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Umgang mit Stress in der IT


Björn_

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Hallo allerseits :)

Oft liest man in Stellenangeboten, dass die Firmen belastbare und stressresistent Leute suchen. Unter höchstem Druck die beste Leistung abliefern. Wie geht ihr mit Stress um? Kommt ihr gut damit klar oder macht euch Stress zu schaffen? Wie sind eure Erfahrungen damit?

Wenn grade einige hundert Mitarbeiter oder Kunden nicht auf Ihre Daten kommen und man im Rechenzentrum steht, um das Problem schnell zu identifizieren und zu lösen. Als Beispiel. Wie bewahrt ihr dann einen kühlen Kopf? Es kann ja auch mal vorkommen, dass man nicht schnell auf die Lösung kommt. Stress kann ja wie eine Blockade wirken. Ist in Prüfungen ja nicht anders.

Was sind eure Tricks um damit zurecht zu kommen? Danke für euer Feedback! :D

Viele Grüße

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Ich bin eine Person, die unter Stress eigentlich funktionieren kann, das heißt ich versuche mich dann systematisch auf das Problem zu fokussieren bis die Lösung vorliegt. Ich habe aber dann manchmal Momente, in denen es mir nicht gelingt einen klaren Gedanken zu fassen und ich finde keinen Anfang. Gerade als Programmierer sind mir solche Blockaden schon passiert.

Was ich an mir immer wieder beobachte ist, dass ich mich im Nachhinein über mich ärgere, dass ich mich während der Problemlösung ärgere (Ungeduld, Wut, Verzweiflung...). Mittlerweile versuche ich mir dann zu sagen "Bisher hast du immer die Lösung gefunden und sich aufregen oder aus der Fassung zu geraten hat die Problemfindung nur verzögert". Irgendwann besinne ich mich dann und ziehe das durch, was ich verstehe und arbeite das Problem Stück für Stück ab. Manche der Lösungsschritte sind dann erstmal nicht perfekt, aber obwohl ich keinen besseren Ansatz finde, bringt mich das dann meist trotzdem dem Abschluss näher. Oftmals lassen sich dann die schlecht gelösten Abschnitte im Nachhinein optimieren.

Was mir auch oft hilft ist, wenn ich feststecke, Ordnung zu schaffen. Allgemein ist mir wichtig, einen aufgeräumten Schreibtisch zu haben, aber auch beim Code versuche ich, Ordnung zu schaffen, wenn es chaotisch geworden ist. Sobald die Ordnung wieder hergestellt ist, hat das immer enorm dazu beigetragen, Herausforderungen zu bestehen.

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Am Anfang ist es wahrscheinlich normal das man sich Stress macht, mit Jahren der Berufserfahrung sollte sich das aber legen. Ansonsten muss man sich wohl einen anderen Job suchen... auf Dauer wird man davon wohl krank.

Was ansonsten noch hilft:

  • noch mehr Berufserfahrung
  • kenne deine Umgebungen/Kunden
  • ordentliche Dokumentation
  • ordentliches Monitoring
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Ich bin auch grundsätzlich ein Typ, der sich davon nicht ganz so stressen lässt. 

In der Ruhe liegt die Kraft.

 

Ich fange auch an das Problem/Die Störung systematisch einzugrenzen. Das geht auch nur durch viele Fragen an den Nutzer, ich lasse mir auch gerne den Fehler zeigen.

zum einen sind die Anwender dann i.d.R. abgeholt und freuen sich, dass sich endlich jemand drum kümmert (das ist eine positive Grundstimmung), zum anderen lässt das Raum für Smalltalk um das Stresslevel des Betroffenen zu senken. Ich habe mehr Informationen und der Anwender fühlt sich (endlich) verstanden und gut bei mir aufgehoben (win-win).
 

Komme ich nicht weiter (festgebissen), versuche ich mit einer Runde frischer Luft, einen Themenbruch etc. herbeizuführen, denn wenn ich zu verbissen auf der Suche nach der Ursache bin, finde ich den Fehler/die Ursache wohlmöglich erst zu spät. 
 

Grundsatz Nummer eins: Abwägung, ob es irgendwie einen Workaround gibt und wie viel Arbeitsaufwand die Umsetzung des Workarounds bedeutet.
Ein Workaround nimmt grundsätzlich einmal Druck aus dem Kessel, wenn Anwender zumindest eingeschränkt wieder arbeiten können. Das macht die Ursachenforschung wesentlich einfacher, als wenn der Anwender ständig zuschaut. Hilft aber auch nur dann, wenn der Workaround schneller ist als die Ursachenbeseitigung.
 

Ganz wichtig ist auch die Kommunikation mit den Anwendern, um sie zu beruhigen. Das gibt dann auch viel Raum/Zeit zur Lösung, man muss aber auch abliefern können, wenn man dann einen Zeitaufwand nennt.

Ebenso einen täglichen Statusbericht, wenn sich die Bearbeitung länger hin zieht. 
Zuhause dann hilft Sport, Ablenkung oder eben nicht mehr an die Arbeit zu denken. 
Stress kommt und geht, wichtig ist, sich davon nicht fertig zu machen.
Viele kritisieren nicht meine Person, sondern meine Funktion auf Arbeit. i.d.R. Kriegt der erste Ansprechpartner eben halt auch den persönlichen Frust abgeladen. 
 

Da heißt es, das nicht allzu persönlich zu nehmen und Verständnis zu zeigen. 

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vor 10 Stunden schrieb guenther1990:

Ich bin eine Person, die unter Stress eigentlich funktionieren kann, das heißt ich versuche mich dann systematisch auf das Problem zu fokussieren bis die Lösung vorliegt. Ich habe aber dann manchmal Momente, in denen es mir nicht gelingt einen klaren Gedanken zu fassen und ich finde keinen Anfang. Gerade als Programmierer sind mir solche Blockaden schon passiert.

Unter Stress kann ich i.d.R. ganz gut funktionieren und mein Troubleshooting abarbeiten. Manchmal habe ich als FISI solche Blockaden im Kopf, da komm ich nicht auf die einfachsten Lösungsmöglichkeiten, sondern denke über drei Ecken, viel zu kompliziert und komme erst über die ganzen Umwege an die Lösung. Das fängt manchmal direkt bei der Verkabelung an, dass ich z.B. nicht prüfe, ob die Ports alle aufgelegt sind oder ob versehentlich mal ein Kabel falsch gesteckt wurde.

vor 10 Stunden schrieb guenther1990:

Was ich an mir immer wieder beobachte ist, dass ich mich im Nachhinein über mich ärgere, dass ich mich während der Problemlösung ärgere (Ungeduld, Wut, Verzweiflung...).

Das ist auch so ein Punkt, den ich an mir selbst beobachte. Wenn ich vom Kunden gefahren bin und im Auto nochmal meine Dienstleistung durchgehe, fällt mir hin und wieder auf, dass ich ruhiger an die Thematik herangehen hätte müssen oder mich nicht vom Betrieb drum herum, beeinflussen hätte sollen. Gerade dann, wenn die Kunden in dem Moment "nicht arbeiten" können. 

vor 10 Stunden schrieb guenther1990:

Irgendwann besinne ich mich dann und ziehe das durch, was ich verstehe und arbeite das Problem Stück für Stück ab. Manche der Lösungsschritte sind dann erstmal nicht perfekt, aber obwohl ich keinen besseren Ansatz finde, bringt mich das dann meist trotzdem dem Abschluss näher. Oftmals lassen sich dann die schlecht gelösten Abschnitte im Nachhinein optimieren.

Wenn ich im Moment gar nicht mehr weiter weiß, gehe ich kurz raus, frage die Kollegen um einen kurzen Tipp, atme tief durch und mache weiter. Wenns nur zu einer Quick and Dirtylösung kommt, belasse ich es erstmal dabei, informiere den Kunden darüber, sodass die erstmal ganz normal weiterarbeiten können und im zweiten Step wird das alles optimiert. Meistens waren das im Nachgang Tätigkeiten, die Remote erledigt werden konnten. Dadurch habe ich durch die Kollegen auch noch Feedback bekommen, was ich beim nächsten Mal besser machen kann, damit alles im ersten Einsatz erledigt wird.

vor 3 Stunden schrieb eneR:
  • kenne deine Umgebungen/Kunden
  • ordentliche Dokumentation
  • ordentliches Monitoring

Die drei Punkte finde ich enorm wichtig. Gerade die Kunden sollte man kennen, damit man vorab weiß, wie Kunde XY reagiert. Manche sind gelassen, manche sind direkt auf 180 und manche sind typische Choleriker. Wenn ich vorab wusste, dass Person XY bereits auf 180 ist, lass ich mich davon nicht beirren und stelle meine Ohren auf Durchzug. Versuche dabei nur das technische wichtige zu filtern. Dokumentationen haben mir öfters geholfen. Gerade wenn alles sauber und ordentlich dokumentiert ist, wie was und wo angeschlossen ist, ob feste IP etc.

vor 3 Stunden schrieb tTt:

ich lasse mir auch gerne den Fehler zeigen.

Das lasse ich auch immer ganz gerne, damit ich den Vorgang nachvollziehen kann. Mir fällt dazu ein, dass bei Nachfrage, wie das passiert ist, es meistens heißt "Wir haben nichts anders gemacht.." 🙂

Und um ganz runterfahren, lass ich die Arbeit nach Feierabend, arbeit sein und beschäftige mich mit meinen Hobbys oder gehe einfach spazieren, um den Kopf freizubekommen, damit ich am folge Tag direkt durchstarten kann.

 

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vor 23 Stunden schrieb Björn_Jaborek:

Wie geht ihr mit Stress um? Kommt ihr gut damit klar oder macht euch Stress zu schaffen?

Nun die Frage ist, was Stress ist. Ist Stress objektiv? Etwas, wo man etwas tun muss unter Druck, man die Lösung für ein anliegendes Problem nicht kennt? Oder ist Stress erst Stress, wenn ich ihn stark als solchen empfinde?

Ob Tätigkeiten wie viel Sport außerhalb des Büros da mit reinspielen, keine Ahnung. Laut Studien ja, einen Vergleich habe ich nicht, habe schon immer regelmäßig was gemacht, auch bevor ich ins Berufsleben eingestiegen bin. Daneben ist es natürlich Gewohnheit und Erfahrung.

Habe aber durchaus erlebt, dass einige Kollegen da deutlich mehr Probleme haben, da gerade zu Panik kriegen oder eben nen Brett vorm Kopf haben. Ist bei uns der Bereich Softwareentwicklung für Logistikzentren aber eben mit direkten Support für den Kunden, der im Zweifel anruft ala nix geht, LKW steht vor der Tür und muss gleich los oder 50 Leute haben die Hände in den Taschen und können nicht arbeiten.

Natürlich will der Kunde gleich wissen wann er wieder arbeiten kann, was das Problem ist etc. pp. Gerne ruft er dann auch im zwei Minuten Takt an und fragt wie es aussieht oder es skaliert nach oben, sprich vom normalen Mitarbeiter zum Schichtleiter/Leitstand, zum Bereichsleiter und in ganz seltenen Fällen auch mal zum Geschäftsführer. Gerade die letzten beiden nehmen dann auch gerne so Worte in den Mund wie Regressansprüche und co. auch wenn noch kein Mensch weiß, was eigentlich los ist.

Im direkten Vergleich mit vielen Kollegen mache ich folgende Dinge anders:

  • Ich tippe ein gutes Stück schneller als die meisten meiner Kollegen und habe das Gefühl oft etwas nicht besser zu wissen, sondern einfach in der gleichen Zeit an mehr verschiedenen Stellen gucken zu können.
  • Ich nutze exzessiv Snippets, Templates und co. in meinen Entwicklungsumgebungen. Alles was ich häufiger brauchen kann, sei es komplexere SELECTs zur Analyse, oder Skripte um Sachen zu automatisieren, die aufwendig sind und häufiger vorkommen. Viele Kollegen suchen vor allem bei ersten immer wieder Minuten lang bei Google, Stackoverflow und co.
  • Ich nutze gerade bei Problemen die das Netzwerk und andere Schnittstellen dazwischen haben auch andere Tools wie WireShark, nmap und co. und kann damit viele Probleme schnell eingrenzen ala nicht unsere Baustelle oder definitiv unsere Baustelle.
  • Ich suche nicht ewig rum, wenn ich ein Problem nicht schnell von außen erfassen kann, debugge ich eben rein, davor scheinen sich viele zu scheuen, keine Ahnung warum, auch intern beim Testen usw.
  • Ich habe Spaß an der Problemsuche, während mir das mit dem Kunden am Telefon vorher Stress gemacht hat, habe ich gerne Kollegen geholfen, wo die sich mit den Kunden rumschlagen konnten und ich unterstützen konnte so konnte ich das relativ stressfrei lernen und mittlerweile werde ich auch überall als Unterstützung hinzugerufen, haben sich die Kollegen eben dran gewöhnt, wodurch ich da wohl mehr Praxis hab.

Das sind alles nicht Sachen die ich explizit deshalb mache, die mir aber im nachhinein dafür viel gebracht haben, ebenso die Fähigkeit den Kunden auch mal sagen zu können, dass ich mit der Fehlersuche nicht voran komme, während ich mit ihm telefoniere. Das hört er nicht gerne aber letztlich wächst sonst sein Problem und mein Problem.

Wo ich teilweise noch Stress empfinde ist, wenn das Problem aus dem anderen Kernbereich hier ist. Bin mittlerweile schon so weit, auch wenn das komplett nicht meine Abteilung ist und ich entsprechende IDEs nicht habe, dass ich die Projekte trotzdem gepullt habe und mit Notepad++ in dem Source rumwühlen kann und ggf. Fehler die von dort auf Datenbankseite produziert werden nachvollziehen oder fixen kann aber wenn das Programm konstant Probleme verursacht und da was gemacht werden muss und ich dann keinen Kollegen diesen Bereichs ans Telefon kriege, dann ist das unschön. Quasi ein Problem haben aber sich nicht der Lösung nähren können, während Zeit verstreicht.

Der Kunde ruft dann eben regelmäßig an und fragt nach dem Stand und ich kann ihn quasi nur belügen und sagen wir sind dran, kann ihn ja schlecht sagen sorry kriege keinen Kollegen an den Apparat, die pennen wohl alle noch. Der will natürlich auch wissen warum das solange dauert, ob wir schon an der Lösung sind und schon wissen was das Problem ist usw. Den dann irgendeinen Mist erzählen empfinde ich auch stressig, ebenfalls hinterher, wenn man Probleme wegreden darf usw. Habe immer das Gefühl der merkt eh, dass ich ihn für dumm verkaufe oder denkt eben ich hab selbst überhaupt keine Ahnung.

Aber letztlich ist das nur Stress gegenüber dem Kunden und der Situation. Das mir da niemand im eigenen Laden für die Ohren lang zieht und ich alles gemacht habe, was ich kann und wohl auch weit mehr als die meisten anderen, die Probleme anderer Abteilungen generell nur abschieben weiß ich und mehr kann ich nicht tun, außer das organisatorische Problem auch noch mal intern ansprechen aber da sowas meist keine Konsequenzen hat, wird daran auch nix geändert, passiert auch nicht so oft.

Mal davon ab, der Kundenkontakt war generell anfangs sehr stressig für mich, krankheitsbedingt (Soziale Phobie), bin diesbezüglich aber auch etwas abgestumpft und funktionieren tut alles, hier und da ist der Puls halt was höher und die Luft etwas knapper aber überlebt man alles und geht weiter.

Bearbeitet von Velicity
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Bei mir hat es lange gedauert bis ich zu diesem Punkt gekommen bin.
Aber für mich am besten funktioniert:

Arbeit abgeben!

Im großen wie im kleinen. Bedeutet, das ich bei stressigen Projekten mittlerweile einfach mehr Kollegen zur Unterstützung dazu hole und nicht versuche alles allein zu machen.

Arbeit abgeben bedeutet ABER auch das man im Panik Trouble Shooting Fall andere Kollegen dazuholt und die Arbeit aufteilt.

Ich habe die letzten 5 Jahre ne Luxuswarenhauskette betreut. Wenn da mal alle Kassen an allen Standorten gleichzeitig ausfallen lernt man das man Stress steigern kann. :) 

Mittlerweile bin ich mit meinem Kollegen, wir sitzen beide im gleichen Büro, so ein eingespieltes Team, das ich das technische Troubleshooting übnernimmt und der andere die notwenidigen Chefcalls etc. macht. Damit kann ich mich voll auf die technische Sache konzentrieren und muss nich noch, was den Stress immens erhöht, die ganzen BlubberPhrasen der Chefs anhören.

Der Kollegen fragt dann hin und wieder mal wie weit wir sind, oder ob er noch weitere Techniker dazuholen soll. Ich kann ihm also z.B. auch einfach übern Tisch geben, ich brauch noch den oder den Microsoft Techniker im Call. Dann legt er los und gibt die Termineinladung an den weiter.

 

Mit dieser Arbeitsteilung haben wir den Stress bei uns im Büro massiv senken können.

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vor 9 Stunden schrieb Enno:

... ein eingespieltes Team, das ich das technische Troubleshooting übnernimmt und der andere die notwenidigen Chefcalls etc. macht. Damit kann ich mich voll auf die technische Sache konzentrieren und muss nich noch, was den Stress immens erhöht, die ganzen BlubberPhrasen der Chefs anhören.

This.

Wer den Fehler sucht/behebt, muss den Rücken frei gehalten bekommen und nicht noch drängelnde Kundschaft beruhigen. Und wer kommuniziert, bekommt bei Gelegenheit Wasserstandsmeldungen vom Behebenden.

Bei einem GoLive fauchte ich als Anwendungsverantwortlicher mehrere hohe Chefs an, nachdem sie mich gefragt haben, wie lange es noch dauere: "Wenn ich mit noch 5 Leuten reden muss nur NOCH länger!" Hat gewirkt.

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vor 1 Stunde schrieb allesweg:

Bei einem GoLive fauchte ich als Anwendungsverantwortlicher mehrere hohe Chefs an, nachdem sie mich gefragt haben, wie lange es noch dauere: "Wenn ich mit noch 5 Leuten reden muss nur NOCH länger!" Hat gewirkt.

Beim Troubleshooting genauso:

"Ich kann dir entweder sagen wie weit ich bin/was wir Ursache war, oder weiter an der Lösung arbeiten und danach erläutern was los war und wie man das in Zukunft verhindern kann. Such dir aus was aktuell wichtiger ist."

Manchmal auch in Verbindung mit:

"Ich warte auf einer Rückruf vom Dienstleister, der kommt aber nicht durch wenn ich alle Nase lang jemand von Intern am Telefon hab."

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vor 13 Stunden schrieb Velicity:

Wo ich teilweise noch Stress empfinde ist, wenn das Problem aus dem anderen Kernbereich hier ist

Das muss man sich abgewöhnen. Die Probleme anderer Leute sind die Probleme anderer Leute.

"Meine Anwendung kann bei Ihnen gerade nicht funktionieren, weil SIE eine Störung bei der Telefonleitung haben und mich deshalb per Handy anrufen." und nicht "Oh ja, ich rufe bei Ihrem Telefonanbieter an, damit der die Störung behebt."

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vor 1 Stunde schrieb allesweg:

Das muss man sich abgewöhnen. Die Probleme anderer Leute sind die Probleme anderer Leute.

Jap ist aber leichter gesagt als getan. Daher sagte ich auch eher Stress gegenüber dem Kunden. Der hat eben sein Supportvertrag und seine Hotline, wo er mich dran kriegt in dem Moment. Das Problem ist in dem Fall kein externer Anbieter, sondern in unseren Unternehmen.

Aber eben eine andere Ecke mit anderer Programmiersprache, Entwicklungsumgebung, Frameworks und Bibliotheken. Da habe ich keine Möglichkeit bzgl. eines Hotfixes, wenn der Kunde nicht arbeiten kann. Kann höchstens probieren den Fehler im Sourcecode zu lokalisieren, damit der Kollege, den ich als erstes drankriege schneller voran kommt und ggf. kann ich Datensalat aufräumen, der hinten rauskommt, wenn das hilft, danach sind mir aber technisch die Hände gebunden.

In dem Moment habe ich aber nen Kunden der pissed ist und mich auf der anderen Seite, den er erstmal als den Verantwortlichen dran hat. Da kann ich auch schlecht reagieren wie die Verkäufer im MediaMarkt und wegrennen und dabei schreien nicht meine Abteilung. Aber ihm sagen, wir sind dran, während das Problem ggf. wächst und wir eben nicht dran sind, weil ich keinen Kollegen aus der Ecke an das Telefon kriege, ist eben doch etwas stressig, weil ich natürlich selbst auch keinen Dunst habe wann das Problem gelöst ist.

Wenn das Problem bei externen Anbietern ist, habe ich da wenig Probleme. Klar da muss man sich gut genug auskennen um selbstbewusst sagen zu können, wir können nix tun oder nicht unserer Fehler aber wir können via Workaround X unterstützen. Und je nach Vertrag darf er sich dann an den anderen Anbieter wenden oder wir spielen stille Post.

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Wenn du 1st-lvl-Support für Extern bist, musst du die Kommunikation nach außen übernehmen.

Wenn 1st-lvl seine nachgelagerten Problemlöser nicht erreicht, ist das ein organisatorisches Problem.

Wenn 1st-lvl außerhalb meiner Truppe mir in meinem Code oder meinen Daten rum pfuschen und aktiv ändern kann, ist das ein Berechtigungsproblem.

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vor 46 Minuten schrieb allesweg:

Wenn 1st-lvl seine nachgelagerten Problemlöser nicht erreicht, ist das ein organisatorisches Problem.

Korrekt. Die Rufbereitschaft geht jede Woche zum nächsten Kollegen und erstmal ist das nur sein Problem und den Großteil wird er auch alleine lösen können, sofern er nicht neu in den Support hinzugekommen ist. Im Zweifel hat er aber eben nen Kunden oder ein Problem, wo er alleine nicht weiter kommt. Dann muss er eben probieren ein Kollegen zu erreichen. Wenn das was sehr Spezifisches ist, wo er einen von wenigen Kollegen brauch und die ggf. gerade kein Netz haben oder das Smartphone nicht auf den Nachtisch liegen haben, dann endet das auch mal so.

Ist aber wie gesagt ne absolute Ausnahme. Im Normalfall kriegste hier selbst während des Urlaubs jeden ans Telefon oder die Leute haben kein Problem da mal wo mit auszuhelfen.

Per se alle offiziell auf Bereitschaft halten kannst du auch nicht und welche Probleme es gibt kann auch keiner vorhersagen. Ist aber eher die Ausnahme. Letztlich ist alles Database-Driven und die verschiedenen Anwendungen setzen oben auf. An die eigentliche Geschäftslogik kommt jeder ran.

vor 46 Minuten schrieb allesweg:

Wenn 1st-lvl außerhalb meiner Truppe mir in meinem Code oder meinen Daten rum pfuschen und aktiv ändern kann, ist das ein Berechtigungsproblem.

Ist eben nicht so strickt getrennt, aufgrund der kleinen Firmengröße und der übergreifenden Verantwortlichkeiten. Ein System, mit ein paar Anwendungen die darauf aufsetzen. An vielen Sachen arbeitet man gemeinsam, für einige Sachen gibt es eher spezifische Ecken. Und per se hat eh jeder Berechtigungen für alles bzw. die Daten für entsprechende Accounts, da auch jeder Mädchen für alles ist. Da gibt es keinen dedizierten Support, Entwickler, Datenbankentwickler oder DBA, dafür fällt in den einzelnen Bereichen auch viel zu wenig an. So hat man halt ein paar Generalisten.

Da hat aber keiner nen Problem, wenn jemand anders an den Code von anderen geht, das ist eher der Normalfall, wie gesagt bei den meisten Sachen sind alle irgendwo involviert. Und wenn da eben eine Operationen am offenen Herzen erfolgen muss, damit der Kunde weiterarbeiten kann, dann redet man eben ein paar Stunden später im Büro drüber.

Gab Problem X, ihr habt da die API falsch bedient im Fall Y, hab das nun erstmal so gelöst, damit der Kunde weiterarbeiten kann. Das kann sich der Kollege dann anschauen. Im Zweifel sagt er ja, kann so bleiben passt oder ne, so möchte ich das nicht haben und darf selbst noch mal ran.

Oder im anderen Fall hat man eben einen nachgelagerten Workaround und sagt eben Problem besteht, habe nun von mir aus auf der Tabelle einen Trigger gemacht, der eure falschen Inserts korrigiert, da ich euren Code nicht compilieren kann. Schau mal bitte was ihr da genau macht und fix das und hau den Trigger danach weg.

Oder sofern komplexer setzt man sich auch daneben und löst das Problem eben gemeinsam. Wie gesagt ist ein kleiner Laden, das ist nicht eine Abteilung in einer anderen Stadt oder einen anderen Büro, da laufe ich 5-10 Meter und kläre das. Meist geht es eben eher um eine schnelle Lösung, wenn es beim Kunden steht.

Bearbeitet von Velicity
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vor 42 Minuten schrieb allesweg:

Zu klein für dezidierten 1st-lvl

Jap, so häufig treten Probleme, vor allem außerhalb der Bürozeiten, nicht auf und wenn, könnte ein dedizierter 1st-lvl auch überhaupt nix machen. Die meisten Kunden kriegen es nicht hin ihr Problem zu beschreiben oder verstehen es selbst nicht wirklich. In der Regel muss man denen alles aus der Nase ziehen aber muss eben auch wissen was man fragen muss. Im Zweifel brauch man dafür dann auch Projektkenntnisse, war im Idealfall mal Vorort und hat am Projekt mitentwickelt.

Davon ab, mit der aktuellen Lösung ist zumindest einer, der das Problem lösen könnte offiziell greifbar, der 1st-lvl in dem Fall selbst. Ansonsten hättest du eben diesen und noch einen zusätzlichen? Und wenn das Problem immer noch nicht den sein Bereich ist? Oder sind alle generell immer erreichbar und der 1st-lvl, der gar nicht weiß worum es geht spielt Telefonist und ruft nur an um zu sagen, da hat einer angerufen?

Da haben teilweise Kollegen bei uns schon Probleme die Sachen vernünftig aufzunehmen und zu hinterfragen, weil noch Kenntnisse fehlen, auch nach Jahren, weil man einfach noch nicht mit jeden Projekt, jedem Problem und jeder Schnittstelle zutun hatte.

vor 42 Minuten schrieb allesweg:

zu groß als dass sich alle überall auskennen

Ist eben ein zwanzig Jahre alter Core mit kundenspezifischen Erweiterungen, hunderten Tabellen, ein paar Anwendungen unterschiedlicher Sprachen oben drauf und in der Regel ne Hand voll Schnittstellenpartnern. Das ist wohl unmöglich, dass da jeder alles aus dem Effeff kann.

vor 42 Minuten schrieb allesweg:

und zu kritisch, als dass man bis zur Anwesenheit der Zuständigen warten kann.

Ist eben Logistik, da ist eh alles knapp bemessen. Der Kunde hat vor der Halle nen paar LKW stehen, die weg müssen, kriegt seine Touren aber nicht raus. Da kann man nicht sagen, wir schauen uns das in ein paar Stunden an. Und wenn es um Frischware geht, dann darf er sie ggf. vernichten und kann sie auch nicht später ausliefern/verkaufen, da muss hier und jetzt was passieren, wenn er das Problem meldet.

Ja alles eine denkbar unglückliche Kombination. Aber mit der Firmengröße, dem Produkt und den Kunden denke ich, ist das nicht wirklich anders lösbar. Und größtenteils klappt es ja auch alles schon sein Jahrzehnten problemlos.

Wir gesagt deshalb stacken wir Generalisten und verteilen Aufgaben dann je nach Kapazität. Mal ist man nur ein kleines Zahnrad in einem Projekt und hat eine Teilaufgabe, mal ist man von vorn bis hinten involviert, angefangen bei den Pflichtenheftgesprächen mit den Kunden, weiterer Schnittstellengespräche mit entsprechenden Partnern, hat die Datenbank aufgesetzt und kundenspezifische Erweiterungen gemacht, an der Businesslogik mitgewirkt, genauso wie an aufsetzenden Anwendungen und Prozesse, Aufgaben intern verteilt und ist auch Ansprechpartner für den Kunden, bei Erweiterungen und Problemen und eben wie jeder andere auch beim Support.

Klar fängt man so nicht an, da kommt eben immer wieder mal was dazu, wenn man Luft hat, ggf. erstmal als zweiter Mann etc. pp. Aber letztlich ist das so die Rolle, in die sich die Leute hier mit der Zeit entwickeln. Und natürlich ist man bei den wenigsten Projekten in allem drin. Bei den meisten übernimmt man nur einige Teile.

Muss bei all dem sagen, dass ich die Abwechslung und Verantwortung aber auch schätze und froh bin da überall Einblicke gewonnen zu haben.

Bearbeitet von Velicity
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@Velicity je nach vereinbartem SLA muss in den Servicezeiten entweder jemand da sein, der die Störung beheben kann oder auch nur jemand, der das Ticket aufnimmt und weitergibt.

Wie genau welcher SLA mit welchem Kunden lautet, das sollte dem 1st-lvl für adequate Bearbeitung bekannt sein.

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Was ich aber wichtig für mich finde und was auch schon angeklungen ist: Sport machen. Ebenso wichtig finde ich, am Wochenende den PC auch mal auszuschalten und etwas vollständig Analoges zu unternehmen, und wenn es einfach in der Sonne sitzen ist. Ich programmiere privat auch gerne und kann das stundenlang machen. Aber ich merke, dass ich abseits des PC besser entspannen kann. Solche Momente helfen mir, den Stresslevel allgemein zu reduzieren.

Bearbeitet von guenther1990
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Ich komme mit Stress grundsätzlich gut zurecht. Es ist zwar ein blöder, aber dennoch wahrer Spruch: 90 % des Stresses macht man sich selbst. Natürlich gibt es Szenarien, welche stressig sind, ohne das man etwas dafür kann. Das ist aber tendenziell eher selten. Vor allem dann, wenn man nur für seine eigenen Fehler geradestehen muss. Dann lässt sich der Großteil recht gut abfedern, bevor es stressig wird. Und sei es nur, weil man klare Grenzen zieht, wessen man sich annimmt oder nicht. 

Unabhängig davon stimme ich zu, dass die IT grundsätzlich ein potenziell stressiger Job ist. Wenn was nicht läuft, flippen die Anwender sowie Chefs aus, es muss alles immer jetzt und sofort sein und "Man kann nicht arbeiten!". Gleichzeitig hört man von denselben Leuten nichts, wenn es läuft und sieht sie regelmäßig beim Quatschen, Rauchen, pünktlichst Feierabend-machen oder oder oder. Der Job sollte einem schon Spaß machen, ansonsten kann einem das echt zusetzen.

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Tipps um mit Stress zurecht zu kommen? Einfach machen. So dumm das klingt, wenn ich gestresst bin habe ich keine Zeit mir darum Gedanken zu machen, dass ich gestresst bin. Dann geht's in den Performance-Modus, und es wird halt mal mit 200% reingekloppt für das, was es da zu lösen gibt. Das kann ich gut, ich mag das sogar. Da bin ich dann stoisch und will die Arbeit einfach fertig kriegen.

Natürlich geht sowas eben nicht jeden Tag, oder jede Woche. Das sind entweder spontane Momente in denen es nötig ist schnell ein konkretes Problem zu beheben (kritischer Bug/Sicherheitslücke im Live Produkt), oder planbare Phase (crunchen, yo). Aber niemals eine spontane Phase, und wenn doch, dann keine Ahnung, wie man damit umgeht - wahrscheinlich wie mit Waldbränden, einfach Schadensbegrenzung an allen Ecken und Kanten betreiben und hoffen das alles gut wird? Aber wenn sowas passiert, dann kommt man irgendwie auch durch - hat aber auch das gute Recht gefrustet, gestresst, genervt, überfordert oder sonst was zu sein. Hat man ja eher selten bis nie sowas, muss man eben auch erstmal lernen mit umzugehen. :D

Bearbeitet von Emerald-Hedgehog
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