Zum Inhalt springen

Ist IT einfach so oder habe ich überzogene Vorstellungen?


HeinzPeter

Empfohlene Beiträge

Hallo in die Runde,

ich wollte mal meine Erfahrungen bis jetzt aufschreiben und gerne mal euer hören als ITler.

Bevor ich FISI wurde war ich jahrelang im Elektrotechnischen Bereich. Meine Erste Lehre war Elektriker. Habe insgesamt 10 Jahre in dem Berufsfeld verbracht zuerst auf dem Bau, dann Betriebselektriker und zum Schluss habe ich Elektrische Großgeräte repariert.

Dann habe ich eine Umschulung zum FISI machen dürfen da ich schon immer mit Computern arbeiten wollte und war während der Ausbildung Feuer und Flamme für den Beruf.

Bei einem kleinen Dienstleister mit 8 Leuten habe ich meine Ausbildung gemacht und war insgesamt 3 Jahre bei diesem tätig. Meine Kollegen waren alle eher unmotiviert und es fehlte viel Knowhow. Das hatte mich anfangs nicht gestört denn dadurch konnte ich vieles umsetzen und lernen. Später hat es mich dann gestört. Jeden Tag diese Lustlosigkeit, verbunden mit mangelndem Wissen und auch kaum Lust das zu ändern. Aus jeder kleinsten Arbeit wurde ein Staatsakt gemacht und wenn die Kollegen dann mal was hinbekommen haben wurde sich Tagelang darauf ausgeruht. Dokumentiert wurde nie irgendwas. Auch wurde die Arbeit aus meiner Sicht oft Mangelhaft erledigt. Ich dachte mir ok, das ist eben so bei einem kleinen Dienstleister in einer kleinen Stadt.

Ich bin dann zu einem automobilen Zulieferer gegangen auch mit der Hoffnung das sich dort vieles für mich verbessert. Es war meine erste inhouse IT-Administrator Stelle. Es war für mich persönlich eher Langweilig. Als Bsp. Ich habe als Aufgabe bekommen 5 DHCP Server von Win2k8 auf Win2k16 zu migrieren. Mir hat der Vorgesetzte dafür 4 Wochen gegeben, als ich ihm sagte das ich, wenn ich ganz langsam mache 1 Woche dafür brauche hat er mich nur doof angesehen. Alle haben eher sehr langsam gearbeitet. Naja das Knowhow der Kollegen in meiner IT Abteilung war auch eher unterdurchschnittlich, viele Quereinsteiger, mein Vorgesetzter war ok was Knowhow angeht. Menschlich bzw. die Einstellung zum Job war es ziemlich ähnlich zu meiner vorigen Tätigkeit. Man hörte dort besonders oft von Kollegen das diese ganz viel zu tun hätten was aber nicht stimmte. Mein Vorgesetzter wollte von mir immer super Arbeit abgeliefert haben also 100%, alles soll dokumentiert sein und jeder soll informiert werden und es muss an noch so kleinste Dinge gedacht werden. Er selbst hat das nie auch nur ansatzweise hinbekommen.

Bin dann wieder gewechselt zu einem Großem IT-Dienstleister. Ich dachte mir Inhouse ist einfach nichts für mich, da alles so undynamisch war und ich keine Lust habe die Tage herumzubekommen mit Schauspielerei und auch aus anderen Gründen. Dort war das Knowhow auch eher Durchschnitt, nur bei höher gestellten war es dann wirklich für mich beeindruckend. Menschlich/Einstellung war aber auch nicht viel anders. Man versteckte sich oft in Meetings und erzählte was man so vieles zu tun hätte. Die meisten Leute arbeiten dort auch eher durchschnittlich. Es wird vieles Vergessen und Dokumentiert wurde auch kaum. Bei höhergestellten Kollegen habe ich sehr viele Spielchen, Intrigen und Machtkämpfe mitbekommen. Das einfach nur mit guter Arbeit überzeugt wurde war leider nie der Fall. Man wollte glänzen indem man andere heruntermacht.

Ich bin vor 5 Monaten mit meiner Partnerin in eine andere Stadt und habe mir dort einen Job gesucht. Wieder inhouse bei einer Kranken-Versicherung. Auch viele Quereinsteiger mit wenig Knowhow, kaum Dokumentation und die Einstellung zu Job ist auch eher schlecht.

Also wie ihr seht habe ich in wenigen Jahren schon viele Jobwechsel gehabt. Wenn ich das jetzt mal mit meinem vorigen Arbeitsleben vergleiche muss ich schon sagen das die Arbeit im IT Bereich wo ich tätig war ziemlich unterdurchschnittlich ausgeführt wurde. Wahrscheinlich oft aus Gründen des Mangelndem Knowhow und Einstellung zum Job anders kann ich mir meine Erfahrungen nicht erklären. Klar wir sind Menschen und machen Fehler, ich mehr als genug aber die Einstellung der allermeisten Leute die ich bis jetzt im IT Berufsleben traf ist miserabel. Ich dachte ich treffe auf Menschen wie mich die ihren Job lieben oder zumindest gut finden, wenn dem so wäre würde es oft wahrscheinlich nicht so viele Probleme und Baustellen geben. Jeder mault rum zb. über Mangelnde Dokumentation aber niemand will eine erstellen. Generell wird oft im IT Bereich geschimpft natürlich immer nur über die anderen. Dazu kommt die täglichen Schauspielerischen Einlagen vieler Kollegen, die so tun als ob ihnen die Arbeit über den Kopf wächst aber wenn man sie beobachtet und kennenlernt dann ein anderes Bild bekommt. Was mich persönlich auch so nervt ist das viele Kollegen in der Gruppe oder vor Vorgesetzten so tun als ob die total auf IT abgehen und die mega motivierten sind aber wenn man die dann näher kennenlernt bekommt man eher das Bild vermittelt das das eben nur ein Job für sie ist. Das sind meist auch ältere Kollegen die eigentlich fest im Sattel sitzen und sowas gar nicht nötig haben.

Ich denke viele sind verwöhnt und wissen gar nicht wie gut es ihnen im IT Bereich geht. Stattdessen wird jeder Mausklick oder Überlegung als schlimmste Arbeit dargestellt. Mittlerweile kann ich auch die Menschen verstehen die von Administratoren ein schlechtes Bild haben und finde es persönlich Schade das ich solche Erfahrungen bis jetzt gemacht hab.

Also hatte ich einfach überzogenen Vorstellung vom Beruf, Pech bei der Arbeitgeber Wahl oder ist es einfach so und ich muss es akzeptieren. Wie seht ihr das so und was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

 

LG

HeinzPeter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde den Titel abändern in : Ist ARBEIT einfach so
Ja so ist Arbeit sehr oft.
Viele haben 0 Bock auf ihre Arbeit, erfinden Sachen, tun beschäftigt, machen viele Meetings, labern rum, drucksen rum, Machtkämpfe und Tralala.
So ist es fast überall, nicht nur in der IT.
Man könnte auch sagen: Sind Menschen so? Ja, sie sind so.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi,

ich empfehle diese Doku:

https://www.youtube.com/watch?v=ZtTbbeCzVlw

 

Das, was die Generation meiner Eltern mir immer vermittelt hat, nämlich "Arbeit muss keinen Spaß machen, sondern ist fürs Geld Verdienen da" habe ich in den letzten Jahren auch realisiert. Ich habe mich immer gegen den Gedanken gewehrt und deswegen bin ich auch schon in meinem 8. Job. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Das könnte man so sagen allerdings wirst du in zb. Handwerklichen Arbeiten an deiner Leistung gemessen und die ist real messbar auch gibt es viele Erfahrungswerte wie lange ein bestimmter Arbeitsschritt dauert und danach wird man eben bemessen.

Im IT Bereich ist vieles schwer messbar gerade für aussenstehende fast unmöglich da etwas abzuschätzen und ich glaube das ist auch ein Problem das viele das eben ausnutzen. Wie gesagt ich war in mehreren Berufen unterwegs und nirgends habe ich solche Schauspielerischen Einlagen usw. mitbekommen wie im IT Bereich gepaart mit Dampf Plauderei.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade eben schrieb carstenj:

Hi,

ich empfehle diese Doku:

https://www.youtube.com/watch?v=ZtTbbeCzVlw

Das, was die Generation meiner Eltern mir immer vermittelt hat, nämlich "Arbeit muss keinen Spaß machen, sondern ist fürs Geld Verdienen da" habe ich in den letzten Jahren auch realisiert. Ich habe mich immer gegen den Gedanken gewehrt und deswegen bin ich auch schon in meinem 8. Job. 

 

Das ist ja der nächste Witz. Im IT Bereich verdient man schon gutes Geld, meistens jedenfalls. Trotzdem heulen die Leute immer rum. Aber ich verstehe was du meinst und hast sicher nicht ganz unrecht. Ich habe tatsächlich an meiner Arbeit Spass, klar, es gibt auch Tätigkeiten die nicht so ideal sind aber gehört halt dazu. Es gibt ja auch die Menschen im IT Bereich die Bock haben und mit denen es Spass macht aber für die meisten ist es eben nur ein Job. Das ist ja auch ok aber warum dann immer diese Schauspielerischen Einlagen, wo die Leute es doch gar nicht nötig haben.

Das Video werde ich mir mal bei Gelegenheit ansehen.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb HeinzPeter:

Das könnte man so sagen allerdings wirst du in zb. Handwerklichen Arbeiten an deiner Leistung gemessen und die ist real messbar auch gibt es viele Erfahrungswerte wie lange ein bestimmter Arbeitsschritt dauert und danach wird man eben bemessen.

Und? Dann versteckt man sich auf der Großbaustelle, indem man KollegeA sagt, dass man KollegenB helfen soll, während man mit KollegenC eine rauchen geht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb allesweg:

Und? Dann versteckt man sich auf der Großbaustelle, indem man KollegeA sagt, dass man KollegenB helfen soll, während man mit KollegenC eine rauchen geht.

Sprichst du da aus Erfahrung oder ist das deine Annahme?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Minuten schrieb HeinzPeter:

Ich habe tatsächlich an meiner Arbeit Spass, klar, es gibt auch Tätigkeiten die nicht so ideal sind aber gehört halt dazu.

Ja, ich habe tatsächlich auch Spaß, aber die Dinge muss ich mir selber suchen. Ich würde sagen 50/50, geht aber eher in die negative Richtung. Und ja, man verdient relativ viel, aber man entfremdet sich auch extrem von der Arbeit, zumindest ist das meine Erfahrung. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Minuten schrieb HeinzPeter:

Sprichst du da aus Erfahrung oder ist das deine Annahme?

Ich habe früher tatsächlich auf ner Baustelle gearbeitet. Über 1 Jahr im Trockenbau.
Ich kann dir sagen, dass ich in diesem Jahr vielleicht 20 Tage netto gearbeitet habe. Auch aufm Bau kann man sich locker davon stehlen.

In der IT gehts mir mittlerweile gar nicht mehr so. Da ich diesen Job gerne mache.
Aber auch ich übertreibe oft mit dem was ich zu tun habe. Das hat auch einen einfachen Grund. Wenn ich das nicht mache, habe ich demnächst wirklich Arbeit die mir über den Kopf wächst.
Sobald du nämlich nur ein wenig Ressourcen übrig hast, ist das nächste Großprojekt nicht mehr weit entfernt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 25 Minuten schrieb HeinzPeter:

Das könnte man so sagen allerdings wirst du in zb. Handwerklichen Arbeiten an deiner Leistung gemessen und die ist real messbar auch gibt es viele Erfahrungswerte wie lange ein bestimmter Arbeitsschritt dauert und danach wird man eben bemessen.

Im IT Bereich ist vieles schwer messbar gerade für aussenstehende fast unmöglich da etwas abzuschätzen und ich glaube das ist auch ein Problem das viele das eben ausnutzen. Wie gesagt ich war in mehreren Berufen unterwegs und nirgends habe ich solche Schauspielerischen Einlagen usw. mitbekommen wie im IT Bereich gepaart mit Dampf Plauderei.

Auch im Handwerk wird gefuscht und rumgedruckst/eiert und man versucht dann dem Kunden ein X für ein U zu verkaufen, so ist es ja nicht.
Klar ist das etwas messbarer, aber ich weiß jetzt als fachfremder auch nicht was bei GasWasserScheiße Röhrich an Zeitaufwand anfällt um Arbeit x auszuführen,, wenn man mir dann sagt dazu braucht man x stunden muss man das ja auch mehr oder weniger glauben.

 

vor 22 Minuten schrieb HeinzPeter:

Trotzdem heulen die Leute immer rum.

Alle heulen rum, auch Mittelstand Merz heult rum.
Ich kenn 2 Juristen mit 2xx.xxx Jahreseinkommen, da wird auch geheult wie wenig das ist und die Steuern usw. Klar zahlt man da einige Steuern mehr als ein Mindestlöhner, aber von den 1xx.xxx netto die übrig bleiben lebt es sich sicher besser.

vor 22 Minuten schrieb HeinzPeter:

Sprichst du da aus Erfahrung oder ist das deine Annahme?

Ich war 10 Jahre Monteur für Sicherheitstechnik und ja auch aufm bau kann man den halben Tag verbringen ohne einen Handschlag zu tun.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja. Arbeit ist halt Arbeit. Wenn sie mir meinen Lebensunterhalt nicht bezahlen müsste, würde ich sie auch nicht ausüben. Dafür ist die Lebenszeit im Grunde einfach zu schade. Obwohl ich immer in die IT wollte und meinen Weg dorthin über Umwege gegangen bin, und quasi jetzt meinen Traumberuf ausübe, habe ich auch immer weniger Spaß an der IT. So ist das halt irgendwie. Hobby und Arbeit ist eben was gänzlich anderes. Man muss Dinge tun die einem wenig Spaß machen. Man macht haufenweise Meetings die einen nicht weiterbringen oder sich andere immer als besser darstellen, als sie wirklich sind. Aber ich denke auch, dass dies nicht wirklich nur in der IT der Fall ist. Bekannte die andere Bürojobs ausüben, erzählen mir ähnliche Dinge. Vor allem dass auch viel über andere geredet und hergezogen wird.
Da ich aber auch beide Seiten kenne - also Handwerk und Büro - kann ich sagen, dass man auch im Handwerk eine sehr ruhige Kugel schieben kann. Ich denke da nehmen sich beide Bereiche nicht viel.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mir gehts gar nicht um wenig Arbeit, das will ich gar nicht. Im Gegenteil, ich hätte gerne genügend zu tun. Mir gehts eher um das ganz Drumherum, Meetings, Entscheidungen die nicht vernünftige kommuniziert werden. "Flache Hierachien" gehören zu jeder Standardstellenanzeige, aber was heisst das genau? Ich hatte teilweise mehr Vorgesetzte als Kollegen.

Und dass du in einem Unternehmen immer eine gewisse Anzahl von Personen durchziehen musst, ist klar. Ist auch ok. Nach einer Gallup Studie sind 20% der Mitarbeiter engagiert, 60% ist es egal und machen das Notwendigste, und 20% sind frustriert und arbeiten teilweise sogar gegen das eigene Unternehmen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 15 Minuten schrieb carstenj:

Mir gehts eher um das ganz Drumherum, Meetings, Entscheidungen die nicht vernünftige kommuniziert werden

Das hast du halt wirklich nicht nur in der IT. Das zieht sich durch alle Geschäftsbereiche. Frag einfach mal Freunde und Bekannte und die werden dir wohl ähnliche dinge erzählen.

Wobei man auch sagen muss: Wenn man bei jeder neuen Arbeitsstelle immer wieder die selben Probleme hat, liegt das ganze vielleicht auch gar nicht an den anderen, sondern man muss an sich selbst arbeiten und sich mal hinterfragen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die meisten Unternehmen haben (ähnliche) simple IT Anforderungen. Das Problem liegt also selten in grundsätzlicher, fachlicher Komplexität. Viele Hürden werden durch besondere Prozesse künstlich geschaffen. 

Ketzerisch könnte man also sagen, dass die Arbeit so einfach ist. - Eben genau so einfach, wie auf dem Bau : einfach ein paar Steine aufeinander klatschen, Ziegel drauf setzen und dann noch nen paar Kabel und Schläuche reinwerfen und ZACK - fertig ist das Haus, ganz einfach oder? - Was einfach und was kompliziert ist, liegt immer in der jeweiligen Perspektive. 

Aus meiner Erfahrung der IT , war die technische Umsetzung des Prozesses eher selten die Hürde, sondern eher die Themen drum herum. Angefangen von fehlender Motivation der Beteiligen ("das Projekt geht viel zu lang" , "Wer hat sich das schon wieder von oben überlegt" usw.) , über formale Fehler, wie einer schwammigen Anforderung, über nicht ausreichende Tests, bis hin zu Budgetstreit zwischen Abteilungen für eine Stunde Aufwand. 

Wir könnte in der IT , wie auf dem Bau einfach ein Loch in die Wand bohren. Blöd ist nur, wenn wir den Wanddurchbruch gemacht haben und dann die Frage kommt, ob wir die Wand nicht wieder ganz schnell aufbauen können, weil Gründe.  Aus diesem Grunde wird im Lehrbuch beigebracht, dass man viel Zeit auf Planung , Prüfung usw. anwenden soll. Manche übertreiben das ganz gerne. Andere wollen -wie anderen Berufen- einfach nur Kohle verdienen.

Letztendlich sollte dies aber nicht deine persönliche Einstellung zum Beruf beeinflussen, gerade wenn du die Arbeit machst weil sie dir akut Spaß macht. Es ist genau so wie bei Gehaltsvergleichen. Wenn für dich Spaß ein wichtiger Faktor ist versuche dich darauf zu konzentrieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Minuten schrieb Börsch:

Wobei man auch sagen muss: Wenn man bei jeder neuen Arbeitsstelle immer wieder die selben Probleme hat, liegt das ganze vielleicht auch gar nicht an den anderen, sondern man muss an sich selbst arbeiten und sich mal hinterfragen.

+1. Warum sind es immer "die Anderen" von denen hier berichtet wird? Natürlich stellt sich kaum einer hin und sagt "ja ich mach auch nicht so viel wie ich könnte". Das widerspräche dem kapitalistischen Leistungsgedanken ;) dennoch: Sind es immer nur "die Anderen" die Dinge falsch machen, faul sind, unumgänglich?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 21 Minuten schrieb Börsch:

Wenn man bei jeder neuen Arbeitsstelle immer wieder die selben Probleme hat, liegt das ganze vielleicht auch gar nicht an den anderen, sondern man muss an sich selbst arbeiten und sich mal hinterfragen.

Ich hab nie behauptet dass das nur in der IT Welt so ist, aber natürlich habe ich mich damit beschäftigt, wieso das so ist bzw. wieso ich da so empfinde. Das ist immer eine Mischung aus Erwartungshaltung meinerseits und der Erwartungshaltung des AGs. Letzten Endes bleibt nur, die Erwartungshaltung runterzuschrauben, aber dann fehlt mir natürlich auch die Identifikation mit dem AG und dem Produkt. D.h.: Dienst nach Vorschrift.

 

 

vor 15 Minuten schrieb Bitschnipser:

"ja ich mach auch nicht so viel wie ich könnte".

Tja, das ist eben das Dilemma. Meiner Meinung nach hängt viel davon ab, mit welchen Erwartungen man zur Arbeit geht. Und eben auch vom direkten Vorgesetzten. Wie wichtig ist einem die Motivation bzw. die Rückmeldung der eigenen Tätigkeit? Wie sehr fühlt man sich interegriert in der Firma/Team/dem Produkt? Kann man eigene Ideen einbringen? Wird vernünftig kommuniziert? Wie ist die Stimmung in der Firma?

An den meisten Dingen hat man selbst einen Anteil. Man steht ja auch nicht im Stau, sondern man ist der Stau. Das hat immer was mit Wahrnehmung und Selbstreflektion zu tun, daher ist es schwer eine das zu erklären, ohne dass man selbst als "Stimmungskiller" oder "Quertreiber" da steht. 

 

Bearbeitet von carstenj
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb HeinzPeter:

. Das einfach nur mit guter Arbeit überzeugt wurde war leider nie der Fall.


Gute Arbeite machen und damit auch überzeugen bzw. dafür entsprechend honoriert werden sind leider zwei verschiedene paar Schuhe, das habe ich auch in meine recht kurzen Berufslaufbahn schon erlebt.

Azubis, die so viel arbeiten wie ein guer Festangestellter, das beste was sie bekommen ist ein Übernahmeangebot für 30.000 EUR (in München).


Ein anderer Azubi springt ein für einen lange erkrankten Mitarbeiter und stemmt dessen Projekt quasi allein. Ist in der Schule aber nur so mittelmäßig und bekommt darum nicht mal ein Übernahmeangebot (Danach fällt der Manager aus allen Wolken weil es Problem mit dem Kunden im Projekt gibt weil nix mehr voran geht...)


Ein Mitarbeiter der die wandelnde Datenbank und ein wandelndes Lexikon ist, was die im Unternehmen verwendeten Technologien angeht, ist der erste, der auf der Liste steht als im Unternehmen ein Bereich verkauft wird und sie aus der IT auch eine Hand voll mitnehmen wollen. 

 

Ich hab echt schon sehr oft gesehen, dass High Performer von Unternehmen einfach ignoriert und im schlimmsten Fall sogar einfach abgeschoben werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Meine Erfahrungen im Handwerk waren doch etwas anders aber eventuell ist das auch Regionsabhänging und hängt natürlich von der Firmen Grösse ab. Ich habe teilweise in kleinen Handwerksbetrieben gearbeitet wo der Chef teilweise mit auf Baustelle kam oder Vorarbeiter mitgeschickt wurden die geguckt haben was wir machen. Oft gab es auch gerade bei grösseren Baustellen Deadlines die eingehalten werden mussten und wir dann teilweise am Samstag gearbeitet haben. Schliesslich wurde das so vertraglich festgehalten.

Ich will damit auch gar nicht sagen das nur im Büro teilweise gechillt wird, dass passiert überall klar. Meinen Erfahrungen nach deutlich mehr im Büro, weil es gerade in grösseren Firmen auch mehr Möglichkeiten dazu gibt.

Wie gesagt das Schauspielerische Talent im Büro sucht seinesgleichen m.M.. Was ich da für Ausflüchte, Rechtfertigungen und Geheule täglich höre, nervt mich schon. Das es sowas auch im Handwerk gibt ist klar aber solche Darbietungen wie im Büro habe ich noch nie erlebt.

Ein Kollege von mir hatte das damals auch so festgestellt wie ich. Umso weiter man aufsteigt in der Karriere umso mehr Geld bekommt man und umso weniger muss man arbeiten. Das ist irgendwie für mich neu und etwas Paradox aber scheint wohl so zu sein.

Eventuell liegts aber für mich auch nur an der Konzern Struktur. Vielleicht sollte ich später wieder zu einem kleinen Dienstleister, da hatte ich persönlich den meisten Spass.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 56 Minuten schrieb HeinzPeter:

Ich will damit auch gar nicht sagen das nur im Büro teilweise gechillt wird, dass passiert überall klar. Meinen Erfahrungen nach deutlich mehr im Büro, weil es gerade in grösseren Firmen auch mehr Möglichkeiten dazu gibt.

Je größer das Team/Abteilung/Firma, desto eher kann man sich als Einzelner hinter den Leistungen der Masse verstecken. In kleinen Teams fällt sowas i.d.R. aber sehr schnell auf. Vielleicht solltest du wirklich wieder in eine kleinere Firma wechseln.

vor 56 Minuten schrieb HeinzPeter:

Wie gesagt das Schauspielerische Talent im Büro sucht seinesgleichen m.M.. Was ich da für Ausflüchte, Rechtfertigungen und Geheule täglich höre, nervt mich schon.

Da gehören aber auch zwei dazu, man muss sich nicht alles anhören. Wenns dich nervt sag deinen Kollegen sie sollen jemand anders damit nerven. Man muss seine Zeit nicht jedem schenken.

vor 2 Stunden schrieb Börsch:

Wobei man auch sagen muss: Wenn man bei jeder neuen Arbeitsstelle immer wieder die selben Probleme hat, liegt das ganze vielleicht auch gar nicht an den anderen, sondern man muss an sich selbst arbeiten und sich mal hinterfragen.

Vielleicht. Vielleicht hat aber auch die Masse Unrecht (soll auch vorkommen) oder die persönlichen Ansprüche sind nur bedingt mit der der Masse kompatibel. Und gerade in Großkonzernen will meiner Erfahrung nach die Masse nicht performen. Wenn das aber der Anspruch an einen selbst ist kann das durchaus zu Konflikten führen, dennoch muss die Konsequenz nicht zwangsläufig "an sich selbst arbeiten" lauten. Alternativen gibt es auch ausreichend: Stelle oder Projekt innerhalb des Unternehmens wechseln, Abkapseln von Kollegen, AG wechseln (wenn man weiß, dass dort eine andere Kultur herrscht) oder auch Firmengründung oder Selbstständigkeit.

EDIT: So viel zum Thema Leistungsbereitschaft. Zum Thema fachliche Herausforderung kann ich nur sagen, dass im Endeffekt alle nur mit Wasser kochen. Bei mir hat diese Erkenntnis zu einer gewissen Enttäuschung, ja sogar Resignation geführt. Einigen anderen Entwicklern mit denen ich gesprochen habe ging es genauso. Ich denke man muss sich einfach damit abfinden, dass es ab einem gewissen Level keine Leute mehr gibt von denen man wirklich noch viel (fachliches) Lernen kann, bzw. dass man diese Leute exponentiell schwerer findet. Ab einem gewissen Level muss man sich die Sachen einfach selber beibringen und sich die Herausforderungen ggf. auch außerhalb der Arbeit suchen.

Bearbeitet von 0x00
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielleicht noch ganz interessant:

https://arbeits-abc.de/mit-diesen-veralteten-regeln-vergraulen-arbeitgeber-ihre-mitarbeiter/?fbclid=IwAR3Sl90g5833xe21m9nXBCSgoh2gWr8v3n6oeovOM9a-oyHIzuOfaENHyKU

Vor allem dieser Punkt: 

Zitat

Als Arbeitgeber solltest du dich nämlich von der künstlichen Konformität verabschieden und stattdessen fortan die Individualität deiner Mitarbeiter fördern.

Jeder ist anders, und eine gute Führung macht sich die Stärken und Schwächen der einzelnen Personen zu nutze bzw. nimmt Rücksicht. Das geht natürlich nicht immer und in jedem Maße, aber auf keinen Fall kann man von allen das gleiche erwarten oder fordern, das funktioniert schon in der Schule nicht. Im Endeffekt profitieren alle davon, der Eigenbrötler, der Gesellige, der Macher, der Mitläufer, der Nerd, der Kommunikative und der Stille (und etliche andere Ausprägungen, möge man selbstständig erweitern). 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Leider musste ich bisher auch die Erfahrung machen.

Je höher ich bisher kam, desto weniger Spielraum zum Wirken gibt es 🤦‍♂️
 

Ich finde gerade in der IT ist Bandbreite von sehr leistungsstark und -schwach vergleichsweise deutlich sichtbar und Grabenkämpfe warum man etwas nicht tut deutlich ausgeprägter als beispielsweise im handwerklichen Bereich.  Gefühlt je höher der Anteil von Akademikern, aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Im Handwerk sieht man mMn. im wahrsten Sinne des Wortes die geleistete Arbeit und sie lässt sich dadurch vermutlich leichter bewerten, wobei es dort zunehmend komplexer wird und auch dort der Spielraum für diese Spielchen steigt.
 

Die IT ist gefühlt immer ein wenig abstrakter unterwegs und es interessiert viele auch nicht ins Detail, es muss nur halbwegs irgendwie funktionieren.
Ich wurde auch schon mal offensiv angesprochen von Kollegen warum ich so schnell oder zu engagiert unterwegs bin, ich solle doch mal langsamer machen oder Fehler einbauen, ich lasse die Kollegen dumm dastehen… 🙄

Anfangs brachte mich das auf die Palme, mittlerweile toleriere ich das, mehr aber auch nicht.
Ich habe dadurch tatsächlich angefangen mir ein Ehrenamt zu suchen, um mental einen gewissen Ausgleich zu haben, aber selbst dort ist es zu beobachten. Aber da bilden sich leichter Gruppen und ich kann mir diese Gruppe quasi aussuchen. 

Wann immer es mir zu bunt wird, wechsle ich auf kurz oder lang die Arbeitsstelle, hat bisher nur wenig Veränderung gegeben wenn ich es ansprach und der Dank für gute und pünktliche Arbeit war oftmals nur noch mehr Arbeit zum gleichen Gehalt 🙄 oder ich war der Schwarzmaler und hab von den Führungskräften den Ärger eingesteckt und von den Kollegen dann zwar Zuspruch bekommen, aber natürlich nur hinter den Kulissen, nicht in der Runde mit den Führungskräften… 🤮

Sprichwort Fehlerkultur…


Mir wurde zum Glück vom Elternhaus mitgegeben, mir einen Job zu suchen, der mir persönlich Spaß macht.

Einen Job rein des Geldes wegen anzunehmen stellt für mich nur die absolute Ausnahme dar. 


Klar, der Job dient schon primär zum Geld verdienen, aber wenn ich schon so viel Zeit damit verbringe möchte ich schon gerne einen Sinn oder Mehrwert darin erkennen. Der beste Job ist für mich tatsächlich der, der einem selbst das Gefühl gibt nicht zu arbeiten sondern seinem Hobby nachzugehen.
Die Vergütung ist dann schon echter Luxus und lässt einen auch leicht demütig sein.
Mit der Einstellung war ich bisher auch ziemlich erfolgreich und sehe daher kaum Bedarf das zu ändern.

Die IT macht es zudem sehr leicht sich so zu verwirklichen, weil die Gehälter oftmals deutlich besser sind als z.B. in sozialen Berufen.


Diese Gleichgesinnten in der IT zu finden ist trotzdem etwas schwierig, hängt aber auch ein wenig von Firmenkultur und insbesondere den Führungskräften ab.
 

Aber zum Glück wandelt sich tatsächlich der allgemeine Arbeitsmarkt dorthin und ich beobachte tatsächlich einen Wandel.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 15 Stunden schrieb HeinzPeter:

Meine Erfahrungen im[...]. Meinen Erfahrungen nach [...] m.M.. [...] habe ich noch nie erlebt.

Glückwunsch. Eine Allgemeingültigkeit lässt sich daraus jedoch leider nicht ableiten.

Ich konnte bisher kein Ausschlusskriterium für dieses Spielchen feststellen - weder Region, Firmengröße, Branche, ...

Ja, in großen Firmen tritt es häufiger auf - aber das könnte schlicht an der größeren Menge potentieller Täter liegen, Das direkte Umfeld kann es dennoch mitbekommen, wenn es nicht vorsätzlich auf blind schaltet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, es ist halt Arbeit. Ich habe in der Produktion gearbeitet, im Handel und nun in der IT.

Würde das Geld von allein auf das Konto kommen, würde ich morgens nicht aus dem Haus gehen. Ich mag meine Firma und meine aktuelle Position, aber wenn ich nicht müsste, würde ich direkt kündigen.

Arbeit ist nur dafür da um Geld zu verdienen und mir meine Freizeit zu finanzieren.
Das was mir wohl spaß machen würde, wäre anderen Menschen in Not zu helfen.
Nach Afrika fliegen und dort irgendwelche Projekte umsetzen und den Menschen dort zu helfen.

Das Problem dabei: Dich bezahlt keiner dafür, dass du hin und wieder solche Projekte unterstützt. Zumindest nicht so, dass es sich wieder für mich finanziell lohnen würde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 34 Minuten schrieb Nightmar:

Das was mir wohl spaß machen würde, wäre anderen Menschen in Not zu helfen.
Nach Afrika fliegen und dort irgendwelche Projekte umsetzen und den Menschen dort zu helfen.

Das Problem dabei: Dich bezahlt keiner dafür, dass du hin und wieder solche Projekte unterstützt. Zumindest nicht so, dass es sich wieder für mich finanziell lohnen würde.

Psst.. das woran es scheitert ist wohl dein "Hin und Wieder".

Es gibt sehr wohl Vollzeitjobs die sich um genau diese Dinge kümmern.. aber klar.. wenn du das nur ab und zu als Hobby betreiben willst kannst du nicht erwarten das es sich "finanziell für dich Lohnt".

Wobei das halt auch bezeichnend ist.. du würdest ja gerne anderen Menschen in Not helfen.. aaaaber... es muss sich ja auch in deinem Geldsäckchen lohnen.. :D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Fachinformatiker.de, 2024 by SE Internet Services

fidelogo_small.png

Schicke uns eine Nachricht!

Fachinformatiker.de ist die größte IT-Community
rund um Ausbildung, Job, Weiterbildung für IT-Fachkräfte.

Fachinformatiker.de App

Download on the App Store
Get it on Google Play

Kontakt

Hier werben?
Oder sende eine E-Mail an

Social media u. feeds

Jobboard für Fachinformatiker und IT-Fachkräfte

×
×
  • Neu erstellen...