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Vom Lehrer zum Fachinformatiker - Bitte um Praxiserfahrung


Miami_Beach

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

ich bin neu auf diesem Forum und freue mich, hier zu sein. Ich hoffe, dass ich hier viele nützliche Informationen erhalten und auch etwas zum Forum selbst beitragen kann.

Meine Situation ist kompliziert und muss erst etwas ausführlicher erklärt werden. Da es hier um meine berufliche und, damit verbunden, auch die private Zukunft geht, bitte ich euch um möglichst viele Meinungen.

Vorgeschichte:

Ich bin 27 und Lehramtsreferendar (=Auszubildender) und werde im Sommer das Referendariat beenden. Aus zwei Gründen möchte ich unbedingt den Job wechseln:

1. Ich fühle mich jeden Tag unwohler und glaube nicht, dass ich mein Leben lang Lehrer sein und mit 50- 60 an Burn Out erkranken will, weil man Tag ein Tag aus sich mit Kindern rumschlagen muss, deren Erziehung die Eltern schon aufgegeben haben und deren fachliches Niveau auch von Jahr zu Jahr immer mehr sinkt. Sprich: Das Lehramt reizt mich immer weniger, weder fachlich noch privat.

2. Die Anstellungsituation im Lehramt gerade mit Sprachen ist extrem schlecht. Verbeamtet wird fast niemand mehr und fast alle meiner jungen Kolleg noder Kommilitonen aus Unizeiten "wurschteln" sich seit Jahren mit jährlich befristete aushilfverträgen durch, für die sie auch noch quer durchs ganze Bundesland ziehen müssen.

Für mich ist dies weder ein würdiges Arbeiten noch eine Basis für eine Zukunft. Ich besitze in meinem Heimatort eine eigene Immobilie und möchte mit meiner Freundin einen gemeinsame Zukunft mit Heirat und Kind aufbauen. Dies ist mir ungeheur wichtig. Im Lehramt aber sehe ich dafür keine Zukunft mehr!

Kurz gesagt: Ich möchte nochmal bei Null starten und interessiere mich daher sehr für eine Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration zum Herbst 2014.

Gerade bin ich dabei, die ersten Bewerbungen zu schreiben, doch es gibt noch einige Fragen, die ich auch nach sorgfältiger Recherche auf einschlägigen Seiten noch nicht ganz lösen könnte. Ich wär dankbar wenn ihr soviele wie möglich davon mit eurer Praxiserfahrung beantworten könntet.

Fragen:

a) Seit meiner Jugend arbeite ich oft mit dem Computer und interessiere mich sehr dafür. Leider habe ich keine vertieften Kenntnisse in Programmierung, Netzwerk oder HTML. Ich kenn mich zwar gut bis sher gut in den meisten gängigen Anwendungen aus, aber überspitzt gesagt, ich bin nicht der typische PC-Nerd!

Ich habe nun große Angst, dass ich keine Stelle bekomme. die Firmen wollen doch selbst bei den Azubis nur die Cracks und auf diesem Niveau bin ich halt leider (noch) nicht. Meint ihr, das stellt ein Problem dar? Andererseits werd ich ja Azubi um etwas zu lernen und lernwillig und interessiert bin ich auf alle Fälle.

B) Ich habe früher Programmierkurse besucht und habe mich dabei schwer getan. (Lag jedoch auch daran, dass ich damals noch nicht wusste was ich wollte und mich nicht wirklich angestrengt habe!) Jetzt hängt das Programmieren wie so eine Art Schreckgespenst über mir, weil ich damasl eben keine so guten Erfahrung gemacht habe.

Meine Frage:

Wie schwierig ist die Ausbildung an sich und jeweils speziell bei Systemintegration (und Anwendungsentwicklung)?

Was ich bräuchte wäre eben eine letzte Aufmunterung, dass ich das auch wirklich schaffen kann und mir keine Sorgen machen muss und dazu wäre eure Erfahrungsberichte aus der Praxis sehr hilfreich, denn die Beschreibungen von Arbeitsamt und co. sind eher theoretisch.

c) Eine Frage im Hinblick auf später:

Man hört ja immer krasse Berichte, dass Fachinformatiker 24/7 Rufbereitschaft haben sowie völlig unregelmäßige Arbeitszeiten und viele Überstunden.

Geschrieben und gesagt wird ja immer viel, daher meien Frage an euch: Wie sieht die Realität aus? Kann man auch als Fachinformatiker einen "9 to 5" Job haben?

Ich bedanke mich schon jetzt für eure Antworten!

Bearbeitet von Miami_Beach
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Aus deinem Post lese ich heraus, dass du zwei Gründe für deine Überlegungen hast:

1.) Stressiger Job als Lehrer bis hin zu Bournoutgefahr

2.) Zukunftssicherheit (keine Beamtung, befristete Verträge usw.)

Da kann ich zum Fachinformatiker nur sagen, dass es bei mir öfter stressig ist als nicht, wobei auch ab und an ein ruhiger Tag dazwischen ist. Anderen geht es so, dass sie nicht viel zu tun haben und für ihre Arbeit jede Menge Zeit haben. Kommt natürlich immer darauf an, wo du arbeitest und was du für Aufgaben hast und wofür du eingesetzt wirst. Zur Zukunftssicherheit: Ich denke, dass Bedarf besteht, da die Berufsschulklassen in den letzten Jahren stetig werden. So gab es bei mir auf der Berufsschule vor ein paar Jahren noch kleine Klassen mit 15 Schülern, in meiner Klasse waren 28 und die kommenden Klassen sind in zwei Klassen aufgeteilt.

a) Seit meiner Jugend arbeite ich oft mit dem Computer und interessiere mich sehr dafür. Leider habe ich keine vertieften Kenntnisse in Programmierung, Netzwerk oder HTML. Ich kenn mich zwar gut bis sher gut in den meisten gängigen Anwendungen aus, aber überspitzt gesagt, ich bin nicht der typische PC-Nerd!

Ich habe nun große Angst, dass ich keine Stelle bekomme. die Firmen wollen doch selbst bei den Azubis nur die Cracks und auf diesem Niveau bin ich halt leider (noch) nicht. Meint ihr, das stellt ein Problem dar? Andererseits werd ich ja Azubi um etwas zu lernen und lernwillig und interessiert bin ich auf alle Fälle.

Die Zeiten, dass (Fach)Informatiker totale Nerds waren, sind vorbei. Mittlerweile stehen Softskills genauso im Mittelpunkt wie das fachliche Knowhow. Ich habe in meiner Berufsschulklasse zwar ein paar Nerds, die extreme Cracks sind, die aber dauernd zu spät sind, nicht verlässlich sind und nur sturr ihr Ding machen. Ich dazu im Vergleich geh jetzt nicht so ab wie sie, krieg aber auf der Arbeit genauso alles hin, mein Arbeitgeber kann sich auf mich verlassen (und das weiß er). Wer bringt dem Unternehmen nun den größeren Mehrwert? Ich denke, du machst dir da unbegründet sorgen. Sei zuverlässig, versuche professionell zu sein, das Knowhow kommt dann durch die Ausbildung. Mach einen guten Eindruck und halte ihn aufrecht, dann hast du schon gewonnen.

B) Ich habe früher Programmierkurse besucht und habe mich dabei schwer getan. (Lag jedoch auch daran, dass ich damals noch nicht wusste was ich wollte und mich nicht wirklich angestrengt habe!) Jetzt hängt das Programmieren wie so eine Art Schreckgespenst über mir, weil ich damasl eben keine so guten Erfahrung gemacht habe.

Dann solltest du dir auf keinen Fall den Anwendungsentwickler raussuchen ;) Ich sag mal so, auch als Systemintegrator solltest du ein wenig scripten können und ein bisschen Verständnis für Programmiersprachen haben, aber es hält sich in Grenzen. Auch im Alltag muss man in der Regel nicht so oft programmieren. Kommt aber auch immer darauf an, wofür du eingesetzt wirst. Zum Berufsschulunterricht gehörts halt auch dazu, ist aber auch machbar.

Ich denke, du machst du zu viele Sorgen. Wenn dir der Fachinformatiker gefällt, dann sind deine Sorgen vollkommen unbegründet.

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Zu C):

Je nachdem, wo und als was man arbeitet, kann es natürlich vorkommen, dass einige Arbeiten nur außerhalb der regulären Arbeitszeit durchgeführt werden können. In guten Betrieben sollte es aber die Möglichkeit geben, diese Überstunden durch Freizeitausgleich oder entsprechende Bezahlung wieder auszugleichen.

Es gibt aber auch mit Sicherheit jede Menge "9 to 5" Jobs in der IT. Meiner Meinung nach sind dies aber als Systemintegrator eher die langweiligen Jobs. Denn bei interessanten und anspruchsvollen Projekten kann meistens ein Teil der Arbeit nur dann erledigt werden, wenn sonst keiner arbeitet.

Es hängt also von deinem Schwerpunkt und deinem Arbeitgeber ab, ob du öfter auch mal am Wochenende arbeiten musst. Das wird in einem Systemhaus mit viel Projektgeschäft wahrscheinlich eher vorkommen, als in einer internen IT, wo nur der Betrieb am Laufen gehalten werden muss und Projekte oftmals von externen Dienstleistern durchgeführt werden.

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Hallo Miami_Beach,

befinde mich gerade am Ende meiner Ausbildung zum Fachinformatiker (Anwendungsentwicklung).

Meine Erfahrungen zu

a)

In Firmen die "quick-and-dirty" coden sind deine Bedenken durchaus begründet. Dort werden "Cracks" gesucht die sofort einsteigen können und dort dann schnell unübersichtlichen, schlecht wart- und erweiterbaren Code produzieren.

Ich würde dir von diesen Firmen abraten.

In Firmen die Wert auf Qualität beim durchführen Ihrer Softwareprojekte legen, ist es in meinen Augen kein Nachteil nicht über die große Erfahrung mit dem Implementieren von Software zu verfügen.

Da viele Cracks keinen guten Code im Bezug auf Wartbarkeit und Erweiterbarkeit schreiben und es schwer ist dies zu ändern (ich habe mir dabei schwer getan ;) ).

B)

Ich persönlich fand es nicht schwer, vor allem die Berufsschule. Wenn du Abitur hast sollten beide Spezialisierungen vom Niveau eigentlich kein Problem für dich sein.

Als Anwendungsentwickler wirst du nicht nur den ganzen Tag mit der Implementierung von Software zu tun haben. Es fallen hier ebenso Aufgaben wie dokumentieren und präsentieren sowie Anwenderschulungen an. Hier sehe ich einen großen Vorteil für dich durch deine Vorkenntnisse.

c)

Man kann als Fachinformatiker einen "9 to 5" Job haben.

Gruß

Tom

Bearbeitet von Tom87
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Aus deinem Post lese ich heraus, dass du zwei Gründe für deine Überlegungen hast:

1.) Stressiger Job als Lehrer bis hin zu Bournoutgefahr

(...)

Da kann ich zum Fachinformatiker nur sagen, dass es bei mir öfter stressig ist als nicht, wobei auch ab und an ein ruhiger Tag dazwischen ist.

Meine Freundin ist Lehrerin. Du kannst das absolut nicht vergleichen.

Da spielen so viele Punkte rein, vom Arbeitsplatz bis zur Verantwortung, bei Interesse kann ich da gerne mehr zu schreiben.

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Meine Freundin ist Lehrerin. Du kannst das absolut nicht vergleichen.

Da spielen so viele Punkte rein, vom Arbeitsplatz bis zur Verantwortung, bei Interesse kann ich da gerne mehr zu schreiben.

Ich würde gerne mehr dazu hören. Ich persönlich würde sagen, dass beides anstrengend und belastend sein "kann", obwohl der Lehrer dies wahrscheinlich jeden Tag hat. Außerdem müssen Arbeiten (etc.) außerhalb der Arbeitszeit kontrolliert und benotet werden. Da macht man nicht einfach Feierabend, nach dem Ertönen der Klingel.

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Du kannst das absolut nicht vergleichen.

Du hast recht, ich bin schließlich kein Lehrer ;) Dennoch geht es mir so, dass ich meine Stelle häufiger als stressig statt als ruhig empfinde. Das mag viele Ursachen haben, teils weil man die Zeit nicht bekommt, die man für Aufgaben benötigt, teils weil ständig Kollegen ausfallen und ich dessen Aufgaben zusätzlich machen muss. Dann arbeite ich auch noch an Projekten, die trotz allen Unterbrechungen und fehlender Zeit termingerecht fertig gemacht werden müssen. Dann müssen wir uns noch rechtfertigen, warum unser Standort mehrere ITler beschäftigt, während andere nur einen ITler haben, bei denen aber nichts Unternehmensweiters zusammenläuft und die an externe Systemhäuser auslagern und somit nicht einmal voll ausgelastet sind... Wenn ich mich da mit anderen aus meiner Berufsschulklasse vergleiche, bin ich doch einer, bei denen es auf der Arbeit eher stressig ist. Bei anderen ist es zum Teil so, dass sie sich den ganzen Tag langweilen, bis sie mal eine Aufgabe reinkriegen, für die sie dann ein paar Tage Zeit haben. Ist meiner Ansicht nach aber auch nicht so tolle. Im Grunde bin ich trotz allem glücklich mit meinem Job. Aber es nervt extrem, wenn man dieses Jahr an 7 Arbeitstagen bereits > 10 Überstunden hat, dann aber eins auf den Deckel kriegt, dass Dinge liegen bleiben...

Ich sags mal so: Jeder hat seine Lasten zu tragen. Ich würde niemals behaupten, der Beruf des Lehrers sei nicht stressig. Genauso kann aber auch niemand behaupten, jeder Fachinformatiker hat ständig nur ein ruhiges Leben ;)

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Beides kann Stress sein, es ist aber eine andere Art von Stress. Deshalb kann es gut sein, dass jemand mit der einen Art klarkommt und mit der anderen nicht.

Den Stress den ein IT-ler hat kennern wir ja alle.

Bei Lehrern kommen andere Faktoren zu tragen:

  • Du hast normalerweise an der Schule keinen Arbeitsplatz. Unterricht vorbereiten und Arbeiten korrigieren passiert also immer von daheim aus. Das kann es schwer machen abzuschalten.
  • Du mußt deinen Unterricht den besten und den schlechtesten Schülern entsprechend gestalten und mit dem Stoff durchkommen
  • Du trägst praktisch dafür die Verantwortung, dass die Schüler Rechnen lernen, Schreiben lernen, eben das lernen, was sie im nächsten Schuljahr wieder als Grundlage brauchen
  • Gibst du zu viele Hausaufgaben, machst zu schwere Arbeiten, oder, oder, oder, stehen ruck-zuck die Eltern bei dir auf der Matte.
  • Machst du alles richtig, aber der Schüler versteht dich falsch und denkt du gibst 2 Seiten aus dem Buch als Hausaufgabe dann stehen ruck-zuck bei dir die Eltern auf der Matte
  • Die Eltern sind übrigens auch erst ab 18 Uhr zu sprechen.
  • Als IT-ler kannst du dir einen Job in einem anderen Unternehmen suchen (das zB. agil arbeite, o.Ä.) und dort ist vielleicht alles besser. Als Lehrer kannst du auch an eine andere Schule, aber die grundlegenden Faktoren bleiben
  • Manche Schüler sind einfach renitent

Ich sags mal so: Jeder hat seine Lasten zu tragen. Ich würde niemals behaupten, der Beruf des Lehrers sei nicht stressig. Genauso kann aber auch niemand behaupten, jeder Fachinformatiker hat ständig nur ein ruhiges Leben ;)

Deshalb geht es mir ja darum darzustellen, dass das anderer Stress ist. Und wenn der Op meint, dass er grundsätzlich mit Stress klarkommt, nur nicht mit dieser speziellen Art, dann spricht m.E. nichts dagegen in die IT zu wechseln.

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Moin und welcome on Board,

du hast bis hierhin ja schon einige hilfreiche Meinungen bekommen und ich möchte einige Punkte gern ergänzen bzw. relativieren.

Deine Angst, keine Stelle zu bekommen halte ich für unbegründet. Es gibt viele Firmen, die bei der Suche nach Azubis Leute mit akademischem Hintergrund bevorzugen. Bei mir war es damals selbst so: Abgebrochenes Studium, aber nur grob und sporadisch Ahnung von der IT Welt - und es war kein Problem. Es geht ja darum, dich auszubilden. Und mit einem gesunden Verständnis für Logik und technische Vorgänge sowie passabler Allgemeinbildung und Englisch-Kenntnissen ist die Ausbildung (FiAe) ohne große Einbrüche machbar. Als Studierter wirst du ja sowieso daran gewöhnt sein, dir eigenständig Wissen anzueignen - das ist nicht selbstverständlich!

Das mit der Rufbereitschaft und 9-to-5-Arbeit ist ein Punkt, der nicht pauschal bestätigt oder widerlegt werden kann. Wenn du in die Administration von Netzwerk und Servern gehst, ist es durchaus denkbar, dass auch mal dein Telefon als erstes klingelt, wenn die Server down sind. Das sollte aber nie auf einer Person allein liegen bleiben. Wie auch schon gesagt wurde, fallen ab und zu Wartungsarbeiten an, die nachts oder nach Feierabend passieren müssen - da erwartet man dann auch, dass du dir dessen bewusst bist. Ähnlich sieht es in der Anwendungsentwicklung aus. Laufen irgendwelche wichtigen Applikationen nicht mehr, kann man den Stift nicht um 17 Uhr fallen lassen. Das sind aber solche Emergency-Fälle, wo man hinterher froh ist, dass man jemand hat, der sowas wieder hinbiegt.

Die übliche Arbeitsorganisation sollte aber schon so sortiert sein, sodass du weder dir selbst noch der Firma gegenüber ein schlechtes Gewissen haben musst. Wenn ich merke, dass unser Pensum nicht in der geplanten Zeit zu schaffen ist, kommuniziere ich das "nach oben" und arbeite normal weiter. Mit zu hohem Zeitdruck und einer Erwartung, die meinem Commitment (und dem des Teams), was in welcher Zeit zu schaffen ist, übersteigt will man nicht arbeiten und eine vernünftige Organisation/Methodik verhindert das auch.

Ich verurteile jedenfalls Firmen, die den Mitarbeitern bewusst zuviel Arbeit und Verantwortung aufhalsen, Druck aufbauen und einem keinen Freizeitausgleich zurück geben, wenn man hier und da mal deutlich länger arbeitet. Und grade als Azubi sollte das (noch) gar kein Thema sein.

Bearbeitet von Ulfmann
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Gast Fernstudent

Wenn du den Lehrerberuf kategorisch ausschließt und die ganzen Vorteile nicht nutzen möchtest bzw. die Nachteile für dich überwiegen sowie du nicht umziehen willst, solltest du dir neben einer Ausbildung zum Fachinformatiker noch weitere mögliche Berufsbilder suchen.

Als Fachinformatiker musst du dich in der Regel für das Thema interessieren und bereit sein, dich ständig weiterzuentwickeln. Wenn du schon von vornherein schreibst, dass du kein Nerd bist und einen lockeren Job haben möchtest, würde ich mir eher einen Job als Sachbearbeiter suchen. Man muss kein Nerd sein und lockere Jobs gibt es in der IT auch aber gerade was und wie du schreibst lässt mich an deiner Motivation zweifeln. Es gibt viele interessante Sachbearbeiterjobs in den verschiedensten Bereichen.

Von der reinen Ausbildung rate ich dir jedoch ab. Wenn du dich schon durch ein Studium gekämpft hast, würde ich nun ein duales Studium absolvieren.

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Als Fachinformatiker musst du dich in der Regel für das Thema interessieren und bereit sein, dich ständig weiterzuentwickeln. Wenn du schon von vornherein schreibst, dass du kein Nerd bist und einen lockeren Job haben möchtest, würde ich mir eher einen Job als Sachbearbeiter suchen. Man muss kein Nerd sein und lockere Jobs gibt es in der IT auch aber gerade was und wie du schreibst lässt mich an deiner Motivation zweifeln.

OK, aber woran machst du das an meinem Post genau fest? Vielleicht ist es falsch rübergekommen, aber ich wollte nicht den Eindruck vermitteln, dass ich einen "lockeren" Job suche. Was ich suche, ist einfach ein interessanter, abwechslungsreicher Job, etwas mehr geregelte Arbeitszeiten und v.a. Arbeitsplatzsicherheit mit gutem Jobangeboten in der Heimatregion.

Es ist leider ein breites Vorurteil dass Lehrer nachmittag frei haben. Gerade wir Jungen schufften oft noch bis tief in die Nacht, während andere da schon seit dem Abend die Füße hochlegen. Vor allem aber die miserablen Jobaussichten als Lehrer und die Tatsache, dass ich mich bei diesem Niveau der Schüler fachlich einfach unterfordert in diesem Job fühle, hat mich diesen Entschluss treffen lassen. Der User afo hat eigentlich perfekt beschrieben wie so ein Lehreralltag aussieht. Glaub mir, da tausch ich gerne meine "vielen Ferien" gegen weniger Ferien aber dafür einen interessanten, sicheren Job ein, bei dem ich mit erwachsenen, reifen Leuten Umgang habe.

Den Ausschlag für Fachinformatik gab die Tatsache, dass ich mich sehr für Computer interessiere (auch wenn ich noch nicht das Vorwissen im Programmieren habe) und ich mir diesen Job als schön, herausfordernd und interessant, gleichzeitig aber auch als zukunftssicher vorstelle. Gerade letzteres ist mir mit Blick auf die gemeinsame Zukunft mit meiner Freundin sehr wichtig!

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Was ich suche, ist einfach ein interessanter, abwechslungsreicher Job, etwas mehr geregelte Arbeitszeiten und v.a. Arbeitsplatzsicherheit mit gutem Jobangeboten in der Heimatregion. [...]

Den Ausschlag für Fachinformatik gab die Tatsache, dass ich mich sehr für Computer interessiere [...] herausfordernd und interessant, gleichzeitig aber auch als zukunftssicher vorstelle.

Ich versuche einfach mal, den Job nach den gefallenen Stichworten zu beschreiben.

Interesse:

Wenn man sich für Technik begeistert, ist er sicherlich interessant. Es gibt ständig was neues zu entdecken, es gibt ständig Gebiete, in denen man sein Knowhow erweitern kann. Man lernt nie aus, man muss aber auch ständig auf dem Laufenden bleiben!

Abwechslungsreich:

Würde ich auf jeden Fall zustimmen. Jedes Projekt ist anders. Fast jedes Problem, um das du dich zu kümmern hast, ist anders. Jeder Kunde bzw. Kollege ist anders. Aber es gibt auch routinierte Aufgaben. Das Gleichgewicht zwischen diesen Punkten ist je nach Stelle anders verlagert, aber ich würde den Job auf keinen Fall als eintönig bezeichnen.

Geregelte Arbeitszeiten:

Wenn ichs mal mit meinen bisherigen Stellen vergleiche, oder hier im Forum schau (gibt sogar ein Thread über Überstunden hier im Forum), ist es eher selten absehbar, wann man tatsächlich Feierabend hat. Immer dann, wenn man gerade gehen will, ist noch etwas wichtiges. Ich überteib jetzt natürlich, aber es kommt schon häufig vor, dass man nicht pünktlich feierabend hat. Bei manchen Stellen kann man das kompensieren (ausbezahlen lassen oder abfeiern), bei manchen leider nicht. Das blöde ist eben, dass es häufig Probleme gibt, die eben behoben werden müssen. Wenn die ganze Firma nicht arbeiten kann, da ein kritisches System ausfällt, dann machste eben solange Überstunden, bis es wieder geht. Das ist jetzt der Extremfall, der hoffentlich nicht allzu oft eintreten wird, aber dennoch passiert.

Jobaussichten:

Wenn man sich nicht gerade total blöd anstellt, sehen sie ganz gut aus und zwar quer bet durch alle Qualifikationen. Also für jeden sollte auf dem Arbeitsmarkt etwas passendes zu finden sein. Also der Bedarf besteht und wächst. (Wobei es auch immer darauf ankommt, ob man einen Umzug oder lange Fahrtwege in Kauf nehmen möchte).

Wenn dir das so zusagt, was spricht dann gegen einen Job in der IT? Du hast schließlich den Mut dazu, neu anzufangen! Davor habe ich auf jeden Fall Respekt! Aber hast du auch schon an ein (duales) Studium im IT-Bereich nachgedacht?

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Wie schwierig ist die Ausbildung an sich und jeweils speziell bei Systemintegration (und Anwendungsentwicklung)?

Was würdest du auf die Frage antworten: "Wie schwierig ist das Erlernen einer Sprache, speziell spanisch?

=> Die gleiche Antwort kannst du auch nehmen.

Was ich suche, ist einfach ein interessanter, abwechslungsreicher Job, etwas mehr geregelte Arbeitszeiten und v.a. Arbeitsplatzsicherheit mit gutem Jobangeboten in der Heimatregion.

:D

Ehrlich gesagt sitze ich gerade schon 5 Minuten vor der Tatsatur und weiss gar nicht was ich schreiben soll dazu.

Entweder etwas ironisches ala "Soso, wars das schon?" oder ernsthaft antworten und erklären, dass es Utopia nicht gibt und man nicht alles haben kann, es keine Garantien gibt als FI sowieso schon 3 x nicht.

Wenn dir die "Zukunftssicherheit" und "Heimregion" so wichtig ist, dann suche einen Job als Beamter auf dem Amt z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Diplom-Verwaltungswirt_(FH). Damit bekommst auch ein solides Gehalt und hast idR (in Relation) einen stressfreien Job.

Bearbeitet von bigvic
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[...]Glaub mir, da tausch ich gerne meine "vielen Ferien" gegen weniger Ferien aber dafür einen interessanten, sicheren Job ein, bei dem ich mit erwachsenen, reifen Leuten Umgang habe.[...]
Dann käme also schon mal nichts in Frage, bei dem du Kontakt mit Kunden hast, denn die können teilweise kindischer und anstrengender sein als pubertierende Schüler... :rolleyes:

Mal so ein paar Beispiele, die wohl jeder kennt, der schon mal im Support / entstörung gearbeitet hat.

  • User meint, kann einem nichtmals sein eigentliches Problem sinnvoll erklären, sondern blubbert dich 1 Stunde voll und nachher weisst du noch immer nicht mehr über das Problem wie vorher.
  • User meint, er wisse alles und braucht dich eigentlich angeblich nur, weil er die benötigten Berechtigungen nicht hat. Das ist oftmals die Klientel, die dann die Sachen aus der Computer Bild auf der Arbeit ausprobiert und dann mit kaputtgespieltem Rechner bei einem ankommt.
  • User meint, sein Problem würde sich schneller lösen, wenn er dich anschreit, beschimpft, als inkompetent hinstellt oder sich bei deinem Chef über deine schlechte Arbeit beschwert, dabei hattest du mit ihm vorher noch nie etwas zu tun und es geht um etwas, was so einfach nicht funktionieren kann, was der User jedoch nciht einsehen will.
  • User hat ein Problem, jedoch keine Zeit, mit dir das Problem zu besprechen, da er
    • eh schon zeitlich hinterherhängt im Projekt
    • dringend heute noch was fertig bekommen muss
    • gerade Feierabend machen will
    • eine wichtige Sitzung hat, für die er genau das braucht, was nicht geht (was aber oftmals schon seit Wochen nicht mehr geht)
    • [beliebiger anderer Grund]

    [*]User ist einfach "PC-blond" und egal wie oft man ihm etwas erklärt, er macht es dennoch immer wieder falsch, löscht unbeabsichtigt dauernd Sachen, verstellt dauernd irgendwas oder ruft immer wieder beim Support an, um sich die selben Fragen immer und immer wieder beantworten zu lassen.

    [*]Man soll irgendetwas programmieren / konfigurieren, bekommt jedoch keine Vorgaben geliefert, sondern soll sich diese am besten aus der NAse ziehen - aber natürlich so, dass alles damit funktioniert. Ansprechpartner haben keine Zeit oder keinen Bock mit dir zu reden und dein Auftraggeber sitzt dir im Nacken, dass es endlich fertig werden muss - möglichst noch vorgestern.

    [*]...

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Gast Fernstudent
Gerade wir Jungen schufften oft noch bis tief in die Nacht, während andere da schon seit dem Abend die Füße hochlegen.

In meinem Bekannten- und Freundeskreis gibt es acht Lehrer. 2x Gymnasium, 1x Grundschule, 1x Hauptschule, 4x Förderschule (vor allem letztere verdienen meinen Respekt). Der Tenor ist überall der gleiche: In den ersten zwei bis drei Jahren muss man natürlich etwas mehr leisten aber anschließend wird es, bis auf wenige Spitzen, ruhiger. Anfangs arbeitet man vielleicht noch komplett die Ferien durch aber das nimmt auch ab. Später korrigiert man nur noch die Klassenarbeiten (Pech für den Deutschlehrer, Glück für Musiklehrer & Co - trotz Ausgleich!) und investiert vielleicht ein bis zwei Tage während den kurzen Ferien in Vorbereitungen. Alle sind unterm Strich mit dem Job zufrieden. Das liegt wohl daran, dass in unserer Region Lehrer gesucht sind, sechs Lehrer in eher kleineren Städten unterrichten und alle verbeamtet sind. Das lange Studium hat sich für jeden gelohnt.

Um auf das Nettogehalt eines verbeamteten Lehrers im ersten Schuljahr in unserer Region zu kommen, müsste ich als normaler Arbeitnehmer rund 65.000,00 Euro brutto pro Jahr verdienen. 65k sind schon eine Hausnummer. Dazu noch unkündbar sein, lange Ferien, ...

Auf das Berufsbild "Fachinformatiker" gemünzt: Für 65k sind hier im Forum sicherlich viele bereit, pro Woche auch mal ein paar Stunden mehr ohne Ausgleich zu arbeiten. Pro Jahr gibt es dafür zwei bis drei größere Projekte über ein bis zwei Wochen wo eben pro Woche 60 bis 70 Stunden - ohne Ausgleich - gearbeitet wird. Dafür erhält man sechs weitere Wochen, die man zu Hause verbringen darf und hier drei bis vier Stunden Remote pro Tag Logdateien oder Code prüfen und dokumentieren muss.

Für mich persönlich wäre ein Lehrerberuf zwar auch nicht das richtige aber viele vergessen den üppigen, finanziellen Ausgleich, wenn sie von der Arbeitsbelastung sprechen. Dies ist zumindest in unserer Region so. Es steht natürlich jedem frei, in ein anderes Bundesland zu ziehen um dort zu arbeiten - auch wenn sich dies beim Lehrerberuf schwieriger (aber nicht unmöglich) gestaltet.

Mein Beitrag ist zwar vermutlich für niemand, der hier mitliest, hilfreich aber das musste ich einfach mal loswerden ;-)

v.a. Arbeitsplatzsicherheit mit gutem Jobangeboten in der Heimatregion.

Das kannst nur du beurteilen, ob die momentanen Jobangebote in deiner Heimatregion für Fachinformatiker bzw. für studierte (Wirtschafts-)Informatiker gut sind. Was bringt es dir, wenn ich dir vom Lehrermangel in meiner Region erzähle, du aber ganz andere Erfahrungen in deiner Region machst?

Zukunftssicher ist das Berufsbild des Fachinformatikers auf jeden Fall. Trotzdem gibt einen kleineren Teil von Fachinformatiker, die sich von Zeitarbeitsfirma zu Zeitarbeitsfirma hangeln, deren Jobs durch Outsourcing wegrationalisiert wurden oder sehr schlecht bezahlt werden.

Tipp: Schreibe einfach ein paar Firmen an und frage, ob du mal für ein bis zwei Tage ein "Praktikum" absolvieren kannst. Ich empfehle dir immer noch ein duales Studium. Auch hierfür gibt es Infotage oder ähnliches.

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Hallo Miami_Beach,

ich bin bzw. war in einer ähnlichen Situation wie Du.

Studium Chemie nicht abgeschlossen, weils irgendwann nicht mehr finanzierbar war und in einem Call Center dann backen geblieben.

Ich hab mir dann Alternativen überlegt, und mich entschlossen, auch nochmals bei Null anzufangen. Dafür haben ich mich dann für den IT-Bereich entschieden, wo ich mich dann mit 32 Jahren auf Ausbildungsplätze beworben habe.

Ich bin dabei ziemlich auf die Nase geflogen. Viele Bewerbungen mit ungefähr 10%-Quote für Einladungen zu Vorstellungsgesprächen, aber alles im Sande verlaufen. Aus dem raren Feedback konnte ich soweit herauslesen, dass offenbar ALLE Arbeitgeber ziemlich handfeste Programmiervorkenntnisse vorraussetzen, um den Azubi möglichst schnell in irgendwelche Prjoektarbeiten einzubinden. Viele Stellenausschreibungen in der Jobbörse z.B. klingen harmlos. "Programmierkenntnisse wünschenswert, aber kein Muß." Das täuscht. :-) Also wenn mans zeitlich machen kann, sind einschlägige Praktika ganz wichtig.

Nebenbei 2012 schon beim Arbeitsamt gewesen und wurde nach Hause geschickt mit den Worten Zitat: "Wenn Sie eine Ausbildung wollen, dann suchen Sie sich doch eine."

Es ist dann Ende 2013 der "Glücksfall" für mich eingetreten, dass mein Call Center pleite gemacht hat und geschlossen wurde.

Ich wurde Leistungsempfänger (ALG I) und war/bin plötzlich förderbar.

Man bot mir eine 2-jährige Umschulung zum FI an, betrieblich oder überbetrieblich, wie ich möchte.

Der Ausbildungsbetrieb wird dabei vom AA stark finanziell unterstützt. Mein Sachbearbeiter sagte mir damals, er erzählt mir das nicht näher, weil er den ersten Arbeitsmarkt nicht kaputtmachen will. ;-)

Aber nichtmal mit diesem dicken Geldpaket unterm Arm konnte ich irgendwelche Arbeitgeber locken, auch hier bin ich leider auf die Nase geflogen.

Schlußendlich habe ich mich dann für eine überbetriebliche Umschulung zum Anwendungsentwickler entschieden, welche ich nun am 3. Februar beginnen werde.

Auch hier hatte ich wieder Glück, weil ich in meiner Umgebung einen privaten Bildungsträger habe, der einen fachlich kompetenten Eindruck gemacht hat und auch guten Kontakt zu den Unternehmen der Region pflegt.

Der Leiter hat mir dann in einem Gespräch meine oben geschilderten Erfahrungen bezüglich Programmierkenntnissen auch bestätigt.

Zusammengefasst: eine Förderung über das Arbeitsamt könnte vielleicht auch für Dich der gangbare Weg sein.

Natürlich muß man den richtigen Sachbearbeiter haben, viele machen es sich leicht und stecken die Leute einfach in geringqualifizierte Beschäftigung.

Ich werde z.B. über ein Sonderprogramm namens IFLAS gefördert, welches dem zu erwartenden Fachkräftemangel von morgen entgegenwirken soll.

Eingangsvorraussetzung ist:

Du musst 3 Jahre versicherungspflichtig gearbeitet haben, also ALG I kriegen können.

Du darfst entweder keine Ausbildung haben oder musst 6 Jahre in einem geringqualifizierten Job (wie Call Center) gearbeitet haben.

[Du müsstest also hier überlegen, ob Du Dein Referendariat ggf. noch vorher abbrichst, damit Du eben keine abgeschlossene Ausbildung hast. Wobei das natürlich extrem hoch gepokert ist, besser VORHER arbeitssuchend melden und mit einem vom Arbeitsamt reden.]

Dann muß man noch einen Termin beim Berufspsychologischen Dienst des AA erfolgreich überstehen, wo Eignung und Motivation geprüft werden und fertig.

Daneben muß man wissen, dass man NICHT ALG II beantragen darf. Dann geht die Förderentscheidung nämlich an die Job-Agentur. Die sind weniger förderbereit, ausserdem haben die schlichtweg keinen Zugriff auf viele Förderprogramme wie IFLAS und könnten nicht, selbst wenn sie wollten.

Ich würde mich freuen, dir hiermit vielleicht einen weiteren Weg aufgezeigt zu habe,

Viele grüße :-)

Bearbeitet von Bioernus
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Hallo Bioernus,

danke für Deine ausführliche Beschreibung. Hoffen wir mal, dass dieser Fall eintritt und ich einen Ausblidungsplatz nur mit Förderung des Arbeitsamtes bekomme, aber ich werds im Hinterkopf behalten!

Ich habe jetzt vier Bewerbungen rausgeschickt und hoffe inständig, dass ich Erfolg habe. Ich werd Euch auf dem Laufenden halten.

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Also erst einmal: Programmierung ist keine Grundvoraussetzung, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen - weder als FIAe, noch als FISI - erleichtert dies aber teilweise. Manche Unternehmen suchen sich die Bewerber jedoch auch generell so aus, dass sie noch keine Erfahrungen in dem Bereich haben, um sie besser formen zu können.

Besonders Institute (keine Ahnung welche Hochschule in deinem Bereich existiert, aber ich würde da an deiner Stelle einfach mal nachfragen) sind eigentlich immer froh, wenn sie Studiumsabbrecher bekommen als Azubi, da diese meist älter, ruhiger und nicht mehr so kindisch, sondern halt erwachsener sind, so dass man besser mit ihnen arbeiten kann.

Nachdem du das letzte mal bei der Programmierung schon Problemchen hattest, würde ich dir dann doch eher die Richtung FISI statt FIAE empfehlen.

In meiner Klasse zum FIAE war damals auch ein "abgebrochener Lehrer", der die Ausbildung angefangen hat und er hatte zwar auch ein paar Probleme, etwas zu finden, hat jedoch nach nicht allzulanger Zeit dennoch etwas gefunden.

Vielleicht macht diversen Betrieben aber auch genau das Angst, dass du ein fast fertiger Lehrer bist und ihnen somit eventuell didaktisch / redetechnisch u.s.w. überlegen sein könntest.

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  • 2 Wochen später...

Hallo Miami_Beach,

ich hatte im letzten Jahr eine ähnliche Entscheidung zu treffen. Ich war 13 Jahre Angestellter im öffentlichen Dienst und nun meinte mein Arbeitgeber meinen Arbeitsplatz in eine trostlose Gegend zu verlegen, so dass ich mehr oder minder gezwungen war mich zwischen Trostlosigkeit und keinen großen Zukunftschancen oder einem radikalen Cut mit Neuanfang zu entscheiden. Ich habe also mit 34, abgeschlossener Ausbildung in einem metallverarbeitenden Beruf etwas neues im IT Bereich gesucht, da ich mich schon immer mit Computern beschäftigt habe. Nun mache ich eine normale Ausbildung zum FIAE und kann mit einer Abfindung einen finanziellen Ausgleich schaffen um die Lohneinbußen die ich durch die Ausbildung habe auszugleichen.

Was ich bislang in meiner Ausbildung mitbekommen habe:

Der Job ist durchaus stressig gerade wenn es zu einem Projektende kommt. Dies ist nicht zu unterschätzen, da auch viele Kundentermine auswärts zu Schulungen und vor Ort Tests anstehen. Hier ist man auch gerne mal bis Sonntag Abend unterwegs. Es kommen auch wieder ruhige Tage wenn die Software dann released und man einem neuen Projektteam zugeordnet ist, nur sollte Dir immer bewusst sein, dass Du in der freien Wirtschaft unter einem anderen Leistungsdruck stehst als im öffentlichen Dienst.

Wir haben in der Berufsschule die Tage mit offenem Visier mal über die Jobaussichten gesprochen und es ist einfach so, dass man nicht mehr die Füße dauerhaft bei Mutti untern Tisch stellen kann. Der heutige Arbeitsmarkt erwartet auch, das man sich örtlich auch mal verändert. Damit meine ich nicht, das Du jedes Jahr umziehen musst, aber wenn Du einen guten Job suchst, der zukunftssicher und interessant bei gleichzeitigem guten Verdienst ist, dann musst du halt nicht nur regional in einem 25km Umkreis suchen sondern Dich auch mal darauf einstellen umzuziehen.

Die Ausbilung zum Fachinformatiker ist eine der schwersten Ausbildungen bundesweit, da Du als zB FIAE auch den Stoff der FISI's, SE's und Kaufleute lernen musst. (Aussage Berufsschullehrer)

Es gibt heute kaum noch Arbeitsplätze wo man sein Leben an einem Ort verbringt und dann noch gutes Geld verdient. Nichts ist beständiger als der Wandel.

Ich habe in der Programmierung auch nur marginale Vorkenntnisse gehabt und meine Firma hat mich trotzdem genommen und das mit Realschulabschluss und mit 33 Lebensjahren. Hier habe ich mit einigen meiner Bekannten gesprochen und die meinten, dass in ihren Firmen auch die älteren, ruhigen Semester bevorzugt werden, da die älteren Leute genau wissen warum sie sich für die Umschulung/Ausbildung entschlossen haben und somit mit einer ganz anderen Leistungsbereitschaft in die Ausbildung gehen. Das solltest Du in einem Vorstellungsgespräch auch immer anbringen. Ist ein ganz großer Pluspunkt.

Ich kann es verstehen das Du keine Lust hast die "Rotzgören" von heute zu betreuen, aber eins sollte Dir auch bewusst sein: Du hast 3 Jahre mindesten 2 mal die Woche mit so "Rotzgören" zu tun wenn es in die Berufsschule geht und wenn Du eine 2 jährige Vollzeitumschulung machst, dann kann es auch sein, das Dich dort Leute mit vollkommen absurden Vorstellungen begleiten und nerven. Ich gehe heute in die Berufsschule weil ich was lernen will und nicht wie vor 20 Jahren weil ich muss und wenn Du dann da ein paar Quertreiber in der Klasse hast, dann wird das ganz schnell zur Geduldsprobe.

Alles in allem kann ich im Moment folgendes Fazit ziehen:

Der Schritt eine neue Ausbildung anzufangen muss wohl überlegt sein. FIAE und FISI sind interessante und fordernde Ausbildungsberufe in denen man später gute Chancen hat sich selbst zu verwirklichen oder halt von 7-16 Uhr seinen Standard runterzufahren.

Du brauchst nicht zwingen Vorkenntnisse in der Informatik, auch wenn sie klar von Vorteil sind. Es ist eine AUSBILDUNG in der Du Dein Handwerk erlernen sollst.

Gruß

PS: Such Dir am besten keine kleine Softwareschmiede sondern ein größeres Unternehmen wo man Dich in Ruhe auf Deine Tätigkeiten vorbereitet.

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Also Punkt 2 verstehe ich wobei du auch dich in der IT gerne mit befristeten Vertraegen rumschlagen kannst. Ich kenne da die Lehrer Branche nicht gut genug fuer einen Vergleich.

Punkt 1 nun ja...wenn du bei einem Dienstleister arbeitest ,koennen dich auch Projekte monatelang verfolgen mit lernresisten Kunden und nervigen Persoenlichkeiten. Vor sowas ist man nirgendwo gefeit. Um ein anstaendiges Gehalt zu erreichen solltest du in jedem Fall die bekannte "innere" Motivation, also echtes Interesse mitbringen. Das heisst, da ist nicht viel mit 17 Uhr alles fallen lassen. Auch wenn die Firma Dich mit Schulungen unterstuetzt, muss auch private Zeit zu Hause investiert werden fuer Weiterbildung. Klar in einer schoenen Welt waere Weiterbildung alles Arbeitszeit...so ist es aber nun mal nicht. Daher brauch man das echte Interesse und den Spass.

Davon abgesehen haengt es generell nun davon ab was du von deinem Beruf finanziell und persoenlich erwartest. Vorallending was du investieren willst (Zeit/Flexibilitaet/Hirnschmalz )Dann kannst du in der IT von PC Schrauber bis Architekt alles werden. Logisch dazu gehoert etwas Glueck und entsprechende Skills, sowie die richtige Firma. Das macht die IT so toll aus meiner Sicht - die Skalierbarkeit ;).

Bearbeitet von UnknownX
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[...]Die Ausbilung zum Fachinformatiker ist eine der schwersten Ausbildungen bundesweit, da Du als zB FIAE auch den Stoff der FISI's, SE's und Kaufleute lernen musst. (Aussage Berufsschullehrer)
Es gibt in den IT-Berufen Grundlagen, die FIAE/FISI/ITK/ITSE (irgendeinen habe ich vergessen) lernen und dann geht es halt ins fachspezifische. Mag sein, dass was den SChulstoff angeht da nicht viel Unterschied ist (nicht ohne Grund werden FIAE und FISI oftmals auch zusammen in eine Klasse gesteckt und dann nur halt bei AE / SI-Teil getrennt), aber als FIAE lernt man definitiv nicht mehr Stoff als als FISI oder ITSE, sondern geht halt mehr in andere Richtungen bei der Spezialisierung.

Von daher würde ich das jetzt nicht unbedingt unterschreiben, dass die FIAE-Ausbildung die schwerste der IT-Berufe ist. Der Bereich muss einem halt einfach liegen und wer mit Programmierung auf dem Kriegsfuss steht, der hat es schwer. Genauso aber auch z.B. beim FISI, wenn jemand mit Windows, Linux und MacOSX nicht klar kommt, oder beim ITSE, wenn man z.B. mit Elektronik / Elektrotechnik auf dem Kriegsfuss steht.

Jeder hat sein Fachgebiet und wie komplex es wird, hängt immer ganz davon ab, wie sehr man sich darin vertieft.

Netzwerkpläne, Schaltpläne, Installationsdokumentationen u.s.w. können genauso anspruchsvoll sein, wie Programmablaufpläne, Datenbankstruktogramme, u.s.w. und mit Datenbanken z.B. kann man also FISI genauso auch zu tun haben.

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[...]Die Ausbilung zum Fachinformatiker ist eine der schwersten Ausbildungen bundesweit, da Du als zB FIAE auch den Stoff der FISI's, SE's und Kaufleute lernen musst. (Aussage Berufsschullehrer)

Da will sich jemand seinen Beruf schoen reden, der FISI und SE und die IT Kaufleute muessen genauso den Stoff des FIAE lernen ...

Ich empfehle Deinem Lehrer mal 2 Wochen sowohl Theorie als auch Praxis in den Gesundheitsberufen anzutesten und sich dann ein erneutes Urteil zu erlauben.

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der FISI und SE und die IT Kaufleute muessen genauso den Stoff des FIAE lernen ...

Bis auf die Spezialisierung fürs Programmieren. Und erstaunlicherweise habe auch ich die Erfahrung gemacht, dass wenn Azubis in den IT-Berufen "gescheitert" sind, es meist daran lag. Ich hab jetzt keine qualifizierten Zahlen, aber wäre mal spannend zu recherchieren wo es bei Abschlussprüfung am meisten "schief geht". Vielleicht bezieht sich die Aussage des BS-Lehrers darauf.

Ein Quervergleich mit anderen Ausbildungsberufen ist natürlich schwierig, da es immer unterschiedliche Anforderungen sind (mal körperlich, mal mental Stärke, usw.) und jeder Mensch hat andere Stärken und Schwächen.

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