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Erwartungshaltung der AN (und AG) in 2023


Maniska

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Hi,

als AN habe ich folgende Erwartungen und Wünsche:

  • Flexible Arbeitszeiten (wann und wo möglich)
  • Flexibler Arbeitsort  (wann und wo möglich)
  • Einen direkten Vorgesetzten, der meine Kenntnisse und Fähigkeiten einschätzen und bewerten kann
  • Ein offenes Ohr hat
  • Eine Firma, in der man Entwicklungsmöglichkeiten hat und nicht für immer und ewig in einer Rolle verhaftet ist
  • Eine vernünftige Kritik- und Kommunikationskultur

Das sind so die Dinge, die mir spontan einfallen. Gerade das Thema Kommunikation ist zwar auch individuell, aber ich würde trotzdem behaupten, dass gerade das in vielen Firmen nicht gut funktioniert. Beispielsweise zähle ich Meetings dazu, und das was daraus folgt. Wie oft saß ich schon mit den gleichen Leuten zum gleichen Thema zusammen, und hinterher wusste eigentlich keiner, wer was zu tun hat. 

Gerade die Softskills scheinen verloren zu gehen, zumindest meiner Ansicht nach. Jemand nennt sich Softwarearchitekt, hat zwar auch viel Fachwissen, aber nimmt die Leute nicht mit. Es wird entschieden und fertig, danach gibts keine Diskussion mehr. Das andere Extrem sind Endlosdiskussionen, aber den Mittelweg habe ich bisher ganz selten erlebt. 

 

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vor 4 Minuten schrieb carstenj:
  • Flexible Arbeitszeiten (wann und wo möglich)
  • Flexibler Arbeitsort  (wann und wo möglich)

Tjo und das gerade diese beiden Wünsche bei vielen Arbeitgebern je nach Einsatzfeld und Branche nur schwer realisierbar bis unmöglich sind sollte auch jedem AN klar sein.

Bearbeitet von Brapchu
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vor 55 Minuten schrieb Klenzendorf:

Letztens hörte ich in einem YT-Video von einem Job-Coach, dass jüngere AN lieber kündigen und den Job wechseln, wenn Sie mehr wollen, als sich mit dem AG an einen Tisch zu setzen.

Ich kann nur mutmaßen, aber Scheu vor Konfrontation scheint ein großes Thema zu sein.

Ich würde mich mit Anfang/Mitte 20 als recht jungen AN sehen. Ich würde auch eher wechseln, als mit meinem aktuellen AG über mehr Geld zu reden. Warum? Weil ich im Kollegenkreis vielfach mitbekommen habe, dass das nichts bringt. Ein substantieller Teil der Mitarbeiter, die in den letzten 4 Jahren das Unternehmen verlassen haben, haben vorher mit der Geschäftsleitung geredet. Da wurde aber nur sehr wenig bis garnicht entgegen gekommen. Also sind sie zu einem anderen Arbeitgeber gegangen.

Natürlich gilt das jetzt nur für mein Unternehmen, aber es wirft natürlich die Frage auf, ob das Unternehmen zu wechseln nicht einfach in den allermeisten Fällen der bessere Weg ist.
 

vor 21 Stunden schrieb bigvic:

In den letzten 5 Interviews hatte ich:
- 3 x No-Shows (also kam nicht zum Zoom-Meeting, obwohl Termin bestätigt wurde. Zeit zwischen Bewerbung und Termin waren <2 Wochen)
- 1 x während des Interviews am Handy im Park bei einem Spaziergang und leider ist die Verbindung ständig abgebrochen, so dass wir nach 20 Minuten aufhören mussten. Kandidat hat sich danach nicht mehr gemeldet.
- 1 x lief es mässig (also notwendige Skills waren keine vorhanden, aber immerhin freundlich & nett & wirkte lernwillig/offen), daher wollten wir weitermachen und schauen, ob wir das trainiert bekommen - leider hat der Kandidat nach dem Gespräch nicht mehr auf Emails oder Telefonanrufe reagiert.

So, das vielleicht mal als Sichtweise und Erfahrungen von der Seite eines AGs. Ich kenne natürlich auch die vielen negativen Erfahrungsberichte aus Sicht des AN - aber denke man muss auch mal die andere Seite sehen  :)

P.S.: Sorry, falls das etwas zu sehr ein Rant ist.

 

Das ist natürlich ärgerlich und spricht ganz klar nicht für die Kandidaten.
Ich muss allerdings sagen, dass in meiner Erfahrung die Unternehmen im Schnitt auch deutlich unprofessioneller geworden sind:
Das merke ich insbesondere daran, wenn sich Unternehmen auf mich zukommen, was in der IT ja glücklicherweise oft der Fall ist.
In den Anschreiben wird praktisch jede Todsünde begangen, die man in der Schule mal im Rahmen von Bewerbungsschreiben gelernt hat.
Die Anschreiben sind absolut generisch, nicht auf mich zugeschnitten, teilweise einfach nur falsch, überraschend oft ist nicht mal mein Name richtig geschrieben. In Summe einfach unprofessionell und unseriös und ja das gilt auch für Personaler von Unternehmen und nicht nur für irgendwelche selbstständigen Hans Wurst Recruiter.

Und da frage ich mich natürlich schon, wie das der Trend werden konnte? Nicht nur, weil ich das aus AN-Sicht sehe, sondern auch, weil das eben keine 16 jährigen mit wenig Lebenserfahrung und Flausen im Kopf sind, oder auch jemand mit 25 der die Unterlagen am Wochenende neben dem Job zusammengestellt und auf Best Practices aus dem Internet hört. Wir reden hier von Leuten, deren Job der professionelle Umgang mit Personal und Kandidaten ist, die dafür eine Ausbildung/Studium gemacht haben und dafür bezahlt werden.

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vor 2 Minuten schrieb Brapchu:

Tjo und das gerade diese beiden Wünsche bei vielen Arbeitgebern je nach Einsatzfeld und Branche nur schwer realisierbar bis unmöglich sind sollte auch jedem AN klar sein.

Ja, deswegen kam der Einschub: (wann und wo möglich)

War ja relativ einfach formuliert. 

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vor 5 Minuten schrieb Chris-Info:

Das merke ich insbesondere daran, wenn sich Unternehmen auf mich zukommen, was in der IT ja glücklicherweise oft der Fall ist.

Die Unternehmen kommen direkt auf dich zu, oder Headhunter? Also dass sich die Unternehmen direkt bei mir melden kommt zwar vor, aber das sind eher 2 von 100. 

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vor 9 Minuten schrieb carstenj:

Gerade das Thema Kommunikation ist zwar auch individuell, aber ich würde trotzdem behaupten, dass gerade das in vielen Firmen nicht gut funktioniert. Beispielsweise zähle ich Meetings dazu, und das was daraus folgt. Wie oft saß ich schon mit den gleichen Leuten zum gleichen Thema zusammen, und hinterher wusste eigentlich keiner, wer was zu tun hat. 

Das liegt aber auch an den Personen in den Meetings. Wenn du eingeladen bist hast du doch stets die Möglichkeit zu hinterfragen und mitzuteilen, dass du gerne mal auf einen Punkt kommen würdest. Wenn man eine Diskussion für nicht wertschöpfend ansieht hält einen ja keinen auf diese zu hinterfragen.
Oder wenn die Diskussion Sinn macht aber nur für dich nicht, dann muss man ja auch nicht unbedingt beim Meeting anwesend sein. Jedes Meeting braucht ein klares Ziel und einen abgesteckten Scope, sonst endet man wie oben. Ein bisschen Smalltalk ist ja okay, aber wenn man zu weit vom Ziel abschweift sollte man darauf hinweisen - und da ist jeder gefragt.

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vor 7 Minuten schrieb 0x00:

Das liegt aber auch an den Personen in den Meetings. Wenn du eingeladen bist hast du doch stets die Möglichkeit zu hinterfragen und mitzuteilen, dass du gerne mal auf einen Punkt kommen würdest.

Ja, ist so, habe ich jetzt allerdings nicht für nötig befunden zu erwähnen, nur offenbar muss man jede noch so kleine Randbedingungen mit einschieben, weil es sonst Raum für Diskussionen gibt, und irgendwer wird diesen Raum füllen. 

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vor einer Stunde schrieb Chris-Info:

Ich würde mich mit Anfang/Mitte 20 als recht jungen AN sehen. Ich würde auch eher wechseln, als mit meinem aktuellen AG über mehr Geld zu reden. Warum? Weil ich im Kollegenkreis vielfach mitbekommen habe, dass das nichts bringt. Ein substantieller Teil der Mitarbeiter, die in den letzten 4 Jahren das Unternehmen verlassen haben, haben vorher mit der Geschäftsleitung geredet. Da wurde aber nur sehr wenig bis garnicht entgegen gekommen. Also sind sie zu einem anderen Arbeitgeber gegangen.

Dass das frustriert, kann ich absolut nachvollziehen. Du wirst besser wissen, wie bei Euch ganz konkret der Hase läuft.

Aber auch hier gilt: Versuch macht klug.

Weißt du genau was deine Kollegen verlangt haben? Wie sie verhandelt haben? Ob sie auch andere Dinge als Geld akzeptiert hätten?

Ich hatte Kollegen, die hatten es fachlich drauf und zeigten in den Verhandlungen auf ihre Zertifikate, ihren Abschluss etc. Das interessierte den GF aber nicht, der wollte sehen, dass die Position auch das entsprechende Geld einfahren kann. So tickt jeder Entscheider anders, manchmal muss man nur den Argumentationswinkel ändern.

Wenn du jetzt den AG wechselst und dort an den selben Punkt kommst, dass du gerne mehr hättest: sei es Geld, Aufgaben oder Verantwortung, wechselst du dann auch gleich wieder ohne Gespräch? 

Selbst wenn du bei deinem jetzigen AG mit Gehaltsverhandlungen scheiterst kann ich nur dringend raten das mal zu versuchen. Allein weil es eine Lektion im Umgang mit solchen Führungskräften ist und wie die argumentieren.

 

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vor 4 Stunden schrieb Klenzendorf:

Letztens hörte ich in einem YT-Video von einem Job-Coach, dass jüngere AN lieber kündigen und den Job wechseln, wenn Sie mehr wollen, als sich mit dem AG an einen Tisch zu setzen.

Ich kann nur mutmaßen, aber Scheu vor Konfrontation scheint ein großes Thema zu sein.

Ich denke das liegt weniger an Scheu vor Konfrontation als an anderen Dingen, wobei das sicherlich ein Punkt ist. Zum einen bekommt man - wenn man sich informiert - sehr oft die Information das sich das Gehalt am besten durch Wechsel steigern lässt. Ob das wirklich so ist kann ich nicht belegen aber mein Eindruck ist schon das dies auch so stimmt. Zum anderen hat man evtl. vorher schlechte Erfahrungen mit Arbeitgebern/Vorgesetzten bei Verhandlungen gehabt und lässt es dann beim nächsten eben direkt bleiben. Ein weiterer Punkt ist evtl. auch die Wertschätzung, es muss ja nicht immer der AN nach der Verhandlung fragen, manch einer erwartet vielleicht das der AG die geleistete Arbeit notiert und selbstständig honoriert.

Ich kenne aus dem persönlichen Umfeld alle von mir genannten Punkte. Der eine der "ständig" den Job wechselst und inzwischen richtig gutes Geld mit vergleichsweise wenig Arbeit verdient. Denjenigen der mit dem Arbeitgeber verhandelt und absolut unterirdische Konditionen und Argumente vorgelegt bekommt (derjenige wartet inzwischen auch 3 Monate auf die versprochene Gehaltserhöhung und sucht sich inzwischen was neues). Und auch denjenigen der innerhalb der letzten 2 Jahre 3 Gehaltsanpassungen bekommen hat die er selbst nicht anschieben musste (Da hat der Arbeitgeber selbstständig erkannt das eine Inflation existiert, die Arbeitsleistung steigt und Nachwuchs ins Haus kam). 

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Ich kenne mittlerweile beide Seiten des Tisches zu genüge. Und ehrlicherweise kann ich die Anekdoten zwar teilen, und kenne zu fast allem gesagten Ähnliches, aber komme dennoch zu einem komplett anderen Fazit.

ja, die Ansprüche sind gestiegen.

ja, Arbeitgeber/Chefs müssen sich heute deutlich mehr ins Zeug legen.

ja, einige Bewerber und Mitarbeiter haben heute abgehobene Ansichten.

aber was soll’s? Wir erwarten auch Flexibilität von unseren Mitarbeitern. Also können wir als Führungskräfte mit gutem Beispiel voran gehen und selbst flexibel agieren.

zudem sind die meisten Mitarbeiter immer noch mit genug Elan dabei, wenn man sie gut behandelt.

und ich sage es einmal so: ich habe 2018 alle Stühle besetzt bekommen. Ebenso wie 2022. sowohl im mäßig zahlenden KMU wie auch im gut zahlenden Konzern. Auf unterschiedlichen Wegen und in unterschiedlicher Qualität. Mal auf diesem Wege und mal auf einem anderen. Mal schneller und mal Träger. Aber es geht schon. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Ich akzeptiere ein „geht nicht“ nur sehr selten. weder bei meinen Mitarbeitern, noch Arbeitgebern, noch bei mir.

Bearbeitet von Rabber
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vor 10 Stunden schrieb Klenzendorf:

Letztens hörte ich in einem YT-Video von einem Job-Coach, dass jüngere AN lieber kündigen und den Job wechseln, wenn Sie mehr wollen, als sich mit dem AG an einen Tisch zu setzen.

Ich kann nur mutmaßen, aber Scheu vor Konfrontation scheint ein großes Thema zu sein.

Das kann tatsächlich gut sein, Konfrontation ist überhaupt nicht mein Ding - so habe ich das auch bei jungen Kollegen erlebt.

Einerseits will ich nicht auf den Tisch hauen, weil ich mir das Verhältnis zwischen HR und Teamleiter nicht kaputt machen will, andererseits ist es mir auch zu blöd den armen Bittsteller zu spielen - vor allem mit den Psycho Spielchen wie:

"Man darf nicht Gehaltserhöhung, sondern nur Gehaltsanpassung sagen"

"Niemals mit Inflation, eigenen Marktwert oder Berufsjahren, sondern nur mit Kenntnissen kommen"

Etc.

 

Wenn mein Arbeitgeber bei jährlichen Gehaltsgesprächen mit "das ist leider nicht möglich, wir werden über Summe X nicht einig werden" kommt, wenn ich einmal nachhake, dann ziehe ich eben ggf. meine Konsequenzen und mache kein großes Fass auf. 

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vor 19 Stunden schrieb 0x00:

Das liegt aber auch an den Personen in den Meetings. Wenn du eingeladen bist hast du doch stets die Möglichkeit zu hinterfragen und mitzuteilen, dass du gerne mal auf einen Punkt kommen würdest. Wenn man eine Diskussion für nicht wertschöpfend ansieht hält einen ja keinen auf diese zu hinterfragen.
Oder wenn die Diskussion Sinn macht aber nur für dich nicht, dann muss man ja auch nicht unbedingt beim Meeting anwesend sein. Jedes Meeting braucht ein klares Ziel und einen abgesteckten Scope, sonst endet man wie oben. Ein bisschen Smalltalk ist ja okay, aber wenn man zu weit vom Ziel abschweift sollte man darauf hinweisen - und da ist jeder gefragt.

Das kann man äußern. Nur wenn es Vorgesetze und Meetingverantwortliche nicht interessiert, kann man diese Hinweise einstellen.

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Am 28.2.2023 um 13:57 schrieb bigvic:

Aber im konkreten nur ein Beispiel von uns. Wir suchten unter anderem Hardwaretechniker, also Leute die jeden Tag in den Rechenzentren rumspringen (Rack & Stack, HW tausch, mal ein Kabel ziehen, Firmware Updates / patching, bisschen Kommandozeile, etc.). Jetzt frag ich dich - wer will das heutzutage noch machen?

Das wäre ein Traum für mich, viel viel viel viel viel besser als dieses "Büro mit Telefon haben wo leute anrufen um ihre Drucker und Layer8 Probleme richten zu lassen".

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Am 1.3.2023 um 10:23 schrieb Klenzendorf:

Letztens hörte ich in einem YT-Video von einem Job-Coach, dass jüngere AN lieber kündigen und den Job wechseln, wenn Sie mehr wollen, als sich mit dem AG an einen Tisch zu setzen.

Ich kann nur mutmaßen, aber Scheu vor Konfrontation scheint ein großes Thema zu sein.

Ah hier hallo, ja das bin ich! Keine Lust auf solche Gespräche. Und ja ich bin konfliktscheu. Ist halt wie es ist. 
 

Bei einem Wechsel wird mein Marktwert bewertet. Und fertig. Bei einer „Gehaltsanpassung“ muss ich argumentieren warum ich mehr verdienen sollte als zuvor. Nur dass man die wirklich gewichtigen Argumente nicht vorbringen darf: „Ganz einfach weil ich sonst kündige, weil ich unterbezahlt bin, ach ja was übrigens auch daran liegt dass ihr meinen Gehaltswunsch damals heruntergehandelt habt“.

 

Naja trotzdem hatte ich vor fast einem Jahr ein Gespräch bezüglich einer Gehaltsanpassung. War ein angenehmes und recht offenes Gespräch, mein Gehalt wurde anschließend erhöht. Es wurde aber auch gesagt, naja wir sind ein kleines Unternehmen wir können nur so und so viel zahlen. 60k € pro Jahr können wir nicht zahlen. Wir haben dann vor kurzem  einen neuen Kollegen bekommen. Surprise surprise er verdient fast 60k. Was soll ich mich da noch mal zu so einem Gespräch bemühen… das Argument „aber mein Kollege verdient das“ kann ich nicht bringen also war’s das, ich schaue mich ganz entspannt nach einer neuen Stelle mit 60k Gehalt um und wenn ich was finde das mir zusagt werde ich wechseln ohne noch mal das Gespräch gesucht zu haben. 
 

Lustiger Weise hatte ich letzte Woche so eine Art Mitarbeitergespräch mit meinem Chef. Er fragte ob alles gut sei, ich habe gefragt ob er das wirklich wissen will, er meinte ja, das Gespräch war kurze Zeit später zu Ende und irgend ein wichtiges Thema anbringen konnte ich nicht. Das bringt einfach nichts mehr, wenn ich mehr Gehalt haben möchte dann muss ich entweder die Konfrontation suchen mit wenig Chancen da allzu viel zu erreichen oder eben wechseln und für mich ist der zweite Weg der angenehmere.

Bearbeitet von monolith
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Je mehr ich darüber nachdenke, erstaunt mich dass sich zum aktuellen Zeitpunkt hin so viel verändert haben soll.

Folgendes sollte auch schon vor Corona gegeben gewesen sein:

  • bidirektional gelebter Feedbackprozess
  • langfrisitge Mitarbeiterentwicklung und somit positive Mitarbeiterbindung
  • keine riesigen JourFixe/Regeltermine mit vielen Leuten und individueller Betroffenheit im einstelligen Prozentbereich der Meetingdauer
  • Einhalten von Meeting-Timeboxen
  • je nach Aufgabenbereich:
    • technische Möglichkeit remote zu arbeiten
    • flexible Arbeitszeitgestaltung

Was nicht mehr sein sollte:

  • Pflichtanwesenheiten rein der Anwesenheit wegen
  • reine Infomonolge als Pflicht-Präsenzmeeting
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Am 1.3.2023 um 11:51 schrieb carstenj:

Die Unternehmen kommen direkt auf dich zu, oder Headhunter? Also dass sich die Unternehmen direkt bei mir melden kommt zwar vor, aber das sind eher 2 von 100. 

Ich bin unter anderem bei get-in-it.de angemeldet. Dort bewerben sich Firmen bei IT-Fachkräften.
Sprich da kommen dann die HRler von Firmen auf dich zu
Hatte dazu auch schon mal ein eigenes Thema aufgemacht, weil ich extrem überrascht war, wie unprofessionell die Anfragen da waren und mal hören wollte, ob andere auch solche Erfahrungen auf der Plattform gemacht haben.
Und wie sich ja schon aus der Story ergibt waren die Anfragen von Personalern ebenfalls wirklich schlimm.

Erst am Wochenende hatte ich eine Anfrage einer Firma in der wieder stand, dass man mich auf Grund meiner Vorkenntnisse im Bereich EDI gern kennen lernen möchte. Ich habe geantwortet, dass mir nicht mal der Begriff EDI geläufig ist und ich von den Technologien in der Stellenbeschreibung gerade mal XML kenne.

Dann hieß es, dass bei dem Unternehmen die Abteilung DevOps in EDI mit drinne steckt und ich doch Vorerfahrungen mit Git hätte. Und das nur, weil ich angegeben habe, dass ich GitLab als Versionsverwaltung nutze....

Aus meiner Sicht einfach völlig daneben....

Am 1.3.2023 um 13:01 schrieb Klenzendorf:

Wenn du jetzt den AG wechselst und dort an den selben Punkt kommst, dass du gerne mehr hättest: sei es Geld, Aufgaben oder Verantwortung, wechselst du dann auch gleich wieder ohne Gespräch? 

Das würde ich ganz von dem Eindruck abhängig machen, den ich in der neuen Firma so erhalte.
Wenn dort eine signifikante Personalfluktuation ist und man von den Kollegen mitbekommt, dass auch da ein Wechsel die bessere Wahl ist, ja, dann würde ich auch eher wechseln, als das Gespräch suchen.

Wenn die offensichtlich gelebte Firmenkultur dort aus einem offenen Ohr und regelmäßigen Gehaltsanpassungen oder ähnlicher Mitarbeiterbindung besteht, dann würde ich natürlich das Gespräch suchen. 

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Am 1.3.2023 um 13:01 schrieb Klenzendorf:

Ich hatte Kollegen, die hatten es fachlich drauf und zeigten in den Verhandlungen auf ihre Zertifikate, ihren Abschluss etc. Das interessierte den GF aber nicht, der wollte sehen, dass die Position auch das entsprechende Geld einfahren kann. So tickt jeder Entscheider anders, manchmal muss man nur den Argumentationswinkel ändern.

Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Man muss den richtigen Argumentationswinkel finden. In den meisten IT Berufen ist es allerdings schwierig mit konkreter Wertschöpfung zu argumentieren. Wenn man nicht gerade IT Dienstleistung oder Software verkauft, sondern z.B. IT Infrastruktur (intern) betreibt, kann man nicht mit erwirtschafteten Euros glänzen. Und man kann schlecht damit argumentieren, dass die wesentlichen IT Services 99% Verfügbarkeit hatten.

Wenn es das Ziel eines Unternehmen ist, die Fluktuation der (IT) Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten, müssen auch reale Abhängigkeiten in eine Gehaltsdiskussion miteinfließen dürfen. Mein Job und dessen Anforderungen haben sich evtl. nicht verändert, aber ohne Gehaltsanpassung hat man i.d.R. einen Reallohnverlust. Und das nicht nur in Zeiten sehr hoher Inflation, sondern eigentlich immer. Das Minimum sollte also sein, dass das zu Vertragsbeginn verhandelte Gehalt nicht durch äußere Umstände reduziert wird. Das heißt konkret, dass man das Gehalt jedes Jahr um einige Prozentpunkte nach oben korrigieren muss.

Als Arbeitnehmer sind mir solche Gespräche natürlich unangenehm. Man bittet nur ungerne um das, was einem (gefühlt) ohnehin zusteht. Wenn man dann noch die Personalpolitik vieler Unternehmen sieht, z.B. dass neue Kollegen mit gleichen Aufgaben und verlgleichbarer Qualifikation, bei einem höheren Gehalt eingestellt werden, weil hier die realen Bedingungen plötzlich eine Rolle spielen, dann liegt der Entschluss selbst irgendwo "der neue Kollege" zu werden sehr nahe.

Meiner Meinung nach werden bestehende Arbeitnehmer selten gewertschätzt. Die Position kann man ja neu besetzen, wenn der Arbeitnehmer kündigt. Niemand ist unersetzbar, so die Devise. Man verkennt dabei häufig den eigentlichen Wert eines Mitarbeiters, weil er sich nur schwer in Zahlen messen lässt. Wenn der Nachschub an willigen, neuen Fachkräften dann einbricht, wird sich fragend angeguckt. Und da muss meiner Meinung nach ein Umdenken in den Reihen der Geschäftsführung stattfinden. Sich über den Fachkräftemangel auszuheulen, ist aber natürlich leichter.

Bearbeitet von TooMuchCoffeeMan
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Am 1.3.2023 um 13:01 schrieb Klenzendorf:

GF [...] wollte sehen, dass die Position auch das entsprechende Geld einfahren kann

vor 31 Minuten schrieb TooMuchCoffeeMan:

Wenn man nicht gerade IT Dienstleistung oder Software verkauft, sondern z.B. IT Infrastruktur (intern) betreibt, kann man nicht mit erwirtschafteten Euros glänzen

Wenn die Position im Sales-Umfeld ist: okay.

Ich mache Softwareentwicklung/Projektmanagement. Ich bekomme eine dem Unternehmensziel beitragende Teilaufgabe übertragen und erledige diese, wobei ich über meinen Tellerrand schauen können muss. Aber dabei gewinne ich keine neuen Aufträge/Kunden. Ich kann maximal ein Folgeprojekt motivieren/initiieren.

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vor 22 Minuten schrieb TooMuchCoffeeMan:

Meiner Meinung nach werden bestehende Arbeitnehmer selten gewertschätzt. Die Position kann man ja neu besetzen, wenn der Arbeitnehmer kündigt. Niemand ist unersetzbar, so die Devise. Man verkennt dabei häufig den eigentlichen Wert eines Mitarbeiters, weil er sich nur schwer in Zahlen messen lässt. Wenn der Nachschub an willigen, neuen Fachkräften dann einbricht, wird sich fragend angeguckt. Und da muss meiner Meinung nach ein Umdenken in den Reihen der Geschäftsführung stattfinden. Sich über den Fachkräftemangel auszuheulen, ist aber natürlich leichter.

Das ist doch überall ähnlich, oder wie oft wurden dir als Bestandskunden bessere Konditionen angeboten? Das passiert nur dann wenn a) es für den Anbieter besser/günstiger ist, dich auf einen neuen Standard mit anzuheben (Kollateralschaden im positiven Sinne) oder b) du kündigst, und die Drückerkolonne der Kundenrückgewinnung losrennt.

Im Gegensatz zum Handyvertrag wo alles schön emotionslos und professionell abläuft ("Macht ihr mir ein besseres Angebot als das was ich aktuell habe, sonst muss ich leider wechseln" - "Ja ok" oder "Nein, das geht leider nicht" - "Ok Danke") wird es im beruflichen Umfeld sofort als Illoyalität gedeutet wenn man ähnlich auftritt. Als AN komme ich bei der Gehaltsverhandlung immer als Bittsteller um die Ecke. Wenn ich auf ein "Ist nicht im Budget" anmerken würde, dass ich mich dann wohl umschauen muss, dann droh ich meinem Vorgesetzten direkt mit Kündigung (so zumindest seine Interpretation), was für mich auf jeden Fall Nachteile hat.

Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Wünsche an einen Arbeitsplatz so extrem überzogen sind, lasse mich aber auch eines besseren belehren...

  • Flexible Regelung für mobiles Arbeiten, von mir aus gerne eine gewisse Anzahl an Präsenztage im Monat (nicht pro Woche!!!)
  • Bei weniger als 60% mobilem Arbeiten (also weniger als 3 Tage/Woche) einen festen, eigenen Arbeitsplatz, der nicht in einem Großraum*- oder Durchgangsbüro liegt. (*mehr als 4-6 Leute)
  • Gleitzeit, und auch genug Kollegen um die gewünschte Abdeckung trotzdem einhalten zu können (bringt nichts wenn ich zwar zwischen 6:00 und 18:00 gleiten könnte, es aber de facto nicht kann weil ich der einzige IT-ler bin und die IT von 8-16:30 erreichbar sein soll.)
  • Option und vor allem auch Möglichkeit Schulungen zu besuchen

Allgemein

  • Konstruktive Kritik in alle Richtungen
  • ehrliche offizielle Kommunikation statt verzerrte Infos via Flurfunk
  • Kollegen, die nicht nur bis zu ihrem Tischrand denken, sondern auch versuchen das Ganze zu betrachten
  • Einen Vorgesetzten der meine Stärken und Schwächen (bzw auch meine Vorlieben und Abneigungen) erkennt und mich entsprechend einsetzt (sprich er nimmt mir nicht einfach mein "Baby" weg und gibt mir nicht grundlos mein absolutes "Ich mag dich nicht System")

Mein Traum wäre ein Vorgesetzter der auch wirklich ein Leader ist, der also den ganze Mist den seine Leute machen müssen auch mitmacht: Anzahl Päsenztage (auch bei 30°C+), Anwesenheit zu den Abdeckungszeiten (nein, nicht immer 8-16 Uhr, aber eben nicht generell frühestens um 9 aufschlagen bzw. jeden Freitag um 13Uhr abhauen wenn noch jemand da sein soll etc.). Leading by example, und nicht Rosinen rauspicken.

 

 

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vor 52 Minuten schrieb TooMuchCoffeeMan:

Als Arbeitnehmer sind mir solche Gespräche natürlich unangenehm. Man bittet nur ungerne um das, was einem (gefühlt) ohnehin zusteht. Wenn man dann noch die Personalpolitik vieler Unternehmen sieht, z.B. dass neue Kollegen mit gleichen Aufgaben und verlgleichbarer Qualifikation, bei einem höheren Gehalt eingestellt werden, weil hier die realen Bedingungen plötzlich eine Rolle spielen, dann liegt der Entschluss selbst irgendwo "der neue Kollege" zu werden sehr nahe.

Apropos unangenehm: Für den Arbeitgeber sind Fragen nach "Gehaltsanpassungen" natürlich genau so willkommen wie dem Privatmann der entsprechende Brief vom Vermieter oder von den Gaswerken.

Traditionell ist es so wie Du beschrieben hast. Stichpunkt Machtgefälle. Gestiegene Lebenshaltungskosten werden nicht akzeptiert als Argument (1), sondern man soll als AN schön brav nachweisen, was man alles tolles geleistet hat in den vergangenen Zeiten. Im Prinzip wird da eine Vorleistung verlangt, d.h. man soll schon vorher die Leistung zum neuen Gehalt bringen, um eine Chance zu haben, erhört zu werden. 

Ich habe in den letzten Jahren schon festgestellt, daß die Arbeitgeber da ein stückweit sensibilisiert werden. Wenn immer öfter langjährige Mitarbeiter durch ein attraktives Gehalt weggelockt werden und dann das Wissen weg ist und man beim Füllen der Lücken immer ordentlich was drauflegen muß, dann wird schon irgendwann nervös. 

(1) Ich habe nie wirklich verstanden, warum. Die Unternehmen erhöhen ihre Preise, wenn sie es können und begründen das immer mit gestiegenen Kosten. Sie haben es nicht nötig, nachzuweisen, wieviel besser ihre Produkte geworden sind.

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Ehrlicherweise sind viele AG auch froh, wenn die langjährigen Mitarbeiter kündigen. Zu teuer, zu festgefahren, zu etabliert und zu viele Widerworte. Für viele ist es also erwünscht, dass die Leute nach x Jahren gehen, weil man dann wen jüngeres, flexibleres und günstigeres dafür einkaufen kann. Gibt natürlich keiner zu. Aber wahr ist es dennoch.

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vor einer Stunde schrieb Rabber:

Ehrlicherweise sind viele AG auch froh, wenn die langjährigen Mitarbeiter kündigen. Zu teuer, zu festgefahren, zu etabliert und zu viele Widerworte. Für viele ist es also erwünscht, dass die Leute nach x Jahren gehen, weil man dann wen jüngeres, flexibleres und günstigeres dafür einkaufen kann. Gibt natürlich keiner zu. Aber wahr ist es dennoch.

Das kenne ich überhaupt nicht so. Die langjährigen Mitarbeiter sind billig, weil ihre "Gehaltsanpassungen" entweder nicht stattgefunden haben oder regelmäßig unter der Marktentwicklung waren, sie kennen den Laden mit seinen ganzen Spezialitäten und die ganzen Themen auswendig, sie sind treu wie Nachbars Lumpi und regelmäßig fleißig wie Biene Maja.

Ich kann es mir nur so vorstellen, wie Du beschrieben hast, wenn

  •  die Jobs von Rookies genauso gut gemacht werden können (Fleiß wichtiger ist als Erfahrung und Gehorsam wichtiger als Wissen) oder
  • Jüngere frisches Wissen über neue Technologien und Bibliotheken haben, das den Alten nicht mehr beizubringen ist

 

 

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vor 3 Stunden schrieb Rabber:

Ehrlicherweise sind viele AG auch froh, wenn die langjährigen Mitarbeiter kündigen. Zu teuer, zu festgefahren, zu etabliert und zu viele Widerworte. Für viele ist es also erwünscht, dass die Leute nach x Jahren gehen, weil man dann wen jüngeres, flexibleres und günstigeres dafür einkaufen kann.

das sind aber nur die, bei denen das System sauber dokumentiert ist oder gar ein neues System azf der grünen Wiese ausgerollt werden soll. Langjährige Bestandssysteme sind selten ausreichend dokumentiert, als dass alle Wissensträger gehen könnten, ohne dass es dem AG auf die Füße fällt.

 

Zurück zu den Erwartungen: eine aktuelle Dokumentation der Prozess- und IT-Landschaft steht auch auf der Liste meiner Erwartungen.

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vor 4 Stunden schrieb Wurmi:

 Gestiegene Lebenshaltungskosten werden nicht akzeptiert als Argument (1), 

(1) Ich habe nie wirklich verstanden, warum. 

Inflation wurde als Argument eigentlich schon immer akzeptiert, da das eine objekte/messbare/einheitliche Zahl ist. Darauf basieren auch viele Tarifvertragsverhandlungen. Was zurecht nicht akzeptiert wird sind individuelle Lebenshaltungskosten aka ich kauf mir nen Porsche, 4tes Kind, Reitpferd, Villa am Teggensee ... oder was man auch immer für Hobbies hat.

 

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