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Empfohlene Antworten

Schon mal was von digitalen Nomaden gehört? :D 

Wenn nicht will ich euch erst mal kurz beschreiben was das ist. Ein digitaler Nomade arbeitet remote als Freelancer oder per Festanstellung mit oder fĂŒr ein Unternehmen. Diese Personen arbeiten ortsunabhĂ€ngig und sind ĂŒberwiegend im digitalen Sektor tĂ€tig.

Sind hier im Forum auch digitale Nomaden unterwegs?

Ich wĂŒrde gerne etwas mehr ĂŒber dieses Lifestyle erfahren ( fĂŒr mich ist das ein Lifestyle / eine Lebenseinstellung ).

Mich interessiert der Alltag wann und wie gearbeitet wird. Sind es auch ~8 Stunden am Tag, mehr oder weniger?

Welches Skillset benötigt man sozusagen als Basic. UnabhĂ€ngig von Programmiersprachen und Entwicklungstools. Also vllt einen Abschluss an einer FH, sehr gute Selbstorganisation, selbst DevOps betreiben o.Ä.

Und wenn ihr digitale Nomaden seid, was hat euch dazu bewegt einer zu werden? :)

Ich kenne jemanden der bei der Firma Teamspeak arbeitet. Er arbeitet im Endeffekt auch nur von zuhause aus und macht Fernwartungen und richtet Server ein. Scheint ein ziemlich chilliges Leben zu sein, er kann arbeiten wann er will... er muss nur seine Zeit erfĂŒllen. Sowas muss man aber auch mögen :)

Ich arbeite auch in einem Unternehmen/ einem Open-Source-Projekt, das hauptsÀchlich aus Digitalen Nomaden besteht. Bei uns kommt und geht jeder, wann er möchte. Man kann Home-Office machen oder im nÀchsten CoWorking-Space arbeiten, wo auch andere Firmen so arbeiten.

Hauptsache: Man kommt seiner Arbeit nach... Das sollte aber immer möglich sein, weil wir alles ĂŒber github machen.

Wenn man fĂŒr die Arbeit keine Anleitung mehr braucht (kein Junior Status mehr), ist das ziemlich cool. Wenn man aber einen Senior Entwickler oder Ă€hnliches fĂŒr Genehmigungen braucht, kann es schon nerven, weil die Personen nicht immer in der Firma anwesend sind, wenn man sie braucht.

Das wichtigste dabei ist Disziplin. Wenn man sich die Zeit selbst einteilen kann, und arbeiten kann, wie und wo man will, ist die Gefahr groß, dass man sich ablenken lĂ€sst.

Gibt Menschen die nicht die Disziplin haben, dann auch wirklich 8 Stunden zu arbeiten....

Ich muss zugeben, so etwas stelle ich mir schwierig vor.

Es ist richtig, dass die klassischen BĂŒrozeiten von 9-to-5 nicht mehr unbedingt ZeitgemĂ€ĂŸ sind.
Das haben viele Unternehmen (auch IT-Unternehmen) noch nicht verstanden und hier besteht Nachholbedarf.

Aber direkt digitale Nomaden? das stelle ich mir schwierig vor.
Alleine, weil man so nur schwer eine Bindung zu den Kollegen aufbauen kann und somit nur wenig echtes GemeinschaftsgefĂŒhl aufkommt. Wie auch? Wenn man sich nur alle Jubelwochen mal sieht, weil irgendwer immer in Urlaub, Home Office, Aussendienst, Krank oder Gleitzeit ist?

Da wĂŒrde fĂŒr mich viel verloren gehen. Auch ganz handfester Wissensaustausch. GitHub und Co. sind schön und gut, aber alles kann man darĂŒber nicht austauschen.

Von daher bin ich froh, nicht in einem Unternehmen zu arbeiten, was in diesem Maße auf Home Office und Co. setzt. FĂŒr mich wĂ€re das nix.

Bearbeitet von Errraddicator

vor 6 Minuten schrieb Errraddicator:

Da wĂŒrde fĂŒr mich viel verloren gehen. Auch ganz handfester Wissensaustausch. GitHub und Co. sind schön und gut, aber alles kann man darĂŒber nicht austauschen.

DafĂŒr gibt es festgesetzte Zeiten mit Online-Meetings, wo sich alle aus einer Abteilung (international) treffen mĂŒssen und den Status besprechen.

Ich muss zugeben, dass das fĂŒr mich auch eine riesige Umstellung war. Inzwischen habe ich mich aber daran gewöhnt.

Wende dich Mal an Marcus Meurer der hat das ganz gut mit der DNX gehyped und steht unter gleichnamiger Gruppe bei Facebook gern mal zur VerfĂŒgung.

Wenn du ins digitale Nomadenleben schnuppern willst, kannst du dich gern bei mir per PN melden, ich betreibe eine Remotecompany und suche immer mal nach Personal auf unkonventionellen Wegen die diesen Lifestyle leben wollen.

Gesendet von meinem SM-G930F mit Tapatalk

Am 20.2.2017 um 11:37 schrieb Errraddicator:

Auch ein Online-Meeting kann das "Mal eben 5 Minuten mit dem Kollegen Quatschen" oder die gemeinsame Mittagspause nicht ersetzen. :)

Doch kann es. 

Wie ich hier schon oft geschrieben habe, bin ich in vielen Konzernen unterwegs. Die Leute arbeiten ĂŒber Zeitzonen und LĂ€ndergrenzen hinweg zusammen und das ĂŒberaus produktiv. Manchmal muss jemand mal um 7:00 Uhr in die WebEx, weil es wo anders schon 19:00 Uhr ist. Und manche Witze funktionieren online schlechter, als von Angesicht zu Angesicht. Aber es klappt alles und der Aktienkurs ist auch nicht auf 0 gesunken, weil man den Flurfunk vernachlĂ€ssigt. Und wenn die Kollegen dann mal zur Jahresfeier auf Firmenkosten anreisen, dann freut man sich umso mehr auf ein Bier mit den Leuten, die man sonst nur aus der Telko kennt.

Das antiquierte Denken, dass alle unbedingt körperlich anwesend sein mĂŒssen, um gute Leistung abzuliefern ist genau das: antiquiert.

vor 2 Stunden schrieb macross-xa:

Wenn du ins digitale Nomadenleben schnuppern willst....
 

FĂŒr deine Recroutingversuche nutzt du bitte die Stellenanzeigen-Ecke. http://jobs.fachinformatiker.de/

vor 4 Stunden schrieb Kwaiken:

Doch kann es. 

Nein kann es nicht.
 

Zitat

[...] Die Leute arbeiten ĂŒber Zeitzonen und LĂ€ndergrenzen hinweg zusammen und das ĂŒberaus produktiv.[...]

Das antiquierte Denken, dass alle unbedingt körperlich anwesend sein mĂŒssen, um gute Leistung abzuliefern ist genau das: antiquiert.

 

Ein Arbeitsleben sollte nicht nur um "produktiv" und "Leistung" gehen. WĂ€re schade.
Ich empfehle jedem das Video mal in Ruhe anzuschauen und 1-2 Tage drĂŒber nachzudenken:

Will man das wirklich?

 

vor 32 Minuten schrieb bigvic:

Ein Arbeitsleben sollte nicht nur um "produktiv" und "Leistung" gehen. WĂ€re schade.
Ich empfehle jedem das Video mal in Ruhe anzuschauen und 1-2 Tage drĂŒber nachzudenken:

Wo Du ein "nur" aus meinem Posting herausgelesen zu haben scheinst, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Das wird wohl auf ewig dein Geheimnis bleiben.

 

Wie sind denn Eure Erfahrungen mit Homeoffice? Ich mache öfters Homeoffice und habe festgestellt, dass ich im Homeoffice produktiver/effektiver bin als im BĂŒro. Der ganze Arbeitstag ist irgendwie entspannter, wenn ich von zuhause arbeite.

 

Ist bei mir unterschiedlich. Kommt ganz auf die Aufgaben an. Manches erledige ich lieber von Zuhause, manches lieber aus dem BĂŒro.

Auf SPON gabs mal einen Artikel zu dem Thema. Über eine Kreuzfahrt mit Arbeiten am Pool im Liegestuhl.

Ja, wenn die "Arbeit" darin besteht, irgendwelche Kochrezepte in einem Blog zu veröffentlichen, dann geht das sicher ganz gut. Ist nun nicht so, als ob ich nicht auch hin und wieder remote arbeite, und auch schon an Orten, an denen andere Urlaub machen. Aber beim Software Entwickeln finde ich 2 große Monitore einfach sehr angenehm, das kollidiert mit "digitaler Nomade" ein wenig. Und wenn ich mehrere Stunden lang in Ruhe entwickle, dann brauch ich vor allem das: etwas Ruhe. Geht den spĂ€teren Nachmittag im BĂŒro sehr gut. In irgendwelchen Co-Workspaces mit diesen Kochrezepte-Blog-Hipstern 2 Meter weiter eher weniger.

Und das Wort "Lifestyle" bringt schon das grĂ¶ĂŸte Problem daran zur Sprache: Überall, wo etwas "Lifestyle" ist, werden nervige, nichtskönnende, dafĂŒr aber regelmĂ€ĂŸig störende SchwĂ€tzer angezogen. Vergleichbare mit vielen Start-Up Buden in Berlin.

Aber wenn ich nicht durchaus komplexe Software entwickeln wĂŒrde, dann wĂ€r das vielleicht ok. Sofern es mindestens so gut bezahlt ist wie mein derzeitiger Job. Und dann wirds schon wieder schwieriger.

vor 5 Stunden schrieb KuhTee:

Auf SPON gabs mal einen Artikel zu dem Thema. Über eine Kreuzfahrt mit Arbeiten am Pool im Liegestuhl.

Bin mir nicht sicher, ob es darum geht.

Wenn man Blogs schreibt oder Fotos von sich im Bikini fĂŒr die Allgemeinheit veröffentlicht, geht das sicher fast ĂŒberall. Aber davon fĂŒr eine lĂ€ngere Zeit richtig leben können - und ich meine hier nicht ĂŒberleben -, das tun nur die wenigsten.

Ich denke, wenn wir uns auf "Normalsterbliche" besinnen, dann geht das eher in Richtung Home Office. Und wie ich hier schon bereits gesagt habe, funktioniert das meiner Meinung nach ganz gut. Man kann nicht davon ausgehen, dass man die besten Talente im Einzugskreis von 15 Km um seinen Firmensitz versammelt hat; es sei denn man firmiert vielleicht in Sil. Valley. Daher entweder die guten Leute mit so viel Kohle locken, dass der Partner seinen Job aufgeben und die Familie mit umziehen kann, inkl. Umzugspaket und Schnickschnack, oder HO anbieten.

 

vor 14 Stunden schrieb Kwaiken:

Bin mir nicht sicher, ob es darum geht.

http://www.spiegel.de/reise/fernweh/digitale-nomaden-auf-kreuzfahrt-all-inclusive-ist-geil-a-1068661.html

Ja, natĂŒrlich heisst "Digitaler Nomade" nicht zwinend "Arbeiten wĂ€hrend einer Kreuzfahrt". Aber es heisst bzw soll schon mehr sein als nur "Homeoffice".

Die Idee dahinter ist ja erstmal ganz nett. Klar könnte ich zB auf den Kanaren arbeiten. Nur ob ich das wirklich will... Da wĂ€re ich wirklich mal an den Erfahrungsberichten von Leuten interessiert, die das ĂŒber lĂ€ngere Zeit (sagen wir mal 2 Jahre) konsequent gemacht haben. Und zwar ohne, dass sie genug Geld zurĂŒckgelegt hatten, um auch 2 Jahre komplett ohne Einkommen auszukommen.

Alle Berichte, die ich bisher gesehen habe, waren von Leuten, die das nur mal ein paar Wochen machen (ist dann ungefĂ€hr soviel "Nomade" wie jemand, der 3 Wochen Zelten geht), oder aber Leute, die ganz frisch in ihr digitales Nomadensein starten, voller Euphorie und hĂ€ufig noch nie lĂ€nger angestellt waren, ihr Start-Up bei dem sie arbeiten ist vielleicht der einzige Job in ihrem bisherigen Leben. Familie, Kinder oder Ă€hnliches hat man natĂŒrlich auch nicht. Erinnert eher an Work&Travel, ausser, dass es eben mit einem Laptop am Strand geschieht. Wow...

Ja, es gibt einige Berufe, wo ich mir das fĂŒr lĂ€ngere Zeit vorstellen könnte. Zum Beispiel, wenn man erfolgreicher Schriftsteller ist und von seinen Werken gut leben kann.

Als Softwareentwickler eher nicht. Dabei KÖNNTE ich es sogar, eben weil ich nicht gebunden bin. Und ja, klingt erstmal alles ganz toll, programmieren am Pool und so. Aber ich will meinen Job gut machen, und dafĂŒr brauche ich keinen Pool, sondern einen gut ausgestatteten Schreibtisch.

Und wie gesagt, Homeoffice und digitaler Nomade haben nichts miteinander zu tun.

On 2/21/2017 at 9:13 PM, bigvic said:

Nein kann es nicht.
 

Ein Arbeitsleben sollte nicht nur um "produktiv" und "Leistung" gehen. WĂ€re schade.
Ich empfehle jedem das Video mal in Ruhe anzuschauen und 1-2 Tage drĂŒber nachzudenken:

Will man das wirklich?

 

Tolles Video, leider sind nicht nur die "Millennials" betroffen, sondern auch viele 40+ . Dass die Leute da ĂŒberhaupt noch lachen können, ... . 

Eine gute Seite hat es jedoch - beruflich als auch privat . Es ist mittlerweile derart einfach geworden positiv aufzufallen - in dem man vernĂŒnftig zuhört, sein Handy in Meetings/GesprĂ€chen wegsteckt und der Laptop zu ist, falls nicht nötig. Und sich stattdessen handschriftliche Notizen macht. In vielen Meetings könnte alternativ auch eine Mauer anstatt Laptops zwischen den Teilnehmern gestellt. Es gĂ€be keine Unterschied

Und schlussendlich sich auch mal fĂŒr die Menschen, denen man gegenĂŒber sitzt, interessiert werden. 

Solche einfachen Basics besitzen aktuell wenig Leute - nicht mal Menschen im Vertrieb. Und viele merken gar nicht, wie unsympathisch sie rĂŒberkommen und welche indirekten negativen Konsequenzen dies beruflich oder privat hat.

Ich arbeite seit mehreren Jahren als Roadwarrior / Home Officler. Und trotz vielfÀltiger Kommunikationsmöglichkeiten, merke ich, dass nach lÀngerer Zeit "virtuellem" Lebens, das "echte" GesprÀche von Angesicht zu Angesicht einen wieder "erden" und durch nichts zu ersetzen sind.

Wir sind eben keine Maschinen.

Bearbeitet von UnknownX

Ich habe wĂ€hrend des Abiturs als Texter ("Blogger") gearbeitet. Am Anfang nur freiberuflich, spĂ€ter - als ich dann einige Referenzen hatte - dann festangestellt bei einem Deal-Blog (Ă€hnlich wie mydealz.de, allerdings nicht aus dem Technik Bereich). Kein Job der einem Ruhm und Ehre bringt oder besonders Spaß macht, aber immerhin gut bezahlt wurde (14€/Stunde) und man so "fast" am Tag gerade mal eine Stunde investieren musste, um auf seine 450€ zu kommen. Das war als Taschengeld Aufbesserrung natĂŒrlich erste Sahne^^ Das arbeiten von Zuhause habe ich sehr genossen und es war tatsĂ€chlich ein Job, den ich auch im Sommer in der HĂ€ngematte im eigenen Garten ausfĂŒhren konnte (was ich auch regelmĂ€ĂŸig getan habe.)

Jetzt in der IT, ginge das mit der HĂ€ngematte so nicht mehr. Da meine Arbeit eine Mischung aus Administration/Entwicklung ist, brauche ich mind. zwei Bildschirme (besser drei, ein jeweils fĂŒr die IDE, einen fĂŒr die Testmaschinen und den anderen fĂŒr eine Mischung aus Software des Virtualisierers, Doku, Mails, usw...). Da wĂŒrde ich auf einem Notebook völlig gaga werden. Kurzum: Ob Zuhause oder auf der Arbeit, ich benötige einfach einen vernĂŒnftigen Arbeitsplatz.

Trotzdem wĂŒrde ich es mir wĂŒnschen, wenn mein Arbeitgeber mir die Möglichkeit geben wĂŒrde, 1-2 von 5 Tagen in der Woche vom HomeOffice aus zu arbeiten. Zum einen wĂŒrde ich mir die langen Anfahrtswege sparen (50 km, trotzdem manchmal dank Stau bis zu 2 Stunden unterwegs pro Strecke vor allem am Montag und Freitag) zum anderen habe ich das GefĂŒhl, vor allem wenn gerade mehr Entwickler-Arbeit ansteht als Administration, dass ich mich im BĂŒro tendenziell schlechter konzentrieren kann. Wir sind 4 Mann im BĂŒro. Wenn gerade keiner telefoniert, quatschen die Kollegen - oft auch ĂŒber meinem Kopf hinweg. Ich bin den nicht böse und ich kann nicht mal sagen dass es jetzt besonders nervt in dem Sinne, dass ich mich deswegen aufregen muss, man wird aber natĂŒrlich trotzdem immer wieder rausgerissen. Das ist ein bisschen wie Vokabelkarten in der S-Bahn lernen ;) ...

An solchen Tagen habe ich meistens den ganzen Tag Kopfhöhrer auf und spreche eh mit keinem.  Ab und zu gesellen wir uns aber in die KĂŒche und quatschen 10 Minuten bei einem Kaffee - das ist widerrum sehr wohltuend ^^....

 

 

 

 

Bearbeitet von halcyon

Seit guten 6 Jahren arbeite ich in einem Unternehmen mit einem Standort und wir sind 13 IT Kollegen (Administratoren, Servicedesk, DB Admin usw.) in einem BĂŒro. Als ich noch primĂ€r 1st und 2nd Level dort gemacht habe, hat es fĂŒr mich keinen Unterschied gemacht ob ich im BĂŒro oder von zu Hause aus gearbeitet habe.

Aber inzwischen realisiere ich viele Projekte und da ist mir Homeoffice definitiv lieber - nicht jeden Tag aber 1 - 2 Mal die Woche wĂ€re gut fĂŒr mich. In einem BĂŒro mit 13 Leuten ist es halt immer unruhig und immer bis 20 Uhr zu arbeiten, weil es erst ab 18 Uhr ruhiger wird macht irgendwie auch nicht immer Spaß.

Aber leider ist dieses Unternehmen strikt gegen Homeoffice und darum kann man nur selten mal "Projektarbeit" von zu Hause machen (wo kein KlĂ€ger, da kein Richter). Und weil das Unternehmen so strikt dagegen ist, gibt es bei uns auch keine entsprechenden Werkszeuge und vor allem keine entsprechende Abteilungskultur... der Informationsaustausch wĂŒrde dadrunter definitiv leiden.

Aber Ende des Jahres ziehen wir in ein neues BĂŒrogebĂ€ude und dann sind wir "nur" noch 5 Leute in einem BĂŒro... ich erhoffe mir dadurch viel.

 

Bei meinem alten Arbeitsgeber waren die IT Kollegen auf 16 Standorte in DE aufgeteilt und da musste man zwangsweise viel mit WebEx und Co. machen und bei dem Arbeitgeber war es normal, dass jeder von zu Hause aus zu arbeiten konnte, wenn er denn wollte. Aber weil die IT Abteilung eh bereits die Trennung zwischen so viele Standorten hatte, gab es auch die entsprechenden Werkzeuge und die "Abteilungskultur", dass das gut vereinbar war und auch gut klappte.

 

Meiner Meinung nach sind flexible Arbeitszeiten, HomeOffice Möglichkeiten usw. heute ein absolutes MUSS und Arbeitgeber sollten das nicht so konsequent blockieren. Die Möglichkeiten die dadurch entstehen, die AttraktivitĂ€t des Unternehmens, Elternzeit-Regelungen usw. usw. usw. sind nicht zu verachten. ABER wenn man HomeOffice machen möchte, weil das BĂŒro zu laut ist, hat der AB mMn primĂ€r an einer Stellen zu optimieren.

 

Und natĂŒrlich gilt hierbei auch, dass der AB entsprechende Werkzeuge, Prozesse, Kultur, Arbeitsplatzausstattung (auch HomeOffice) usw. stellen muss und das der Arbeitnehmen die Disziplin aufbringen muss auch von zu Hause aus konzentriert 8h arbeitet.

 

 

Am 2/25/2017 um 16:54 schrieb KuhTee:

Und wie gesagt, Homeoffice und digitaler Nomade haben nichts miteinander zu tun.

Ich sehe das Ă€hnlich. Die Grenzen sind zwar fliessend, aber bevor die Diskussion Pro & Con Homeoffice geht sollte man sich vielleicht schon nochmal klar machen, ob man Leute die  paar Mal pro Woche HomeOffice macht wirklich als "digitale Nomade" klassifizieren will. FĂŒr mich zumindest sind Nomaden Leute die immer "unterwegs" sind. Als Beispiel mal ein halbes Jahr von Burma aus arbeiten, dann wegen mir fĂŒr 1 Jahr nach Indien und weiter in die Karibik usw. usf. 

Am 20.2.2017 um 10:52 schrieb joker2975:

Schon mal was von digitalen Nomaden gehört? :D 

[...]

Welches Skillset benötigt man sozusagen als Basic. UnabhĂ€ngig von Programmiersprachen und Entwicklungstools. Also vllt einen Abschluss an einer FH, sehr gute Selbstorganisation, selbst DevOps betreiben o.Ä.

Und wenn ihr digitale Nomaden seid, was hat euch dazu bewegt einer zu werden? :)

Ich schaue ziemlich oft die YouTube-Videos von Conni Biesalski, die hinter dem Blog planetbackpack.de steht und sehr viel in der Welt herum reist. Bei ihr ist es wohl so, dass sie von ihrem Blog, YouTube und ihrem eBook sowie Affiliate-Links lebt, sich in Coworking-Spaces rund um die Welt einmietet etc.

Ein Buch was in "der Szene" Kultstatus genießt ist das Buch "Die 4 Stunden Woche". Das habe ich mittlerweile auch angefangen zu lesen. Auch der Film "Deutschland zieht aus" ist ganz interessant.

Direkt als "digitaler Nomade" wĂŒrde ich mich nicht bezeichnen aber mich interessieren Themen wie Minimalismus und ortsunabhĂ€ngiges Arbeiten. WĂ€hrend der Sommerferien habe ich mal von einer HolzhĂŒtte in Finnland AuftrĂ€ge fĂŒr einen deutschen Kunden beackert. Internetanbindung fĂŒr den Laptop war dann ĂŒber mobiles Internet (HSDPA) was in Finnland super gĂŒnstig ist. Man bekommt eine Flatrate mit 21 Mbit fĂŒr 17 Euro/Monat.

Den Drang, in Richtung Chiang Mai zu wandern habe ich nicht wirklich. Mir reicht erstmal Europa.

Was ich mich bei solchen Konzepten immer frage:
Wie realistisch ist es, dass man damit sein Leben gestalten kann?

...

Ich kann nachvollziehen, dass sowas in der Jugend seinen Reiz haben mag.
Die Welt sehen, ungebunden sein, neue Leute & neue Abenteuer.

Solange man örtlich, finanziell & familiÀr ungebunden ist.
Gesund, fit, anspruchslos und mobil... Warum nicht?

Aber: Wie soll das werden, wenn man den festen Partner findet, geschweige denn eine Familie grĂŒnden möchte?
Wenn man sesshaft werden möchte?
Wenn altersbedingt die ersten MĂŒdigkeiten und EinschrĂ€nkungen auftreten?
Möchte man auch mit 40 oder 50+ noch in WGŽs wohnen, AirBNBŽen, heute hier und morgen da, mit wechselnden Partnern und Freunden sein?

Von sowas wie Rente gar nicht zu sprechen.
YouTube, Twitter, Crowdfunding und Co. sind nicht gerade bekannt dafĂŒr, dass Paradies fĂŒr die Rentner, PensionĂ€re und die Kranken zu sein.

Ich kann und will natĂŒrlich keinem schlecht reden, was er da vor hat.
Zum GlĂŒck sind wir ein freies Land, wo jeder selbst entscheiden kann, was er mit seinem Leben vor hat.

Aber ich befĂŒrchte, dass diese Art der LebensfĂŒhrung dem Ein oder Anderen noch auf die FĂŒĂŸe fallen wird, wenn derjenige dies wirklich ernsthaft betreiben will. So, als Lebensmodell auf Dauer und nicht nur als Phase fĂŒr ein paar Jahre.
Man ist eben nicht ewig 20-30, jung, dynamisch, gesund, hip und mobil.

...

Randbemerkung:
Damit beziehe ich mich explizit auf solche BeitrÀge, wie die von @Mankind75.
Leute, welche Digitale Nomaden im Sinne einer rein virtuellen Arbeit von Zuhause aus, im virtuellen Raum, sind, ist natĂŒrlich was anderes.
Das ist streng genommen nichts anderes, als ein Freelancer.

Bearbeitet von Errraddicator

vor einer Stunde schrieb Errraddicator:

Was ich mich bei solchen Konzepten immer frage:
Wie realistisch ist es, dass man damit sein Leben gestalten kann?

FĂŒr die meisten:
Gar nicht.
Da stimme ich mit dir komplett ĂŒberein.

Solche Ratgeber wie "Die 4 Stunden Woche" oder Mr.MoneyMustache funktionieren fĂŒr sehr sehr wenige und dann meist auch nur weil andere das Zeug kaufen (mit Geld was sie aus ihrem 9to5 Job verdient haben).

Zum Beispiel zu Mr.MoneyMustache, er war frĂŒher Ing. bei Cisco in den USA (ja diese kleine Firma mit dem Netzwerkzeug ;)).
Da steigt man mit 100.000 Dollar ein und kann ohne Probleme schnell auf 150.000+ Einkommen kommen.
Dann hat er billig ein Haus gekauft, was er heute sehr gut vermietet, das Haus hat keine 300000 gekostet und bringt scheinbar 2000 kalt! pro Monat. 
Dazu eben die Einnahmen aus seiner erfolgreichen Webseite wo er IMHO einfache Tipps in neuer Form wiederbringt.
Zusammenfassend ist das halt "Geb nicht mehr aus als du einnimst, kaufe ggf auch gebraucht, fahre lieber lokal in den urlaub als 1000km weit zu fliegen, investiere in EFT, usw".
Keine Frage sind die Tipps ok, aber reich oder mit Mitte 30 in Rente geht auch keiner der "normalos".
Wer Kandidat fĂŒr Peter Zwegat ist kann da sicher viel mitnehmen... ;)

Auf Deutschland sind solche Tipps und BĂŒcher auch selten unformbar.
Wo bekomme ich nach dem Studium eben 100.000 Euro? Selbst bei Bosch, Siemens, oder den Autobauern wird das schwer. Er und seine Frau hatten 3 Jahre nach dem Abschluss ca. 200.000 Dollar einkommen pro Jahr! Klar, das kann ja jeder....
Und dann nimm der Staat auch deutlich mehr als in den USA.
Wo kaufe ich eine Immobilie und bekomme dann so eine Mietrendite?
Wenn ich vor 20 Jahren in MĂŒnchen gĂŒnstig was gekauft hĂ€tte und nun das gut vermieten kann, ist es auch leicht sich einfach hinzustellen und zu sagen: Ok ich bin in Rente und IHR könnt das auch.

Ähnlich wie Mr Trump ja auch nur einen small loan hatte...

 

Davon ab, warum ist es immer (in solchen BĂŒchern oder so) acker dich nicht 80 Std die Woche tot sondern arbeite halt 4 Std....
Ok ja 80 Std sind kacke. Aber warum nicht einfach 40h arbeiten. Selbst 30 sollten fĂŒr die meisten Jobs gehen.

Ich meine, Freizeit bleibt genug, da sind wir in den IndustrielÀndern ja priviligiert, woanders gibt es pro Tag vielleicht mal 1-2h und Wochenende ist unbekannt.

Bearbeitet von Graustein

vor 1 Stunde schrieb Errraddicator:

Wie realistisch ist es, dass man damit sein Leben gestalten kann?

Ich will das jetzt nicht verteidigen aber in "Die 4 Stunden Woche" wird das Konzept der Geoarbitrage diesbezĂŒglich angesprochen. Die Überlegung ist, dass man seine Arbeitsleistung in einer harten WĂ€hrung (Euro, US-Dollar etc.) berechnet und dann beispielsweise ĂŒber die Visakarte in Thailand dafĂŒr thailĂ€ndische Bath erhĂ€lt. Der Grund warum, Chiang Mai so ein "Hotspot" ist liegt darin, dass dort die Lebenserhaltungskosten wesentlich niedriger sind.

Ein anderes Thema was mit dem "Digitalen Nomaden" aufgekommen ist, ist das Konzept des Minimalismus, also dass man nur benötigte GegenstÀnde besitzt und dann mobiler ist weil man sich nicht an so viele GegenstÀnde bindet. Andererseits finde ich es auch ziemlich erschreckend, dass manche Leute fast garnichts mehr besitzen. Bei einem YouTube Video "Wohnungstour" von einer YouTuberin namens "vegan power girl" empfand ich das teilweise schon als nackte Armut. 

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