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Berufseinstieg als Führungskraft, faires Gehalt?


vsgl

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Hi,

ich befinde mich scheinbar in einer exotischen Lage. Durch meine positive Arbeitsleistung habe ich nun schon während der FISI Ausbildung deutlich größere Aufgabenbereiche übertragen bekommen. Meine Tätigkeit gilt nun der Organisation, als dem Abarbeiten des Tagesgeschäfts, wie als Berufseinsteiger üblich.

So frage ich mich ob das Gehalt fair ist. In meiner Lage möchte ich mich als Berufseinsteiger auf keinen Fall für monatlich 3000€/Brutto gegenüber der Geschäftsführung beklagen. Andererseits sind diese Aufgaben sicher mehr Wert, wenn auch nicht für mein Alter. An dieser Stelle ist fraglich, ob ich innerhalb der nächsten 3 Jahre in diesem Unternehmen spürbar mehr Gehalt erzielen kann wenn ich möglicherweise zu "niedrig" einsteige. Was meint ihr?

Infos:

Alter: 23

letzter Ausbildungsabschluss (als was und wann): FISI 2015

Berufserfahrung: 0 Jahre

Grösse der Firma: 22 Mitarbeiter

Branche der Firma: Systemhaus, Netzwerk- und Serverequipment

Arbeitsstunden pro Woche laut Vertrag: 40, aber im Monat 15 Überstunden inkl.

Arbeitsstunden pro Woche real: 45

Gesamtjahresbrutto: 36000

Anzahl der Monatsgehälter: 12

Anzahl der Urlaubstage: 27

Sonder- / Sozialleistungen: -

Firmenwagen ab Mitte 2016 zugesichert

Tätigkeiten, Aufgaben:

- Koordination der 7-köpfigen IT-Abteilung (Bestellabarbeitung, Support, Wartung und Ausbau)

- Verantwortung der Ergebnisse

- Überwachung des 1st Level Supports, Ansprechpartner für Probleme (24/7)

- 2nd Level Support (Rufbereitschaft 24/7)

- Wartung und Ausbau der Netzwerkinfrastruktur, Planung von größeren Projekten

- Personalverantwortung (Einstellung, Coaching und Feedbackgespräche, Urlaubsplanung etc)

- ab 2016 IHK Ausbilder FISI, 3 Azubis

- keine Reisetätigkeit

Bearbeitet von vsgl
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Wurde dir schon gesagt das du zukünftig 3000 € Brutto bekommen wirst oder wie kommt der Betrag zu stande. Meiner Meinung nach sollte jemand mit Personalverantwortung min. 40k bis 45k verdienen. Das problem ist hier wir wissen nicht in welcher Region du arbeitest. Ein weiteres Problem ist, das du keine Berufserfahrung ausser der Ausbildung hast, kein Studium das dir Führungsgrundlagen bei gebracht hat, kein Fortbildung die dir Führungskraft beigebracht hat.

Aber fragen kostet nichts und was schlimmeres als ein nein wir können nur 3k pro Monat zahlen kann dabei nicht raus kommen.

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Es hört sich für mich eher um allgemeine Koordinationsaufgaben an, so dass einer halt den Überblick behält. Du bist ja auch weiterhin im Tagesgeschäft (2nd Level Support, Wartung etc.) mit eingebunden. So ála Überwachung 1st Level Support und Azubi-Betreuung. Was machen denn die genannten 7 MA genau von der Tätigkeit?

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Es hört sich für mich eher um allgemeine Koordinationsaufgaben an, so dass einer halt den Überblick behält.

Ditto kann ich so bei uns in der Firma (großer IT-Dienstleister Mitarbeiter > 4000) bestätigen. Es gibt sogar zwei verschiedene Rollenprofile dafür. Einmal Team/Operations Koordinator (führt das Team fachlich, Dispatcher-Funktion) und Teamleiter (Mitarbeiterführung, Weiterentwicklung , Gehaltsentwicklung etc.). Zwischen diesen beiden Rollen gibt es einen erheblichen Gehaltsunterschied.

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Hm basierend auf die Unternehmensgröße würde ich die Verantwortung hier eher im unteren Segment sehen. In so kleinen Firmen kann ich mir persönlich nicht vorstellen, dass der Chef die Auswahl von Bewerbern und Einstellungsgespräche delegiert. Leider gibt es auch keine Informationen zum Arbeitsort.

Mangels Führungserfahrung, Berufserfahrung, Projekterfahrung und basierend auf der Unternehmensgröße sollte das Gehalt in Ordnung sein.

Sollten die Anforderungen tatsächlich in den Disziplinarische Verantwortung fallen, so solltest du ernsthaft in Erwägung ziehen dich einer Teamleiter-Schulung zu unterziehen. Obwohl Alter keine Rolle spielen sollte, so wird es schwierig mit 23 kurz nach der Ausbildung deine Kollegen zu überzeugen der richtige für diese Position zu sein.

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Das Gehalt ist für jemanden mit Personalverantwortung zu gering, jedoch glaube ich kaum, dass deine derzeitige Position wirklich als solche zu bezeichnen ist. Natürlich sollst Du die Ergebnisse verantworten und das ist der einzige Punkt der wirklich nach Personalverantwortung klingt, jedoch glaube ich kaum das man dich befugen wird Abmahnungen oder gar Kündigungen auszusprechen. Was dein Arbeitgeber hier aus Mangel an Intelligenz und/oder Wissen versucht ist eine möglichst billige Lösung für die Verantwortung der IT-Abteilung zu finden. Da ein externen Bewerber bei dem Aufgabenspektrum mindestens das doppelte verlangen würde versucht dein Chef jetzt einen "dummen" zu finden mit dem es vielleicht ja auch "gerade so eben" klappt und das reicht ihm dann. Das was da gerade vor sich geht findest Du auch gern in diversen Lexika unter dem Begriff "Peter Principle" wieder. An deiner Stelle würde ich dennoch das Angebot annehmen, die Rolle so gut wie möglich ausführen und lernen. Nach 5 Jahren lässt Du Dir dann ein Zwischenzeugnis ausstellen und bewirbst Dich bei einer anderen Firma und kannst in der Tat mindestens 60k im Jahr verlangen.

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Danke für die Antworten, das hat mir schon viel weiter geholfen.

Ihr habt Recht, den Titel "Führungskraft" kann ich sicher noch nicht tragen, aber es geht in die Richtung. Fortbildungsseminare sind vereinbart, und ich beschäftige mich nun auch persönlich viel mit dem Thema, habe 15 Fachbücher durch und versuche nach bestem Gewissen eine Umsetzung dieser Inhalte in der Firma.

Ich mache in der Tat eher Koordination, muss aber auch so allerhand zwischenmenschliche Probleme angehen, Optimieren von Team und der Prozesse, Projektüberwachung.

Was ich kritisch sehe:


  1. die 3000€/Brutto wurden mir angeboten "wir geben dir x €, PUNKT." Wie gesagt handelt es sich um die Übernahme aus einem Azubi-Verhältnis.. ich weiß nicht ob und wie viel zu Handeln okay ist oder ob mir das negativ angerechnet wird. Schließlich ist das Gehalt überaus fair für die Übernahme eines FISIs, aber ist es auch fair für die überdurchschnittlichen Aufgaben inkl Zeit? Ich bin in dem Aufgabengebiet neu, habe kaum Erfahrungen und erarbeite mir das selbst.
  2. Nehme ich nun 36k€ an ohne was zu sagen, versperre ich mir den Weg eines größeren Gehaltsprungs?
  3. 15 Überstunden sind im Monat abgegolden, von sowas hab ich noch nie gehört und ich bin skeptisch. Die Arbeitsmenge ist so sodass wenn ich den optimalen Job machen möchte, regelmäßig mit 15h drüber bin.

Arbeitsort ist München.

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3. 15 Überstunden sind im Monat abgegolden, von sowas hab ich noch nie gehört und ich bin skeptisch. Die Arbeitsmenge ist so sodass wenn ich den optimalen Job machen möchte, regelmäßig mit 15h drüber bin.

Schwierig, sowas kommt wenn es mal vor Gericht geht eher selten durch. Sag dem Chef das du mit der Verantwortung und deinem Aufgabenbereich eher an 40k gedacht hast geht er darauf ein, gut, geht er nicht darauf ein dann hast du es wenigstens versucht.

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15 Überstunden sind im Monat abgegolden, von sowas hab ich noch nie gehört und ich bin skeptisch. Die Arbeitsmenge ist so sodass wenn ich den optimalen Job machen möchte, regelmäßig mit 15h drüber bin.

Ich kannte das bevor ich in die IT ging auch nicht. Aber seither hatte ich nur solche Regelungen.

Erste Anstellung, 10 Stunden auf Gleitzeitkonto und alles darüber verfällt. Die 10 Stunden waren natürlich immer voll.

Zweite Anstellung, 30 Stunden mit dem Gehalt abgegolten, danach Bezahlung zum normalen Stundensatz. Allerdings musste man jeden Monat mehrfach Druck machen, sonst wurden die Überstunden einfach vergessen.

Dritte Anstellung, alle Überstunden mit dem Gehalt abgegolten, wobei das hier kaum vorkommt.

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[*]Nehme ich nun 36k€ an ohne was zu sagen, versperre ich mir den Weg eines größeren Gehaltsprungs?

Ich denke nicht, dass da eine Rolle spielt. Ob du in 1-2 Jahren mehr bekommst wird sich zeigen, egal was du jetzt sagst. Anders ist es, wenn ihr vertraglich vereinbart, dass es in einem 1 bzw. 2 Jahren mehr bekommst. Aber in der Verhandlungsposition bist du wohl nicht - aber fragen kannst ja, ob man schon die Gehaltssprünge vertraglich festlegen bzw. wie das funktioniert.

Prinzipiell gilt: Grössere Gehaltssprünge sind meist nur durch Stellenwechsel möglich, aber mach dir darüber Gedanken, wenn es soweit ist. => 2017

[*]15 Überstunden sind im Monat abgegolden, von sowas hab ich noch nie gehört und ich bin skeptisch. Die Arbeitsmenge ist so sodass wenn ich den optimalen Job machen möchte, regelmäßig mit 15h drüber bin.

Ist unschön, aber zulässig aus meiner Sicht.

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Ich kannte das bevor ich in die IT ging auch nicht. Aber seither hatte ich nur solche Regelungen.

...

Dritte Anstellung, alle Überstunden mit dem Gehalt abgegolten, wobei das hier kaum vorkommt.

Das ist eine typische KMU-Krankheit. Meiner Meinung dient so ein Verhalten primär der Arbeitsvermeidung und Absicherung und nicht der Einsparung: Man vertraut den Mitarbeitern nicht genug, möchte aber die Arbeitszeitkonten nicht nachhalten.

Das komische ist - zumindest wundert mich das persönlich -, dass je höher das Gehalt ist oder je mehr Verantwortung man trägt, desto seltener trifft man auf solche Regelungen. Bei meinen ersten drei Arbeitsstellen und in praktisch allen VGs zum damaligen Zeitpunkt wurde ein ähnlicher Wortlaut verwendet und die Überstunden wurden mit dem mickrigen Gehalt abgegolten.

Als es irgendwann mehr Verantwortung gab und das Gehalt stieg, fanden sich immer seltener solche pauschalisierten Regelungen im Vertrag wieder. Da sah ich meist "Können abgefeiert werden oder werden an Jahresende ausbezahlt" oder "Werden über ein jährliches Gleitzeitkonto von X Stunden ausgeglichen...". Ob das dann tatsächlich so klappt, findet man leider erst im Nachhinein heraus...

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Die Klausel "Die Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten" gilt in vielen Fallen nicht.

Dazu gibt es ein Urteil des Bundesarbeitsgericht:

Bundesarbeitsgericht

Hier ein Auszug aus dem Link:

Der vertragliche Ausschluss jeder zusätzlichen Vergütung von Mehrarbeit war wegen Intransparenz nach § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB unwirksam. Der Arbeitsvertrag lässt aus der Sicht eines verständigen Arbeitnehmers nicht erkennen, welche Arbeitsleistung der Kläger für das regelmäßige Bruttoentgelt schuldete. Er konnte bei Vertragsschluss nicht absehen, was auf ihn zukommen würde.
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DAS würde mir ganz große Bauchschmerzen bereiten !

Und das ist noch vorsichtig ausgedrückt. Komisch, dass das noch keinem aufgefallen ist.

Wie soll man dann zu jeder Tages- und Nachtzeit Rufbereitschaft leisten können? Dann hättest du ja niemals Freizeit in der du machen kannst was du willst (was trinken gehen oder so) weil du immer arbeitsbereit zur Verfügung stehen müsstest. Besonders lange hält man sowas auf jeden Fall nicht durch und für sowas müssten sie imho auch noch ein paar Nullen ans Gehalt dran hängen.

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Und das ist noch vorsichtig ausgedrückt. Komisch, dass das noch keinem aufgefallen ist.

Wie soll man dann zu jeder Tages- und Nachtzeit Rufbereitschaft leisten können? Dann hättest du ja niemals Freizeit in der du machen kannst was du willst (was trinken gehen oder so) weil du immer arbeitsbereit zur Verfügung stehen müsstest. Besonders lange hält man sowas auf jeden Fall nicht durch und für sowas müssten sie imho auch noch ein paar Nullen ans Gehalt dran hängen.

Das stimmt da wäre bei mir das ganze schonmal erledigt wenn man sagt, 1 mal die Woche muss man so ne Rufbereitschaft machen bekommt dann aber auch noch nen kleinen Bonus, wäre das ok aber 24/7 o_O ja ne is klar, is das überhaupt zulässig?

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Bei mir ist eine ähnliche Klausel im Vertrag.

Wir bekommen zusätzlich eine Pauschale.

Man muss dazusagen das die gemachten Bereitschaftsstunden abgefeiert werden müssen UND ausgezahlt werden.

Ist bei mir aber im 2 Wochen Turnus und nicht dauerhaft aber auch Secoundlevel, heisst bei Bedarf zum Kunden.

Klingt schon sehr heftig.

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