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Von Bremsern und Machern


carstenj

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Hi,

vor 16 Stunden schrieb Kwaiken:

Danach fängt das Leben an. Nicht jeder empfindet seinen Beruf als Berufung, will ständig was verbessern, sich (in seiner Freizeit) permanent weiterbilden. Ist nichts verwerfliches dran

natürlich nicht. Aber zwischen "Berufung", "Interesse" und "hauptsache ich bin pünktlich hier raus" gibt es ja auch viele Zwischenstufen. Mir ist bewusst, dass sogar ein bestimmtes Mischverhältnis von Nerds, Normalos, Bremsern und Entscheidungsträgern notwendig ist, denn ausschließlich mit kreativen und innovativen Leute ist auch nichts zu gewinnen. Es gibt genügend Beispiel, wo der Spieltrieb mehr Schaden als Nutzen verursacht.

Und natürlich sieht die Situation auch anders aus, wenn man Kinder, zeitintensive Hobbys o.ä. hat. Kinder habe ich zwar keine, aber meine Freizeit ist mir auch wichtig, doch ich kann durchaus beides super miteinander vereinbaren (meistens zumindest :) ).

vor 3 Stunden schrieb Velicity:

Menschen sind verschieden und in einen Team ergänzt man sich halt ein wenig und hier und da muss man schauen mit wen man kann für ein bestimmtes Problem und mit wem nicht.

Das ist ein ganz entscheidender Punkt wie ich finde. Dazu mal folgendes Video:

Das muss meiner Meinung nach ein guter Vorgesetzter erkennen. Es gibt nunmal die Leute, die einfach nur Standardaufgaben machen wollen, und die machen das ja auch gut. Wenn ich 929329 Mal das gleiche machen müsste, würden sich vermutlich mehr Fehler einschleichen als bei einem der Routine liebt.

vor 1 Stunde schrieb Kwaiken:

Versetzt euch in die Lage eurer Kollegen, ein bisschen Empathie schadet nicht. Dann soll er halt in der Datei 2 Stunden Lang einen String durch einen anderen ersetzen, statt "ReplaceAll" zu nutzen. Bremst dich das aus? Mach derweil was anderes. Nur wenn Du Nachteile in Form von "Warum brauchen Sie so lange?!" hast, weil Du auf deinen Kollegen wartest, würde ich hier Konsequenzen ziehen.

Naja, nerven tut es schon. Empathie ist kein einseitiges Schwert, das sollte man sowieso grundsätzlich haben. Aber das ist, was mir durchaus bewusst ist, Wunschdenken. Wie auch immer, mir gehts jetzt nicht darum, dass jemand für ne Aufgabe länger braucht weil er veraltete Tools oder Mechanismen benutzt, da würde ich mal nen Tipp wenn ich da ne Idee hätte, aber das wars. Mein Problem sind die Leute, die grundsätliche neue Technologien vermeiden wollen.

Beispiel: Man hätte durch bestimmte Maßnahmen Bereitschaftseinsätze zumindest minimieren können. Aber der Kollege, der für diesen Bereich zuständig ist, hat sich geweigert (natürlich offiziell immer zu beschäftigt) diese Maßnahmen umzusetzen. D.h. es kamen immer wieder mal Anrufe, die vermeidbar gewesen wären. Und das Witzige daran: Der besagte Kollege hatte nichmal Bereitschaft mitgemacht (aus privaten Gründen). Die Vorgesetzten wussten das zwar auch, aber gingen eher den bequemen Weg.

Hier beeinflusst SEINE Arbeitseinstellung ganz enorm meine, und das sind Dinge die ich dann eben nicht mehr durch Empathie entschuldigen kann. Das nervt nicht nur, sondern sorgt für Unfrieden und Konflikte, die, weil man ja Mensch ist, durchaus auch mal mit nach Hause nimmt.

vor 3 Stunden schrieb Velicity:

Den Kunden belügen und so ein riesen Eiertanz um das eigentliche Problem rum, da fühle ich mich persönlich mich als ausgebremst

Und auch das scheint Gang und Gäbe zu sein. Alleine was einem Kunden alles als "Hochverfügbar" verkauft wird, dürften einen Admin eigentlich nachts nicht schlafen lassen. Das sind nunmal keine Dinge, für die man Verständnis haben kann/darf. Und das sind Dinge die ich in verschiedensten Firmen erlebt habe, von daher ist "kündigen" auch keine wirklich Option mehr.

vor 3 Stunden schrieb Velicity:

Glaube auf lange Sicht wäre für mich eh eine Selbstständigkeit oder eine Freelancertätigkeit am besten aber dafür fehlen mir bis dato auch die Eier, ergo warte ich bis die Frustration ein entsprechendes Level erreicht um in diese Richtung zu gehen

Für mich scheint das auch so langsam die letzte Option zu sein. ;)

Bearbeitet von carstenj
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Am 21.3.2018 um 16:13 schrieb Errraddicator:

Dann lieber einen ordentlich formatierten, benannten und strukturierten Code mit wenig Kommentaren. Den muss man sich zwar erst erschließen, aber mit der Erfahrung erkennt man bestimmte Muster recht zügig wieder und man verlässt sich nicht auf veraltete Aussagen von Dritten, sondern schaut nach, was wirklich Sache ist. Zudem stärkt es das Verständnis als Fachkraft ungemein, wenn man sich regelmäßig bestehenden Code aneignen muss, was wiederum in besserem Code enden kann, da man nicht den faulen Weg des Dirty Codes mit zahlreicher Kommentierung gehen kann.

Für mich liest sich das ein Bißchen wie: "Ich halte nichts von Naturkundebüchern. Wenn ich wissen will, wie das Sozialverhalten des südlichen Koboldmakis ist, dann fahre ich an den Amazonas und beobachte es selbst" ;)

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Das Problem liegt eher bei den Leute die kommentieren. Wenn es keine Richtlinien zur Kommentierung gibt und diese nicht eingehalten werden, macht es wenig Sinn diese zu beachten.

Oft werden dann viel zu viele und überflüssige geschrieben, oder manche sind so lange, dass man sich auch den Code hätte angucken können.

Meistens läuft es eh darauf hin, dass man den Code angucken muss, wenn man damit arbeitet...

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Am 21.3.2018 um 16:11 schrieb Whiz-zarD:

Ist halt nur schlecht, wenn der Kunde eine Dokumentation haben will, wie z.B. Kennzahlen berechnet werden.

Definitiv. Das ist aber wieder ein anderer Punkt.
Mir ging es mehr darum das wenn mich jemand fragt was Program / Modul / Whatever genau macht ich primär in den Code als in die Doku schaue. Vor allem wenn es ein Modul ist welches nicht von mir stammt. Beim Code kann ich genau sehen was warum wieso weshalb passiert.

Generell ist das Problem das die MA während der Arbeitszeit keine Freiräume für Weiterbildung haben. Sei es neue Technologien in der jeweiligen Programmiersprache oder generell das lernen von neuen Sprachen. Die Unternehmen sind immer darauf aus Geld zu generieren und verdienen. Im Projektgeschäft bleibt meistens keine freie Zeit um sich während der Arbeitszeit fortzubilden. Das nicht jeder die Lust hat seine Freizeit noch für Fortbildung zu opfern kann ich ganz gut nachvollziehen. Ich bin zwar auch jemand der sich gerne in seiner Freizeit fort- und weiterbildet, kann und will das aber nicht täglich machen.

Bearbeitet von r4phi
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vor 41 Minuten schrieb KeeperOfCoffee:

Meistens läuft es eh darauf hin, dass man den Code angucken muss, wenn man damit arbeitet...

Ich finde: Wenn man sich an die üblichen Clean Code Principles hält, sollte das keine Probleme bereiten. Ansonsten gilt als Mindestanforderung:

  1. Selbstdokumentierender Code
  2. JavaDoc und äquivalentes zur Erzeugung einer automatischen Code-Dokumentation

Aber ...

vor 16 Minuten schrieb r4phi:

Beim Code kann ich genau sehen was warum wieso weshalb passiert.

Das ist IMHO nicht ganz korrekt.

Ab einer bestimmten Softwarekomplexität braucht man neben der Architekturdokumentation auch eine Implementierungsdokumentation. Hast Du in der ArchDoc unter Punkt 1.1 ein Feature, so ist im Punkt 1.1 der ImplDoc zu beschreiben, wie dieses Feature umgesetzt und vor allem warum es so umgesetzt wurde. Bei Änderungen ist sie normalerweise auch zu aktualisieren! Da aber nach Fertigstellung hier gespart wird, sind Änderungen innerhalb der Kommentare mit Datum, Name, Grund festzuhalten.

Beispiel: Du nutzt in einem Feature eine lineare Suche und bist irgendwann durch eine wachsende Arraygröße in ein Laufzeitproblem gelaufen, so dass darauf aufbauende Folgefeatures nicht mehr funktionierten. Du bist auf lineare Suche beschränkt und die Beschleunigung muss marginal sein, damit alles wieder läuft. Um die Suche zu beschleunigen nutzt Du Sentinel-Technik, so dass die lineare Suche nun nur noch N+2 statt 2N+1 Vergleiche braucht. Alles wieder super.

Dokumentierst Du das nicht - hier reicht selbstdokumentierender Code nicht! - und irgendwann guckt ein Junior-Developer in deinen Implementierung beim Debugging rein, weiß er vielleicht nicht was und vor allem nicht warum Du das so getan hast. Er hält es für zu komplex, ändert alles wieder in die normale 2N+1-lineare Suche ab, führt noch schnell nen Unit- und nen Integrationstest durch und checkt die Änderung ein. Beim Kunden implodiert dann nach dem Rollout das System.

Been there, seen that. 

Bearbeitet von Kwaiken
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vor 11 Minuten schrieb r4phi:

Ich bin zwar auch jemand der sich gerne in seiner Freizeit fort- und weiterbildet, kann und will das aber nicht täglich machen.

Freizeit ist Freizeit und keine Arbeitszeit. Da will ich von allem, was mit Arbeit zu tun hat, möglichst meine Ruhe haben. Und privat weiterbilden nur, wenn ich auch persönlich etwas davon habe. Wenn es um Themen geht, die offensichtlich nur für den aktuellen AG relevant sind und die mir bei einem anderen AG nichts nützen, dann hat das gefälligst während der Arbeitszeit stattzufinden.

Ich weiß nicht, wie die anderen hier das sehen, aber bei mir reicht die Loyalität immer nur bis zur nächsten Gehaltsabrechnung. Die Zeiten, in denen man als AN seinem AG absolut loyal ist, sind IMHO schon lange vorbei.

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vor 6 Minuten schrieb Systemlord:

Ich weiß nicht, wie die anderen hier das sehen, aber bei mir reicht die Loyalität immer nur bis zur nächsten Gehaltsabrechnung. Die Zeiten, in denen man als AN seinem AG absolut loyal ist, sind IMHO schon lange vorbei.

Richtig! Ich habe meine Loyalität, die ich zu Anfang meiner Karriere hatte, auch längst verloren. Mittlerweile konnte ich genug Berufserfahrung sammeln, um begriffen zu haben, dass einem die Arbeit niemand dankt. Ich bin selbst ein arger Tüftler und daher im selben Zwiespalt. Nach Erfahrungen im Mittelstand, Konzern und Startup sowie als Selbstständiger bin ich zu dem Bewusstsein gekommen, dass es mich tierisch nervt, keine Abwechslung zu haben und mich ständig mit den selben Dingen zu beschäftigen und zu tun zu haben, was mir vorgesetzt wird. Daher auch wenig Interesse an einer "höher gestellten" Rolle. Irgendwann ist mir leider bewusst geworden, dass mein Anspruch, den ich an die Informatik im Berufsalltag habe, nicht erfüllt werden kann bzw. nicht in der Art und Weise, die ich gerne hätte. Daher läuft mein weiterer Weg in Richtung Pippi Langstrumpf, die sich das Leben ein wenig mehr macht, wie es ihr gefällt.

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Was wohl oft auch ein Problem ist, ist der Umstand, dass das Gehalt nicht immer die Bedeutung der IT in den Firmen wiederspiegelt.

Ich sehe das bei mir selbst: Ich bin hier in der Firma mittlerweile der einzige Vollzeit-IT'ler und wenn ich mal Urlaub nehme, kommt dann immer die Frage, ob ich im Notfall erreichbar bin. Ich lasse mir dann immer das Zähneknirschen anmerken aber was soll ich machen? Die Firma such momentan nach Ersatz, mehr kann ich nicht verlangen und die Anrufe kommen auch nur dann wenn es nicht anders geht.

Aber andererseits kommt auch niemand von sich aus auf die Idee, mir mehr zu bezahlen, obwohl ich im Moment quasi die Person bin, ohne die im Ernstfall nix mehr geht. Wertschätzung sieht irgendwie anders aus.

Sein Gehalt muss man sich verdienen? Ja klar, aber das ist keine Einbahnstraße und die Verantwortlichen würden sich auch keinen Zacken aus der Krone brechen, wenn sie von sich aus auf einen zukommen und einem mehr zahlen. Alleine schon als Anerkennung dafür, das man sich den Ar*** für die Firma aufreißt ...

Im Endeffekt führt das dann früher oder später zu einer "es wird nur geliefert, was bezahlt wird" Einstellung, die ich durchaus nachvollziehen kann.

Bearbeitet von Systemlord
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vor 9 Minuten schrieb Systemlord:

Sein Gehalt muss man sich verdienen? Ja klar, aber das ist keine Einbahnstraße und die Verantwortlichen würden sich auch keinen Zacken aus der Krone brechen, wenn sie von sich aus auf einen zukommen und einem mehr zahlen. Alleine schon als Anerkennung dafür, das man sich den Ar*** für die Firma aufreißt ...

Im Endeffekt führt das dann früher oder später zu einer "es wird nur geliefert, was bezahlt wird" Einstellung, die ich durchaus nachvollziehen kann.

Leider denken die Vorgesetzten auch nur wirtschaftlich. Da liegt es auch an einem selbst den A***** in der Hose zu haben und nach einer Gehaltserhöhung zu fragen aufgrund der zusätzlich wahrgenommenen Tätigkeiten.

Niemand verschenkt gerne Geld, erst Recht nicht Vorgesetzte mit Budgetverantwortung

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Es gibt immer und überall Menschen die die Sache nicht so ernst nehmen wie andere. Ob auf Arbeit, beim Fußball oder im Videospiel. Ich habe mich damit abgefunden, dass man öfter auf solche Menschen trifft und bin mir bewusst, dass ich auch manchmal der Bremser bin wenn ich z.B. sage "ach, ich spiel mal eine Runde 'Trink-DotA' und geb mir nach jedem Death einen Kurzen." (es gibt sicher auch Beispiele mit weniger Vorsatz).

Für die die engagiert dabei sind ist das ärgerlich, aber so ist es halt.

 

Zum Dokumenationsthema:

Wenn ich wissen will was passiert wenn ich den blauen Button drücke, möchte ich nicht im Code nachsehen müssen um den Programmablauf zu verfolgen. Das sollte schon irgendwo in einer Dokumentation geschrieben stehen.

Wenn ich wissen will wie etwas implementiert ist, dann sehe ich in den Code. Und da halte ich es auch so wie schon genannt wurde:

  • möglichst sinnvolle Bezeichnungen für Klassen, Methoden und Variablen
  • möglichst explizite Schreibweise (Klammern setzen anstatt sich auf die Operations-Reihenfolge zu verlassen)
  • DocBlocks (ist in PHP eh wichtig um den IDEs auf die Sprünge zu helfen)
  • extra Kommentare um "schwierige" Implementationen zu erklären (im Extremfall mit Namensnennung, damit der nächste evtl. einen Ansprechpartner hat ohne erst im VCS zu suchen)
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vor 8 Minuten schrieb PVoss:

Wenn ich wissen will wie etwas implementiert ist, dann sehe ich in den Code. Und da halte ich es auch so wie schon genannt wurde:

  • möglichst sinnvolle Bezeichnungen für Klassen, Methoden und Variablen
  • möglichst explizite Schreibweise (Klammern setzen anstatt sich auf die Operations-Reihenfolge zu verlassen)
  • DocBlocks (ist in PHP eh wichtig um den IDEs auf die Sprünge zu helfen)
  • extra Kommentare um "schwierige" Implementationen zu erklären (im Extremfall mit Namensnennung, damit der nächste evtl. einen Ansprechpartner hat ohne erst im VCS zu suchen)

Du hast "nicht mehr benötigten Sourcecode entfernen" vergessen ;)

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Hi,

vor 51 Minuten schrieb Systemlord:

Im Endeffekt führt das dann früher oder später zu einer "es wird nur geliefert, was bezahlt wird" Einstellung, die ich durchaus nachvollziehen kann.

meiner Beobachtung nach ist es wie folgt: Falls dein direkter Vorgesetzter gut ist und überhaupt weiss was du tust, muss er aber deine Leistung mit denen der anderen vergleich und bewerten. Falls er das macht und zu dem Schluss kommt, dass du echt ein "Macher" bist, muss natürlich sein Vorgesetzter sich dafür interessieren und ihm zuhören. Spätestens da wirds meiner Erfahrung nach eng, denn der ist dann meist Abteilungs-/Fachbereichs-/Centerleiter und der hat soviele Leute unter sich, dass er sich um Details nicht kümmern kann/will. Und selbst wenn der noch weiss was du tust und sich für dich einsetzt, muss das noch die Personalabteilung und der Vorstand/Geschäftsführung/Oberbabo zustimmen und spätestens da ist oft Ende: "Jeder ist ersetzbar", "Wenn wir dem das zahlen müssen wir anderen auch....", "Mometan viele andere Dinge die unsere Aufmerksamkeit erfordern...", "Wie hiess der nochmal?" etc. usw. u.ä.

Das ist natürlich nicht immer so und manchmal klappt das auch. Aber Geld wird nicht glücklich machen, selbst wenn man 100% seiner Forderungen durchsetzen kann, wird man, solange die Rahmenbedinungen nerven, mmer wieder in diese Situation kommen.

Und ja, es kommt leider immer wieder durch, aber mein naives Bild einer einigermaßen fairen Arbeitswelt ("Leistung lohnt sich") ist mittlerweile dahin.  Meine Erwartungen habe ich schon ziemlich tief nach unten angepasst, aber das funktioniert dann auch erstaunlich gut. Falls mal etwas besser klappt als erwartet, geht man schon wieder mit einem Lächeln ins nächste Meeting. :)

 

 

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vor 21 Minuten schrieb carstenj:

Das ist natürlich nicht immer so und manchmal klappt das auch. Aber Geld wird nicht glücklich machen, selbst wenn man 100% seiner Forderungen durchsetzen kann, wird man, solange die Rahmenbedinungen nerven, mmer wieder in diese Situation kommen.

Es geht nicht darum glücklich zu werden, sondern seine Rechnungen bezahlen zu können und das Gefühl zu haben, dass das, was man macht wertgeschätzt wird. Und an letzterem hapert es leider sehr oft, da man in den Augen vieler Personen mit Budget-Verwantwortung oft nur noch eine (austauschbare) Kostenstelle ist.

Ich habe es bis jetzt erst einmal erlebt, das meine Gehaltforderung in einem Vorstellungsgespräch positiv ignoriert wurde:
Ich so: Mindestens 2.5K
Chef in Spe so: Du hast Familie und Kinder, deshalb gibts 2.8K
Ich so: :o

Bearbeitet von Systemlord
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vor 4 Stunden schrieb Systemlord:

"Don't trust comments. Read the code" ;)

Meiner Meinung nach ist die Argumentation, guter Code ist besser als jeder Kommentar, ein Bißchen "wenn du meinen Code nicht raffst, dann bin ich wohl zu schlau für dich" ;) 

Kann sein, ich bin glaube ich ziemlich dumm. Ich brauche einfach manchmal einen Fingerzeig. Ich hab hier grad ein neues Framework, bei dem alles erst mal magic funzt, aber auch alles in der Config geändert werden kann. Ganz cool an und für sich, aber man hat dann dauernd den Fall, daß man drei Tage code lesen muß, um herauszufinden, welchen optionalen Parameter man denn auf welcher Ebene in der Config einfügen muß, damit xyz passiert. Weil nix dokumentiert ist. Bei einem Framework noch mehr ein Armutszeugnis, als bei einer fertigen Implementierung.

Ich treib's mal eine Stufe weiter: Stellt euch vor, ihr seid unter Linux unterwegs, gebt "man <Name des GNU-tools>" ein, und zurück kommt ein Link zu Sourceforge ;)

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vor 6 Stunden schrieb Systemlord:

Ich habe es bis jetzt erst einmal erlebt, das meine Gehaltforderung in einem Vorstellungsgespräch positiv ignoriert wurde:

Sowas ähnliches hatte ich jetzt während der Stellensuche für die erste Stelle nach der Ausbildung. Hatte 38000 in die Bewerbung geschrieben und nur vom gebotenen Gehalt schon 38400. Dazu kam dann noch Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie ~ 600€ für Bereitschaft (ca. 1x eine Woche pro Monat).

Ist ein recht großer Kölner Betrieb, vielleicht hatte ich auch einfach zu niedrig angesetzt :lol:

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Zu den angenehmen Gehaltsüberraschungen:

  • Familie als Argument: darf der Chef gerne machen - als Arbeitnehmer ist das kein valides Argument
  • 38400 statt 38000: knapp über 1%. Immerhin.
  • ~600 für Bereitschaft: im Jahr? Das wären 50€/Monat und maximal 10€/Bereitschaftstag (5-Tage-Woche). Hoffentlich im Monat.
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vor 18 Stunden schrieb allesweg:

Zu den angenehmen Gehaltsüberraschungen:

  • Familie als Argument: darf der Chef gerne machen - als Arbeitnehmer ist das kein valides Argument

Finde ich nicht, dass das ein valides Argument von Chefseiten ist. Gerade weil es als AN eben keins ist...

Vor allem weil die Familie bei Frauen dann wieder eher negativ ausgelegt wird: "Mehr Fehltage weil bleibt zu hause wenn Kinder krank". Dazu kommt, dass es meiner ganz persönlichen Meinung auch denen gegenüber unfair ist, die aus welchen Gründen auch immer (noch) keine Familie haben.

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Der Chef braucht kein Argument um jemandem von sich aus mehr Geld zu geben^^' Wenn tatsächlich jemand kritisch nachfragt ist das vom Unternehmen eine Strategie zur Mitarbeiterbindung. "Der wollte X K haben, ich hab dem X+1000 gegeben! Der wird sich da noch Jahre drüber freuen und seinen Kumpels davon erzählen!". Joel Spolsky hat sowas mal irgendwo beschrieben, aber weniger zynisch q:

vor 27 Minuten schrieb Maniska:

Dazu kommt, dass es meiner ganz persönlichen Meinung auch denen gegenüber unfair ist, die aus welchen Gründen auch immer (noch) keine Familie haben.

Weiß nicht. Familien werden eh an vielen Stellen bevorzugt und die "ohne Familie" verlieren ja nichts. Sobald der Chef sagt "ich würde dir ja gerne mehr Geld geben, aber der Heinrich hat letzten Monat ein Kind bekommen..." wird es zum Problem.

imo: Manche werden nach erbrachter Leistung bezahlt, andere nach der Leistung von der sie dem Chef erzählen. Wenn man sich darauf konzentriert, dass man selbst das bekommt was man möchte, fährt man besser als wenn man guckt was die anderen warum bekommen.

Bearbeitet von PVoss
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vor 30 Minuten schrieb PVoss:

imo: Manche werden nach erbrachter Leistung bezahlt, andere nach der Leistung von der sie dem Chef erzählen.

GENAU DAS und wer das nicht regelmässig (einigermassen subtil und nicht übertrieben)* macht, der ist einfach selbst schuld. Ein Chef kann nicht immer alles wissen und an alles denken (vor allem da der Trend aktuell ja eher zu flachen Hierarchien geht mit immer mehr MA je Führungskraft) daher muss man schon drauf hinweisen, wenn man etwas gut gemacht macht. Und Nein - einmal im Jahresgespräch reicht nicht aus.

*Beispiel beim Gespräch mit Chef beim Mittagessen/Kaffee/Aufzug/...: Mir gehts gut, Danke. Ich bin jetzt aber auch echt froh, dass wir (ggf. ich wenn kein Projektteam) das YYY Projekt erfolgreich abgeschlossen haben. Es gab da wirklich viele Stolpersteine (wie z.B. xxx) bei dem anspruchsvollen Neukunden und das wir das innerhalb des Budgets und Zeit geschafft haben. Er hat uns sogar noch mit weiterem Auftrag gedroht... also bis dann.

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Und dann sollten "erbrachte Leistung" und "berichtete Leistung" übereinstimmen. Leider schmücken sich viele Bremser nach erfolgreichen Macher-Aktionen fälschlich mit diesen Federn und der/die Macher müssen das beim Chef richtig stellen - inklusive dem schmalen Grat hin zum Schlechtreden des Bremsers.

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vor 21 Stunden schrieb allesweg:

~600 für Bereitschaft: im Jahr? Das wären 50€/Monat und maximal 10€/Bereitschaftstag (5-Tage-Woche). Hoffentlich im Monat.

Ist pro Woche Bereitschaft, also wahrscheinlich einmal im Monat. Tatsächliche Einsätze werden als Arbeitszeit angerechnet und gibt entsprechend Wochenend- und Nachtzuschlag.

Zudem sind es nicht 38400 sondern etwas über 40000 da Weihnachts- und Urlaubsgeld noch hinzukommen.

Bearbeitet von Cruster
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vor 3 Stunden schrieb Maniska:

Vor allem weil die Familie bei Frauen dann wieder eher negativ ausgelegt wird: "Mehr Fehltage weil bleibt zu hause wenn Kinder krank". Dazu kommt, dass es meiner ganz persönlichen Meinung auch denen gegenüber unfair ist, die aus welchen Gründen auch immer (noch) keine Familie haben.

Ich finde es kommt ganz darauf an, wie die Haltung des Arbeitsgebers ist. Meine Ausbildungsbetrieb hat Jahrelang die Schiene gefahren, wer aus der Elternzeit zurück kommt arbeitet wieder voll. Teilzeit gibt es nicht und Homeoffice auch nicht. Kind krank, kann mal passieren, sollte aber nicht zu oft der Fall sein.

Bei dem Arbeitgeber danach, hatte jeder ein Laptop und konnte immer und überall arbeiten. Homeoffice war auch kurzfristig kein Problem. 

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