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Wird euch gelegentlich mal statt Gehaltserhöhung etwas anderes geboten?


carstenj

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Hi,

in meiner aktuellen Firma gab es die letzten zwei Jahre die Wahlmöglichkeit, statt einer Gehaltserhöhung 5 Tage mehr Urlaub zu bekommen, und dieses Jahr konnte man zwischen einer 36 Stunde Woche (bisher 40) oder mehr Kohle (3,5% mehr dieses und 3,5% mehr nächstes Jahr) wählen. D.h. entschied man sich dafür, bekommt sowohl dieses als auch nächstes Jahr nicht mehr Geld.

Auf der einen Seite ist das natürlich sehr geschickt, denn wenn man z.B. 35 Tage Urlaub bei einer 36 Stunden Woche hat, sind das Bedingungen die nur schwer zu toppen sind. Auf der anderen Seite suchen wir händeringend Leute, weil wir zu viel Arbeit haben. 

Ist sowas heutzutage normal? Bieten eure Firmen ähnlich Wahlmöglichkeiten an? 

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Tarifgebunden, daher nein.* Kann sich aber wohl auch nur eine Firma leisten, der es gut genug geht. Oder man hat erkannt, dass 5 Tage in nicht handwerklichen Berufen nicht zu 100% fehlende Arbeitskraft sind, sondern sie sich in Teilen auf andere Arbeitstage verteilt, da der MA weniger Stress hat und allgemein mehr leisten kann ;)

*Ausnahme bestehen bei mehrjähriger Schichtarbeit, Pflegefällen um die man sich kümmern muss oder Kindern <x Jahre (2x pro Kind). Da gibt es dann 27,5% eines Montasgehaltes oder 5(?) Tage mehr frei.

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vor 10 Minuten schrieb carstenj:

Ist sowas heutzutage normal? Bieten eure Firmen ähnlich Wahlmöglichkeiten an? 

Da bei heutigen, jüngeren ANs die "Work-Life Balance" eher als eine "Life-Work-Balance" gesehen wird und aufgrund der hohen offenen Stellen im IT Bereich nicht mehr die "Notwendigkeit" besteht hier entsprechende Abstriche zu machen, denke ich dein AG hat die Situation relativ gut erkannt. Zusätzlich haben die ANs, dadurch das sie selbst wählen können, ein besseres Gefühl. 

vor 10 Minuten schrieb carstenj:

Auf der anderen Seite suchen wir händeringend Leute, weil wir zu viel Arbeit haben. 

So geht es doch vielen IT Unternehmen heutzutage, denke dein AG erhofft sich dadurch auch zusätzliche positive Mundpropaganda und Bewertungen auf den verschiedenen Jobportalen um leichter an neuere ANs zu kommen.

Bearbeitet von SR2021
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vor 13 Minuten schrieb carstenj:

Ist sowas heutzutage normal? Bieten eure Firmen ähnlich Wahlmöglichkeiten an? 

Zu beidem Nein. Also es gibt vor allem in USA inzwischen extrem viele Firmen die unlimitierten Urlaub anbieten - das ist dort inzwischen normal in der IT-Branche. In Deutschland eher nicht. Aber wird denke ich auch kommen, was aus Firmensicht viel cleverer ist als 30, 35 oder sonst wieviel Tage, denn die AN werden eh tendenziell weniger nehmen, aber können sich nicht beschweren, da sie unlimitiert haben :)

Ich finde es per se aber toll, dass deine Firma das anbietet und so je nach Bedürfnis Wahlmöglichkeiten lässt.

 

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vor 43 Minuten schrieb bigvic:

denn die AN werden eh tendenziell weniger nehmen, aber können sich nicht beschweren, da sie unlimitiert haben

Unlimitierter Urlaub - solange der Vorrat reicht (und er genehmigt wird/es mit den betrieblichen Umständen möglich ist). Sowas ist für mich immer eine Mogelpackung, bis ich das gelebte Gegenteil sehe...

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Unlimitiert like:
Ach Urlaub, da und da, ne also da sind wir ja unterbesetzt und gerade muss Feature xyz fertig werden.
Die Woche drauf? Mh lieber nicht also du kannst schon aber ist halt doof weil dann müssen die Kollegen, denk doch mal an die.

Ansonsten, wo und wann, dann bewerbe ich mich und reiche gleich meine 365 Tage Urlaub ein. Nehme dafür auch nur 50% gehalt ;) 

Ansonsten ist es wie Bitschnipser sagt ne Mogelpackung und soll halt primär uA Geld sparen

 

Zitat

Saves money. With a traditional PTO system, companies must pay employees for a set number of vacation days, whether an employee takes them or not. With an unlimited PTO policy, companies are no longer obligated to pay employees for vacation days they failed to take.

Und wie bigvic auch zugibt, die Firmen hoffen so dass die supertollen Overachiver halt nur ihre 10-20 Tage nehmen und man damit deutlich weniger zahlen muss.

Ich hab hier auch Kollegen, die müssen von ihren 30 Tagen 20 oft im nächsten jahr abbauen (wird bei uns mitgenommen!).
Nach dem Model spart man so 20 Urlaubstage.

Vorteile für den AN sind halt gering, außer man nimmt halt alles mit, was dann sicher dazu führt dass man mal ernstere Gespräche mit dem Chef/AG bekommt, wenn man das un in unlimited ernst nimmt.

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Wahlmöglichkeiten gibt es bei uns eher weniger. Was möglich ist, ist ein Sabbatjahr einzulegen, deren Ausgestaltung man sich aussuchen kann.

Ich könnte also z. B. auf 1/3 'Gehalt' verzichten und dafür jedes dritte Jahr mit 2/3 zuhause bleiben oder anderen Dingen nachgehen. Wir haben einige, die die Zeit für eine größere Reise nutzen oder sich wo anders verwirklichen wollen.
Zudem haben wir immer die Möglichkeit Stunden beliebig zu reduzieren und wieder aufzustocken. D. h. ich könnte im nächste Halbjahr auf 60% runter und danach wieder auf 100% hoch. Es gibt hier keine Sperrklauseln oder sonstiges.

Ansonsten sind wir dem Tarifvertrag angelehnt und je nachdem was dort ausgehandelt wird, erfolgt der Übertrag auf die Beamten.

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Bei uns ist das recht flexibel. Bei mehr Urlaubstagen bin ich mir nicht sicher aber wir haben einige Mitarbeiter, die anstatt 40 z.B. 35 oder auch 32 Stunden die Woche arbeiten. Das lässt sich sogar auch zeitlich begrenzen. Ein Mitarbeiter hat erst neulich 3 Monate lang 32 Stunden gearbeitet und jetzt wieder 40 Stunden.

vor 2 Stunden schrieb bigvic:

Aber wird denke ich auch kommen, was aus Firmensicht viel cleverer ist als 30, 35 oder sonst wieviel Tage, denn die AN werden eh tendenziell weniger nehmen, aber können sich nicht beschweren, da sie unlimitiert haben :)

Da gehöre ich auch ständig zur Sorte. Am Ende des Jahres werde ich quasi in ein Zwangsurlaub geschickt, weil die Urlaubstage noch weg müssen. 😅

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vor 2 Stunden schrieb Bitschnipser:

*Ausnahme bestehen bei mehrjähriger Schichtarbeit, Pflegefällen um die man sich kümmern muss oder Kindern <x Jahre (2x pro Kind). Da gibt es dann 27,5% eines Montasgehaltes oder 5(?) Tage mehr frei.

Sind sogar 8 Tage. Mit 2 Kids hatte meine Frau dadurch seit 2019 pro Jahr 8 zusätzliche Urlaubstage (da 2 mal pro Kind anwendbar).

Zur Info für die anderen: Nennt sich tarifliches Zusatzgeld (T-ZUG) im IG Metall Umfeld

Bearbeitet von Fitschi
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vor 1 Stunde schrieb Graustein:

Unlimitiert like:
Ach Urlaub, da und da, ne also da sind wir ja unterbesetzt und gerade muss Feature xyz fertig werden.
Die Woche drauf? Mh lieber nicht also du kannst schon aber ist halt doof weil dann müssen die Kollegen, denk doch mal an die.

So funktioniert das idR nicht. Der AG wird dich da nicht reglementieren, sondern das machst du selbst aus Veranwortungsgefühl, Was-denken-die-anderen, Wie-wirkt-sich-das-auf-meine-Promotion-aus oder sonstigem Kopfkino . Daher klappt das ja auch so gut, da es wirklich idR nur an einem selbst liegt und Menschen nunmal oft so ticken.

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vor 4 Stunden schrieb carstenj:

dieses Jahr konnte man zwischen einer 36 Stunde Woche (bisher 40) oder

Wie viele Überstunden sammeln sich den durchschnittlich bei euch an? Weniger Stunden die Woche heißt ja nur, dass man die Freiheit bekommt noch mehr Überstunden zu sammeln.

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Mein letzter Arbeitgeber hat noch nie etwas geboten, man musste regelmäßig einfordern. Als es mal wieder hieß, man könne nicht mehr zahlen, das Unternehmen liefe so schlecht (über den Wahrheitsgehalt lasse ich mich jetzt nicht aus), habe ich mehr Urlaub und Homeoffice gefordert und bekommen. Das waren im Endeffekt zwei Urlaubstage mehr im Jahr sowie einen Tag Homeoffice die Woche. 

Schulungen wurden immer - sofern für die Tätigkeit relevant - genehmigt. Sonst wäre das auch etwas gewesen an dem ich Interesse gehabt hätte.

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vor 23 Minuten schrieb bigvic:

So funktioniert das idR nicht. Der AG wird dich da nicht reglementieren, sondern das machst du selbst aus Veranwortungsgefühl, Was-denken-die-anderen, Wie-wirkt-sich-das-auf-meine-Promotion-aus oder sonstigem Kopfkino . Daher klappt das ja auch so gut, da es wirklich idR nur an einem selbst liegt und Menschen nunmal oft so ticken.

Soweit mir bekannt muss der Urlaub idR beantragt und genehmigt werden. 
Ist doch das gleiche wie Vertrauens Arbeitszeit, Ziel ist bei beidem dem AG etwas zu suggerieren, was hinten rum (fast) nur Vorteile für den AG hat. 
Deswegen lieber fixe 30 Tage, da ist auch kein gemecker wenn man eben seine 30 Tage nimmt.
Mag ja sein dass ggf. der AG das noch genehmigt, dann überlässt man aber den MA mit internem gestänker a la "Der x hat jetzt schon 25 Tage genommen, ich bin ja noch bei 10 Tagen Urlaub, was ein Kameradenschwein" oder " Ne du hast ja 2021 32 Tage Urlaub und der Y hat nur 24 Tage, die Beförderung geht also an dir vorbei" die Mitarbeiter gegeneinander auszuspielen. 

Wie du sagts am Ende nimmt man dann im Schnitt weniger als 30 Tage. Untergrabung der Arbeit Schutzgesetze also.
Das wollen wir jetzt beklatschen?

vor 7 Minuten schrieb Bitschnipser:

Tut es das? Oder hat man da doch wirklich Nachteile im Beruf?

Natürlich liegt es 100% an dir, wenn du die Beförderung willst und nicht gemobbt werden willst nimmst du besser so wenig Urlaub wie möglich.
Ich mein du könntest ja, aber DU willst ja nicht. Also deine Schuld, es liegt an dir

/s

Bearbeitet von Graustein
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vor 23 Minuten schrieb bigvic:

Der AG wird dich da nicht reglementieren, sondern das machst du selbst aus Veranwortungsgefühl, Was-denken-die-anderen, Wie-wirkt-sich-das-auf-meine-Promotion-aus oder sonstigem Kopfkino

Bei der derzeitigen "Anti-Work", "Silent Quitting" usw Bewegungen, wäre ich mir da nicht so sicher

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vor 1 Stunde schrieb KeeperOfCoffee:

Bei der derzeitigen "Anti-Work", "Silent Quitting" usw Bewegungen, wäre ich mir da nicht so sicher

Das sind ja i.d.R. - für die meisten AN - schon sehr attraktive Arbeitgeber die so etwas anbieten. Ist ja nicht nur Urlaub, sondern da hat man dann meistens auch ein sehr gutes Gehalt und sonstige Benefits. Aber dafür verlangen die halt auch einiges, ich bezweifle mal, dass die silent Quitter hier dauerhaft eine Chance haben. Klar musst du nicht immer 120% geben wie hier oft so dargestellt, aber wenn du dauerhaft stark unterdurchschnittlich performst heißt es PIP und raus.

Insofern denke ich schon, dass da eher die Leute arbeiten, die sich solche Gedanken über ihre Karriere machen. Ich würde das ganze auch nicht (zumindest nicht nur) als Benefit sehen.

 

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Als ich Abteilungsleiter in einem KMU war habe ich das zur Sprache gebracht. Ob die Mitarbeiter lieber mehr Geld oder mehr Urlaub/weniger Wochenstunden haben wollen würden.

erschreckend fand ich, dass >= 90% ausschließlich Geld haben wollten. Da waren Urlaub und Arbeitszeit nicht einmal als Option relevant.

fand ich schade. Denn das hat den von mir geplanten Modernisierungskurs erschwert.

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Also bei T-Zug nehme ich bisher auch Geld (könnte wegen Kindern bzw bei uns ist allen Freigestellt ob Geld oder Urlaub).
Ich hab aber so schon 30 + 6 Tage Urlaub, also nochmal 8 Tage oben drauf...
Aber vielleicht mach ich es nächstes Jahr.
Beim Geld bin ich jetzt mit der neuen Entgeltgruppe eh da wo ich sag, paar Euro mehr machen den Kohl nicht fett.

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@bigvic
Weil die Mitarbeiter unzufrieden waren. Nichts würde sich bewegen, die Chefs seien altbacken usw.

dann habe ich div. Vorschläge erarbeitet, die ich zu diesen Chefs tragen wollte. Diese Vorschläge habe ich mit den Mitarbeitern besprochen, um mir argumentative Rückendeckung zu holen. („Die Mitarbeiter wollen es so!“)

Und was war? Der Großteil der Vorschläge wurde direkt abgeschmettert, in der Abteilung selbst. Schließlich war alles Mist!

erschreckend war somit die Erkenntnis, dass das Problem offenbar nicht nur die altbackenen Chefs waren, die wirklich altbacken waren, sondern auch die Mitarbeiter, die bestens dazu passen: Meckern, das nix voran geht und wenn Optionen auf dem Tisch liegen, direkt weiter meckern und alles abschmettern.

Bearbeitet von Rabber
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vor einer Stunde schrieb Rabber:

erschreckend fand ich, dass >= 90% ausschließlich Geld haben wollten.

Ist jetzt die Frage, ob das kulturell bedingt ist, oder sie es "gebraucht" haben... Wer eh schon gut verdient und sich einen Einschnitt leisten kann/nicht am Monatsende "vorsichtig" sein muss nimmt klar mehr Urlaub/weniger Arbeit. Wer eigentlich über seinen Verhältnissen lebt nimmt klar mehr Geld.

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  • 3 Wochen später...

Hier wird nur am Geld gedreht oder eben wenn sinnig Firmenwagen statt Erhöhung. Für Urlaub würden wir auch mehr Leute brauchen. Häufig nimmt man den eher mit ins Folgejahr und lässt den dann ggf. auszahlen.

Ich persönlich würde bei so einer Reglung vermutlich immer weniger Stunden/Urlaub nehmen, wenn das Geld eben das Leben abdeckt und nicht Altersarmut bedeutet.

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