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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege


geloescht_nibor

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Am ‎11‎.‎01‎.‎2018 um 08:51 schrieb Rienne:

Ist zwar etwas OT, aber wo heißt es das denn bitte? Eigentlich ist aktuell genau das Gegenteil der Fall. Die Quote der Abiturienten steigt stetig und insbesondere der 1.0er-Abis. Durch zentrale Prüfungen wird meist nur noch in die Breite und weniger in die Tiefe gelehrt und gelernt.[...]

Unterhalte dich mal mit aktuellen Gymnasiasten. Auch mehr Wissen in der Breite kann eine höhere Anforderung sein, wenn der Stoff dadurch mehr wird. Genauso G8 Statt G9 (wobei die meisten Bundesländer da ja schon zurück gerudert haben, oder es vor haben). Wobei ich denke mal, dass da viel subjektives Empfinden dabei ist und Schüler sich heutzutage einfach eher überfordert fühlen, da sie einfach privat sehr oft noch "Kind sein" dürfen und keinerlei Verantwortung o.ä. tragen müssen und ihnen viele Entscheidungen abgenommen werden und sie somit einfach in manchen Punkten hinterherhinken.

Zitat

Ja und? Es war noch nie so, dass man sich Informationen/Wissen wirklich erarbeiten musste. Das, worauf es ankommt, ist (und war es schon immer), die, einem zur Verfügung gestellten, Informationen zu verstehen, zu verarbeiten und anwenden zu können. Das ist auch das, was meiner Meinung nach, der Bildungsauftrag der Schule sein sollte.[...]

Also bei mir war es in der Oberstufe (und auch teils vorher schon) so, dass wir uns bestimmte Informationen erarbeiten mussten - natürlich auch mit Unterstützung des Lehrers, aber oftmals auch eigenständig. Technische Texte (ich hatte Leistungskurs Elektrotechnik und da kam auch z.B. Rechnung mit irrationalen Zahlen drin vor) durchlesen und verstehen die dann vorausgesetzt wurden, Formeln herleiten, sich in Themen einarbeiten für Referate, ...
Der Bildungsauftrag sagt nicht aus, dass den Schülern alles nur vorgesetzt werden soll, sondern dass Wissen vermittelt werden soll. Wie das zu geschehen hat, ist afaik nicht wirklich definiert, bzw. falls ja, dann von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Zitat

[...]Und einen Wandel in der Nutzung von Medien gab es schon immer und wird es auch weiterhin geben. Ob er schlecht ist oder nicht, sei mal dahin gestellt. Als Bücher für jeden zugänglich wurden, gab es auch einen Aufschrei wie heutzutage beim Thema Smartphones...

Der Aufwand in einem Buch etwas nachzulesen ist aber ein ganz anderer, als mal eben nach was googeln und eine Zusammenfassung geliefert zu bekommen, auf die man jederzeit online zugreifen kann. Eine komplette Enzyklopädie kann man ja schlecht in der Tasche mitnehmen.

Am ‎11‎.‎01‎.‎2018 um 09:49 schrieb Errraddicator:

[...]An Gymnasien denke ich das hingegen nicht.
Es stimmt schon, dass die Lehrbedingungen schlechter geworden sind. Die Klassen wurden größer und man nimmt mehr Rücksicht auf Leistungsschwache. Inklusion und Massenmigration sind ebenfalls wenig förderlich für den Otto-Normal-Schüler. Hinzu kommen Experimente wie "Schreiben nach Gehör". Auch, wenn das eher bei kleineren Kindern praktiziert wird, als an Gymnasiasten. Das alles senkt das Niveau.

Schreiben nach Gehör oder die vereinfachte Schrift sind auch Sachen, die ich als totalen Schwachsinn empfinde. Das sollte man direkt RICHTIG lernen. Das haben diverse Generationen von Schülern mittlerweile mindestens jahrzehntelang schon so gemacht und es klappte. Durch den Zwischenschritt halst man sich eher mehr Probleme auf, als das es nutzt und die Schüler lernen es erst einmal falsch und müssen es dann ja doch noch einmal richtig lernen.

Zitat

[...]Wie man es dreht und wendet, es läuft immer aufs Gleiche hinaus. Am Ende des Tages gibt es schlicht weniger Bedarf an Arbeitskraft als noch vor 30 oder 40 Jahren. Die Märkte sind gesättigt und die Profite sicher. Kaum ein Unternehmen muss heute noch Gas geben, um zu existieren. Von Investitionen ganz zu schweigen.[...]

Also in der IT-Branche sieht das wohl anders aus, als z.B. im Handwerk, im Bankgewerbe oder im Handel. Der Markt für Leute in meiner Sparte (LAN / WAN / WLAN / Firewall / Security mit etwas tieferem Wissen) ist aktuell ziemlich leergefegt, so dass diverse Firmen Probleme haben, diese Positionen zu besetzen - und das liegt wirklich nicht daran, dass sie nicht dazu bereit sind, einen der Anforderung entsprechenden Lohn zu zahlen, sondern dass sie einfach keine Leute in der Richtung mehr finden.

Zitat

[...]Wer sich einmal an Niedriglöhne gewöhnt hat, möchte ungern wieder gute Löhne zahlen.[...]

Klar, aber wie schon geschrieben, gilt dies nicht für alle Branchen / Sparten. Es gibt durchaus noch Branchen, in denen gut bezahlt wird - jedoch leider auch diverse Branchen, in denen die Angestellten wirklich Verantwortung tragen (z.B. Pflege), auch noch am WE und Feiertagen arbeiten müssen, und dennoch unterirdisch bezahlt werden.

Am ‎11‎.‎01‎.‎2018 um 11:34 schrieb jkcoding:

[...]Ich gebe Nachhilfe in Mathe für die Oberstufe und wenn ich sehe, was Abiturienten jetzt allein in Mathe lernen müsste, blamiert das das Zentralbi das ich gemacht habe aber völlig. Liegt vielleicht teilweise daran, dass ich früher in NRW und jetzt in BaWü wohnte, aber trotzdme.

Selbst im Grundkurs wird in der Oberstufe teilweise lineare Algebra unterricht. Letztes kam mein Zehntklässler mit Integralrechnung an. Ich glaube, ich habe damals in der zehnten so Dinge wie Zinsrechnung gemacht...[...]

Also zweidimensionale Integralrechnung gehört afaik zum Stoff der 10ten Klasse auf dem Gymnasium. In der dritten Dimension dann in der Oberstufe. Das hatte ich damals anno 2000 auch schon im Abi drin. Gut, ich hatte Mathe Leistungskurs und es war ein technisches Gymnasium, aber meine Schwester hatte es ein paar Jahre vorher auch im Abitur (Grundkurs Mathe) mit drin. Und mal ehrlich - so komplex ist das auch nicht wirklich, wenn man es einmal verstanden hat. :rolleyes: 

Zitat

[...]Warum jetzt das eigenständige Denken darunter leiden soll, dass Schüler mehr Zugriff zu Daten haben, verstehe ich nicht völlig.

Weil man sich Sachen, die man einmal nachschaut, nicht merken braucht, da die Information so einfach abzurufen ist, ist sicherlich die eine Sache. Dass in den Schulen oftmals "falsch" gelehrt wird, und die Schüler nicht zum mitdenken geschult werden, ist die andere Sache. Die dritte Sache ist aber auch, dass Kinder heutzutage anders aufgezogen und ihnen von vielen Eltern (vor allem bei Einzelkindern) alle Wünsche erfüllt werden und sie möglichst viele Entscheidungen abgenommen bekommen (durchgeplantes Programm für die Kinder).

Am ‎11‎.‎01‎.‎2018 um 14:11 schrieb jkcoding:

[...] Auf jeden Fall habe ich den Eindruck, dass Schüler heute fleißiger sein müssen als "zu meiner Zeit". Ich hab etwa 2010 das Abi gemacht und auf die Idee, nach der Schule oder gar am Wochenende zu lernen, wäre ich im Leben nicht gekommen. Vielleicht mal 15 Minuten Lateinvokabeln auf dem Schulweg, aber das ist es dann auch gewesen.[...]

Das hängt dann aber auch viel von der Schule ab, auf der man ist/war. Bei uns war es z.B. normal, dass wir uns vor Klausuren getroffen und zusammen gelernt haben zu mehreren Leuten - und das mit Abi 2000 (NRW) ...

Am ‎12‎.‎01‎.‎2018 um 15:21 schrieb Arvi:

[...]Sind die Klausuren in den letzten 10 Jahren leichter geworden? [...]

Laut den Lehrern in dem verlinkten Artikel ist genau das der Fall. Angeblich sind in manchen Aufgaben schon die Lösungen im Text versteckt, so dass man gar nichts mehr berechnen muss, sondern nur noch richtig lesen können muss. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, da ich keine aktuellen Klausuren kenne.

Am ‎12‎.‎01‎.‎2018 um 15:21 schrieb Arvi:

Oder nötigt der Konkurrenzdruck (z. B. Chance auf ein Medizinstudium ab einem Schnitt von 1.3 oder schlechter nur noch mit 7 Jahren Wartezeit) die Schüler heute zu mehr Leistungen?[...]

Teilweise könnte das sicherlich auch zutreffen, wobei es diesen Druck früher in geburtenstarken Jahrgängen ebenfalls gab, um entweder eine gute Lehrstelle zu finden, oder aber auf einer Uni angenommen zu werden.

 

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Im Falle von Berlin wurden beim Fachabitur die Notenschlüssel abgesenkt!

Das fing zu meiner Zeit an, statt ab 95% gab es bereits ab 90% eine 1, eine 4- gab es bei 45%, war aber dennoch ein Ausfall und nicht bestanden. Noten geschönt, Niveau aber nicht abgesenkt. Steigende Abiturnoten sind durch leichteren Notenschlüssel erklärbar.

Ich Frage mich allen ernstes, wie es bei fallenden Schülerzahlen zu einem Lehrermangel kommen konnte... Statt mit gleicher Schul- und Lehreranzahl Klassen zu verkleinern und damit die Individualförderung zu verbessern, wurde hier deutlich gespart. Die Auswirkungen des Sparens zeigen sich immer deutlicher!

Ich war Jahrgang 1987/88 und es waren Klassengrößen 30-33 mit 1! Lehrer der Normalzustand, zu meiner gesamten Schulzeit (Grund-, Real- und Gymnasium/Fachoberschule)

Das hätte sich durch sinkende Geburtszahlen mit der Zeit deutlich verbessern müssen. Hat es aber nicht!

Da wurde gespart und die Ergebnisse belegen das ja. Leider hat man uns damit keinen Gefallen getan.

Klar ist aber auch, dass Betriebe die Defizite der Bewerber/ Azubis schulen sollten. Das wird bisher aber abgelehnt. Lieber wird dann rumgeschrien, man findet keine Azubis mehr.

Man zieht sich damit relativ leicht aus der sozialen Verantwortung.

Und durch diese allgemeine Bildungsabsenkung wird defacto auch eine Ausbildung stark entwertet, wie vor allem die Abschlüsse der Haupt-/Gesamt oder Realschule. Insgesamt funktioniert das „Aussieb-System“ halt nicht mehr, da nahezu jeder das Abitur bekommt. 

Bin mal gespannt , wie lange diese Spirale noch gut geht.

Bearbeitet von tTt
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Hallo Leute,

die Firma in der ich arbeite (Münster NRW; 11 Mitarbeiter) hat aktuell erhebliche Probleme neue Softwareentwickler zu bekommen. Es scheitert schon daran, dass wir gar nicht genügend Bewerbungen erhalten. Die Stellenanzeige ist in den üblichen Portalen geschaltet.

Habt Ihr bei Euch im Betrieb ähnliche Erfahrungen gemacht? Liegt das evtl. daran, dass kleine Unternehmen nicht attraktiv genug sind? Ist der Softwareentwickler-Markt leergefegt?

 

Gruß hs1

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vor 4 Stunden schrieb hs1:

Habt Ihr bei Euch im Betrieb ähnliche Erfahrungen gemacht? Liegt das evtl. daran, dass kleine Unternehmen nicht attraktiv genug sind? Ist der Softwareentwickler-Markt leergefegt?

Es sind nicht die "kleinen Unternehmen", die nicht attraktiv genug sind. Sondern die kleinen Gehälter, die kleinen Rahmenbedingungen und kleinen Aufgaben.

Aber frag die mal, ob sie auch an Bewerbungsmangel leiden: https://www.think-cell.com/de/career/jobs/development.shtml

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Das gilt so übrigens nicht nur für Entwickler, sondern z.B. in der Netzwerkbranche genauso. Es gibt mehr Angebote als es verfügbare kompetente Mitarbeiter gibt.

Mir ist es auch eigentlich egal, für welche Firma / in welcher Branche ich arbeite - Hauptsache, die Arbeit macht Spaß, ist interessant (und möglichst auch abwechslungsreich), das Team ist in Ordnung und es wird angemessen bezahlt. Ob man nun das Netz für eine Chemiefirma, für ein Rüstungsunternehmen oder für ein Warenhaus aufbaut / betreut, macht nicht wirklich einen Unterschied - die zu erledigende Arbeit ist eigentlich die selbe.

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vor 29 Minuten schrieb t0pi:

und was spricht dagegen?

Es gibt Firmen, die sind darauf nicht eingestellt. In dem Fall macht's keinen Sinn, das mit einem neuen Arbeitnehmer zu probieren. Vernünftig mit dauerhaft remote arbeitenden Angestellten zu arbeiten ist mehr als einen Slack-Channel einzurichten. Auch wenn ich dir zustimme, dass moderne Unternehmen das einrichten können sollten, ist die Realität einfach eine andere.

Bearbeitet von arlegermi
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Es zeigt das vorsintflutliche Denken vieler Unternehmen. Wenig geben, aber dafür vieles bekommen wollen. Nach dem Motto: Wir schalten immerhin eine Anzeige und bezahlen 08/15 Gehalt für 08/15 Tätigkeiten. Warum kommen die Leute nicht in Scharen zu uns?

Wir können von Glück reden, dass wir in einer Branche arbeiten, wo solche Unternehmen tatsächlich einen Fachkräftemangel, und wir eine Wahl, haben. In anderen Branchen ist die Konkurrenz so groß, dass selbst 08/15 Angebote zum Niedriglohn noch genommen werden müssen.

...

Es wurde bereits oft gesagt, aber, es kann nicht oft genug gesagt werden:

Nicht die IT-Branche leidet unter Fachkräftemangel, sondern Unternehmen, welche nicht gewillt sind, den Arbeitnehmer etwas zu bieten. Selbst bei meinem alten AG, ein klassischer Mittelständler, welcher nicht gerade durch hyper-moderne Arbeitszeitmodelle und -Bedingungen auffiel, gab es selbstverständlich Mitarbeiter, welche im Home Office gearbeitet haben. Zudem Kollegen, welche ein, eigens für sie gemietetes, Büro am Popo der Welt hatten, damit sie dem Unternehmen erhalten blieben, usw..

Auf die Antwort zur Frage, was genau man sucht, und dafür bietet, warte ich übrigens nach wie vor. Ich meine, es ist ja nicht so, dass wir in einem IT Forum wären. Mit einem guten Angebot könnte man hier evtl. jemanden ansprechen. Soll den ein oder anderen aus NRW geben, habe ich mir sagen lassen. :D 

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vor 2 Stunden schrieb t0pi:

und was spricht dagegen?

Man muss erstmal sehen wie derjenige arbeitet, ob er ins Team passt und ob man ihm bei Vertrauensarbeitzeit auch vertrauen kann. Direkt von Anfang ausschließlich Homeoffice finde ich schwierig.

Homeoffice generell ist kein Problem bei uns. Ein Kollege der einen relativ langen Arbeitsweg hat macht z. B. 3 x die Woche Homeoffice.


 

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vor 28 Minuten schrieb hs1:

Man muss erstmal sehen wie derjenige arbeitet, ob er ins Team passt und ob man ihm bei Vertrauensarbeitzeit auch vertrauen kann. Direkt von Anfang ausschließlich Homeoffice finde ich schwierig.

Dann habt Ihr noch nicht genug Schmerzen.

Jammern auf hohem Niveau, statt dem AN einfach einen Vorschuss an Vertrauen zu geben. Den er euch wohlgemerkt durchaus zugesteht, wenn er aus ungekündigter Stelle zu euch wechselt. Es liegt in seinem Interesse, wenn er in der Probezeit nicht den Laumann im Homeoffice macht, da er deutlich mehr zu verlieren hat, als Ihr.

Von einem Bewerber aus BaWü zu verlangen, dass er in der Probezeit zu euch zieht (und ggf. Doppelhaushalt inkl. den finanziellen Einbußen führt) oder 3h am Tag Anfahrt hat, nur damit Ihr mal Vertrauen aufbaut ... ehrlich? Zahlt Ihr ihm Hotel / Wohnung / Reisekosten für die Zeit? Nein?

Mich wundert es nicht, dass Ihr niemand findet.

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vor 42 Minuten schrieb hs1:

Man muss erstmal sehen wie derjenige arbeitet, ob er ins Team passt und ob man ihm bei Vertrauensarbeitzeit auch vertrauen kann. Direkt von Anfang ausschließlich Homeoffice finde ich schwierig.

Homeoffice generell ist kein Problem bei uns. Ein Kollege der einen relativ langen Arbeitsweg hat macht z. B. 3 x die Woche Homeoffice.


 

kwaikens antwort hätte ich zwar anders formuliert aber im Grunde passend:
Was wäre denn wenn der Bawü Mensch die Probezeit bei euch verbringt und danach dann die ganze Woche Homeoffice macht (natürlich vertraglich festgehalten). Wäre das möglich oder meinst du da würde es zum Zähne knirschen kommen? Bzw. wie wird begründet das ein Entwickler 2 Tage die Woche in der Firma erscheinen soll? Gibt es spezielle Meetings, Schulungen oder weil es schon immer so war?

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vor 10 Minuten schrieb Kwaiken:

Es liegt in seinem Interesse, wenn er in der Probezeit nicht den Laumann im Homeoffice macht, da er deutlich mehr zu verlieren hat, als Ihr.

Er nutzt einen Monate Homeoffice um zuhause rumzulümmeln, kündigt dann (oder wird gekündigt falls er tatsächlich zu wenig Leistung bringt und das auffällt) und hat trotzdem kassiert.

Evtl. sucht er sich während der Zeit sogar schon einen neuen Arbeitsplatz in seiner Nähe weil er nach diesem Urlaubsmonat tatsächlich wieder richtig arbeiten möchte... "Ich bin noch in der Probezeit, mir gefällt das da alles nicht so".

So viel Verlust sehe ich da gar nicht. Solche Leute gibt es.

vor 10 Minuten schrieb Kwaiken:

Mich wundert es nicht, dass Ihr niemand findet.

Weil in einer 11 Mann Bude keine voll Remote Stelle geboten wird? Das ist wohl die Übertreibung des Jahrhunderts.

 

Ich kann es zu 100% verstehen, dass man den Arbeitnehmer erst einmal kennen möchte bevor man ihn von zuhause aus arbeiten lässt.

Bearbeitet von PVoss
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vor 9 Minuten schrieb Kwaiken:

Es liegt in seinem Interesse, wenn er in der Probezeit nicht den Laumann im Homeoffice macht, da er deutlich mehr zu verlieren hat, als Ihr.

 

Zumal man auch im Buero die Zeit mit Kaffeeplausch herumbekommt. Erfahrungsgemaess kann man im Homeoffice deutlich konzentrierter arbeiten und ob er seine Arbeit nun in 7h statt in 8h schafft kann doch am Ende des Tages auch egal sein.

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vor 18 Minuten schrieb PVoss:

Weil in einer 11 Mann Bude keine voll Remote Stelle geboten wird? Das ist wohl die Übertreibung des Jahrhunderts.

Ich habe auch in < 20 Mann Buden Remote Stellen gesehen. Liegt immer nur daran was man bereit ist zu tun, wenn die Schmerzen größer werden. Wenn man nur jammert, sind sie nicht groß genug.

Man hat immer zwei Optionen, um an den Rahmenbedingungen zu schrauben, damit Bewerber angelockt werden:

  • Anpassung der lokalen Rahmenbedingungen: z. B. Wohnung stellen für ein Jahr der Einarbeitung und dann Finanzierung des Umzugs, Erhöhung des Gehalts um den "Verlust" durch doppelte Haushaltsführung mindestens auszugleichen, wenn man unbedingt meint körperliche Präsenz haben zu müssen.
  • Ermöglichen der Remotearbeit durch Anpassung der unternehmensinternen Prozesse

Leider sind beide Optionen mit Aufwand verbunden. Klar möchte jeder AG am liebsten unter dem Marktschnitt zahlen, nur den Mindesturlaub gewähren, erwartet permanente Anwesenheit und Erreichbarkeit und will dafür Pink Squirrels ala Wozniak im Keller horten. Aber wie das mit Wunschträumen so ist... sie sind nicht real.

Der TE soll mal in seine Stellenausschreibung aufnehmen, dass man für die Probezeit + 6 Monate eine möblierte Wohnung gestellt und jede Woche Flug-/Bahn-Ticket oder Fahrkosten nach Hause erstattet bekommt. Anreisezeit = Arbeitzeit. Anschließend werden die Umzugskosten übernommen. 

Ich wette ein Monatsgehalt, dass sich das Bewerberaufkommen min. vervierfacht.

Ansonsten heißt die Fragestellung (leicht plakativ, man möge mir verzeihen): "Warum bekomme ich für meine 11 Mann-Klitsche bei durchschnittlichem Gehaltsaussichten und im Kleinstbetrieb üblichen Aufstiegschancen niemandem im Umkreis von 50 Km interessiert?!" - und da ist die Antwort dann doch recht einfach.

Ist ist im Grunde gar nicht so schwer: Stellt euch vor, ein AG in 300 Km Entfernung macht euch als AN das Angebot, dass Ihr als AG dem Bewerber gerade macht. Würdet Ihr das aus einer anderen, ungekündigten Stellung heraus annehmen? Keine Wenns ("Wenn er doch nach NRW will!"), keine Abers ("Aber bei uns ist die Atmosphäre vielleicht besser!"). Nein? Na also.

Bearbeitet von Kwaiken
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vor 49 Minuten schrieb Kwaiken:

Von einem Bewerber aus BaWü zu verlangen, dass er in der Probezeit zu euch zieht (und ggf. Doppelhaushalt inkl. den finanziellen Einbußen führt) oder 3h am Tag Anfahrt hat, nur damit Ihr mal Vertrauen aufbaut ... ehrlich? Zahlt Ihr ihm Hotel / Wohnung / Reisekosten für die Zeit? 

Es wurde gar nichts von dem Bewerber verlangt, denn eine Voll-Remote-Stelle kommt für unsere GL momentan nicht in Frage.

Ich persönlich sehe es so, dass neue Mitarbeiter zumindestens in der Einarbeitungsphase im Büro sein sollten. Ob danach im Homeoffice gearbeitet wird (was ich persönlich aus eigener Erfahrung auch effektiver und entspannter finde), ist mir persönlich vollkommen egal. Ich muss niemanden persönlich vor mir sitzen haben um mit demjenigen gut zusammen arbeiten zu können.

 

vor 40 Minuten schrieb t0pi:

Bzw. wie wird begründet das ein Entwickler 2 Tage die Woche in der Firma erscheinen soll? Gibt es spezielle Meetings, Schulungen oder weil es schon immer so war?

Regelmäßige Meetings und Schulungen sind die Ursache. Das meiste davon ließe sich aber auch wohl per Telefonkonferenz regeln.

 

 

Bearbeitet von hs1
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vor 16 Minuten schrieb hs1:

Es wurde gar nichts von dem Bewerber verlangt, denn eine Voll-Remote-Stelle kommt für unsere GL momentan nicht in Frage.

Natürlich verlangt Ihr. "Willst Du den Job, musst Du herziehen oder Anfahrt in Kauf nehmen" - aber den Rest meiner Fragen hast Du geschickt ausgelassen.

Daher nochmal, Butter bei die Fische: Wenn Du die Situation umdrehst, würdest Du an der Stelle des Bewerbers zu den gegebenen Konditionen zu deinem AG wechseln?

Bearbeitet von Kwaiken
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vor einer Stunde schrieb Kwaiken:

aber den Rest meiner Fragen hast Du geschickt ausgelassen.

Nichts für Ungut, aber jetzt wird's albern.
 

vor 2 Stunden schrieb Kwaiken:

 Zahlt Ihr ihm Hotel / Wohnung / Reisekosten für die Zeit? Nein?

Warum sollte ich auf so eine, jeglicher Grundlage entbehrende Annahme überhaupt antworten? Bis auf die Homeoffice-Geschichte hast Du keinerlei handfeste Informationen über den Arbeitgeber.
 

vor 2 Stunden schrieb Kwaiken:

 Mich wundert es nicht, dass Ihr niemand findet.

 

vor 2 Stunden schrieb Kwaiken:

Der TE soll mal in seine Stellenausschreibung aufnehmen

Im Übrigen bin nicht ich es der die Rahmenbedingungen festlegt oder neue Leute sucht, sondern mein Arbeitgeber. Ich verfasse auch die Stellenausschreibung nicht.
 

Wie ich gerade vor zwei Minuten erfahren habe, hat man sich mit einem Bewerber aus unserer Region geeinigt. Firmenwagen, Gleitzeit, zusätzliche Krankenversicherung und 2 - 3 Tage Homeoffice die Woche kamen anscheinend gut an.

Vielen Dank für Euren Input!

 

 

Bearbeitet von hs1
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vor 39 Minuten schrieb hs1:

Wie ich gerade vor zwei Minuten erfahren habe, hat man sich mit einem Bewerber aus unserer Region geeinigt. Firmenwagen, Gleitzeit, zusätzliche Krankenversicherung und 2 - 3 Tage Homeoffice die Woche kamen anscheinend gut an.

Dann ist das Problem ja doch nicht vorhanden bzw. nicht so groß wie es gemacht wird ;)

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Am 22.1.2018 um 11:14 schrieb hs1:

Habt Ihr bei Euch im Betrieb ähnliche Erfahrungen gemacht? Liegt das evtl. daran, dass kleine Unternehmen nicht attraktiv genug sind? Ist der Softwareentwickler-Markt leergefegt?

Nennt ihr das ein Problem groß machen? Er fragt ja sogar ob es vielleicht an der Firma liegt :ph34r:

Wie würdet ihr die Frage formulieren?

Bearbeitet von PVoss
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