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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege


geloescht_nibor

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Sich mit der Materie zu befassen ist was völlig anderes, als von Zertifikat zu Zertifikat zu sprinten.

Sich mit der Materie befassen oder ein Zertifikat zu bekommen ist im Lernaufwand das Gleiche. Nur hast Du beim Zertifikat am Ende ein Stück Papier, was die Bewertung deines "sich befassens" für den AG vereinheitlicht. Denn das "sich befassen" hat je nach Person ganz unterschiedliche Bedeutungen: während einer sich schon für einen Experten hält, wenn er Linux nur buchstabieren kann, programmiert der andere schon Kernel-Module und hält sich für einen Anfänger. Und beide haben sich mit der Materie befasst....

War auch nicht in Bezug auf Bezahlung gemeint. Die grundsätzliche Herangehensweise und ggf. Arbeitsweise ist verschieden. Man kann aber durchaus das gleiche Entgelt bezahlen.

Ja, was denn nun?!

Macht ja auch keiner.

Doch, Du.

Weiterbildung schön und gut, aber irgendwo muss auch mal Schluss sein.

Wie du schon sagtest: Ein AG bezahlt für Leistung und Berufserfahrung. Nur scheinen in vielen Bereichen die Maßstäbe etwas erdrückend zu sein. Dein Satz ist für mich kein Argument, ...

Für wen scheinen die Maßstäbe erdrückend? Für dich? Für alle?

Wenn man mit Leistungserwartungen nicht klar kommt, dann muss man den Fehler nicht zwangsläufig bei dem suchen, der diese Leistung sehen will. Vielleicht hat man irgendwann einfach seine persönlichen Grenzen erreicht. Das bedeutet aber nicht, dass die Allgemeinheit nun die Latte tiefer legen muss, damit noch alle drüber springen können.

Fachliche Probleme werden immer irgendwie gelöst, ob der AN nun 20 oder 40 ist.

Manchmal schneller, manchmal langsamer. Du kannst 3x raten, wem ich mehr zutraue das Problem schneller zu lösen: dem 20 jährigen AN, der sich permanent weiterbildet und auch intrinsisch motiviert ist. Oder dem 40 jährigen, der mit Lebenserfahrung glänz, sich aber vor X Jahren mal gedacht hat "Nun muss aber mal Schluss sein mit der Weiterbildung!"...

Der AN ist kein Hund, dem man führen kann. Er ist die wertvollste Ressource im Unternehmen.

Mitarbeiterführung. Nicht Gassi-gehen oder Mitarbeiterausführung. Aber das weißt Du selbst und hast nur nach einem Wort gesucht um dich dran aufzuhängen.

Die Firmen sind meiner Ansicht nach als erstes in der Pflicht, ... Wenn auch der finanzielle Anreiz da ist, sich weiterzubilden, bräuchten wir hier nicht darüber zu diskutieren.

Wenn deine Karriere und berufliches Fortkommen kein Anreiz ist, dann weiß ich auch nicht. Dass ein MA mit jeder Weiterbildung wertvoller wird, steht außer Diskussion. Und die Weiterbildung nimmst Du mit, wenn Du das Unternehmen verlässt. Wozu soll Dir das Unternehmen für Deine Weiterbildung auch noch zusätzliche Anreize schaffen, wenn es Dir denn schon das Zertifikat bezahlt und Du oft während der Arbeitszeit dafür lernen darfst....

Irgendwie scheinst Du mir mehr fordern, als leisten zu wollen.

Ja, leider. OK, was Du einmal erlernt hast das wird nicht schlecht, aber Wissen verliert an Wert.

Bitte nicht vom eigenen Weiterbildungshorizont ausgehen. Nicht jede Maßnahme ist eine Umschulung oder das Administrator-Zertifikat von Windows 3.11. Bestimmte Dinge hatten ihre Gültigkeit schon vor 100 Jahren und werden es die nächsten 100 Jahre noch haben.

Nur muss man sich damit proaktiv beschäftigen. Aber es ist ja einfacher einfach erst einmal nur zu fordern...

Wer beim Marathon zu lange Pausen macht, kommt einfach später ans Ziel. Gleiche Ausgangschancen für alle. Nicht Gleichmacherei im Ergebnis.

Bearbeitet von Kwaiken
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Sich mit der Materie befassen oder ein Zertifikat zu bekommen ist im Lernaufwand das Gleiche. Nur hast Du beim Zertifikat am Ende ein Stück Papier, was die Bewertung deines "sich befassens" für den AG vereinheitlicht.

Wobei es immer noch einen Unterschied macht, wo man sich weiterbilden lässt. Zwischen den einzelnen Anbietern soll es ja teilweise ganz erhebliche Qualitätsunterschiede geben.

Weiterbildung schön und gut, aber irgendwo muss auch mal Schluss sein.

Ich vermute mal, dass das eher so gemeint war, das man von jemandem, der z.B. Ende 30 ist und Familie hat, nicht unbedingt erwarten kann, das er ständig seine Freizeit nur damit verbringt, irgendwelche Fortbildungen zu besuchen.

Wobei ich ehrlich gesagt auch erwarten würde, das ein AG seine AN für Fortbildungen freistellt und nicht erwartet, das man das in seiner Freizeit macht oder dafür Urlaub nimmt - natürlich nur, wenn der AG den "Spaß" bezahlt.

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Nun ja, das wirklich traurige ist, daß es ab einem gewissen Alter sehr schwierig wird. Egal warum. Entweder wie Kwaiken schreibt, weil man mit Anfang 20 jährigen auf dem selben Niveau konkurieren muß, oder weil man mit möglicherweise mehr Erfahrung und Zertifikaten zu teuer für die entsprechende Firma ist. So oder so. Und dann soll man diesen Irsinn auch noch bis 67 durchziehen. Herzlichen Glückwunsch!

Hätte ich das alles vorher geahnt, dann hätte ich mich auf irgendwas kaufmännisches ausbilden lassen. Scheint mir im Nachhinein (bezogen auf mein Alter) sinnvoller. Leider bin ich auf den ganzen Fachkräftemangel-Schwindel reingefallen. Jeder inklusive des Bildungsträgers war der Meinung, mit der Umschulung sind alle Sorgen vorbei. man ist ja dann eine Fachkraft und startet direkt mit 3500 Brutto durch. Pustekuchen, in der Realität haben viele meiner Kollegen nichtmal den Einstieg geschafft.

Ich könnte jetzt natürlich noch versuchen das ein oder andere Zertifikat zu machen, bezweifele aber mittlerweile den Sinn. Zu guter letzt fehlt dann doch wieder die Erfahrung in dem Bereich. Es ist zum k....en. Und wie Destiny85 schreibt, irgendwann muß auch mal Schluß sein. Ich habe eine Ausbildung, ein Zertifikat und 3,5 Jahre Berufserfahrung und ich bin kein Idiot. Ich möchte weiter in dem Job arbeiten. Aber nicht mehr im Support, da dreh ich irgendwann duch.

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Glaube mir, im Kaufmännischen ist es nicht besser.

Ich habe den umgekehrten Weg hinter mir. Zum Bürokaufmann ausgebildet (Kaufmänner sucht man immer, ist DIE Zukunft -1999) und anschließend keine wirkliche Arbeit gefunden. Gehalt am Ende (2013) bei 1200€ Brutto.

Jetzt mach ich die Umschulung zum Fachinformatiker. Die Branche boomt, das ist eine Arbeitsplatz-Garantie. 2500€ Brutto ist Minimum...

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So oder so. Und dann soll man diesen Irsinn auch noch bis 67 durchziehen. Herzlichen Glückwunsch!

Das ist nicht richtig.

Der übliche Werdegang einer Karriere in der IT ist: Ausbildung / Studium, danach Einstieg im Support, als Trainee oder Mädchen für alles in einem Kleinunternehmen, bzw. Wer Glück hat, landet im Konzern nach Tarif. Nun macht man Zertifikate, sammelt fachliche Erfahrung und irgendwann verlieren die Zertifikate mehr und mehr an Bedeutung, man erneuert sie einfach durch Arbeiten in diesem Bereich (siehe CISSP), macht sie einfach im Vorbeigehen (PRINCE2, etc.) weil man sich Tag ein, Tag aus mit der Materie befasst oder macht sie durch Referenzprojekte oder nachweisbare Berufserfahrung obsolet.

Irgendwann kommt man dann in Richtung Führung und übernimmt immer mehr und mehr Verantwortung, sei es fachlich oder disziplinatisch. Bis man dank dem Peter Prinzip irgendwann an seine Grenzen stößt.

Wer 20 Jahre Erfahrung hat und mit 20 jährigen im (Junior-)Positionen konkurriert, der ist irgendwo auf der Strecke stecken geblieben und hat sich nicht weiterentwickelt. Oder man musste aus seinem alten Beruf raus und muss wieder von vorne Anfangen. Der alte Beruf und alles vorher ist nun leider praktisch wertlos. Der Fehler ist hier aber nicht beim Unternehmen zu suchen. Von einem Fliesenlegerbetrieb kann nicht erwartet werden, die 15 Jahre Fachinformatiker-Erfahrung vor der Umschulung mitzubezahlen. Genauso wenig wie von einer IT-Bude die 15 Jahre Vorerfahrung des Mitarbeiters als CNC-Fräser...

... mit der Umschulung sind alle Sorgen vorbei. man ist ja dann eine Fachkraft und startet direkt mit 3500 Brutto durch. Pustekuchen, in der Realität haben viele meiner Kollegen nichtmal den Einstieg geschafft.

Dass das nicht stimmt, hättest Du mit einem Blick in den Gehaltsthread in diesem Forum herausfinden können. Vor langwierigen Entscheidungen sollte man sich mit dem Berufsbildung und den Anforderungen durch den Job befassen.

... Und wie Destiny85 schreibt, irgendwann muß auch mal Schluß sein. Ich habe eine Ausbildung, ein Zertifikat und 3,5 Jahre Berufserfahrung und ich bin kein Idiot. Ich möchte weiter in dem Job arbeiten. Aber nicht mehr im Support, da dreh ich irgendwann duch.

Wenn hier für dich fachlich schon Schluss ist, dann ist auch Job-technisch für dich hier Schluss.

Man sollte sich von der märchenhaften Vorstellung befreien, dass es einfache und wenig fordernde Jobs mit super Bezahlung gibt. Man hat entweder einen angespannten Job, den nur wenige bewältigen (wollen) und wird entsprechend bezahlt oder man hat ein entspanntes Leben und ein angespanntes Bankkonto. Beides zusammen geht nicht. Zumindest nicht für den Normalsterblichen ohne entsprechende Starthilfe.

Bearbeitet von Kwaiken
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Dass das nicht stimmt, hättest Du mit einem Blick in den Gehaltsthread in diesem Forum herausfinden können.

Das Forum kannte ich vor meiner Umschulung leider noch nicht. Aber 3500 Brutto schienen mir auch etwas zu hoch. Darum ging es mir aber nicht. Ich wollte etwas interessantes mit Zukunftschancen machen.

Wenn hier für dich fachlich schon Schluss ist, dann ist auch Job-technisch für dich hier Schluss.

Muß ich dir leider in sofern recht geben, da ich mittlerweile den Nutzen von Zertifikaten in meinem Fall stark anzweifele.

Die gleich ausgebildete Konkurenz ist im Durchschnitt ca. 20 Jahre jünger. Das habe ich seinerzeit nicht entsprechend berücksichtigt. Daher Punkt für dich.

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Das Forum kannte ich vor meiner Umschulung leider noch nicht. Aber 3500 Brutto schienen mir auch etwas zu hoch. Darum ging es mir aber nicht. Ich wollte etwas interessantes mit Zukunftschancen machen.

Kennst Du ein Berufsfeld mit Zukunftschancen, wo man sich nicht weiterbilden muss? Ich nicht. Selbst als Altenpfleger musst Du neue Dinge lernen.

Muß ich dir leider in sofern recht geben, da ich mittlerweile den Nutzen von Zertifikaten in meinem Fall stark anzweifele.

Wer immer tut was er schon kann, bleibt immer das was er schon ist.

Die gleich ausgebildete Konkurenz ist im Durchschnitt ca. 20 Jahre jünger. Das habe ich seinerzeit nicht entsprechend berücksichtigt. Daher Punkt für dich.

In deiner Position war ich vor einigen Jahren auch.

Im (für die IT) fortgeschrittenen Alter habe ich irgendwann mit 5-10 Jahre jüngeren kokurriert. Und für die Stellen, die zu meinem Alter und meiner Erfahrung passen wurde ich aufgrund des fehlenden Studiums nicht in Betracht gezogen. Also entweder auf der Stelle verharren und hoffen, dass ich nicht zu Gunsten eines ausgelernten Kollegen irgendwann in den Wind geschossen werde oder mich weiterbilden.

Ich erhebe nicht den Anspruch, dass das der Königsweg ist. Ist er sicher nicht. Und bestimmt gibt es effizientere Wege zum Glück. Aber wenn man sich nicht einmal ein Lottolos kauft, ist die Wahrscheinlichkeit doch recht gering, mal im Lotto zu gewinnen.

Bearbeitet von Kwaiken
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Ich kann diese Zertifikat-Geilheit (sorry, aber so sieht das manchmal echt aus) irgendwie nicht nachvollziehen. Ein Berufsschullehrer hat das mal treffend formuliert:

Man kann sich auch zum Microsoft Certified Idiot weiterbilden!

Nicht falsch verstehen: Ich habe nichts Zertifikate im allgemeinen, aber manchmal frage ich mich schon, was so manche Personaler rauchen, wenn sie einen Berufseinsteiger suchen, der schon diverse Zertifikate in der Tasche hat. Und andererseits würde ich eher nen FISI ohne Zertifikate, aber mit ordentlich Berufserfahrung in den für mich relevanten Bereichen einstellen, als jemanden, der gerade die Ausbildung hinter sich hat und in der Berufsschule nen Cisco- oder HP-Zertifikat gemacht hat.

Und bei Weiterbildungen bin ich der Meinung, dass das Leben zu kurz ist, um sich nicht punktuell und gezielt weiter zu bilden. Also nicht jede Weiterbildung mitmachen, die nicht bei 3 auf nem Baum verschwunden ist, nur weil der Chef es zahlt, sondern nur die, von denen man glaubt, das sie einen wirklich weiter bilden.

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Sagen wir es mal so - ein Zertifikat ist mehr oder weniger hinfällig, wenn derjenige keinerlei Berufserfahrung im entsprechenden Bereich hat.

Wer gerade frisch anfängt, da würde ich dann eher den mit dem Zertifikat nehmen, als den ohne. Wenn ich aber die Wahl hätte, jemanden ohne Berufserfahrung im entsprechenden Bereich, aber mit Zertifikat, oder aber jemanden, der schon 2 Jahre in dem Bereich gearbeitet hat, einzustellen, würde ich mich definitiv für die zweite Möglichkeit entscheiden.

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Die ersten beiden sind ok, das dritte gilt nach 5 Tagen nicht mehr.

...

Was hast du denn für Zertifikate?

Wenn ich aber die Wahl hätte, jemanden ohne Berufserfahrung im entsprechenden Bereich, aber mit Zertifikat, oder aber jemanden, der schon 2 Jahre in dem Bereich gearbeitet hat, einzustellen, würde ich mich definitiv für die zweite Möglichkeit entscheiden.

Ist sicher auch die gängigere Methode.

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zur verkürzten, Zweijährigen Umschulung

Ne Umschulung ist doch immer 2 Jahre lang? Ich sags mal so, ich hatte 2013 langeweile und quasi den vollen Track von VMware bis auf VCDX durchgezogen, dazu noch 2 CCNAs.

International merke ich schon einen Unterschied, ich fuehre keine technischen Interviews fuer technische Positionen mehr (ich bewerbe mich aber dort auch in der Szene), sondern es wird geschaut, dass die Chemie stimmt, wobei ich auch diverse Jahre Erfahrung in dem Bereich nachweisen kann und nicht nur das Papier.

Wenns dazu gehoert wuerd ich empfehlen entsprechend die Zertifikate auch durchzuziehen, schaden koennen sie nicht (kannst ja einfach verschweigen, dass Du sie hast). Idealerweise holst Du Dir im entsprechenden Bereich noch ein Projekt und zusaetzliche Berufserfahrung.

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Arbeitet ihr alle in Firmen in denen ihr die Zertifikate bezahlt bekommt?

Ich hab als Entwickler einige MS Zertifizierungen, leider interessiert sich in dem Bereich niemand dafür und nach maximal zwei Jahren sind sie dann sowieso veraltet. Bezahlt hab ich die alle selbst und gelernt am Wochenende und für die Prüfung dann Urlaub genommen.

Auch bei meinem derzeitigen Arbeitgeber gibt es keine Weiterbildung, es wurde mal eine Zertifizierung angeboten, allerdings dann 6 mal Samstags á 8 Stunden. War für mich nichts, da ich Pendler bin und mich der Sprit schon 12€ kostet, dazu gilt meine Dauerparkkarte nur von Mo-Fr und ich hätte somit Samstags nochmal 10€ zahlen müssen. Laut Arbeitsvertrag müsste ich auch anteilig zurückzahlen wenn ich nach der Schulung innerhalb von zwei Jahren das Unternehmen verlassen. Letztlich wurde das Angebot mangels Interesse eh zurück genommen und auf jede nachfrage heißt es nur noch die Mitarbeiter hätten ja eh kein Interesse an Weiterbildung.

Bleibt für mich, Zertifizierungen als Softwareentwickler lohnen sich kaum, größere Weiterbildungen sind bei mir meist finanziell nicht drin und auch kaum machbar ohne einen AG der der mitspielt, denn gerade bei Präsenzpflicht ist der Urlaub sehr schnell aufgebraucht bzw. wird nicht genehmigt.

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Die einzigen Zertifikate, die ich gemacht habe, waren welche von IBM FileNet. Damals (im ersten Job nach dem Studium) hieß es, das müsse so sein, ich bekam auch eine Prämie dafür, das war eben das Produkt, mit dem ich später arbeiten sollte. Gebracht hats mir im Grunde nichts, vor allem nicht bei der Jobsuche später.

Da bin ich ganz bei LetaleDosis, Zertifizierungen als Softwareentwickler lohnen sich wirklich kaum.

Obwohl ich mich schon ganz gern in Java zertifizieren würde.... *sinnier* :D Einfach so, für mich. :cool:

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Jop, sehe ich auch so.

Dafür hat man als Entwickler natürlich die Möglichkeit per Code sein Wissen nachzuweisen indem man mal ein paar kleinere Freizeitprojekte bei Git oder ähnlichem hochlädt.

Stimmt ein Portfolio bei git oder über eine eigene Website die man hosted ist als Entwickler Gold wert, jetzt nach der Ausbildung hab ich auch vor da mal wirklich anzufangen mir eins anzulegen (in der Ausbildung war das leider nicht wirklich möglich weil alles was ich für die Firma gemacht hab, Firmenspezifisch war und ich nicht privat hätte nutzen dürfen für ein Portfolio).

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Sich mit der Materie befassen oder ein Zertifikat zu bekommen ist im Lernaufwand das Gleiche. Nur hast Du beim Zertifikat am Ende ein Stück Papier, was die Bewertung deines "sich befassens" für den AG vereinheitlicht. Denn das "sich befassen" hat je nach Person ganz unterschiedliche Bedeutungen: während einer sich schon für einen Experten hält, wenn er Linux nur buchstabieren kann, programmiert der andere schon Kernel-Module und hält sich für einen Anfänger. Und beide haben sich mit der Materie befasst....

Nein, sich befassen und seinen Job zu erledigen, das ist das Ziel. Der Lernwaufwand ist immer verschieden. Am Ende interessiert es die meisten Kunden nicht, ob du ein Stück Papier dafür hast, die wollen, dass die Sache läuft.

Für wen scheinen die Maßstäbe erdrückend? Für dich? Für alle?

Wenn man mit Leistungserwartungen nicht klar kommt, dann muss man den Fehler nicht zwangsläufig bei dem suchen, der diese Leistung sehen will. Vielleicht hat man irgendwann einfach seine persönlichen Grenzen erreicht. Das bedeutet aber nicht, dass die Allgemeinheit nun die Latte tiefer legen muss, damit noch alle drüber springen können.

Ich bezog mich hier vordergründig auf den finanziellen Aspekt. Aber es stimmt schon, die meisten Arbeitgeber wollen am besten einen 20 jährigen mit 40 Jahren Berufserfahrung, dann soll man noch flexibel sein, bei Überstunden nicht beschweren und am besten in keiner Gewerkschaft sein. Am Ende vielleicht sogar noch die 8,50 Brutto akzeptieren.

Das Lohnniveau ist in Deutschland schon über die Jahre gesunken. Leistung gegen Bezahlung, die Gleichung stimmt schon bei vielen seit Jahren nicht mehr und nicht nur in der IT-Branche.

Manchmal schneller, manchmal langsamer. Du kannst 3x raten, wem ich mehr zutraue das Problem schneller zu lösen: dem 20 jährigen AN, der sich permanent weiterbildet und auch intrinsisch motiviert ist. Oder dem 40 jährigen, der mit Lebenserfahrung glänz, sich aber vor X Jahren mal gedacht hat "Nun muss aber mal Schluss sein mit der Weiterbildung!"...

Einfach mal meinen Text lesen. Ich habe nirgends geschrieben, dass man sich nicht weiterbilden soll. Nur, dass sich Prioritäten verschieben. Und ja, ich würde ich lieber einen 40 jährigen zu einem wichtigen Kunden schicken als einen 20 jährigen, der gerade die Ausbildung beendet hat.

Wenn deine Karriere und berufliches Fortkommen kein Anreiz ist, dann weiß ich auch nicht. Dass ein MA mit jeder Weiterbildung wertvoller wird, steht außer Diskussion. Und die Weiterbildung nimmst Du mit, wenn Du das Unternehmen verlässt. Wozu soll Dir das Unternehmen für Deine Weiterbildung auch noch zusätzliche Anreize schaffen, wenn es Dir denn schon das Zertifikat bezahlt und Du oft während der Arbeitszeit dafür lernen darfst....

Irgendwie scheinst Du mir mehr fordern, als leisten zu wollen.

Nochmal, den Sinn von Weiterbildungen habe ich nie in Frage gestellt. Ob z.B. jedes Zertifikat o.ä. sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Jede Weiterbildung sollte dem Unternehmen was bringen und auch dem AN. Ich wiederhole es aber gern nochmal, ich habe nur darauf hingewiesen, dass die Bereitschaft sich weiterzubilden nicht nachlässt aber schlicht und einfach die Zeit, sich mit Dingen zu beschäftigen, weniger wird, weil plötzlich ganz andere Prioritäten auf das Liste stehen. Das heißt aber nicht, dass man von 20 jährigen gleich überholt wird.

Ich fordere auch nicht mehr. Ich habe nur ein Problem, wenn z.B. meine Leistung nicht angemessen vergütet wird. Das habe nicht ich erfunden, aber es wird ein Grund sein, wieso immer weniger Fachkräfte in Deutschland bleiben.

Mir wurde z.B. auch schon angeboten den Techniker für Informatiker in Teilzeit zu machen, heißt Wochenende Schule. Ich kenne einige Leute, die das gemacht haben und die meisten haben mir davon abgeraten. Was ist die Folge: Sind ausgebrannt, am besten noch gesundheitliche Probleme, Stress mit der Familie, Hobbys bleiben auf der Strecke etc. Klar, du hast hinterher etwas in der Hand aber was bringt dir das wenn du z.B., wie bei einem Arbeitskollegen, einen dauerhaften Hörsturz bekommst.

Auf diese Art Weiterbildung habe ich wirklich keinen Bock, da sind mir schlicht andere Dinge wichtiger. Vor 10 Jahren hätte ich es vielleicht gemacht. Das nur so als extrem Beispiel. Etwas anderes, wie z.B. Lehrgänge, sich eigenständig zu informieren etc. ist eine Selbstverständlichkeit, logisch. Schließlich kann man auch sein Hobby zum Beruf machen.

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[...]Einfach mal meinen Text lesen. Ich habe nirgends geschrieben, dass man sich nicht weiterbilden soll. Nur, dass sich Prioritäten verschieben. Und ja, ich würde ich lieber einen 40 jährigen zu einem wichtigen Kunden schicken als einen 20 jährigen, der gerade die Ausbildung beendet hat.

Vielleicht meinst du, ein 40jähriger wäre generell seriöser als ein 20 jähriger, da er sich vielleicht gewählter ausdrücken kann, oder von seiner Lebenserfahrung profitieren würde. Das KANN so sein, MUSS aber nicht. Jemand der 20 Jahre auf dem Bau gearbeitet hat, hat z.B. vermutlich ein anderes Vokabular und andere Umgangsformen, als jemand nach Abi und Ausbildung. So kann dessen Auftreten z.B. eher rüpelhaft / etwas ruppiger sein, was bei Kunden nicht immer unbedingt gut ankommt. Wenn der 20 jährige eine gute Erziehung genossen hat und nicht gerade zur Fraktion "Marktplatzasi" gehört, könnte sein Auftreten durchaus besser sein.

Das richtige Verhalten gegenüber Kunden kann man aber sowieso schnell lernen und zu einem wichtigen Kunden würde ich (außer bei Standardaufgaben) auch nicht unbedingt den gerade erst eingestellten Mitarbeiter alleine hinschicken. Den würde ich als erstes mal zumindest 1-2 Monate mit einem Kollegen mitschicken, bevor er alleine zum Kunden raus fahren darf. Halt um zu schauen, wie er sich dem Kunden gegenüber verhält, wie sein Wissensstand ist, wie er an Probleme herangeht, wie er unter Druck arbeitet, wo seine Schwächen liegen, wie seine Arbeitsmoral ist, Einhaltung von Terminen, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, ...

Das sind jetzt aber schon wieder zwei paar Schuhe.
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Was ist jetzt genau der Unterschied zwischen "die Bereitschaft sich weiterzubilden lässt nach" und "man hat weniger Zeit, sich mit Dingen wie Weiterbildungen zu beschäftigen"? Der Wille ist da, aber das Fleisch ist schwach, oder was soll uns das sagen? :confused:

Mein "nicht" in Bereitschaft sich weiterzubilden nicht nachlässt aber schlicht und einfach die Zeit, sich mit Dingen zu beschäftigen, weniger wird, weil plötzlich ganz andere Prioritäten auf das Liste stehen hast du gelesen? :)

Ich glaube wir drehen uns im Kreis, da dies eine höchst subjektive Diskussion ist. Ich möchte nur darauf verweisen, dass andere Faktoren mit zunehmenden Alter eine Rolle spielen können, nicht müssen. Das ist aber auch normal.

Das Wort "angemessen" liegt aber halt immer im Auge des Betrachters. Der eine ist froh, wenn er 2k brutto hat, dem anderen ist es bei 3k brutto für den selben Job noch zu wenig. Da spielen halt auch die Faktoren wie Wohnort, Lebenshaltungskosten, Familienstand, Eerwartungen, was für ein Job, u.s.w. mit rein. Ein 20 jähriger kann sich im Normalfall mit weniger zufrieden geben und sich steigern. Ein 40 Jähriger mit Familie braucht halt etwas mehr Geld, um den gleichen Lebensstandard aufrecht zu erhalten.

Alles richtig, jeder hat andere Maßstäbe. Allerdings ist nun einmal statistischer Fakt, dass man auch innerhalb der EU als gut ausgebildete Fachkraft/Akademiker mehr verdienen kann als in Deutschland. Allein zwischen 2009 und 2013 haben über 710.000 Fachkräfte Deutschland verlassen. Ich denke nicht, dass es allein an der Qualifikation der AN liegt.

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Ääähm - lies dir meinen Beitrag oben doch bitte nochmal genau durch.

Ich habe das "nicht" da durchaus gelesen. Ich bezog mich aber nicht auf diesen Teil sondern auf den Teil hier :

[...]aber schlicht und einfach die Zeit, sich mit Dingen zu beschäftigen, weniger wird, weil plötzlich ganz andere Prioritäten auf das Liste stehen.

Du schriebst einerseits, du seist dazu bereit, dich weiterzubilden. Anderseits aber auch wieder, dass andere Dinge höhere Prioritäten haben (z.B. Familie und Co).

Daran ist ja nichts schlimm, aber wenn die Prioritäten sich verschieben, dann nimmt die Leistungsbereitschaft logischerweise auch ab. Dann will man sich nicht mehr das ganze WE hinsetzen und irgendetwas pauken. Dann will man nicht länger machen, um sich irgendetwas autodidaktisch selber zu erarbeiten, sondern erwartet z.B. einfach eine Schulung zu dem Thema.

Ob man nun innerhalb oder außerhalb Deutschlands als ausgebildete Fachkraft mehr verdienen kann oder weniger, liegt an den jeweiligen Firmen, der jeweiligen Qualifikation, der eigenen Flexibilität (man kann auch an bestimmten Stellen in Deutschland mehr verdienen als anderswo in Deutschland), sowie ob es z.B. in einem Konzernumfeld ist, oder bei einer KMU-Firma.

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Tja....:D

Ich bin dann mal weg

Ist die Stimmung mies, fackeln immer mehr junge Mitarbeiter nicht lange und kündigen ihren Job. Eine Umfrage zeigt jetzt, dass es oft schon an ganz trivialen Dingen scheitern kann. Was Chefs tun können.

Young Professionals: Ich bin dann mal weg

Allen einen schönen Vize-Freitag.

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