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Wechsel von KMU zum Großkonzern - Erfahrungen?


pr0gg3r

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Hallo zusammen,

ich habe bisher in diversen mittelständischen Unternehmen (< 150 MA) und bin derzeit in einem kleinen Unternehmen beschäftigt (< 20 MA). Jetzt ist es allerdings so, dass für mich mehrere Möglichkeiten einer neuen Stelle in Betracht kommen. Das eine wäre ein weiteres kleines Untehmen mit nur einer Hand voll Entwicklern (20% mehr Gehalt als meine aktuelle Stelle) oder ein DAX-Großkonzern (sogar 50% mehr Gehalt).

Wie man schwer erkennen kann, ist 50% mehr Gehalt + weitere Benefits natürlich erst mal ein No-Bronainer, wenn man nur das Gehalt betrachtet. Es kommen allerdings noch andere Faktoren hinzu wie evtl. ein Umzug (je nach Standort), weg von 100% Home Office und noch ein paar andere Sachen. Ich selber habe noch keine Gewichtung der verschiedenen Faktoren gemacht, denn erst ein mal stellt sich für mich die Frage, ob ich überhaupt in einem großen Konzern arbeiten möchte. Das kommt auch daher, dass die Konzerne von den kleinen Unternehmen auch manchmal schlecht gemacht werden (in etwa "dort bist du nur eine Nummer"), um ihrerseits attraktiver zu wirken, weil sie mit anderen Faktoren leider nicht Schritt halten können. Auf der anderen Seite schätze ich an kleinen Unternehmen den direkten Draht zu den Vorgesetzten: man kann Probleme schnell und einfach aus dem Weg räumen ohne groß Ebenen hoch und runter zu eskalieren. Auf der anderen Seite kann es auch mal chaotisch sein und ich vermisse manchmal etwas mehr Struktur.

Desahlb interessieren mich eure Meinungen und Erfahrungen:  Wie ergeht es euch in einem Großunternehmen bzw. an diejenigen, die von KMU gewechselt haben: wie erging es euch nach einem Wechsel von KMU zu einem größeren Unternehmen? Was hat euch überrascht? Was findet ihr besser/was schlechter? Was waren eure entscheidenden Faktoren?

Danke & viele Grüße

Bearbeitet von pr0gg3r
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  • pr0gg3r änderte den Titel in Wechsel von KMU zum Großkonzern - Erfahrungen?

Ich schreib mal nur die negativen Punkte im Gegensatz auf die mir einfallen ...

Grosskonzern:
- Die Arbeit ist nur eine minikleines Rädchen in der grossen Maschine was zu Folge hat, dass man keinen Bezug mehr zum Endergebnis/Produkt mehr sieht (weder real, noch in den Finanzen). Beispiel: Wenn du bei Porsche ein DBA bist, dann erkennst du nicht was im Endprodukt jetzt genau dein Beitrag dazu war. Die Konsequenz ist da öfter mal die Sinnfrage "Was mache ich hier überhaupt und warum?"
- Keinen Einfluss auf relevante Entscheidungen, da x Ebenen darüber sind
- Viele Personen bei denen man sich fragt, wozu braucht es die
- Viele Prozesse, die man einhalten muss und dadurch ggf. zu wenig Freiheiten
- Abhängig von strategischen Entscheiden ohne Einflussnahme (Outsourcing, Outtasking, Tooling, Produkte, etc.)
-

KMU:
- Deutlich weniger Gehalt / Benefits und weniger Budget für alles mögliche
- Weniger Herausforderungen / Lernmöglichkeiten (=> weniger komplexe Anforderungen und technische Möglichkeiten)
- Geringere Jobsicherheit
- Weniger Prestige im Lebenslauf und dadurch ggf. schwieriger für den nächsten Karrierestep => Daimler vs. Buxtehude Pfeffer GmbH

- Es fehlen viele Selbstverständlichkeiten im Vergleich eines Großkonzernes (es gibt dort für fast alles Prozesse/Ansprechpartner/Lösungen).Bei der KMU muss man im worst case noch selbst das Klopapier organisieren um mal bildlich zu sprechen.

Entscheidender Faktor: Geld vs. Gestaltungsspielraum (Spass/Sinn/...).

Was ist besser? Kommt auf die Lebensphase an. Beim Kapitalaufbau / Lernphase (zw. 20-40) würde ich in den Grosskonzern gehen. Wenn man ein gewisses Kapital hat und die Schäfchen im Trockenen sind, dann würde ich die Sinnfrage in den Vordergrund stellen. Daher ist mein Rat eher das Gegenteil was du fragst ... erst Grosskonzern, dann KMU :)

** Das sind natürlich Pauschalaussagen und kommt - wie immer - auf den Einzelfall an. **
 

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Ich hatte Arbeitgeber mit Mitarbeiterzahlen unter 10 MA bis deutlich 5-stellig alleine in Deutschland. 

Im Kleinunternehmen hatte ich freie Toolauswahl (unter Berücksichtigung der vorhandenen Lizenzen bzw. Freeware/OpenSource). Beim Konzern war das Tool nicht nur vorgegeben sondern auch installiert, konfiguriert und wurde automatisch aktualisiert. 

Im Kleinstunternehmen waren meine Arbeitsergebnisse sofort für alle transparent. Im Großunternehmen fällt eine schwächere Phase ggf. nur den direkten Kollegen auf, eine außerordentlich gute Leistung kann (im relevanten Umfeld) entsprechend promotet werden. 

Im Kleinstunternehmen bremst kein Betriebsrat, weil das Feature gegen xy verstößt. Im Konzern bremst der BR, weil es die MA schlechter stellen würde.

Wo welche Regelwerke gelten und wie sehr sie gelebt werden hängt stark von der Branche ab. Aber gefühlt wurden sie in KMU weniger stark gelebt. Also solche unwichtigere Regelwerke wie ArbZG, BDSG, DSGVO, ....

...

Auch wenn all meine Konzern-AG ähnlich getickt haben, liegt das m.E. nicht ausschließlich an der Firmengröße sondern größtenteils an der Branche.

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Ich habe meine Ausbildung in einem kleinen Unternehmen (~10 Mitarbeiter) gemacht, danach für ein mittelständisches Systemhaus (~150 Mitarbeiter) gearbeitet und bin anschließend zu größeren Konzernen (100.000+ Mitarbeiter) gewechselt. Mein Fazit vorweg: Wenn ich die Wahl habe und die äußeren Umstände (Wohnort etc.) stimmen, würde ich nicht mehr für ein KMU arbeiten. Ich würde sogar die äußeren Umstände ändern, bevor ich nochmal für ein KMU arbeite.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gehaltshöhe- und entwicklung in KMUs deutlich schlechter sind als im Konzern. Aufstiegschancen im KMU sind quasi nicht vorhanden. Die Weiterbildungsmöglichkeiten im KMU musste ich mir erkämpfen, im Konzern gibt es für so etwas geregelte Prozesse. Die kurzen Wege zum Vorgesetzten im KMU waren meistens frustrierend, weil es kein mittleres Management gab, an das man sich zuerst wenden konnte. Es gab nur den Geschäftsführer. Und der hat natürlich auch fachlich gearbeitet und nicht nur die Geschäfte geleitet. Wenn es nur den Geschäftsführer gibt, der sich um jedes Problem am liebsten selbst kümmern möchte, bleiben Probleme aus Zeitgründen liegen. Die Ausstattung mit Arbeitsmaterialien im KMU war deutlich schlechter als im Konzern. Der Geschäftsführer hatte immer die neuesten Gadgets, die Angestellten hatten das was der Geschäftsführer nicht mehr wollte. Überstunden im KMU wurden stillschweigend erwartet und selten ausreichend vergütet, wenn überhaupt. Urlaube musste man sich regelrecht erbetteln, irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt. Regelmäßige Mitarbeitergespräche gab es im KMU auch nicht, man muss direkt auf den Geschäftsführer zugehen wenn man etwas wollte. Da der Geschäftsführer allerdings immer beschäftigt war und 10 Probleme gleichzeitig jongliert hat, gab es nie ein Mitarbeitergespräch. Entsprechend überrascht war der Geschäftsführer dann bei meiner Kündigung. Hätte man kommen sehen können, wenn man sich mal mit den Mitarbeitern beschäftigt hätte.

Im Konzern hatte ich direkt ein deutlich (~40%) höheres Einstiegsgehalt. Jedes Jahr gibt es automatisch eine Gehaltskonferenz, ich muss da nichts selbstständig anstossen. Die Mitarbeitergespräche sind daran geknüpft und folgen einem vordefinierten Prozess. Die Gehaltserhöhungen fallen meistens klein aus (einstelliger %-Bereich), aber immerhin gibt es sie. Schulungen kann ich über einen Prozess beantragen und bekomme sie idR genehmigt, sofern es nicht etwas total abwegiges ist (z.B. eine Schulung als Weintester). Mein Vorgesetzter hat fest zugewiesene Aufgaben und eskaliert Probleme über seiner Entscheidungsebene nach oben. Genau so mache ich das auch. Mein Vorgesetzter sitzt im Nachbarbüro und ist für mich jederzeit auf dem kurzen Dienstweg ansprechbar. Wir haben ein super Verhältnis und er kennt den Ausdruck Work-Life-Balance und seine Bedeutung. Überstunden müssen vom Vorgesetzten angeordnet und von höherer Stelle genehmigt werden. Es gibt daher keine Überstunden. In meinem Arbeitsvertrag stehen 38 Stunden. Nach 38 Stunden lasse ich in der Regel den Stift fallen. Es gibt immer einen nächsten Tag.

Im Konzern ist man ein kleines Rädchen in einem großen Ganzen. Das stimmt. Aber ehrlich gesagt will ich es gar nicht anders. Ich mag, dass es für alles geregelte Prozesse und feste Zuständigkeiten gibt. Ich muss nicht im Mittelpunkt stehen oder Ruhm ernten. Ich will einfach nur meine Arbeit, nach bestem Wissen und Gewissen erledigen, dafür ordentlich bezahlt werden und nach abgeleisteter Stundenzahl in den verdienten Feierabend gehen um mein eigentliches Leben zu genießen. Im KMU gibt es meiner Erfahrung nach immer nur einen Gewinner: Den Geschäftsführer.

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Ich selber komme aus dem KMU, vorher Dienstleister, darauf MA bei einem der Kunden die ich vorher betreuut habe. Ich selber habe meinen Lebensmittelpunkt nach Düsseldorf verschoben, da standen aber persönliche Gründe (u.a Wunschwohnort, näher an Freunden und Menschen die einem wichtig sind) im Vordergrund. Das dabei ein Großkonzern mein neuer Arbeitgeber werden sollte ist mehr Zufall als alles andere.

Inzwischen muss ich sagen, dass ich nicht mehr zu einem KMU zurück möchte. Alleine, dass ich nicht mehr Einzelkämpfer meiner Abteilung bin macht es das Wert. Ebenso hält mein aktueller Arbeitgeber tatsächlich etwas von Arbeits- und Ruhezeiten, inzwischen kennt gefühlt jeder im Forum die Geschichten was ich neben so der Firmen IT für meinen damaligen Chef machen sollte. :D Ebenso, dass Überstunden immer verschwunden sind vom Arbeitszeitkonto, aber Minusstunden sofort mit der Androhung einer Abmahnung angesprochen wurden...

Auch eine Drohkulisse einfach nur der Versuch Angst einzuflößen, wenn sich die Wege nicht im Optimum (natürlich ist hier das Optimum nur für den Geschäftsführer gemeint) trennen kann Mitarbeitende brechen, die psychisch nicht so sehr gefestigt sind. Ich rechne mir in Großkonzernen durch die Präsenz und einem vorhandenen Betriebsrat kleinere Chancen aus, dass in dieser Qualität Mitarbeitende angegangen werden.

Apropos Betriebsrat: Im KMU wird oft der Schwachsinn behauptet, dass man ja eine Familie sei und alles so klären kann und das der Betriebsrat ja böse sei. So kriegt man auch den Willen sich zu verbessern (oder wenigstens sich ein einziges Mal an Gesetze zu halten) im Keim erstickt.

Solche Sonderlocken wie pauschal höhere Gehälter, oft auch angenehmere Urlaubsregeln und anderes sind schmückendes Beiwerk, aber das Geld kann noch so gut sein, wenn die Arbeit eine Katastrophe ist. Am Ende kriegen wir immerhin ein Gehalt und keine Künstlergage.

Auch wenn ich gerade keinen Jobwechsel sehe bei mir, mir geht es in meiner Position ausgesprochen gut und ich werde an den genau richtigen Stellen gefordert und gefördert, so dürfte ein prestigeträchtiger Name sich auch im Lebenslauf gut machen, ungemein davon, dass ein Wechsel von dieser Firma wohl schwieriger zu erklären wäre.

Bearbeitet von maximemelian
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Danke @bigvic für deine weitere Perspektive. Es ist tatsächlich so, dass es mir bei meinem aktuellen Arbeitgeber seit zwei Jahren zu viele Aufs und Abs sind, was mich inzwischen zu sehr belastet. Deswegen sehne ich mich gerade nach Kontinuität. Das Jobangebot in dem anderen kleinen Unternehmen sagt mir sowohl technologisch, menschlich und vom Stressfaktor sehr zu. Das Großunternehmen wäre dagegen mit 20% Reisetätigkeit, 3 Tage Büropflicht mit einer Anfahrt von 45 Minuten pro Weg, neue Technologie und Tätigkeit lernen. Zudem sehr viele Schlechte Bewerungen auf Kununu. Das in jungen Jahren im Großkonzern zu arbeiten habe ich verschlafen.

 

vor 12 Stunden schrieb allesweg:

Auch wenn all meine Konzern-AG ähnlich getickt haben, liegt das m.E. nicht ausschließlich an der Firmengröße sondern größtenteils an der Branche.

Danke für den Punkt. Wenn ich darüber nach denke, kann ich dem zustimmen. Ich bin bisher immer in einer Branche "gefangen" und sehe durchaus Parallelen egal ob bei meinem Arbeitgeber oder im Großkonzern. Beide Angebote sind in anderen Branchen, die ich bisher nur tangiert habe.

 

@TooMuchCoffeeMan: ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht. Mein Einstiegsgehalt war niedriger als das meiner Kommilitonen und während die in größeren Unternehmen voran schreiten, trete ich auf der Stelle fest. Schulungen/Zertifikate bekomme ich nicht. Ich habe einen sehr direkten Draht zu meinem Geschäftsführer, allerdings haben wir inzwischen auch sehr viele Differenzen.

 

@TooMuchCoffeeMan & @maximemelian: Eure Situation in den Unternehmen hört sich echt gut an! Danke auch für diese Schilderungen. 

 

Meine aktuellen Überlegung, die durch eure Antworten beinflusst ist: Eigentlich wäre dann ein Konzern optimal, aber mit den Arbeitsverhältnissen die ihr habt und nicht unter den Umständen von dem Konzern, bei dem ich derzeit ein Angebot habe (siehe erster Absatz). 

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vor 8 Stunden schrieb pr0gg3r:

 Zudem sehr viele Schlechte Bewerungen auf Kununu

Nur als kleine Anmerkung. Bei Kununu bin ich vorsichtig. Ja, es ist ein Indikator auf der Detailebene (also wenn 20 Leute schreiben, der Kaffee ist mies, dann wird es wohl stimmen). Aber high level sehe ich die Gefahr, dass sich oftmals entweder a) Leute dort anmelden, die unzufrieden gegangen sind und oft nur Frust ablassen wollen oder eben das Gegenteil b) die Marketingabteilung. Daher schaue ich nur auf die Begründungen mit konkreten Beispielen und suche Pattern.

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vor 10 Stunden schrieb pr0gg3r:

Das Großunternehmen wäre dagegen mit 20% Reisetätigkeit, 3 Tage Büropflicht mit einer Anfahrt von 45 Minuten pro Weg, neue Technologie und Tätigkeit lernen.

Wird Zeit für Excel ;) Jahresabwesenheit, Jahresbrutto, ...

3 Tage Büropflicht bei 20% Reisetätigkeit bedeutet rechnerisch 1 Tag HO pro Woche. Dafür dann einen eingerichteten Arbeitsplatz bereithalten?

vor 10 Stunden schrieb pr0gg3r:

Zudem sehr viele Schlechte Bewerungen auf Kununu.

vor 1 Stunde schrieb bigvic:

Bei Kununu bin ich vorsichtig.

^this.

.

So langsam kommen immer mehr Rahmendaten raus, welche die ursprünglich klare pro-Konzern-Situation komplett auf den Kopf stellt  - also zumindest wäre das für meine individuellen Kriterien der Fall.

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vor 23 Stunden schrieb TooMuchCoffeeMan:

Ich habe meine Ausbildung in einem kleinen Unternehmen (~10 Mitarbeiter) gemacht, danach für ein mittelständisches Systemhaus (~150 Mitarbeiter) gearbeitet und bin anschließend zu größeren Konzernen (100.000+ Mitarbeiter) gewechselt. Mein Fazit vorweg: Wenn ich die Wahl habe und die äußeren Umstände (Wohnort etc.) stimmen, würde ich nicht mehr für ein KMU arbeiten. Ich würde sogar die äußeren Umstände ändern, bevor ich nochmal für ein KMU arbeite.

Ich bin vom 600 Mitarbeiter KMU auch in einen größeren Konzern mit >100.000 Mitarbeiter gewechselt. Ich bin mir noch nicht sicher, wieviel Energie ich in die Stellensuche stecken will, aber ich würde mich nach der Erfahrung wohl nicht nochmal bei einem Konzern bewerben.

vor 23 Stunden schrieb TooMuchCoffeeMan:

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gehaltshöhe- und entwicklung in KMUs deutlich schlechter sind als im Konzern. Aufstiegschancen im KMU sind quasi nicht vorhanden.

Vielleicht war mein Gehalt zu gut, aber das erste Jahr lag ich im Konzern unter meinem vorherigen Gehalt, da ich die meisten Sonderzahlungen nicht erhalten habe. Theoretisch hatte ich auch nur einen 35h Vertrag, in der Praxis hat der aber nicht funktioniert. In der Tariftabelle ist auch noch etwas Luft nach oben, wobei der Konzern schon vor dem offiziellen Tabellenende aufhört.
Aufstiegschancen gibt es nur bis zum Senior und der bin ich bereits. Führung ist für mich so gut wie ausgeschlossen, da kein abgeschlossenes Studium und zu alt für die inffozielle Regelgung. (Wer älter als X beim Einstieg in den Konzern wird kein Teamleiter).

vor 23 Stunden schrieb TooMuchCoffeeMan:

Die Weiterbildungsmöglichkeiten im KMU musste ich mir erkämpfen, im Konzern gibt es für so etwas geregelte Prozesse.

Echte Weiterbildung gibt es bei uns nicht für die IT Bereiche, es gibt ein Schulungsportal aber auch da sind es am ehesten noch Kurse für Admins, für Entwickler gibt es keinen einzigen. Und die Kurse mit dem Cloud Label beschränken sich auf Datenschutz. Ansonsten wird auf LinkedIn Learning verwiesen. Deutschkurse für nicht Muttersprachler sind einfach zu bekommen, mit Englischkursen dagegen wird ziemlich gegeizt, zumindest habe ich keinen bekommen und das obwohl unsere Arbeitssprache Englisch sein soll.
Zumindest in meinem letzten Bereich wurde auch sehr darauf verwiesen, diese Weiterbildung nur Samstags zu machen, da auch offizieller Arbeitstag.

vor 23 Stunden schrieb TooMuchCoffeeMan:

Die kurzen Wege zum Vorgesetzten im KMU waren meistens frustrierend, weil es kein mittleres Management gab, an das man sich zuerst wenden konnte. Es gab nur den Geschäftsführer. Und der hat natürlich auch fachlich gearbeitet und nicht nur die Geschäfte geleitet. Wenn es nur den Geschäftsführer gibt, der sich um jedes Problem am liebsten selbst kümmern möchte, bleiben Probleme aus Zeitgründen liegen.

Ist sehr indivuell, aber mein Chef mischt sich auch überall mit ein und revidiert Entscheidungen seiner Mitarbeiter und die meisten Probleme bleiben ungelöst weil andere in seinen Augen keine passende Lösung liefern und er selbst überhaupt keine. Die Abteilungsleitung reagiert nicht wirklich auf Probleme und verweist auf die Teamleitung.
Grundsätzlich gibt es eine ziemliche unterwürfigkeit in der Hirachie, wenn der Abteilungsleiter anruft, verlässt mein Teamleiter auch mal die aktuelle Präsentation und lässt 10 Leute alleine im Meeting sitzen oder er kommt 20 Minuten zu spät, weil von jenem auf dem Flur abgefangen wurde.

vor 23 Stunden schrieb TooMuchCoffeeMan:

Die Ausstattung mit Arbeitsmaterialien im KMU war deutlich schlechter als im Konzern.

Bei mir genau andersherum, ich hatte eine ziemliche gute Austattung im KMU. Jetzt habe ich einen 14" i5 Lenovo mit 8GB Ram als Entwicklerlaptop. Ja das Headset ist gut, aber neben dem Maus- Tastaturset die einzige Austattung für das mobile Arbeiten. Im Büro gibt es dann im Open Space Tische mit 1-2 24" Monitoren. Das Büro ist grundsätzlich gut Ausgestattet aber ich komme mit dem Open Space Desksharing Konzept nicht klar.

vor 23 Stunden schrieb TooMuchCoffeeMan:

Überstunden im KMU wurden stillschweigend erwartet und selten ausreichend vergütet, wenn überhaupt. Urlaube musste man sich regelrecht erbetteln, irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt.

Überstunden werden bei uns genauso erwartet, egal ob im AllIn Vetrag oder im Tarif, bei vielen platzen die GLZ Konten aus allen Nähten und alle paar Monate gehen auch Mails vom Betriebsrat rum, der sich bei der Geschäftführung darüber beklagt.

vor 23 Stunden schrieb TooMuchCoffeeMan:

Regelmäßige Mitarbeitergespräche gab es im KMU auch nicht, man muss direkt auf den Geschäftsführer zugehen wenn man etwas wollte. Da der Geschäftsführer allerdings immer beschäftigt war und 10 Probleme gleichzeitig jongliert hat, gab es nie ein Mitarbeitergespräch. Entsprechend überrascht war der Geschäftsführer dann bei meiner Kündigung. Hätte man kommen sehen können, wenn man sich mal mit den Mitarbeitern beschäftigt hätte.

Das letzte hat mein Chef einfach abgezeichnet, hat somit nie statt gefunden.

vor 23 Stunden schrieb TooMuchCoffeeMan:

Im Konzern hatte ich direkt ein deutlich (~40%) höheres Einstiegsgehalt. Jedes Jahr gibt es automatisch eine Gehaltskonferenz, ich muss da nichts selbstständig anstossen. Die Mitarbeitergespräche sind daran geknüpft und folgen einem vordefinierten Prozess. Die Gehaltserhöhungen fallen meistens klein aus (einstelliger %-Bereich), aber immerhin gibt es sie.

Gehalt hatte ich ja oben schon geschrieben, mein Gehalt für unterjährig ist festgelegt und wird nur durch die Tariferhöhungen erhöht, davon abgesehen habe ich einen variablen Anteil. Die Jahresgespräche gibt es theoretisch aber auch da sind die Ergebnisse schon vorher vom TL an die HR gegeben worden.

vor 23 Stunden schrieb TooMuchCoffeeMan:

Mein Vorgesetzter sitzt im Nachbarbüro und ist für mich jederzeit auf dem kurzen Dienstweg ansprechbar.

Meine lässt praktisch alles liegen, die meisten Urlaubs- und Gleitzeitanträge wären nach 4 Wochen automatisch wieder gelöscht. Wenn dann muss das bentragen werden und dann mehrere Tage auf allen möglichen Kanälen nerven.

vor 23 Stunden schrieb TooMuchCoffeeMan:

Wir haben ein super Verhältnis und er kennt den Ausdruck Work-Life-Balance und seine Bedeutung. Überstunden müssen vom Vorgesetzten angeordnet und von höherer Stelle genehmigt werden. Es gibt daher keine Überstunden. In meinem Arbeitsvertrag stehen 38 Stunden. Nach 38 Stunden lasse ich in der Regel den Stift fallen. Es gibt immer einen nächsten Tag.

Ich muss meine Arbeitszeiten nach den Meetings richten, theoretisch kann ich zwischen 6-22 Uhr arbeiten und es gibt keine Kernarbeitszeit, in der Praxis habe ich 3 mal die Woche bis 18 Uhr Meetings und muss dementsprechend später anfangen.
Heute fange ich auch erst um 10 Uhr an, weil ich bis 16 Uhr einen Termin habe und ich es nicht einsehe, auch wenn ich eigentlich lieber früher anfangen will.
Unser Gleitzeitkonto hat ein Ampelsystem, ab 120h ist rot und es sollte ein Abbauplan erstellt werden, ab 200h Stunden wird wieder zum normalen Stundensatz ausbezahlt, vorher waren die Stunden einfach weg (Beschäftigungssicherung).
Inzwischen nehmen auch die Office Tage wieder deutlich zu, die Betriebsvereinbarung überlässt das dem direkten Vorgesetzten. So hat das Nachbarteam nur einen Tag HO pro Woche, ich muss an 1-2 Tagen die Woche rein, häufig erfahre ich das auch erst einen Tag vorher. Da ist dann auch schonmal das Büro voll und in der Tiefgarage gibt es ab 9 Uhr auch keine freien Plätze mehr.

Insgesamt finde ich es im Konzern besser, aber der Abstand ist nicht sonderlich groß und eben auch nicht so groß, dass ich nicht doch wieder in ein KMU wechseln würde.

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Daimler ist mittlerweile halt auch als sparbrötchen bekannt. Das höre ich von mehreren und fügt sich ins Bild.

8GB Laptop? Weiß nichtmal ob man so eine Krücke bei uns überhaupt ordern kann 😂

bekomme nächstes Jahr einen neuen und mein jetziger hat 32 GB

Bearbeitet von Graustein
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Ich habe in meinem Berufsleben viele Jahre in kleinen (30-40 MA), sowie größeren (2500 und 80000 MA) Unternehmen verbracht.  Nun bin ich wieder bei einem Systemhaus mit ca. 100 MA gelandet. Am meisten beruflich weitergebracht hat mich jedoch die Zeit in den größeren Unternehmen. Warum? Dort waren die IT Umgebungen größer und komplexer und man lernt auch viel über Prozesse. Wer also nicht in einem kleinen Unternehmen hauptsächlich die IT von Großkunden betreut, dem würde ich immer empfehlen auch mal in einen größeren Konzern zu wechseln, sofern sich die Chance bietet. 
Im Lebenslauf macht sich so etwas natürlich ebenfalls gut. 

Mir hat die Arbeit übrigens bisher in jedem Unternehmen Spaß gemacht. Aber ja, in kleineren Firmen ist mehr Selbstständigkeit gefragt, auch bei Dingen, die nicht direkt die Arbeit betreffen. 
 

 

 


 


 

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vor 7 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger:

aber ich würde mich nach der Erfahrung wohl nicht nochmal bei einem Konzern bewerben.

Ich muss das revidieren, ich habe mich letztes Jahr vielfach bei anderen Konzernen beworben, überwiegend bei einem sehr großen. Wurde aber zu 95% nicht mal zum Kennenlerngespräch eingeladen.
Auch für meine Stelle, bzw. die vorherige war mein Einstieg in den Konzern, gingen über die Jahre locker eine dreistellige Anzahl an Bewerbungen drauf. Für den Aufwand lohnt sich das nicht, denn so viel besser ist es nicht.
Ein Benefit ist allerdings, dass man sich deutlich leichter intern umorientieren kann, was ich nach knapp über einem Jahr dann auch gemacht habe. Wobei meine Gehaltseinstufungg dieselbe geblieben ist, nur die extra Vergütung für die Rufbereitschaft kam dazu.

vor 6 Stunden schrieb Graustein:

8GB Laptop? Weiß nichtmal ob man so eine Krücke bei uns überhaupt ordern kann 😂

bekomme nächstes Jahr einen neuen und mein jetziger hat 32 GB

Ich kann sowieso nichts ordern, alles was über dreistellig geht, muss vom Abteilungsleiter genehmigt werden. Die 8GB Teile sind immer noch unsere Standard Laptops, alles was besser ist, kostet extra, geht also direkt vom Team- bzw. Abteilungsbudget ab. Kommt aber auch sehr auf die Abteilung an, in R&D sind sie deutlich spendabler.
 

vor 2 Stunden schrieb eneR:

@DisruptiveHarbinger warum tust du dir das in dem Laden überhaupt noch an?

Bis auf die Hardware ist es eigentlich doch in allen Bereichen besser als vorher, wenn auch nicht viel.

vor einer Stunde schrieb eneR:

Schmerzensgeld fängt zumindest bei mir woanders an. Denke da muss noch was anderes sein. 

Das kommt ehrlich gesagt auf den Bonus an, ich rechne mit 85k€ AllIn, es könnten aber auch 95k€ werden.
Ich bin mir nicht sicher ob ich die 85k€ im KMU so problemlos erreiche bzw. was dann dafür erwartet wird. Und ich habe das Gehalt aktuell für eine 35h Woche. Wobei ich im Schnitt derzeit auf ca. 38h komme und natürlich noch die Rufbereitschaft mit drin ist.
Würde ich mich jetzt bei einem KMU Bewerbungen, würde ich wohl mit 85k€ Gehaltvorstellung für eine 40h Woche ins Gespräch gehen und hoffen, dass es wirklich nur 40h sind und ich mehr Homeoffice als jetzt habe.
Also doch irgendwie nur Schmerzensgeld, aber ist ein Gehalt das am Ende nicht immer?

vor 48 Minuten schrieb Grandmasta:

Dort waren die IT Umgebungen größer und komplexer und man lernt auch viel über Prozesse. Wer also nicht in einem kleinen Unternehmen hauptsächlich die IT von Großkunden betreut, dem würde ich immer empfehlen auch mal in einen größeren Konzern zu wechseln, sofern sich die Chance bietet. 
Im Lebenslauf macht sich so etwas natürlich ebenfalls gut. 

Für mich in der Softwareentwicklung sind die Projekte nicht größer, ich hatte aber auch voher schon in eher großen Projekten und umfangreichen Architekturen gearbeitet. Tatsächlich ist im Konzern der Druck etwas größer, vorher war es nur eine Fachabteilung oder ein Kunde, jetzt hat das Projekt aber Schnittstellen zu zig anderen Abteilungen die gerne auch mal eskalieren wenn es nicht zu deren Timeline passt.

vor 48 Minuten schrieb Grandmasta:

Aber ja, in kleineren Firmen ist mehr Selbstständigkeit gefragt, auch bei Dingen, die nicht direkt die Arbeit betreffen.

Als Entwickler gibt es für mich keinen Unterschied, in der Position als TPO wurde mir weit mehr Selbständigkeit abverlangt als in jeder anderen Position die ich im KMU jemals hatte.

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vor 1 Stunde schrieb Grandmasta:

Im Lebenslauf macht sich so etwas natürlich ebenfalls gut.

Also zu mir sagten einige, der große Konzern im Lebenslauf wäre ein Türöffner für andere Konzerne.
Das kann ich nach einem Jahr zumindest noch nicht behaupten.
Was aber auch einge gesagt haben, ist das man für viele Firmen verbrannt ist, wenn man von so einem Konzern kommt. Gerne fällt da auch das Wort Konzernbeamter. Weil man ja angeblich den ganzen Tag nichts arbeitet und jegliche Verantwortung von sich weist und ohne festgelegte Prozesse nicht mehr arbeiten kann.

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vor 36 Minuten schrieb DisruptiveHarbinger:

alles was über dreistellig geht, muss vom Abteilungsleiter genehmigt werden

Bei mir muss es auch vom Chef genehmigt werden, aber der gibt halt idR frei.
Das billigste Notebook ws die SB bestellen ist mit 16 GB, das für Entwickler, Supporter usw hat 32, dann gibt es noch ein Extra dickes mit haste nicht was gesehen :D 

vor 38 Minuten schrieb DisruptiveHarbinger:

Das kommt ehrlich gesagt auf den Bonus an, ich rechne mit 85k€ AllIn, es könnten aber auch 95k€ werden.

Ich war 2023 bei 90.000, gut bei 40h, dafür 90% Homeoffice und sehr flexible Arbeitszeiten außer es steht mal ein Meeting an, die meisten Meetings befinden sich aber im Rahmen zwischen 9 und 15 Uhr zwischen 12-14 ist eh idR eh nix.
Bin aber halt im Techsupport und mache meine Termine mit den Kunden selber. Die lege ich mir dann so, dass es für mich passt ;) 

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Wechsel: Deutsches Unternehmen mit ~ 700 Mitarbeitern weltweit zu US-Konzern mit ~ 30k Mitarbeitern weltweit. 

+ Bessere Karrieremöglichkeiten. Als IC (Individual contributors) gibt es mehr Job-Level. In meiner alten Firma wurden Leute teilweise ohne Gehaltserhöhung "befördert". Wer als IC gute Arbeit leistet, wird z.B. gefragt ob er Manager werden möchte (das lehnen aber auch viele ICs ab weil sie diese Art der Arbeit nicht mögen)

+ bessere Hardware. Dell Precision mit (i7, 32 GB RAM, Nvidia A2000) oder MacBook nach Wahl

+ Deutlich besseres Gehalt. Verdoppelung am Ende. 

+ Mehr Benefits: Jobticket, 100 % AG finanzierte bAV, sehr gute Kantine, 

+ Viel besser für den CV

- (noch) Vertrauensarbeitszeit

- Bürokratischere Prozesse

- Urlaub muss vom Manager genehmigt werden. In der alten Firma ging das ohne (man musste sich nur ggf. mit Kollegen absprechen)

 

 

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vor 15 Stunden schrieb bigvic:

Nur als kleine Anmerkung. Bei Kununu bin ich vorsichtig. Ja, es ist ein Indikator auf der Detailebene (also wenn 20 Leute schreiben, der Kaffee ist mies, dann wird es wohl stimmen). Aber high level sehe ich die Gefahr, dass sich oftmals entweder a) Leute dort anmelden, die unzufrieden gegangen sind und oft nur Frust ablassen wollen oder eben das Gegenteil b) die Marketingabteilung. Daher schaue ich nur auf die Begründungen mit konkreten Beispielen und suche Pattern.

Ich bin da ganz deiner Meinung, deshalb eine noch etwas ausführliche Beschreibung: Es ist gibt einen Zeitpunkt, indem durchschnittliche Bewertungen (manche Dinge sind toll, andere blöd) kippen zu "früher war alles besser". Dieser "Impact" war durchaus vorhanden, wurden aber bei den Gesprächen eher als positiv statt negativ verkauft. Im Grunde kann es mir ja egal sein, da ich dann ja eh neu anfangen würde.

Im Grunde geht es mir auch generisch um "KMU vs. Großkonzern", denn ich kann mich ja auch als anderen großen Unternehmen bzw. Konzernen bewerben (davon ausgehend, dass auch dann der Gehaltssprung ähnlich sein wird).

 

vor 13 Stunden schrieb allesweg:

So langsam kommen immer mehr Rahmendaten raus, welche die ursprünglich klare pro-Konzern-Situation komplett auf den Kopf stellt  - also zumindest wäre das für meine individuellen Kriterien der Fall.

Ja genau, es gibt durchaus Nachteile für mich im Gegensatz zu meiner aktuelle Stelle als auch gegenüber der Stelle mit +20% mehr Gehalt als derzeit. Zusätzlich wäre es auch eine andere Tätigkeit (keine reine Software-Entwicklung mehr) mit eben diesen 20% Reisetätigkeit und viel Kundenkontakt. Was ja auch wiederum Vor- und Nachteile hat. Aber wie gesagt geht es mir auch garnicht ubedingt nur um diese eine Stelle, sondern auch um andere potentielle Stellen in anderen großen Unternehmen.

 

vor 5 Stunden schrieb Graustein:

Naja so hoch ist es fürn Konzern auch nicht 

 

Ich kanns nicht einschätzen, mir wurde durchaus etwas mehr vom Konzern geboten. Wobei ich auch hoch eingestiegen bin und nur etwas runter gehandelt wurde. Ich habe so in etwa das Bauchgefühl, dass die großen Unternehmen zwar höhere Beträge von sich aus bieten, aber diese dann auch relativ fix und unbeweglich sind (kann mit Tarifverträgen etc. zu tun habe, kenne mich da aber zu wenig aus).

 

vor 11 Stunden schrieb allesweg:

Und was lernen wir daraus? Es liegt nicht an der Unternehmensgröße oder der Gesellschaftsform, sondern wie es individuell gelebt wird.

Das trifft sicherlich zu. Aber man kann ja nicht 100 Arbeitgeber ausprobieren bis man mal die "perfekte Stelle" überhaupt findet. Man muss sich ja irgendwie orientieren. Vielleicht ist hier die Unternehmensgröße allerdings nicht die einzige Metrik. Würde aber schon sagen, dass tendentiell die Gehälter in Konzernen höher sind und wenn man dann noch ein gutes Unternehmen mit einem guten Team erwischt, dann wäre das doch der Jackpot.

 

vor 3 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger:
vor 4 Stunden schrieb Grandmasta:

Aber ja, in kleineren Firmen ist mehr Selbstständigkeit gefragt, auch bei Dingen, die nicht direkt die Arbeit betreffen.

Als Entwickler gibt es für mich keinen Unterschied, in der Position als TPO wurde mir weit mehr Selbständigkeit abverlangt als in jeder anderen Position die ich im KMU jemals hatte.

Die unterschiedlichen Sichtweisen sind interessant. Man sieht, dass es auch hier weider auf das Unternehmen ankommt.

 

vor einer Stunde schrieb Flammkuchen:

+ Bessere Karrieremöglichkeiten. Als IC (Individual contributors) gibt es mehr Job-Level. In meiner alten Firma wurden Leute teilweise ohne Gehaltserhöhung "befördert". Wer als IC gute Arbeit leistet, wird z.B. gefragt ob er Manager werden möchte (das lehnen aber auch viele ICs ab weil sie diese Art der Arbeit nicht mögen)

Das ist durchaus auch eine Sache die mich auch beschäftigt: möchte ich "einfacher Entwickler" bleiben (was mir durchaus Spaß macht) oder möchte ich doch noch eine Karriere anstreben? In den KMUs in denen ich bisher war, hatte ich nie eine Möglichkeit dazu, einfach weil keine neuen Positionen in der hinsicht geschaffen werden und die Kollegen auf den Positionen dort auch bleiben. Aber zumindest die Möglichkeit zu haben, wäre ja schön. Soweit ich weiß ist es in US-Konzernen so, dass es ein Wechsel hin und her durchaus normal sein kann.

 

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Am 10.3.2023 um 20:46 schrieb pr0gg3r:

Man muss sich ja irgendwie orientieren.

Jupp. Und Unternehmensgröße ist für mich maximal ein Indiz dafür, wie viele Leute sich noch mit widerrechtlichen Vorgehensweisen abgeben müssten. Oder wie viele Leute mit den Arbeitsbedingungen größtenteils zufrieden sind.

Auf das alltägliche Arbeitsklima haben die zig Konzernkollegen in den Etagen darüber und darunter bzw. in den Nachbargebäuden und an den anderen nationalen sowie internationalen Standorten kaum einen Einfluss. Da hat man sein direktes Team und die ~3 Schnittstellen-Teams.

Am 10.3.2023 um 20:46 schrieb pr0gg3r:

möchte ich "einfacher Entwickler" bleiben (was mir durchaus Spaß macht) oder möchte ich doch noch eine Karriere anstreben?

Was ist dieser "einfache Entwickler"? Wandelt der Konzepte zu Quelltext bzw. einem funktionierendem IT-System? Oder doch deutlich umfassender, mit Betrachtung des fachlichen Prozesses und dessen IT-unterstützen Gestaltung/Optimierung? Oder darf das erst die nächste Karrierestufe?

Was ist diese Karrierestufe? ProductOwner? Projektleiter? Teamleiter? Applikationsverantwortlicher?

Und ganz wichtig ist hierbei: geht es um rein inhouse genutzte Software im Großkonzern oder wird die Software für Endkunden verkauft? Mit den Varianten Großkunden-Endkundensoftware (z.B. Portale), SaaS, Appliance, ... dazwischen.

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Am 10.3.2023 um 20:46 schrieb pr0gg3r:

Ich kanns nicht einschätzen, mir wurde durchaus etwas mehr vom Konzern geboten. Wobei ich auch hoch eingestiegen bin und nur etwas runter gehandelt wurde. Ich habe so in etwa das Bauchgefühl, dass die großen Unternehmen zwar höhere Beträge von sich aus bieten, aber diese dann auch relativ fix und unbeweglich sind (kann mit Tarifverträgen etc. zu tun habe, kenne mich da aber zu wenig aus).

Wenn es an einen TV gebunden ist, dann ist es relativ fix, natürlich kann man immer eine Zulange raus handeln (theoretisch), aber praktisch sind die Gehaltsbänder halt schon definiert.
Wobei man idR nicht gleich zu Beginn aus dem vollen schöpft, da einige Sachen halt abhängig sind wie lange man dabei ist und auch die Leistungszulage ist idR zu Beginn niedrig.
Also es kann schon gerne noch 10-15k nach oben gehen über die nächsten paar Jahre.

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vor 11 Minuten schrieb Graustein:

Wenn es an einen TV gebunden ist, dann ist es das Minimum relativ fix

kleine Präzisierung meinerseits ;)

Wobei manche dann doch recht kreativ bei der Eingruppierung werden, um eine möglichst geringe Stufe zu erziehlen. Siehe so ca. jede öD-Gehaltsdiskussion hier.

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vor 12 Stunden schrieb allesweg:

Was ist dieser "einfache Entwickler"? Wandelt der Konzepte zu Quelltext bzw. einem funktionierendem IT-System? Oder doch deutlich umfassender, mit Betrachtung des fachlichen Prozesses und dessen IT-unterstützen Gestaltung/Optimierung? Oder darf das erst die nächste Karrierestufe?

Was ist diese Karrierestufe? ProductOwner? Projektleiter? Teamleiter? Applikationsverantwortlicher?

Und ganz wichtig ist hierbei: geht es um rein inhouse genutzte Software im Großkonzern oder wird die Software für Endkunden verkauft? Mit den Varianten Großkunden-Endkundensoftware (z.B. Portale), SaaS, Appliance, ... dazwischen.

Das "einfacher Entwickler" bitte nicht negativ oder als Wertung verstehen. Ich meine damit, in ein paar Sprachen zu entwicklen und tatsächlich Quellcode zu generieren (und alle Artifakte darüber hinaus die dazu gehören). Es ist durchaus etwas, worin ich gut bin und mir Spaß macht und ich auch etwas vermisse, da ich bei meiner derzeitigen Stelle dahingehend abgerutscht bin, dass ich Kunden bei ihren Prozessen und Systemen berate und eigentlich gar nicht mehr Programmiere. Ist aber auch OK, da es mir einfach fällt, mit komplexen Systemen zu arbeiten.

Beide Firmen haben eigene Software. Das kleine Unternehmen eine SAAS, die eben weiter entwickelt werden muss (würde mit dem Framework arbeiten, das ich am besten kann und auch sehr gerne mache). Der Konzern hat eine komplexe Software, wobei ich da nicht entwickeln würde, sondern die Software mit den Kunden zusammen installiere, integriere, konfiguriere, evtl. auch mal eine Schulung mache. Dabei sind keine Programmierkenntnisse vorausgesetzt. Aber duchaus auch interessant, da es sich um etwas komplexes handelt.

Entwicklungsmöglichkeiten sehe ich bei dem kleinen Unternehmen allerdings nicht, da der Teamleiter auch gleichzeitig einer der Geschäftsführer ist. Es gibt also keine Ebenen die man aufsteigen könnte.

 

vor 12 Stunden schrieb allesweg:

Auf das alltägliche Arbeitsklima haben die zig Konzernkollegen in den Etagen darüber und darunter bzw. in den Nachbargebäuden und an den anderen nationalen sowie internationalen Standorten kaum einen Einfluss. Da hat man sein direktes Team und die ~3 Schnittstellen-Teams.

Danke für die Sichtweise. Dann kommt es eben auch darauf an, was für ein Team man "erwischt". 

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