerlei Gegenleistung erbringen.
  • überforderte und überlaufene Arbeitsämter, die keine wirkliche Hilfe sind, sondern auf Standardmassnahmen (oftmals auch mehrfach hintereinander) als Allheilmittel bestehen, die teilweise keinerlei Sinn machen (Wieso 3x das gleiche Bewerbungstraining, wenn die Bewerbung schon beim ersten mal optimiert wurde und die Punkte besprochen wurden, die problematisch sind, wie z.B Lücken im Lebenslauf, abgebrochene Ausbildungen, Rechtschreibschwäche, etc.) und lieber dafür das Geld verpulvern, statt für sinnvolle Sachen, die dann abgelehnt werden, da angeblich zu teuer, nicht förderungsfähig, etc.
  • Depremierung derjenigen, die wirklich arbeiten wollen mit so viel Bürokratie bei sinnvollen Fortbildungen durch irgendwelche Beschränkungen und Ermessensspielräume von nicht gewillten Beamten, dass es denjenigen auf Dauer so deprimieren kann, dass es ihm irgendwann egal ist.
  • ...

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  • 2 Wochen später...

@bimpfi:

In was für einer Art von Unternehmen bzw. in welchen Bereichen?

Im Helpdesk z.B. kann das durchaus sein, da das für viele nur als Zwischenstation gedacht ist und die wenigsten das ein Leben lang machen wollen. wenn sie die Chance haben, wo anders rein zu kommen, wird das oftmals gerne angenommen.

Ansonsten kann ich das eigentlich nicht bestätigen.

Könnte aber auch einfach daran liegen, dass die Unternehmen, bei denen du reingeschaut hast, noch nicht so lange existieren, so dass sich noch gar keine Alterspyramide richtig aufgebaut hat, oder aber dass sie keine so tollen Arbeitgeber sind und die Leute schauen, dass sie wieder da weg kommen... gibt halt mehrere mögliche Ursachen.

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mir ist die sehr hohe Anzahl an jungen Mitarbeitern (bis 30j) in verschiedenen Unternehmen aufgefallen.

Egal wo ich hinblicke, ausgenommen Führungspositionen, es gibt kaum ältere Arbeitnehmer (40+).

Da muß ich bimpfi leider aus eigener Erfahrung recht geben.

Ich arbeite jetzt seit 3,5 Jahren in der IT und würde mich selber als durchaus fähigen Mitarbeiter bezeichnen. Mein jetziger AG würde mich sicherlich ungern ziehen lassen. Arbeite im Helpdesk 1st und 2end Level. Die Kehrseite der Medaille ist aber, niemand scheint mich einstellen zu wollen. Will ja endlich weg vom Support. Trotz Berufserfahrung und LPIC Zertifizierung. IHK Abschluss Note 2. Die sehen nur mein Alter (45) und sagen dann höflich ab.

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Ich arbeite jetzt seit 3,5 Jahren in der IT ... Arbeite im Helpdesk 1st und 2end Level ... niemand scheint mich einstellen zu wollen. Will ja endlich weg vom Support. Trotz Berufserfahrung und LPIC Zertifizierung. IHK Abschluss Note 2. Die sehen nur mein Alter (45) ...

Das Problem bei Dir ist, dass deine Kenntnisse nicht zu denen eines 45 jährigen passen.

Mit 3,5 Jahren BE und nur LPIC konkurrierst Du im schlimmsten Fall mit 16 Jahre alten Azubis, die schon vor ihrer Ausbildung ein bisschen mit Linux rumgespielt haben (16 Jahre alte Jünglinge, die für ein Appel und ein Ei arbeiten können, weil sie bei Mutti und Vati wohnen und bei bester Gesundheit sind gegen ein 45 Jahre alten Familienvater, der nicht für 1200 EUR Brutto arbeiten kann, wo auch die Wehwechen langsam anfangen). LPIC-1 fragt kaum das Basiswissen ab, was man für die Systemadministration braucht. Im besten Fall landest Du mit diesen Fähigkeiten auf einer Junior-Sysadmin-Stelle und mit ein bisschen weniger Glück im 1st Level Support, wo Du jetzt leider auch bist. Daher sitzt Du i. d. R. zwischen 20-25 jährigen...

Wenn Du einen Bereich in der IT suchst, wo der Altersschnitt 40+ ist, hast Du es - klassische Führungsrollen mal ausgenommen - meistens mit Senior Solution Architects, Principal Consultants oder Chief Software Engineers zu tun. Diese Position bekleidet man aber nicht nur durch irgendwelche Zertifikate, sondern man braucht vor allem eines: Erfahrung. Wenn die Damen und Herren diese Positionen bekleiden, haben sie meist 15-20 Jahre in ihrem Bereich hinter sich gebracht.

Wenn Du 15 Jahre Berufserfahrung hast und auf diese Positionen kommen könntest, bist Du schon 60. Da sind die oben genannten Angestellten schon weit über den Senior / Principal-Status hinaus und Du hast wieder Leute um dich herum, die 20 Jahre jünger sind.

Ich weiß, ist blöd. Das ist aber leider das Los vieler Umschüler.

Bearbeitet von Kwaiken
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@kwaiken Auch wenn ich dir leider in vielen Punkten zustimme, möchte ich mich noch lange nicht mit irgendeinem Azubi auf die gleiche Stufe stellen.

Und, ich weiß auch, daß LPIC1 erstmal Basics sind, aber im Vergleich zu den Pillepalle Microsoft Prüfungen, wo auf certbase auswendig gelernt werden kann ist das dennoch ein anderes Niveau. Hier muß man das Thema schon verstehen, da gibt es nichts auswendig zu lernen.

Ich habe da auf dem Kurs Leute mit über 10 Jahren BE gesehen, die glaub mir, absolut keinen Plan von IT hatten. Aber MCSA waren sie alle.

Doch zurück zu mir. Soll ich jetzt nochmal den Job wechseln? Ich meine IT ist schon mein Ding, aber immer Support. Nee, danke. In der Tat beschäftigt mich die Frage seit langem, da ich auch von HH wieder nach Niedersachsen zurück will. Und ohne neuen Job ist das schlecht.

Sagen wir mal so, als Informatikkaufmann würde ich irgendeine Stelle als Sachbearbeiter annehmen, wenn ich dafür zurück könnte.

Ich werde mal schauen. Hab mir das alles besser vorgestellt.:(

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@kwaiken Auch wenn ich dir leider in vielen Punkten zustimme, möchte ich mich noch lange nicht mit irgendeinem Azubi auf die gleiche Stufe stellen.

Ich weiß Du willst das nicht hören und mein Posting ist auch nicht besonders nett. Aber ich kann Dir sagen, dass unsere (dualen) Azubis im Bereich Linux Infrastruktur kurz nach Ausbildungsbeginn "auf einer Pobacke" den LPIC oder sogar direkt den SuSe CLA ablegen.

Und so hart es klingt, was Du möchtest und was nicht interessiert in der IT niemanden. Dort zählt nur was Du kannst und wie viel Erfahrung Du damit hast. Was bringst Du denn mehr mit, als ein frisch ausgelernter Azubi, der sich in seiner Freizeit noch vor der Ausbildung mit Linux beschäftigt hat und vielleicht gerade mal 20 Jahre alt ist? Was unterscheidet dich denn von ihm? Worin bist Du besser? Warum sollte ein AG gerade Dir den Vorzug geben?

Doch zurück zu mir. Soll ich jetzt nochmal den Job wechseln? Ich meine IT ist schon mein Ding, aber immer Support. Nee, danke. In der Tat beschäftigt mich die Frage seit langem, da ich auch von HH wieder nach Niedersachsen zurück will. Und ohne neuen Job ist das schlecht.

Ohne Job ist egal was Du machst schlecht. Und aus dem Support würde ich auch schleunigst raus. Meine Idee wäre hier sich irgendein Produkt zu suchen, das Dir gefällt. Dort dann 1 - 2 Jahre 1st und 2nd Level Support und dann in Richtung Engineer weiter.

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Da hilft wohl nur eigenständige Weiterbildung, falls dein Arbeitgeber dich nicht fördern mag.

Den LPIC2 zu schaffen sollte doch z.B. kein größeres Problem darstellen und dazu findest du auch jede Menge kostenloses Lernmaterial im Internet. Man muss halt nur Zeit investieren und die Motivation dafür haben.

Wenn du unbedingt da weg willst, dann solltest du eigentlich genügend Motivation dazu haben.

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Weiterbildung schön und gut, aber irgendwo muss auch mal Schluss sein.

Ich denke, im topic wurde schon vieles richtig angesprochen. Man kann einen über 40 jährigen nicht mit einem ausgelernten Azubi Anfang 20 vergleichen.

Dazwischen liegen 20 Jahre Lebenserfahrung und es verschieben sich einfach die Prioritäten. Mit 20 jagt man noch seinen beruflichen Träumen nach.

Mit 40 (und auch schon mit 30) merkt man, dass es auch durchaus wichtigere Dinge im Leben gibt und man lernt auch mal nein zu sagen.

Damit möchte ich nicht sagen, dass man sich nicht weiterbilden soll aber das Verhältnis Kosten/Nutzen ist ein völlig anderes.

Zum Fachkräftemangel: Gibt den Leuten Anreize (sozial und finanziell), dann sind auch mehr Fachkräfte wieder verfügbar. Ich bin mir sicher, es ist ein Mangel der keiner ist, die Fachkräfte sind da, nur wollen die bezahlt werden und da scheitert es wohl hauptsächlich. Wer nichts ausgibt, bekommt auch nichts, simpel.

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Weiterbildung schön und gut, aber irgendwo muss auch mal Schluss sein.

Dann sollte man sich vielleicht nicht gerade die IT aussuchen, sondern einen Job, wo man sich nicht permanent weiterbilden muss. Aber dann sollte man wg. der schlechten Bezahlung auch nicht anfangen zu jammern.

Ich denke, im topic wurde schon vieles richtig angesprochen. Man kann einen über 40 jährigen nicht mit einem ausgelernten Azubi Anfang 20 vergleichen. Dazwischen liegen 20 Jahre Lebenserfahrung ...

Aber so fies es auch klingen mag: Ich bezahle als Arbeitgeber nicht die Lebenserfahrung von jemandem, sondern seine Arbeitserfahrung und -leistung. Und das auch nur in dem Bereich, wo ich Bedarf habe. Wenn ich einen Ruby on Rails Programmierer suche, bringt mir weder ein Staranwalt im Strafrecht etwas, noch der Lebenskünstler, der seit 20 Jahren mit seinem Rucksack die Welt bereist.

Ein AG ist nicht dazu da, die selbst gewählten Lebensmodelle seiner AN zu finanzieren.

Mit 40 (und auch schon mit 30) merkt man, dass es auch durchaus wichtigere Dinge im Leben gibt und man lernt auch mal nein zu sagen. Damit möchte ich nicht sagen, dass man sich nicht weiterbilden soll aber das Verhältnis Kosten/Nutzen ist ein völlig anderes.

Da ist nichts dagegen zu sagen. Aber man sollte dann auch nicht die gleiche Behandlung fordern wie jemand, der sich stetig weiterbildet und so attraktiv für den Arbeitsmarkt bleibt.

Zum Fachkräftemangel: Gibt den Leuten Anreize (sozial und finanziell)... Wer nichts ausgibt, bekommt auch nichts, simpel.

Und so wird ein Schuh draus. Wer sich nicht weiterbildet, der bekommt auch keinen (vernünftigen) Job. Simpel.

Du kaufst Dir auch das Handy, bei dem Dir das PLV am besten erscheint. Und nicht einen veralteten Elektronikschrott zum gleichen Preis, wenn der Hersteller Dir sagt "Nunja, ich hinke zwar der Zeit hinterher und die Features meines Modells sind von 1990, aber hey - ich habe mehr Lebenserfahrung als die Firma, von der Du dein Smartphone gerade kaufst!" - Den würdest Du auch nur mein einer hochgezogenen Augenbraue anschauen und fragen, ob er das ernst meint.

Bearbeitet von Kwaiken
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Mit 40 (und auch schon mit 30) merkt man, dass es auch durchaus wichtigere Dinge im Leben gibt und man lernt auch mal nein zu sagen.

Wer nichts ausgibt, bekommt auch nichts, simpel.

Zu 1: Entweder Du hast in diesem Alter aus deinen Fehlern gelernt ODER du hast aufgegeben, das es sich jemals bessert.

und zu 2: Dem kann ich nur zustimmen. Nur weigern sich viele Firmen, teure Fachkräfte anzustellen und ein Leben lang zu bezahlen. Da ist es doch viel leichter und vor allem günstiger, sich alle paar Monate einen neuen Zeitarbeiter zu holen. Nach n paar Monaten verpasst Du ihm einen Tritt und hast wieder deine Ruhe.

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Dann sollte man sich vielleicht nicht gerade die IT aussuchen, sondern einen Job, wo man sich nicht permanent weiterbilden muss. Aber dann sollte man wg. der schlechten Bezahlung auch nicht anfangen zu jammern.

Wie bereits geschrieben, siehe Kosten/Nutzen. Ich weiß, im IT-Bereich ist die Weiterbildung Pflicht. Aber Weiterbildung ist nicht gleich Weiterbildung. Sich mit der Materie zu befassen ist was völlig anderes, als von Zertifikat zu Zertifikat zu sprinten.

Aber so fies es auch klingen mag: Ich bezahle als Arbeitgeber nicht die Lebenserfahrung von jemandem, sondern seine Arbeitserfahrung und -leistung. Und das auch nur in dem Bereich, wo ich selbst tätig bin. Wenn ich einen Ruby on Rails Programmierer suche, bringt mir weder ein Staranwalt im Strafrecht etwas, noch der Lebenskünstler, der seit 20 Jahren mit seinem Rucksack die Welt bereist.

War auch nicht in Bezug auf Bezahlung gemeint. Die grundsätzliche Herangehensweise und ggf. Arbeitsweise ist verschieden. Man kann aber durchaus das gleiche Entgelt bezahlen.

Da ist nichts dagegen zu sagen. Aber man sollte dann auch nicht die gleiche Behandlung fordern wie jemand, der sich stetig weiterbildet und so attr

Macht ja auch keiner.

Und so wird ein Schuh draus. Wer sich nicht weiterbildet, der bekommt auch keinen (vernünftigen) Job. Simpel.

Wie du schon sagtest: Ein AG bezahlt für Leistung und Berufserfahrung. Nur scheinen in vielen Bereichen die Maßstäbe etwas erdrückend zu sein. Dein Satz ist für mich kein Argument, wer eine Fachkraft möchte, muss sie entsprechend vergüten. Das Gerede von Fachkräftemangel oder fehlender Weiterbildung etc. ist für mich nur der Versuch, irgendwo Personalkosten zu drücken.

Was ist letzten Endes der Effekt: Uni-Absolventen gehen lieber ins Ausland, ausländische Fachkräfte wollen auch nicht so zwingend in Deutschland arbeiten.

Man bekommt immer das, für was man bezahlt. Einfacher Grundsatz im Leben, da bilden AG keine Ausnahme.

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Weiterbildung schön und gut, aber irgendwo muss auch mal Schluss sein.

Ich denke, im topic wurde schon vieles richtig angesprochen. Man kann einen über 40 jährigen nicht mit einem ausgelernten Azubi Anfang 20 vergleichen.

Dazwischen liegen 20 Jahre Lebenserfahrung und es verschieben sich einfach die Prioritäten.[...]

Klar verschieben die sich - aber nicht zugunsten des Älteren, sondern zu seinem Nachteil.

Und Lebenserfahrung kann einem zwar auch manchmal weiterhelfen - bringt einen aber bei fachlichen Problemen nicht unbedingt weiter. Die 20 Jahre mehr Lebenserfahrung können auch unter anderem dazu führen, dass der AN nicht mehr so leicht zu führen ist, was auch wieder ein Nachteil ist. Genauso hat er sich zwar vielleicht mehr Wissen vom "Drumherum" angeeignet, was einem aber nicht unbedingt etwas bringt, wenn die neue Firma bestimmte Sachen einfach anders handhabt.

Und wie schon geschrieben wurde - wieso sollte man jemandem seine Lebenserfahrung vergüten, wenn er fachlich nichts oder weniger drauf hat als ein vergleichbarer Mitarbeiter, der 20 Jahre jünger ist, und der somit noch 20 Jahre länger für den AG arbeiten könnte?

Zum Punkt "Wer nichts ausgibt bekommt auch nichts" ... Wer was ausgibt, will dafür auch einen entsprechenden Gegenwert bekommen. Ist der nicht vorhanden, dann wird halt auch nichts dafür gezahlt.

Und solange manche Firmen für ihren Hungerlohn noch Mitarbeiter finden, die gewillt sind, für den Dumpinglohn zu arbeiten, so lange werden sie auch nicht mehr zahlen. Da muss man halt schauen, dass man eine Firma findet, die besser zahlt und vielleicht auch noch in die Weiterbildung der Mitarbeiter investiert. Dafür wird dann aber auch ein gewisses Engagement erwartet...

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Dazwischen liegen 20 Jahre Lebenserfahrung und es verschieben sich einfach die Prioritäten. Mit 20 jagt man noch seinen beruflichen Träumen nach.

Mit 40 (und auch schon mit 30) merkt man, dass es auch durchaus wichtigere Dinge im Leben gibt und man lernt auch mal nein zu sagen.

Damit möchte ich nicht sagen, dass man sich nicht weiterbilden soll aber das Verhältnis Kosten/Nutzen ist ein völlig anderes.

Ich (bald 34, verheiratet, 2 Kinder) habe bislang immer in Firmen < 10 Personen und somit ohne Kündigungsschutz oder andere soziale Absicherungen gearbeitet und allmählich komme ich auch an einen Punkt, an dem ich mir sage Ich werde zu alt für diesen Mist!

Wie Destiny85 schon sagte, jagt man mit 20 dem beruflichen Erfolg nach und verzichtet dafür auch auf Kündigungsschutz und andere Dinge. Ab einem gewissen Alter, oder sobald die eigene Familie im Spiel ist, bekommen so Dinge wie Kündigungsschutz schon fast automatisch ein grösseres Gewicht. Zumal man mit fortschreitendem Alter auch immer schwerer einen neuen Job findet. Was nützen einem 45 jährigen 45K Jahresgehalt, wenn ihn der Chef ohne stichhaltige Begründung (das läuft dann einfach unter "betriebsbedingt") entlassen kann und man keine Chance auf eine Abfindung oder ähnliches hat?

Ich denke auch mal, das dieser Fachkräftemangel zu grossen Teilen daraus resultiert, dass das, was viele Firmen bieten, den Leuten nicht mehr reicht. Ich bin auch davon überzeugt, das zumindest mittelfristig eine Umkehr stattfinden wird und sich die Bewerber aussuchen können, für welches Unternehmen sie arbeiten wollen.

Bearbeitet von Systemlord
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Klar verschieben die sich - aber nicht zugunsten des Älteren, sondern zu seinem Nachteil.

Und Lebenserfahrung kann einem zwar auch manchmal weiterhelfen - bringt einen aber bei fachlichen Problemen nicht unbedingt weiter.

Fachliche Probleme werden immer irgendwie gelöst, ob der AN nun 20 oder 40 ist.

Die 20 Jahre mehr Lebenserfahrung können auch unter anderem dazu führen, dass der AN nicht mehr so leicht zu führen ist, was auch wieder ein Nachteil ist.

Der AN ist kein Hund, dem man führen kann. Er ist die wertvollste Ressource im Unternehmen. Viele großen Unternehmen haben das erkannt und binden die AN an das Unternehmen, sei finanziell als auch im sozialen Bereich. Das macht sie erfolgreich. Wer aber am menschlichen Kapital spart, muss sich letzten Endes nicht wundern.

Zum Punkt "Wer nichts ausgibt bekommt auch nichts" ... Wer was ausgibt, will dafür auch einen entsprechenden Gegenwert bekommen. Ist der nicht vorhanden, dann wird halt auch nichts dafür gezahlt.

Und solange manche Firmen für ihren Hungerlohn noch Mitarbeiter finden, die gewillt sind, für den Dumpinglohn zu arbeiten, so lange werden sie auch nicht mehr zahlen. Da muss man halt schauen, dass man eine Firma findet, die besser zahlt und vielleicht auch noch in die Weiterbildung der Mitarbeiter investiert. Dafür wird dann aber auch ein gewisses Engagement erwartet...

Die Firmen sind meiner Ansicht nach als erstes in der Pflicht, die haben die Ressourcen, der einzelne AN wohl kaum. Wenn auch der finanzielle Anreiz da ist, sich weiterzubilden, bräuchten wir hier nicht darüber zu diskutieren.

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Ja, leider.

OK, was Du einmal erlernt hast das wird nicht schlecht, aber Wissen verliert an Wert.

Also wenn Du zB FISI gelernt hast, dann aber aus Verzweiflung 5 Jahre... sagen wir mal Zeitungsverkäufer warst.

Dann wird das Amt dich so einstufen müssen.

Ich finde jetzt gerade den Passus nicht, aber darauf basiert auch die Umschulung, die ich gerade mache.

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Fachliche Probleme werden immer irgendwie gelöst, ob der AN nun 20 oder 40 ist.

Es ging eher darum, dass - egal, ob der AN nun 20 oder 40 Jahre alt ist - wenn er von der Materie keine Ahnung hat, wird er es nicht mal eben so lösen können, egal wie viel Lebenserfahrung er nun hat.

Klar werden die meistens irgendwie gelöst. Das hat ja auch damit nichts zu tun. Zur Not wird halt ein externes Unternehmen damit beauftragt, das Problem zu lösen.
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