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Wieviele Mitarbeiter sollte das Team haben?


LetaleDosis

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vor 1 Stunde schrieb Velicity:

Das Problem ist, dass sowohl ich, als auch der TE scheinbar eher Lösungen für das Unternehmen suchen. [...] Es geht ums Unternehmen, ums Team, nicht ausschließlich um einen selbst. [...]Da geht es nicht darum wie mach ich es mir bequemer oder Chef ist schuld. [...] was mach ich, damit ich möglichst ne ruhige Kugel schieben kann, egal wer oder was dabei Baden geht und die Schuld generell bei wem anderen suchen. Lösungen des Problems eben, nicht wie man sich selbst vom Problem entfernt und das sind hier über 90% der Antworten.

Moment, also den Schuh zieh ich mir nicht an. Er geht hier um elementare Dinge des Arbeitsvertrages, es gibt nicht umsonst Gesetze die diese Punkte regeln. Der Erholungsurlaub dient der Erholung(!!!), das ist gesetzlich vorgeschrieben, daran hat sich der Chef zu halten. Genauso wie es eine Beschränkung der Wochenarbeitszeit gibt. Das ist zu eurem Schutz, und ihr werft so etwas weg. Das macht mich wütend weil irgendwann einer hinten über fällt. Entweder einer von euch, oder, wenn ihr schlau genug seid zu gehen bevor ihr völlig ausbrennt einer der neuen Kollegen.

Es geht auch um Wertschätzung und Respekt, und das muss in beide Richtungen funktionieren. Aktuell sehe ich aus euren Beschreibungen einen extrem respektlosen Umgang mit euch und eurer Gesundheit.

Zitat

Wie gesagt auch mit perfekter Dokumentation kommt der Dialogentwickler ggf. nicht so schnell an eine Lösung was den Prozess des Materialfluss angeht oder Problemen im Netzwerkbereich. Ggf. ist es ja sogar gar nicht das eigene Problem, sondern des eines Schnittstellenpartners. Dafür brauch es schon tiefes Wissen und entsprechende Selbstsicherheit zu sagen ist nicht unser Problem.

Wenn es keine akzeptable Vertretung gibt, dann muss eine geschaffen werden, dann muss ein anderer Kollege das Wissen vermittelt bekommen. So was sollte ganz dringend im Interesse der AG liegen. Wenn der Kollege nicht erreichbar ist, was ist dann? Und sag bitte nicht so was gibt es nicht. 3 Wochen Urlaub am AdW, ohne Handy und der MA hat keinen Job mehr weil keiner wusste was zu tun ist? Wenn Kollege XY krankheitsbedingt ausfällt fährt der Karren auch an die Wand. Oder im schlimmsten Fall fällt er mit Mitte 30/40/50 tot um, was dann? Hat keiner gewollt, aber alle haben zugeguckt.

Ich habe nicht gesagt, dass ihr nur "Dienst nach Vorschrift" machen sollt, aber so wie sich das hier liest, seid ihr eurer GF völlig egal, weil ihr euch ausnutzen lasst.

Ich sag dir wie das zu 99% weiter laufen wird: Ihr rennt am absoluten Limit, stöhnt unter der Last, einer fällt aus/kündigt/Elternzeit..., der AG sagt "ja, wir kümmern uns drum", ihr macht die Arbeit "irgendwie" mit, nichts passiert weil man niemand findet (weil man nicht ernsthaft sucht/anständig bezahlt /keiner sich diese Gegebenheiten freiwillig antut) und irgendwann kommt der Punkt "warum denn, geht doch auch so". Ihr macht euch kaputt, und es wird euch am Ende niemand danken.

Zitat

Es geht eben um die tatsächliche Lösung des Problems, nicht für einen selbst, sondern vom Aufbau des Unternehmens.

Die ganzen "Lösungen" sind bis dato Stift fallen lassen, Kunden baden gehen lassen, eigenes Unternehmen baden gehen lassen. Es geht darum etwas zu ändern und zu verbessern, nicht alles abzureißen.

Die Lösung die - auch für das Unternehmen - langfristig am sinnvollsten ist, ist nun mal ein Mix aus qualifizierter Vertretung, anständiger Dokumentation und wenn nötig Aufstockung des Teams. Aber solange alles "irgendwie" trotzdem geht, kommt von der GF eher wenig.

Wie auch schon von vielen Vorrednern gesagt: In der IT ist es Usus dass in der heißen Phase des Projekte 9 to 5 utopisch ist. Projekte sind aber irgendwann fertig und man kann die Überstunden in dieser ruhigen Zeit ab bummeln, liegen gebliebenes Tagesgeschäft nachholen...

Zitat

Ansonsten müssten eben wie gesagt, alle 24/7 Support haben, dann kriegen eben alle ein paar Euro mehr, eine realistische Lösung ist das trotzdem nicht.

Warum nicht? De Facto macht ihr das doch aktuell eh schon, dazu noch unbezahlt. Was kann es für den AG schöneres geben als derart blöde motivierte Mitarbeiter?

Ihr versucht gerade Probleme zu lösen die auf auf einer Ebene angesiedelt sind die euch und eure Probleme nicht ernst nimmt. Euer Vorbesetzter ist zudem hochgradig unfähig, sonst würde er sein Team vor diesem Arbeitspensum schützen und sowohl GF als auch den Vertrieb mal wieder auf Spur bringen.

Eure Einzige Möglichkeit dort was zu ändern ist die Brechstange, so leid es mir tut. Sonst wird viel geredet, wenig gesagt und nichts gemacht.

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Am 26.6.2018 um 07:39 schrieb LetaleDosis:

Aber die Leute die das entscheiden können, geben immer nur als Antwort, dass wir mehr Umsatz machen müssen, dann können wir auch mehr Leute einstellen.

vor 4 Stunden schrieb LetaleDosis:

Die GF ist auch nur angestellt und arbeitet augenscheinlich auch nicht wenig, zumal noch in anderer Position in der Unternehmensgruppe. Den Gewinn abschöpfen tun hier Investmentgesellschaften, die auch entsprechend den Kurs im Unternehmen vorgeben.

Waren die Investmentgesellschaften schon immer dabei?

Oder wird erst seit die dabei ist das Personal im Verkauf hochgefahren und in den anderen Bereich runtergefahren?

Hab sowas schon erlebt, Heuschrecken Investor. Erst kaufen, dann alles auf Umsatz setzen, das geht ein paar Jahre gut, gerade mit bestehenden laufenden Produkten. Das Personal das auf dem Papier nur kosten verursacht wird minimiert und dann wird mit einem aufgepumpten Firmenwert, viel Umsatz und wenige laufende Kosten, wieder verkauft. Zurück bleibt eine Schar Verkäufer und ein paar wenige gemolkene Mitarbeiter in einem Unternehmen das eigentlich am Ende ist.

 

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vor 6 Stunden schrieb LetaleDosis:

 

vor 15 Stunden schrieb Graustein:

Gehalt auf 90.000 erhöhen lassen oder 8h arbeiten. Einfache Kiste

Ja genau... sind auc die üblichen Gehälter die in einem KMU für Entwickler bezahlt werden. So ein Gehalt werde ich vermutlich nicht mehr erleben. Und ob das mit den 8h arbeiten so einfach ist, könnte mir vorstellen, dass das je nach verursachtem Schaden doch auch Konsequenzen für mich hat.

 

Ist doch ganz einfach. Entweder es werden mehr Leute eingestellt, sodass man seine Arbeit gescheit und ohne Überstunden machen kann. Oder der AG zahlt halt ein Schmerzensgeld.

und Feierabend ist Feierabend. In Notfällen! kann der AG ab und an verlangen dass man Überstunden macht. Diese müssen dann aber auch extra vergütet werden.

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Der angestellte GF ist für die Rechtsverstöße in seiner Firma verantwortlich - auch als Angestellter.

Wieso fordert er mehr Umsatz, um mehr Personal einzustellen? Ist das Vorgabe des Investors (über Ziele des GFs)?

Dass das aktuelle Vorgehen langfristig nicht gut gehen kann ist hier allen klar.

Also: Was ist das Langfrist-Ziel des GF? Firma in max. 2 Jahren verlassen? Oder Firma so aufstellen, dass sie in 5+ Jahren noch läuft?

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Am ‎27‎.‎06‎.‎2018 um 08:26 schrieb Velicity:

Mich würde ja mal interessieren wie viele der Leute, die hier eher harsch auf die Situation reagieren selbst in entsprechenden kleinen Unternehmen arbeiten oder es getan haben [...]

Ich habe zunächst in einem kleinen 10 MA Betrieb angefangen. Dort habe ich auch meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration abgeschlossen. Die gleichen Geschichten die du und der Mitposter hier schildern habe ich auch erlebt. Die ersten 2,5 Jahre habe ich das Alles auch brav mitgemacht. Genau wie du habe ich bei meinen Freunden darüber gejammert wie hart die Arbeit ist. Die haben den Kopf geschüttelt und mich gefragt warum ich mir das antue, woraufhin ich das Unternehmen und den Chef sogar noch in Schutz genommen habe. Beim Lesen hatte ich ein bisschen das Gefühl meinem jüngeren Ich zuzuhören.

Nach einem besonders arbeitsintensiven Wochenende (Samstag + Sonntag und natürlich ohne Vergütung) kam mir dann Montagsmorgens endlich die große Erleuchtung. Das ganze Prinzip der Ausnutzung meiner billigen aber fähigen Arbeitskraft stand mir so deutlich vor Augen dass ich mir vorkam wie ein Idiot. Im Laufe der nächsten 6 Monate habe ich mir einen Studienplatz für Informatik besorgt, den Job gekündigt und nie wieder zurück geschaut. War die beste Entscheidung meines Lebens.

Heute arbeite ich in einem großen Konzern, verdiene sehr gut und lasse nach 38 Stunden den Stift fallen und gehe ins verdiente Wochenende.

 

Bearbeitet von TooMuchCoffeeMan
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Am 27.6.2018 um 07:25 schrieb PVoss:

Die tatsächlichen Lösungswege

- System überarbeiten und stabiler machen

- Dokumentation und Architektur fixen damit neue Leute besser reinfinden

Wenn wir merken, dass unsere Produkte solche kritischen Fehler aufweisen wird alles andere stehen und liegen gelassen und wir setzen uns dran die zu beheben

Entscheidet ihr als Entwickler woran ihr arbeitet?

Das diverse Systeme überarbeitet werden müssen, sage ich seit Jahren. Es gab auch schon Ansätze, aber man erwartet dann, dass ich innerhalb kürzester Zeit ein fachliches Konzept aus dem Ärmel schüttle. Aber ich bin nicht vom Fach, das kann ich, wenn überhaupt, nur durch die Analyse des alten Systems und das ist extrem aufwändig. Und selbst wenn ich dann ein Konzept hätte, mit der derzeitig verbleibenden Entwicklerkapazität, wäre vermutlich ein gutes halbes Jahr weg. Eher mehr, denn Vorstände und Investoren wollen ja andauernd irgendwelche Statistiken und andere Auswertungen die wir mal schnell "zaubern" müssen.

Selbst in der Weiterentwicklung ist ja ständig was Neues das mit der höchsten Priorität, da ist zum Teil das letzte, wegen dem auch schon alles liegen gelassen werden musste, noch nicht fertig. In der Situation sind wir gar nicht fähig einfach mal was Neu zu machen. Aktuell kollidieren die ToDos für dieses Jahr schon wieder ziemlich mit dem noch offenen Urlaub.

Am 27.6.2018 um 09:56 schrieb Maniska:

Ich sag dir wie das zu 99% weiter laufen wird: Ihr rennt am absoluten Limit, stöhnt unter der Last, einer fällt aus/kündigt/Elternzeit..., der AG sagt "ja, wir kümmern uns drum", ihr macht die Arbeit "irgendwie" mit, nichts passiert weil man niemand findet (weil man nicht ernsthaft sucht/anständig bezahlt /keiner sich diese Gegebenheiten freiwillig antut) und irgendwann kommt der Punkt "warum denn, geht doch auch so". Ihr macht euch kaputt, und es wird euch am Ende niemand danken.

Genau den Fall haben wir gerade, wir sind am Limit, bald wird es noch einer weniger sein und seit 5 Monaten hat sich leider keiner auf die Stelle beworben, Fachkräftemangel und so. Komisch nur, andere Firmen haben wohl keinen Mangel, oder sind zumindest nicht an mir interessiert, denn ich bekomme nur Absagen.
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Am 2.7.2018 um 08:26 schrieb TooMuchCoffeeMan:

Im Laufe der nächsten 6 Monate habe ich mir einen Studienplatz für Informatik besorgt, den Job gekündigt und nie wieder zurück geschaut. War die beste Entscheidung meines Lebens.

Heute arbeite ich in einem großen Konzern, verdiene sehr gut und lasse nach 38 Stunden den Stift fallen und gehe ins verdiente Wochenende.

Ein Informatik Studium ist auch kein Garant für einen guten Arbeitsplatz. Ich habe vor 14 Jahren meinen Abschluss gemacht und in der Zeit auch einiges prekäres erlebt. Mit dem Konzern wollte es nie funktionieren, habe es über die Jahre immer wieder mal versucht.

vor 11 Stunden schrieb LetaleDosis:

Genau den Fall haben wir gerade, wir sind am Limit, bald wird es noch einer weniger sein und seit 5 Monaten hat sich leider keiner auf die Stelle beworben, Fachkräftemangel und so. Komisch nur, andere Firmen haben wohl keinen Mangel, oder sind zumindest nicht an mir interessiert, denn ich bekomme nur Absagen.

Ich mache momentan die gleiche Erfahrung, wir sind unterbesetzt und seit Monaten bewirbt sich angeblich niemand auf die Stelle. Jetzt fällt Ende des Jahres ein Mitarbeiter für 6 Monate aus. Nochmal wollte ich so eine Situation nicht mitmachen, also hab ich ein paar Bewerbungen geschrieben. Klar, ich habe gewisse Gehaltsansprüche als Wirtschaftsinformatiker mit Diplom und zig Jahren Erfahrung in der Entwicklung, aber ob es nur daran liegt. Dafür das alle am rumheulen sind, gab es wenig und schlimmer noch, keine positive Resonanz.

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vor 43 Minuten schrieb Ulfhednar:

Ein Informatik Studium ist auch kein Garant für einen guten Arbeitsplatz. Ich habe vor 14 Jahren meinen Abschluss gemacht und in der Zeit auch einiges prekäres erlebt. Mit dem Konzern wollte es nie funktionieren, habe es über die Jahre immer wieder mal versucht.

Eine Garantie für einen guten Arbeitsplatz hast du natürlich nie. Aber ein Studium erhöht deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich. Mir hat es diverse Türen geöffnet die vorher verschlossen waren. Für Jemanden der vorher in einer kleinen Klitsche gearbeitet hat haben sich dadurch ganz neue Welten aufgetan. Selbst wenn man am Ende nicht die Traumposition erreicht wird das Ergebnis mit Sicherheit um Längen besser sein als wenn man sich weiter von einem Kleinstbetrieb ausnutzen lässt.

Ich weiß nicht in welcher Region, in welcher Branche und in welchen Gehaltsregionen (oberhalb von 75k wird die Luft leider meist dünn) du eine neue Stelle suchst. Ich weiß nur, dass im IT Security Bereich derzeit stark gesucht wird. Auch außerhalb des, vermutlich eher nicht in Frage kommenden Bereiches, Consulting.

 

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vor 2 Stunden schrieb TooMuchCoffeeMan:

Ich weiß nicht in welcher Region, in welcher Branche und in welchen Gehaltsregionen (oberhalb von 75k wird die Luft leider meist dünn) du eine neue Stelle suchst. Ich weiß nur, dass im IT Security Bereich derzeit stark gesucht wird. Auch außerhalb des, vermutlich eher nicht in Frage kommenden Bereiches, Consulting.

Liegt schon bei über 75k, ist aber imho mit Personal- und Projektverantwortung auch kein überdurchschnittliches Gehalt. Und ermöglicht in der Region Stuttgart - Karlsruhe auch kein Luxusleben, wenn man nicht gerade in einem 2-Zimmer-Wohnklo leben will (Was den Luxus ja fast schon ausschließt).

IT-Security ist ein interessantes Thema, aber nichts wo ich übermäßiges Knowhow vorweisen könnte.

 

vor 3 Stunden schrieb Ulfhednar:

Jetzt fällt Ende des Jahres ein Mitarbeiter für 6 Monate aus.

So schnell kann es gehen, jetzt sind es schon 12 Monate.

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  • 1 Monat später...
Am ‎27‎.‎06‎.‎2018 um 09:08 schrieb Velicity:

Das Problem ist, dass sowohl ich, als auch der TE scheinbar eher Lösungen für das Unternehmen suchen. Er sucht ja auch nach der Anzahl fürs Team, damit es läuft. Es geht ums Unternehmen, ums Team, nicht ausschließlich um einen selbst. Ist das selbe was ich mich frage. Da geht es nicht darum wie mach ich es mir bequemer oder Chef ist schuld. Es geht eben um die tatsächliche Lösung des Problems, nicht für einen selbst, sondern vom Aufbau des Unternehmens.

Die ganzen "Lösungen" sind bis dato Stift fallen lassen, Kunden baden gehen lassen, eigenes Unternehmen baden gehen lassen. Es geht darum etwas zu ändern und zu verbessern, nicht alles abzureißen.

Sorry, aber du hast anscheinend manche Äußerungen hier etwas falsch verstanden. Den Stift halbwegs pünktlich fallen zu lassen, soll nicht die Lösung sein. Es ist aber anscheinend die einzige Möglichkeit, daß sich im Unternehmen etwas bewegt- damit man dann eine Lösung suchen kann.

Denn "im Guten" wurde es ja anscheinend schon versucht- aber die GF macht eben nix. Warum auch, klappt doch alles. Daß die Entwickler da unten sich beschweren, wen störts? Die machen ja trotzdem ihren Job, reiben sich auf und verstoßen sogar gegen (Arbeitsschutz-)Gesetze, damit weiterhin alles läuft.

Es geht natürlich nicht darum, die ganze Firma und alle Projekte gegen die Wand zu fahren. Aber die GF muß eben merken, daß sie (bzw. die Firma) in Gefahr sind, finanzielle Einbußen zu erleiden, wenn es so weiter geht. Ansonsten werden die NICHT handeln.

Und bei allem Verständnis für den TE: Wen interessiert eine angemessene Teamgröße, wenn zwei Stellen bereits unbesetzt sind und auch nicht besetzt werden? Wem hilft es, wenn das Team auf acht Mitglieder erhöht wird, wenn dann vier statt zwei Stellen unbesetzt sind?

Im übrigen wäre es der Job der Geschäftsführung (oder Abteilungsleitung, falls es so was gibt), festzulegen, wie groß das Team ist. So etwas sind originäre Aufgaben des Managements! Wenn das solche Aufgaben schon an die unterste Ebene weitergibt, ist mir ehrlich gesagt schon klar, daß das Management nicht will. Die sind vollkommen damit zufrieden, wie es läuft.

Mein Rat für den TE (und vielleicht auch für dich, weil du ja von ähnlichen Erfahrungen sprichst): Lauf.

Ja, man fühlt sich ja grundsätzlich in der Firma wohl, mag die Kollegen, und man will eigentlich nicht weg. Aber, wie andere hier auch schon geschrieben haben, die Firma ist in meinen Augen mehr oder weniger dem Untergang geweiht. Was passiert denn bitte, wenn der andere produktive Kollege des TE morgen vom Auto überfahren wird? Und sagen wir mal zwei Monate im Koma liegt? Dann geht die ganze Firma den Bach runter, weil außer ihm niemand seine Anwendungen betreuen kann, die Kunden abspringen und Regreß fordern.

Was glaubst du, passiert dann mit dem TE? Denkst du, die GF bedankt sich für seinen weit überdurchschnittlichen Einsatz mit einer großen Abfindung oder sowas? Ne, der ist von heute auf morgen arbeitslos und darf sich was neues suchen. Und die GF scheißt drauf.

Neuen Job suchen, am besten in Absprache mit den Kollegen, fertig. Wie heißt es so schön bei den Bremer Stadtmusikanten?

"Etwas besseres als den Tod finden wir überall."  

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Ich kann dazu nur sagen, ich kenne beide Seiten, sowohl die kleine 15 Mann Klitsche, (in der ich von Support bis Entwicklung, Adminstration inhouse und bei einem Kunden mit ca 80 Clients + Servern so ziemlich alles gemacht habe), als auch die Arbeit in meinem aktuellen Job, weltweit agierendes Unternehmen mit eigenen Abteilungen für die einzelnen IT Bereiche.

Ich kann beide Seiten also in ihrem Denken relativ gut nachvollziehen.

Natürlich versucht man, die Firma nicht gegen die Wand fahren zu lassen und natürlich holt man die Kohlen aus dem Feuer, wenn es brennt. Und wenn mal Überstunden anfallen, sagen die wenigsten Nein, schätze ich. Dennoch ist es ein No Go, wenn das wirklich ein Dauerzustand ist, noch dazu unvergütet, ja nicht einmal anerkannt und als selbstverständlich angesehen wird. Klar, welcher Chef sagt da schon "Nein, lass mal"? - Die wenigsten. Er kann ja immer noch sagen, er hat die Überstunden garnicht angeordnet. Und lügt dabei noch nicht mal. Obwohl er sie erwartet.

Als ich in der kleinen Klitsche gearbeitet habe, wurden meine Überstunden immer schön fleißig dem Kunden in Rechnung gestellt. Ich selbst hab nichtmal ein Danke dafür erhalten. Rufbereitschaft gabs keine, Anrufe aufs (Privat-)Handy aber genügend. Aber wie hier schon erwähnt, es gibt immer einen der es macht, und einen der es mit sich machen lässt, soll kein Gejammer sein. Es war mir aber eine gute Lehre.

Euere Vorschläge, wie das Unternehmen (und nicht ihr) da raus kommt in allen Ehren, aber das sollten nicht mal ansatzweise Themen für euch, sondern vielmehr für eure Führung sein. Gibt es kein Reporting? Meine Vorgesetzte kann ohne Reports nicht mal atmen. Eskalation ist hier das Zauberwort, dazu muss ich aber auch sagen, dass ich Eskalation auch erst in meinem jetzigen Job kennen gelernt habe. Das kann in kleinen Betrieben natürlich oft schwieriger sein, gerade wenn der "Abteilungsleiter" keinerlei Interesse hat, euch zu schützen. Aber solange es bei euch weiterhin irgendwie läuft, passt es ja, zumindest für die GF. Das ist halt Risikomanagemement. Würde es so oft knallen, dass es 3 - x mal günstiger wäre noch 2 Leute einzustellen, würde auch was passieren. Auch hier stinkt der Fisch vom Kopf, wie man so schön sagt.

Ich würde ja sagen, baut euch eine Ressourcenliste oder ähnliches, stellt die tatsächlich angefallene Arbeitszeit euer vertraglich geregelten Arbeitszeit gegenüber. Dann müsste ja am Ende des Monats eine Summe x Stunden rauskommen, die ihr als Team zusammen mehr geleistet habt, und das ist euer theoretischer Bedarf an Manpower. Umso länger ihr so eine Liste füllt, umso aussagekräftiger wird sie natürlich. Das Ganze wöchentlich/monatlich dokumentiert, per Mail an Abteilungsleiter, HR Verantwortlicher, GF, wen auch immer, oder alle kombiniert, und wenn dann die Einsicht nicht von selbst kommt, ein Gespräch mit Verweis aufs Arbeitsschutzgesetz.

Abschließend noch ein Tipp: Unbedingt wegbewerben, am Besten die Kollegen noch mitnehmen. Sollte das keine Option sein, dann 9 to 5, Feierabend = Feierabend, Urlaub = Urlaub. Es kann euch keiner einen Strick draus drehen wenn ihr "nur" eure vertraglichen Arbeitsbedingungen einhaltet. Und wenn es wirklich so ist, dass sich auf die offenen Stellen niemand bewirbt, sowieso nicht.

MAL Überstunden machen, MAL nach Feierabend ans Telefon oder ne SMS/Whatsapp beantworten, lass ich mir noch eingehen, gerade bei kleinen Firmen. Aber das war es dann auch. Wer das als Dauerzustand mitmacht... das grenzt mM an freiwilliger Selbstversklavung

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  • 2 Wochen später...

Jetzt sind wir seit zwei Wochen nur noch zu zweit, der Kollege hat sich etwas früher als geplant verabschiedet.

Trotz diverser Gespräche mit GF und Vorständen, gab es leider nicht eine einzige Bewerbung. Man würde zwar Mitarbeiter einstellen, aber ein Budget für einen Headhunter/Personalvermittler oder die Onlinestellenbörsen will man nicht bereitstellen. Also steht die Stellenanzeige seit Monaten nur auf unserer Webseite.

Zudem sollen wir neben den laufenden Projekten und dem Betrieb und Support gleich noch ein neues Projekt aus dem Boden stampfen und uns dafür, wie üblich, die Anforderungen selbst zusammensuchen.

Aber es gab es jetzt Laptops, damit man auch aus dem Urlaub oder Krankheit von zu Hause aus arbeiten kann, natürlich wurde das nicht so kommuniziert, aber sonst macht es keinen Sinn auf schwächere Notebooks umzusteigen :rolleyes:

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vor 11 Minuten schrieb Errraddicator:

 Und was ist Deine Konsequenz daraus?

Jammern ist einfach. Jammern kann jeder. Handeln, das ist die Kunst. Und nur die Handelnden verbessern ihre Lage oder werden gar erfolgreich, nicht die Jammernden.

Naja, bleibt ja nicht viel. Ich werde nicht arbeiten wenn ich im Urlaub oder krank bin, hat ja auch niemand offiziell verlangt. Und beim Rest wird es halt noch langsamer vorangehen wie bisher.

Und wenn die Firma den kompletten Softwareentwicklungsprozess in die Tonne treten will, ist ihr gutes Recht, ich hab das nicht zu verantworten.

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Spätestens jetzt wäre es einerseits Zeit sich mehr als nur intensiv um die Jobsuche zu kümmern und für Dienst nach Vorschrift.

Zusätzlich würde ich penibel meine Zeiten aufschreiben und zumindest vom Kollegen gegenzeichnen lassen (andersrum genau so).

Krank ist krank und Urlaub ist Urlaub. Punkt aus Basta. Da bin ich nicht zu erreichen, ich geh einfach nicht ans Telefon wenn die Nummer der Firma, oder eine unbekannte Nummer angezeigt wird.

Ich persönlich würde zum Arzt meines Vertrauen gehen, mich wegen Überbelastung raus nehmen lassen und dem Kollegen empfehlen das selbe zu tun. Ihr werdet verheizt und eurer GF ist das schei*egal. Es wird sich nichts ändern, wenn man noch nicht einmal die paar Kröten für eine anständige Anzeige in die Hand nehmen will, dann sucht man nicht.

Niemand schaut auf der Homepage einer kleinen Klitsche nach freien Stellen, einfach weil man die Firma gar nicht erst kennt. DIe wollen niemanden einstellen, aber da ihr euch mit "wir suchen ja, aber es meldet sich keiner" zufrieden gebt...

Nicht ihr fahrt die Firma gegen die Wand, das schafft eure GF gerade ganz alleine, die Frage ist nur, wollt ihr euch aus "Solidarität" an den Kühler binden lassen, oder nicht?

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vor 2 Stunden schrieb Graustein:

Das kostet doch kaum was.

Kommt drauf an, welche Summe noch unter "kaum was" fällt.

Was die Resonanz angeht, habe ich keine Ahnung, die ist laut Aussage unserer HR eben Mau.

Ansonsten kostet einmal Stepstone/Monster/IT-Jobboard für eine einzige Stelle insgesamt rund 3000€.

Wir suchen aber nicht nur eine Position, andere Tochterfirmen, Abteilungen und Teams suchen auch Mitarbeiter. Also sind wir eher bei 10 Anzeigen. Sicher gibt es noch irgendwo Mengenrabatt aber dann sind es trotzdem Kosten von 20-30.000€ im Monat. Klar sollte man das ausgeben wenn man dringend Leute benötigt, aber unter „kaum was“ fällt das nicht. Und bei uns wird gerade überall gespart, selbst die Prämie für Mitarbeiter die Bewerber bringen (und die eingestellt werden) wurde auf eine winzige dreistellige Summe gekürzt.

 

 

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Ich kenne mich da nicht wirklich aus, aber ist die Jobbörse der Arbeitsagentur nicht kostenfrei für Inserate von Arbeitgebern?

Und selbst das ist immernoch besser als lediglich auf der eigenen Seite zu suchen. Wenn ich so etwas sehe, frage ich mich immer, ob dieses Gesuche auf der Homepage überhaupt noch aktuell ist, wenn man sonst nirgends etwas dazu findet.

Bearbeitet von Rienne
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Eure Abteilung braucht dringend neue Mitarbeiter, also sollte da auch die Priorität liegen die Stellenanzeige in die Welt zu brüllen. Wenn es in anderen Abteilungen nicht brennt - cool, dann können die chillen und mit ihrer 0% Sichtbarkeit versuchen neue Leute zu finden.

Und 3k € für die Stellenanzeige... joa, who cares? Der Mitarbeiter der gegangen ist hat wahrscheinlich mehr gekostet. Schaltet die Anzeige und die Firma kommt in der Zeit von "Alter Mitarbeiter geht" bis "Neuer Mitarbeiter kommt" bei +/- 0 raus; und selbst wenn nicht sind das immer noch peanuts.

 

Bearbeitet von PVoss
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vor 19 Minuten schrieb Graustein:

3 Monate Stepstone kosten keine 1000 Euro soweit ich das sehe.

Ich hab vorhin auch nur kurz nachgeschaut und auf Stepstone kostet das Einstiegspaket für 30 Tage 920€.

Ansonsten sehe ich das genauso, aber ich hab da halt auch nichts zu melden, die HR sagt die Resonanz ist nicht vorhanden oder wenig, also sagt der Finanzvorstand, dass er dafür kein Geld locker macht. Da hab ich als Entwickler nichts zu melden.

 

vor 11 Minuten schrieb Rienne:

Ich kenne mich da nicht wirklich aus, aber ist die Jobbörse der Arbeitsagentur nicht kostenfrei für Inserate von Arbeitgebern?

Und selbst das ist immernoch besser als lediglich auf der eigenen Seite zu suchen. Wenn ich so etwas sehe, frage ich mich immer, ob dieses Gesuche auf der Homepage überhaupt noch aktuell ist, wenn man sonst nirgends etwas dazu findet.

Kann durchaus sein, kann sogar sein, dass wir da gelistet sind. Persönlich hätte ich aber Zweifel da die Senior Entwickler zu finden.

Aber das ist Sache der HR Abteilung, die weiß eh alles besser ;)

vor 14 Minuten schrieb PVoss:

Und 3k € für die Stellenanzeige... joa, who cares? Der Mitarbeiter der gegangen ist hat wahrscheinlich mehr gekostet. Schaltet die Anzeige und die Firma kommt in der Zeit von "Alter Mitarbeiter geht" bis "Neuer Mitarbeiter kommt" bei +/- 0 raus; und selbst wenn nicht sind das immer noch peanuts.

Der Mitarbeiter kommt auch wieder, der ist nur für 18 Monate weg. Wobei wir ja auch schon "gesucht" haben, bevor der angekündigt hatte weg zu sein.

 

Ich finde auch das Geld für eine Personalvermittlung nicht verkehrt, wenn denn sonst wirklich nichts an Bewerbungen reinkommt, zumal die meisten eh nur im Erfolgsfall bezahlt werden. Aber so stellen sich eben meine Vorgesetzten hin und schieben den Ball weiter nach oben, weil dort ja kein Geld locker gemacht wird.

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Am 28.8.2018 um 10:34 schrieb LetaleDosis:

sonsten kostet einmal Stepstone/Monster/IT-Jobboard für eine einzige Stelle insgesamt rund 3000€.

 

 

Naja, ihr spart doch jeden Monat das Gehalt des Kollegen, kann man doch dafür investieren. Man kann auch eine Stellenanzeige für alle Stellen machen, sieht man ja auch öfter. Da kommt dann nur das Aufgabengebiet der Stellen in die Anzeige und für den Rest wird auf die Homepage verwiesen.

Bearbeitet von ITegration_DE
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Jede Anzeige die über eure Webseite hinaus geht, ist besser als das was ihr aktuell habt, und wenn es die Rückseite von Kinotickets wäre... Es gibt schon einen Zusammenhang zwischen Reichweite der Anzeige und Resonanz.

Dass hier niemand Geld in die Hand nehmen will wäre für mich an eurer Stelle ein Zeichen, welche Wertschätzung die GF mir entgegen bringt.

Wie ich schon vor Monaten gesagt habe, euer direkter Vorgensetzer taugt nichts, kein Stück. Sonst würde er den Mist der von oben kommt abblocken weil "keine Kapazität" und den Vertrieb oder wer auch immer mit dem Mist ankommt am langen Arm verhungern lassen.

Noch mal: Mach das du da weg kommst, in deiner Situation ist das Gras auf der anderen Seite wirklich grüner.

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