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Berwerbungsgespräch Fauxpas - Sicht Interviewer


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Seid gegrüsst,

Da ich jetzt doch einige Interviews führen durfte in den letzten Jahren und zur Zeit wieder echt viele anstehen möchte ich mit euch mal meine Erfahrungen / Ansicht teilen, was man nicht machen sollte. Ich lasse jetzt mal die verrückte Coronazeit und krassen Fälle aussen vor und nenne nur die Alltags-Interview Fauxpas aus meiner Sicht / Erfahrung. Für allgemeine Tipps & Tricks gibt es ja genügend Ratgeber.

 

  • Zu spät kommen
    Für mich irgendwie klar das man zu einem Interview pünktlich ist, aber kommt doch regelmässig vor dass die Bewerber zu spät kommen. Bei VorOrt-Terminen eher selten, aber bei Videointerviews regelmässig.  Wobei da ja genau gar keine Entschuldigung (Stau, habs nicht gefunden, Zugausfall, etc.) irgendwie überzeugend ist.
    These: Ein Videointerview nimmt man tendenziell nicht so ernst wie ein persönliches Interview. Das "macht man halt mal" zwischen Tür und Angel, hat ja keinen Aufwand. Entsprechend ist die Vorbereitung / Einstellung.
    Auswirkung: Beim Videointerview wars das für mich. Nach 5 Minuten Wartezeit gehe ich aus dem Call und sagen den Termin ab. Gibt auch keinen neuen.
    Ausnahme ist, wenn der Bewerber sich irgendwie vorab gemeldet hat via Telefon / Email und sagt, dass er zu spät kommt (weil X) oder natürlich ein Notfall war. Dann gibt es eine zweiten Versuch.
    Daher mein Tipp: Keine Sekunde zu spät kommen. Videointerview empfinde ich ein einloggen 3-4 Minuten vor dem IV als angemessen. Also auch keine 10-15 Minuten. Falls es sich anbahnt, dass man zu spät kommen könnte immer Bescheid geben und nicht warten und danach erklären/entschuldigen - dann ist es zu spät.
     
  •  Kein Augenkontakt
    Bei einem VorOrt-Termin essentiell und kommt doch immer wieder vor. Wenn das jemand nicht kann, dann ist das wirklich unangenehm während des ganzen Gespräches. Bei Videointerviews manchmal schwierig einzuschätzen, aber man merkt wenn jemand z.B. auf einen anderen Monitor oder aus dem Fenster schaut aus welchem Grund auch immer.
     
  • Rumtippen (Videointerviews)
    Manche Leute tippen während eines Interviews auf der Tastatur rum, die man je nach Tastatur sehr laut hört. Ausserdem sieht man es natürlich auch, wenn das jemand macht. Ja, man will sich Notizen machen, aber dann nehmt Zettel und Stift. Das ist deutlich weniger störend und man kann Stichworte aufschreiben. Wenn jemand tippt, dann höre ich in der Regel auf zu sprechen und warte bis ich die Aufmerksamkeit wieder habe.
     
  • Ungepflegtes Auftreten
    Okay, wurde hier schon viel diskutiert und liegt im Auge des Betrachters. Für mich ist das neben der Dusche und den gekämmten Haaren auch ein Mindestmass an dem Anlass und Stelle entsprechender Kleidung (z.B. Hemd/Poloshirt + intakte/saubere lange Hose bei Herren).
     
  • Aufs Handy schauen
    Während des Interview schaut man nicht aufs Handy. Punkt. Niemals. Ganz schwierig für viele da mal 1-2 Stunden nicht draufzuschauen.  Sobald jemand bei mir aufs Handy schaut ist die erste Frage, ob er einen wichtigen Anruf erwartet oder andere Termine hat (falls wir zeitlich ans Ende kommen, da ja viele das Handy als Uhr nutzen).
    Tipp: Daher am besten in eine Tasche packen und wirklich ausmachen.
     
  • Keine Fragen stellen
    Kandidaten für die immer alles klar ist und keine Fragen stellen sind suspekt. Das geht um eine neue Stelle. Hier ist alles unbekannt. Da gibt es 1'000 Fragen. Klar gibt es relevante und unrelevante, aber ich glaube nicht das wirklich immer alles relevante klar ist. Egal wie gut der AG vorbereitet ist.
    Tipp: Schreibt  Fragen vorab auf, die ihr geklärt haben wollt. Ich würde sagen 5-10 sollten auf jeden Fall auf der Frageliste stehen. Und bitte keine Pseudofragen. Und falls wirklich alle Fragen geklärt sind, dann fasst das ensprechend zusammen.
    "Ich schaue jetzt noch schnell auf meine Liste mit Fragen ... ok, die Frage bzgl. dem Einarbeitungsplan haben wir besprochen, die zweite nach Verantwortlichkeit beim Thema Y ebenso, .... ja, super. Danke, dann habe ich keine offenen Fragen mehr und falls mir nach dem Gespräch doch noch welche einfallen, wäre es dann ok, wenn ich bei Ihnen melde?".
     
  • Die "falschen" ersten Fragen stellen
    Das mag jetzt nach dem obigen Punkt widersprüchlich sein, aber wenn die ersten  Fragen sich um das Thema: Wieviel Urlaub habe ich? Von wann bis wann ist Kernarbeitszeit? Kann ich jeden Tag Homeoffice machen?  ... drehen, 
    Ja, was soll ich sagen. Dann ist mein Bild ein anderes über diese Person, die erstmal fragt: Arbeitet ihr auch mit Technologie X? Was wäre eure Erwartungshaltung an mich bzw. meine Ziele in der Probezeit? Wie funktioniert die Einarbeitung?
    Ebenso die Dauer / Tiefe von manchen Fragen. Wenn 5 Fragen und 10 Minuten über das Thema Spesenpauschale Mittagessen beim Kunden hat, ja dann kommt das halt nicht gut an.
    Tipp: Siehe oben bzgl. Fragenliste.
     
  • Asoziales Verhalten
    Das klingt jetzt erstmal klar. Aber kommt regelmässig vor. Hiermit meine ich so Kleinigkeiten wie:
    - Kaffeetasse / Wasserglas ungefragt stehen lassen im Meetingraum
    - Whiteboard nicht putzen
    - Müll liegen lassen
    - etc.
    Die Frage: "Wo kann ich denn die leere Kaffeetasse hinbringen?" oder "Wo ist denn der Schwamm fürs Whiteboard?" am Ende des  Gespräches hinterlässt einen anderen letzten Eindruck als jemand der es für selbstverständlich erachtet, dass jemand hinter ihm herräumt.

Das war jetzt mal ein paar Punkte aus meine Interviewer-Sicht. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen. Gerne können ja noch andere Interviewer ergänzen was ihnen so auffällt. Und natürlich auch gerne eine No-Go Liste aus Sicht vom Bewerber erstellen ;) 

 

Bearbeitet von bigvic
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vor 42 Minuten schrieb bigvic:

 

  • Die "falschen" ersten Fragen stellen
    Das mag jetzt nach dem obigen Punkt widersprüchlich sein, aber wenn die ersten  Fragen sich um das Thema: Wieviel Urlaub habe ich? Von wann bis wann ist Kernarbeitszeit? Kann ich jeden Tag Homeoffice machen?  ... drehen, 
    Ja, was soll ich sagen. Dann ist mein Bild ein anderes über diese Person, die erstmal fragt: Arbeitet ihr auch mit Technologie X? Was wäre eure Erwartungshaltung an mich bzw. meine Ziele in der Probezeit? Wie funktioniert die Einarbeitung?
    Ebenso die Dauer / Tiefe von manchen Fragen. Wenn 5 Fragen und 10 Minuten über das Thema Spesenpauschale Mittagessen beim Kunden hat, ja dann kommt das halt nicht gut an.
    Tipp: Siehe oben bzgl. Fragenliste.
     

 Alles gut zusammengefasst!

Hab mich ehrlich öfter gefragt was ich dort fragen soll, weil genau die Punkte die du jetzt für NoGo empfindest sind doch auch die, die mich als Bewerber wirklich interessieren.

Mich intereesiert doch nicht ob da Technologie X verwendet wird oder was das Unternehmen für einen grandiosen Umsatz gemacht hat und jetzt nebenbei ein Patenunternehmen für ein Land in irgendwo ist.

Vieles von dem mit was das Unternehmen arbeitet geht ja aus den Anforderungen schon heraus deshalb sind doch solche fragen wie HO, Gleitzeit etc. viel wichtiger.

 

Natürlich weiß ich das der Recruiter was anderes hören will... Aber ehrlich ich dachte immer der weiß doch genau was mich interessiert und hab mich mit solchen fragen wie was für Technologie etc. immer zurückgehalten weil es ja eigentlich eine Fake frage ist.

 

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vor einer Stunde schrieb bigvic:

Kein Augenkontakt
Bei einem VorOrt-Termin essentiell und kommt doch immer wieder vor. Wenn das jemand nicht kann, dann ist das wirklich unangenehm während des ganzen Gespräches. Bei Videointerviews manchmal schwierig einzuschätzen, aber man merkt wenn jemand z.B. auf einen anderen Monitor oder aus dem Fenster schaut aus welchem Grund auch immer.

Manche Menschen haben damit nun mal Probleme. Das sagt nichts über deren fachliche Fähigkeiten aus außer es geht um eine Position mit Kundenkontakt im Außendienst.

vor einer Stunde schrieb bigvic:

Die "falschen" ersten Fragen stellen
Das mag jetzt nach dem obigen Punkt widersprüchlich sein, aber wenn die ersten  Fragen sich um das Thema: Wieviel Urlaub habe ich? Von wann bis wann ist Kernarbeitszeit? Kann ich jeden Tag Homeoffice machen?  ... drehen, 

Wenn ich diese Fragen überhaupt stellen muss hat der Arbeitgeber diese Informationen nicht bereit gestellt. Wäre ein Minuspunkt für mich als Bewerber.

Und sorry aber ja die Work/Life Balance ist mir wichtiger als ob ihr "Technologie XY" benutzt. Das habt ihr mir hoffentlich im Gespräch bereits gesagt oder stand in der Stellenausschreibung.

Und die Einarbeitung ist ja wohl eher das Problem des Arbeitgebers nech?

vor einer Stunde schrieb bigvic:

Asoziales Verhalten
Das klingt jetzt erstmal klar. Aber kommt regelmässig vor. Hiermit meine ich so Kleinigkeiten wie:
- Kaffeetasse / Wasserglas ungefragt stehen lassen im Meetingraum
- Whiteboard nicht putzen
- Müll liegen lassen
- etc.
Die Frage: "Wo kann ich denn die leere Kaffeetasse hinbringen?" oder "Wo ist denn der Schwamm fürs Whiteboard?" am Ende des  Gespräches hinterlässt einen anderen letzten Eindruck als jemand der es für selbstverständlich erachtet, dass jemand hinter ihm herräumt.

Müll liegen lassen.. okay. Geht nicht.

Aber der Rest?

Der Bewerber ist ein GAST. Die haben an dem Termin anderes um das sie sich sorgen als eine Kaffeetasse wegräumen die ihm wahrscheinlich ANGEBOTEN wurde.

Wie du daraus ableiten willst das es für die Person selbstverständlich wäre ihr "hinterher zu räumen" ist mir ein Rätsel.

Ich erwarte von keinem Gast das er hinter sich aufräumt wenn ich diese Person eingeladen habe.

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Vielen Dank das du deine Erfahrungen teilst. Das aller meiste sehe ich als Bewerber als selbstverständlich an.

 

vor 2 Stunden schrieb bigvic:
  • Die "falschen" ersten Fragen stellen
    Das mag jetzt nach dem obigen Punkt widersprüchlich sein, aber wenn die ersten  Fragen sich um das Thema: Wieviel Urlaub habe ich? Von wann bis wann ist Kernarbeitszeit? Kann ich jeden Tag Homeoffice machen?  ... drehen, 
    Ja, was soll ich sagen. Dann ist mein Bild ein anderes über diese Person, die erstmal fragt: Arbeitet ihr auch mit Technologie X? Was wäre eure Erwartungshaltung an mich bzw. meine Ziele in der Probezeit? Wie funktioniert die Einarbeitung?
    Ebenso die Dauer / Tiefe von manchen Fragen. Wenn 5 Fragen und 10 Minuten über das Thema Spesenpauschale Mittagessen beim Kunden hat, ja dann kommt das halt nicht gut an.
    Tipp: Siehe oben bzgl. Fragenliste.

Diesen Punkt sehe ich persönlich, wie meine Kollegen schon erwähnten, als wichtigsten überhaupt.

Meine Fragen die mich wirklich persönlich am meisten interessieren waren auch immer.

- Wie ist die HO Regelung

- Ist Reisezeit auch Arbeitszeit (da ich Consultant bin, sehr wichtig für mich)

- Wie läuft die Einarbeitung ab

- Bezahlen sie auch Weiterbildungen/Schulungen

 

Wenn diese Fragen geklärt sind, können wir gerne über Technologie X sprechen.

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vor 2 Stunden schrieb bigvic:

Ich würde sagen 5-10 sollten auf jeden Fall auf der Frageliste stehen.

Beim Thema Fragen stellen, inhaltliche sind ja gemeint (nach Technologien, Arbeitsmethoden etc.), da bin ich doch ziemlich extrem schockiert über die Aussage von Dir @bigvic. 5-10 Fragen !!!

Aber ich war immer der Meinung man soll nicht so viele Fragen stellen und ich hatte Angst als Streber dazustehen. 

Ich habe oft höchstens 2 Fragen gestellt, auch wenn ich mehr fachliche Fragen hatte. Ich dachte ich nerve die vielleicht. Manchmal habe ich dann doch mehr gestellt und dann wurde das zu einer Art angeregtem Fachgespräch, was mir gut gefallen hat. Vielleicht war das genau der richtige Weg? Also durch mehrere Fragen ein fachliches Thema zu diskutieren? Aber spielt man sich damit dann nicht zu sehr in den Vordergrund? 
 

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Na, erstmal im Eingangsbereich ne Kippe auf den Fussboden legen.
Mal sehen, ob der Bewerber die aufhebt und ordentlich entsorgt.

Dann fragen, wie der Bewerber den Weg zum Interview gefunden hat.
Damit kann beurteilt werden, ob die Person eher positiv oder pessimistch eingestellt ist.
Positiv ist, wenn trotz Parkeplatzmangel und kein Bus, fröhlich geantwortet wird.
Pessimisten verraten sich dabei, durch Gejammer.

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Sorry, wenn ich das so sage, aber du scheinst zu viel zu interpretieren und viel zu wenig zu observieren.

Du steckst Leute nach dem ersten Gespräch schon in Schubladen, obwohl du eigentlich wissen solltest, dass ein solches Interview für die meisten Bewerber eine große Stresssituation ist.
Oft verhalten sich die Bewerber ganz anders. Mal sind sie schüchtern, nervös oder einfach im Allgemeinen überhaupt nicht so, wie sie es sonst wären.

Für mich sind diese Interviews da um die gegenseitigen Anforderungen abzuklopfen und um zu erkennen, ob es insgesamt passen könnte.
Ich bin kein FBI Profiler und möchte den Bewerber analysieren. Das steht mir auch IMHO gar nicht zu.

 

 

Zitat

Keine Fragen stellen
Die "falschen" ersten Fragen stellen
Asoziales Verhalten

Außerdem stellst du manche Sachen sehr widersprüchlich dar.
Erst soll er unbedingt Fragen mitbringen.. aber bitte nicht die falschen. Und was falsch ist, definierst ausschließlich du.
Vielleicht hatte der Kandidat auch einige Fragen, die ihr aber schon währende des Prozesses beantwortet habt. 
Oder er ist so nervös, dass ihm die Fragen erst nachher einfallen oder oder.. 

Und das was du als asoziales Verhalten betitelst.. ich weiß nicht. Bei der Kaffeetasse gehe ich vielleicht noch mit. Auf der anderen Seite bin ich Gast. Das hat mich als Bewerber eigentlich überhaupt nicht zu tangieren. Konzentriert euch doch aufs Wesentliche.

Und das Whiteboard putzen. Really? Vielleicht möchte ich ja auch exlizit nochmal drauf schauen, wenn das Gespräch rum ist. Und dann hast du alles schon weggewischt. Das sind so Sachen, wo ich überhaupt keine Energie und Zeit drauf verschwenden würde.

  • Zu spät kommen
    • Gehe ich vollkommen mit. Das ist eine Frage des Respekts. Und wenn doch was unvorhergesehens passiert (Autounfall usw.) ist das MINDESTE, dass ich telefonisch Bescheid sage. Dazu muss ich aber auch vorbereitet und organisiert sein.
  • Kein Augenkontakt
    • Wie wichtig das ist steht und fällt bei mir mit vielen Punkten. Ist das überwichtig für die Position die ich besetzen will? Wie ist der allgemeine Zustand des Bewerbers ist er nervös etc. ? Vielleicht ist der Bewerber auch noch super jung und schüchtern (gerade bei Azubis sieht man das ganz oft)
  • Rumtippen (Videointerviews)
    • Lieber Zettel und Stift. Funktioniert genauso und stört gar nicht.
  • Ungepflegtes Auftreten
    • Gehe ich auch mit. Für mich wieder eine Frage von Respekt und wie ernst nehme ich das Gespräch bzw. wie ernst ist mir der Job.
  • Aufs Handy schauen
    • Sollte nicht sein. Gibt selten etwas, dass so viel höher priorisiert werden muss, als ein Vorstellungsgespräch.

Viele Dinge, die ich bei dir als No Go gelesen habe, würde ich erstmal gar nicht bewerten/neutral bewerten.
Meine Erfahrung zeigt, dass sich in der Probezeit viele Sachen von selbst klären bzw. beide Seiten genügend Zeit haben, sich anzunähern und am Ende entscheiden können ob es passt oder nicht.
Nutzt die verdammte Probezeit und habt auch keine Angst innerhalb von 4 Wochen zu sagen "Sorry, aber das hatten wir uns anders vorgestellt, da müsstest du dran arbeiten". Wenn sich nichts bessert, dann halt auch nach 8,9,10 Wochen zu sagen Ciao, Kakao. 

Dafür ist die Probezeit da. Für beide Seiten.

Bearbeitet von mylurid
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Generell stimme ich bigvic zu, jedoch ist es in derartigen Szenarien immer ein bisschen von der Situation abhängig, dazu schreibe ich gleich mehr. 

vor 49 Minuten schrieb Octovon:

Hab mich ehrlich öfter gefragt was ich dort fragen soll, weil genau die Punkte die du jetzt für NoGo empfindest sind doch auch die, die mich als Bewerber wirklich interessieren.

Natürlich sind Dinge wie Urlaub, Kernarbeitszeiten, Home Office Möglichkeiten relevant, jedoch muss/sollte man diese, insofern nicht ersichtlich, ins Gespräch einfach einbauen. Es ist durchaus relevant welche Technologien verwendet werden, denn mit diesen kommst du höchstwahrscheinlich in Kontakt und wenn du die Technologien kennst, gibt es im Zweifel einen möglichen Pluspunkt für dich und wenn nicht, kannst du noch immer sagen, dass du dich sehr darauf freust auch mal diese Technologie lernen zu dürfen.

Fragen können beispielsweise die Ziele der Probearbeitszeit sein, wie die Einarbeitung abläuft/geplant ist, welche Projekte zeitnah für mich anstehen würden, was man sich aktiv von mir als Mitarbeiter wünscht, abseits von der standardmäßigen Selbstständigkeit, Pünktlichkeit und Respekt. Wie die gegebenenfalls bereits erwähnten Weiterbildungsmöglichkeiten aussehen. Dieses Gespräch dient zum Zwecke beider, handelt es sich um einen potentiellen Arbeitgeber/Mitarbeiter? 

Fragen nach dem Umsatz machen für mich keinen Sinn, das erfährst du in der Regel schnell, sobald du dich mit der Firma beschäftigst. Auch die Frage nach einem "Patenunternehmen" ist sinnlos für den Job. 

Es ist durchaus empfehlenswert diverse Fragen vorab zu notieren, denn ein Interview ist für den Bewerber Stress, daher kann es passieren, dass mir Fragen spontan eben nicht auffallen. 

vor einer Stunde schrieb Brapchu:

Manche Menschen haben damit nun mal Probleme. Das sagt nichts über deren fachliche Fähigkeiten aus außer es geht um eine Position mit Kundenkontakt im Außendienst.

Für mich persönlich ist langer Augenkontakt schwer, denn gerade beim Denken, Erklären oder Beantworten von Fragen schweift mein Blick oft ins Leere, denn ich versuche oft derartige Dinge zu Visualisieren. Dennoch ist es abseits davon wichtig, dass man dem gegenüber einen gewissen Respekt zeigt und man grundsätzlich offen, direkt und mit Augenkontakt unterhält. Man soll das ganze Gespräch einfach nicht desinteressiert, beschämend und nervös auf den Boden oder aus dem Fenster schauend durchführen.

Ein Kunde beispielsweise, wie du schon gesagt hast, möchte ein gutes Gefühl vermittelt bekommen, er möchte mit einer Person sprechen, die offen und verbindlich spricht, in der Psychologie spielt hier Gestik und Mimik eine große Rolle.. Ein Bestandteil davon ist eben auch Augenkontakt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch mit hausinternen "Kunden" ungerne zusammenarbeite, wenn man spürt, dass er einen einfach nicht anschauen kann und ganze etwas "weird" gestalten lässt, aber das sind extreme Beispiele. 

BigVic sagt meiner Ansicht nach nichts über "Kein Augenkontakt = Fähigkeiten", auch wenn ich nicht genau weiß, wie scharf er das mit dem "kein Augenkontakt" sieht. 

vor einer Stunde schrieb Brapchu:

Der Bewerber ist ein GAST. Die haben an dem Termin anderes um das sie sich sorgen als eine Kaffeetasse wegräumen die ihm wahrscheinlich ANGEBOTEN wurde.

vor einer Stunde schrieb Brapchu:

Ich erwarte von keinem Gast das er hinter sich aufräumt wenn ich diese Person eingeladen habe.

Für mich persönlich gehört es einfach dazu, zu fragen, ob ich meine Hinterlassenschaften einfach gleich mitnehmen oder aufräumen soll/kann. Ich versuche grundsätzlich einfach gerne meinen Platz so, wie ich ihn vorgefunden habe, zu verlassen oder eben ein bisschen besser. Man kann viel herein interpretieren, für mich persönlich ist es einfach ein angenehmeres Gefühl, wenn der gegenüber halt guten Willen zeigt. 

vor 12 Minuten schrieb Mirco577.2:

Beim Thema Fragen stellen, inhaltliche sind ja gemeint (nach Technologien, Arbeitsmethoden etc.), da bin ich doch ziemlich extrem schockiert über die Aussage von Dir @bigvic. 5-10 Fragen !!!

Satzzeichen sind keine Rudeltiere.. 5 Fragen sind sehr schnell erreicht: 
- Home Office (was bedeutet "Möglichkeit auf Home Office" genau?)
- Urlaubsregelung (wenn nicht ersichtlich, was sind die Tage?)
- Einarbeitung (Wie sieht die Einarbeitung aus, vollkommen selbst oder gibt es jemanden zur Hand?)
- Projekte (Was sind die ersten Projekte, die diese Stelle umsetzen muss?)
- Kernarbeitszeit (Umgang mit nicht einhaltbar, aufgrund von einem frühen Termin, den man nicht verschieben kann)
- Weiterbildungsmöglichkeiten (Werden diese bezhalt/bezuschusst? Wird man freigestellt? Wonach richtet sich der Bedarf?)
- etc. etc. 
Du musst für dich halt entscheiden, was dir wichtig ist. 

vor 19 Minuten schrieb Mirco577.2:

Ich habe oft höchstens 2 Fragen gestellt, auch wenn ich mehr fachliche Fragen hatte. Ich dachte ich nerve die vielleicht.

Der Arbeitgeber versucht herauszufinden, ob ich passe und ich versuche herauszufinden, ob der Arbeitgeber für mich passt. Ich bin in der glücklichen Position, dass ich wählerisch sein kann. Ich habe Fragen die für mich wichtig sind, dann stelle ich diese. Das alles natürlich mit gesundem Menschenverstand im Hinterkopf behalten. Wenn das Meeting für 2 Stunden angesetzt ist und du daraus 3 Stunden aufgrund deiner Fragen machst, ist es natürlich etwas anderes. 

  • Zu spät kommen
    absolutes No-Go
  • kein Augenkontakt
    wie beschrieben abhängig der Situation. Als jemand mit Kundenkontakt ist das ein Unding, wenn ich den ganzen Tag vor meinem Rechner sitze und etwas plane, in Besprechungen mal aus dem Fenster schaue oder per Video Call mal nicht in die Kamera schaue, halte ich das für nicht unbedingt so unwichtig. Generelle Fähigkeiten eine, nach der Norm/Knigge, normale Besprechung zu führen, sollte natürlich vorhanden sein.
  • Rumtippen
    Ich weise immer darauf hin, dass ich zwischendurch Stichpunkte tippe/aufschreibe und sich der Gesprächspartner bitte nicht wundern soll. Es macht wenig Unterschied, ob ich jetzt ein Stift und Blatt nehme, dabei den Augenkontakt abbreche und aufs schreiben konzentriere, oder ob ich fix tippe. Wobei ich beim Tippen wesentlich schneller bin. Natürlich ist es Mist, wenn der gegenüber bei jedem Anschlag der mechanischen Tastatur mit seinem Headset zucken muss. 
  • ungepflegtes Auftreten
    In diesem Forum hatten wir schon endlose Diskussionen. Man soll sich einfach so kleiden, wie es die "vorgibt". Für mich ist Business-Casual einfach the way to go. Saubere Haare, ordentlicher Bart/rasierter Bart, gepflegte Fingernägel, keine verdreckten Schuhe..
  • Aufs Handy schauen
    Okay für mich, wenn es einen kommunizierten Grund gibt oder(!) nach nachvollziehbarer Grund im nachhinein. Bin nicht selbstständig und mit mehr als Azubis hatte ich keinen Gespräch, aber das sind meine Gedanken dazu. 
  • Assoziales Verhalten
    Für mich ist es normal zu fragen, ob ich mein Glas oder meine Tasse aufräumen soll. Das mache ich bei normalen Besuchen, als auch bei Interviews. Das mit dem Whiteboard.. Sehe ich nicht so eng. Müll liegen lassen ist grundsätzlich dumm. 
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Bei den meisten Punkten bin ich absolut bei dir, aber das finde ich echt krass.

Zitat

- Kaffeetasse / Wasserglas ungefragt stehen lassen im Meetingraum
- Whiteboard nicht putzen

Die Kaffeetasse/Wasserglas auf den Geschirrwagen zu stellen, wenn der sowieso im Raum steht, würde ich vielleicht noch einsehen, aber am besten noch in die Küche bzw Geschirrspühlmaschine einräumen? 

Ganz zu schweigen von dem Whiteboard, ich würde definitiv nicht anfangen in einem fremden Bürogebäude zu putzen.

Bei einem Interview die Geschirrspühlmaschine einräumen und/oder das Whiteboard putzen wären für mich beides Punkte, wo es keine zweites Gespräche geben würde.

Ich rede hier ausdrücklich von der Situation, wenn ich als Bewerber zu einem Interview eingeladen bin, nicht, wenn ich bereits angestellt bin.

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vor 5 Minuten schrieb Kleinrechner:

Bei einem Interview die Geschirrspühlmaschine einräumen und/oder das Whiteboard putzen wären für mich beides Punkte, wo es keine zweites Gespräche geben würde.

Ich finde es auch befremdlich in einer noch unbekannten Firma rumzulaufen, in die Firmenküche zu gehen, Geschirr einzuräumen etc.

Sehe es auch eher so, dass man doch Gast ist.

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vor 39 Minuten schrieb mylurid:

Meine Erfahrung zeigt, dass sich in der Probezeit viele Sachen von selbst klären bzw. beide Seiten genügend Zeit haben, sich anzunähern und am Ende entscheiden können ob es passt oder nicht.

Das Problem ist, dass eine Vertragsauflösung in der Probezeit für einen Bewerber viel grössere Auswirkungen hat als für die Firma. Ja, das Risiko geht man immer ein und ist Teil der Chance bei einem AG-Wechsel, aber da hat man meiner Meinung nach als AG schon eine etwas grössere Verantwortung den Auswahlprozess so zu gestalten, dass es hoffentlich passt. Aber ja, letztlich ist die Probezeit genau dafür da.

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vor 2 Minuten schrieb MiaMuh:

Ich finde es auch befremdlich in einer noch unbekannten Firma rumzulaufen, in die Firmenküche zu gehen, Geschirr einzuräumen etc.

Es geht um den Anstand/Haltung, nicht um die Handlung. Selbstverständlich ist immer die Antwort: "Bitte machen Sie sich keine Mühe. Ich räume das nachher auf. Besten Dank.".

Aber ich dachte mir schon, dass sich bei dem Beispiel einige wiederfinden werden 😉

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vor 42 Minuten schrieb bigvic:

Das Problem ist, dass eine Vertragsauflösung in der Probezeit für einen Bewerber viel grössere Auswirkungen hat als für die Firma. Ja, das Risiko geht man immer ein und ist Teil der Chance bei einem AG-Wechsel, aber da hat man meiner Meinung nach als AG schon eine etwas grössere Verantwortung den Auswahlprozess so zu gestalten, dass es hoffentlich passt. Aber ja, letztlich ist die Probezeit genau dafür da.

Stimme ich dir absolut zu. Als AG hat man dort schon die größere Verantwortung.
Aber auch da ist eine offene, ehrliche Kommunikation wichtig. Man könnte ja durchaus sagen "Hey XY, wie sind uns ehrlichesweise unsicher, ob das zu 100% passt zwischen uns, aber wir würden dir gerne eine Chance geben"

Wenn man vorher absagt, verbaut man sich als AG viele Chancen auf einen guten MA, der vielleicht erst richtig auftaut und zeigt, was er kann, wenn man ihm die Chance dazu gibt. Schon mehrmals erlebt, dass man doch öfter positiv überrascht wird.

Und auf der anderen Seite gab's auch schon Leute die im Gespräch getönt haben, wie geil sie doch sind und am Ende hast du gemerkt, dass außer Bullshitbingo lernen nichts rumkommt. Einfachste Arbeiten nicht geschafft und das Verständnis ging gegen 0.

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vor 5 Stunden schrieb bigvic:

- Kaffeetasse / Wasserglas ungefragt stehen lassen im Meetingraum
- Whiteboard nicht putzen
- Müll liegen lassen

den dritten Punkt (" Müll liegen lassen")  finde ich noch verständlich, aber die beiden ersten nicht. 

Wie bereits von Vorschreibern geschrieben wurde fände ich es sehr befremdlich in einer fremden Firma einfach mal in die Küche reinzumarschieren. Und auch das Whiteboard würde ich nicht reinigen. 

Das mag in einer Startup Bude einen gewissen "Charme" haben, sein Glas "wegzuräumen". Aber ich glaube nicht, dass ein solches Verhalten in einem Konzern erwartet wird. Im Gegenteil, man fände ein solches Verhalten hochgradig eigenartig. Dafür gibt es eigenes Personal, welches es vermutlich auch alles andere als witzig findet, wenn man ihm seine Arbeit "weg" nimmt ... 

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Einigen Punkten (Pünktlichkeit, Körperpflege) stimme ich zu und lehne Bewerber direkt ab wenn es hier bereits zu Problemen kommt.

Allerdings empfinde ich fragen nach der Höhe der Vergütung, Urlaubszeit, Weiterbildungsmöglochkeiten, Ausstattung berechtigt und auch wichtiger als alles andere. Im Endeffekt geht man i.d.R nicht aus Langeweile arbeiten sondern um seinen Unterhalt zu verdienen. Daher sind solche Fragen nicht nur legitim sondern würde ich ebenfalls stellen wenn ich ein Bewerber wäre.

Was allerdings negativ rüberkommt sind Personen die ausschließlich danach fragen und sich 0 für das Unternehmen oder (in meinem Fall) Schule, Konzept usw. Interessieren. Wenn also ein Bewerber mich nur frage wann er verbeamtet wird und wann er spätestens Feierabend hat schreckt das ab, klar.

Ein NoGo für mich sind geschönte Lebensläufe oder Ausreden. Unehrlichkeit ist etwas mit dem ich nicht klarkommenden möchte auf Kollegenseite und solche werden auch aussortiert. 

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vor 7 Stunden schrieb bigvic:

 

  • Asoziales Verhalten
    Das klingt jetzt erstmal klar. Aber kommt regelmässig vor. Hiermit meine ich so Kleinigkeiten wie:
    - Kaffeetasse / Wasserglas ungefragt stehen lassen im Meetingraum
    - Whiteboard nicht putzen

Vom Besucher erwarten, dass Sie das Whiteboard putzen und die Kaffeetasse wegräumen ?

Hm - also bei den beiden Punkten würde ich vom Gefühl her mal ein Veto einlegen, aber ein Gefühl kann natürlich täuschen.

By the way - zu meiner Konfirmation habe ich mal ein Buch geschenkt bekommen, das nannte sich Knigge. Da kann man sicher einige Anregungen zu nachlesen.

https://www.sueddeutsche.de/karriere/job-knigge-neun-benimm-regeln-fuer-das-bewerbungsgespraech-1.2583952

Es gibt ja auch Trainer, die entsprechende Kommunikationstrainings anbieten. Vielleicht wäre das ja auch mal eine Investition, die nicht völlig verkehrt ist. (Einfach die Suchmaschine des Vertrauens dazu nutzen).

Aber gut, das der gesamte Themenkomplex auch mal angesprochen wurde.

Bearbeitet von tkreutz2
Ergänzung
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Als Bewerber habe ich mir angewöhnt, am Ende des Gespräches nachzufragen, ob ich mal eben noch kurz durchwischen soll - gehört für mich zum Anstand einfach dazu!

Aber im Ernst: das meiste andere finde ich nachvollziehbar und sehe es ähnlich.

Auch so was wie der Augenkontakt: es ist sicher richtig, dass das vielen Menschen schwerfällt. Aber nichtsdestotrotz finde ich wichtig zu erwähnen, dass das nun mal tatsächlich im menschlichen Miteinander erschwerend wirkt. Kann man dran arbeiten.

 

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vor 8 Stunden schrieb bigvic:
  • Zu spät kommen

Würde ich niemals machen. Im Tagesgeschäft wird man immer wieder pünktlich seien müssen.

vor 8 Stunden schrieb bigvic:
  •  Kein Augenkontakt
    [...] aber man merkt wenn jemand z.B. auf einen anderen Monitor oder aus dem Fenster schaut aus welchem Grund auch immer.
     
  • Rumtippen (Videointerviews)
    Manche Leute tippen während eines Interviews auf der Tastatur rum, die man je nach Tastatur sehr laut hört. Ausserdem sieht man es natürlich auch, wenn das jemand macht. Ja, man will sich Notizen machen, aber dann nehmt Zettel und Stift. Das ist deutlich weniger störend und man kann Stichworte aufschreiben. Wenn jemand tippt, dann höre ich in der Regel auf zu sprechen und warte bis ich die Aufmerksamkeit wieder habe.

Deswegen habe ich eine leise Tastatur, und habe den Editor im Bereich der Kamera. Ich schaue manchmal auch in eine andere Richtung, wenn ich über etwas nachdenke. Kommt auf das Gespräch an.

vor 8 Stunden schrieb bigvic:
  • Keine Fragen stellen
    [...]
     
  • Die "falschen" ersten Fragen stellen
    [...]

Fragen kommen meistens aus dem Gespräch heraus. Ich kann mir vorstellen, das gerade die, die am Anfang stehen, von so einem Gespräch überwältigt seien können, und die Fragen erst später kommen. Es wäre gut, wenn man sie im Nachgang via Kanal xyz noch mal adressieren kann.
Vieleicht ist man Anfangs noch ein wenig "ungeschickt" was die Fragen angehen, sollte sich aber mit den Jahren legen.

vor 8 Stunden schrieb bigvic:

[...] Und natürlich auch gerne eine No-Go Liste aus Sicht vom Bewerber erstellen ;) 

Intransparenter Bewerbungsprozess.

Ich möchte wissen, was auf mich zukommt. Wenn sich erst beim ersten Gespräch ergibt, dass noch 4 Gespräche folgen, wäre ich schon irritiert.

Geld

Man bittet um eine Gehaltsangabe, und erst beim letzten Gespräch kommt das Thema auf die Tagesordnung, und man versucht das Gehalt stark nach unten zu drücken.

Arbeitsproben

Ich habe mal ein Konzept erstellt oder Fragen zu einem bereitgestellten Projekt erstellt. Ein Probearbeitstag würde ich nicht mehr machen. Beim ersten Job ist es noch ok, aber wofür brauche ich sonst die Arbeitszeugnisse.

Wenn jemand jemand 15 Jahre ununterbrochenen als Softwareentwickler arbeitet, kann man davon ausgehen, dass er seinen Job hinbekommt.

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Ich finde im Grunde alle Punkte angemessen.
Über das Thema Kaffetasse/Whiteboard etc. kann man sich vielleicht streiten, aber auch da verstehe ich die Intention.

Was ich aber um so schlimmer finde ist, dass ich vieles davon auch von Firmen/Personaldienstleistern erlebe.
Gespräche fangen unpünktlich an, Termine werden "vergessen" oder man meldet sich viel später als vereinbart oder garnicht.
Profile/Lebensläufe werden nicht gelesen/nicht verstanden und es werden dazu auch keine Fragen gestellt, oder Fragen können nicht wirklich in einer bestimmten Tiefe beantwortet werden, so dass es dann erst im Gespräch mit der Fachabteilung heißt "Hmm irgendwie passt das ja garnicht wirklich in unsere Abteilung...". 

Und das hat für mich auf Firmenseite um so mehr negatives Gewicht, da ich zwar natürlich auch eine gewisse professionalität zeigen sollte, aber ich ja kein "Profibewerber" bin. Das mache ich ja quasi in meiner Freizeit. Auf der anderen Seite sitzen aber Personen, deren Job genau dieser Prozess ist und die  Geld dafür bekommen ihn professionell durchzuführen.

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Ich war ein paar Mal als Fachexperte mit in Interviews und ein paar negative Dinge sind mir auch mehrfach aufgefallen:

  • Unpassende Ansprache - Insbesondere ungefragtes Duzen. Das mag in einem Startup ok sein, in einem eher förmlichen Umfeld aber nicht.
  • Wenn der Hintergrund chaotisch ist, jemand durchs Bild läuft oder die Internetverbindung instabil ist, macht das einen schlechten Eindruck bei Videointerviews.
  • Schlecht über den alten Arbeitgeber sprechen.
  • Irgendwelche IT-Geschichten/Erfolge raus kramen, die für die Stelle total irrelevant sind. Gerade ältere Bewerber mit viel Erfahrung holen gerne „olle Kamellen“ raus und erzählen sie in epischer Breite.

Auf der anderen Seite kann man aber eine genau so lange No-Go-Liste für die Arbeitgeberseite erstellen. Ein wenig Fehlertoleranz gehört da meiner Meinung nach auch auf beiden Seiten dazu.

 

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vor 36 Minuten schrieb Pixelfuchs:
  • Irgendwelche IT-Geschichten/Erfolge raus kramen, die für die Stelle total irrelevant sind. Gerade ältere Bewerber mit viel Erfahrung holen gerne „olle Kamellen“ raus und erzählen sie in epischer Breite.

Stimmt, das kommt wirklich häufig vor :mellow: 
Und es ist eine Kunst dann höflich den Monolog zu beenden und spätestens beim dritten Mal ist es dann halt auch schwierig sich diese Person im Team vorzustellen.

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vor 2 Stunden schrieb Pixelfuchs:
  • Irgendwelche IT-Geschichten/Erfolge raus kramen, die für die Stelle total irrelevant sind. Gerade ältere Bewerber mit viel Erfahrung holen gerne „olle Kamellen“ raus und erzählen sie in epischer Breite.

Das habe ich auch schon gehört von Arbeitgebern. Ich habe da aber auch oft einen gewissen Zusammenhang zwische  der Stelle bzw. der Unternehmenskultur und dem Techstack und eben solchen Kandidaten gesehen. Wenn deine Philosophie ist, das machen wir so weil wirs immer so gemacht haben und dein Techstack und die Produkte entsprechend aussehen, dann zieht das wohl auch entsprechende Kandidaten an...

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Am 8.3.2024 um 09:12 schrieb bigvic:
  • Zu spät kommen

Ich denke da sind wir uns alle einig. Zu spät kommen ist nie gut.

Am 8.3.2024 um 09:12 schrieb bigvic:
  •  Kein Augenkontakt

Hier sind es für mich zwei paar Schuhe. Es gibt Menschen, die sehr schlecht darin sind Augenkontakt zu halten. Und dann eher dazu neigen nach unten zu schauen, oder an einer Person vorbei. Das finde ich nicht schlimm. Weil das erstmal nix über Fähigkeiten aussagt. 
Offensichtlich aus dem Fenster schauen oder ähnliches ist natürlich nicht ok.

Am 8.3.2024 um 09:12 schrieb bigvic:
  • Rumtippen (Videointerviews)

Schwierig. Ich versteh den Punkt. Und finde es auch doof, wenn man eine Tastatur hört. 
Auf der anderen Seite verstehe ich aber auch, wenn Personen lieber am PC statt auf Papier etwas notieren wollen. 
Ich würde mich wohl persönlich für Papier und Stift + Tablet entscheiden. 

Am 8.3.2024 um 09:12 schrieb bigvic:
  • Ungepflegtes Auftreten

Gepflegtes Auftreten ist wichtig. Dem stimme ich zu. Ich finde aber nicht, dass es immer ein Hemd/Bluse sein muss. 

Am 8.3.2024 um 09:12 schrieb bigvic:
  • Aufs Handy schauen

Dem stimme ich voll und ganz zu. Wir haben mal ein Gespräch geführt und haben den Bewerber kurz alleine im Raum gelassen um uns zu besprechen. Mein AG hat, wenn möglich, gern sofort eine positive Rückmeldung gegeben, wenn sich die Beteiligten einig waren. 

Als wir wieder in den Raum kamen, hat der Bewerber telefoniert. Und es dauert eine Weile, bis er auflegte. Das empfand ich als total daneben.

Am 8.3.2024 um 09:12 schrieb bigvic:
  • Keine Fragen stellen

Ich finde nicht, dass man das pauschalisieren kann. Kommt meiner Meinung nach immer auf die Rahmenbedingungen an. 

Am 8.3.2024 um 09:12 schrieb bigvic:
  • Die "falschen" ersten Fragen stellen

Ich frage immer nach den Fragen, die du als falsch ansiehst. 
Ich frage im Normalfall auch schon vorab, wie die Homeoffice-Regelung ist. 
In Stellenausschreibungen steht oft sowas wie "Hybride Lösung" oder "Gute Homeofficeregelung" oder "Mobiles Arbeiten möglich". 
Und wenn man nachfragt, stellt sich heraus dass das nur für 1-2 Tage pro Woche gilt. Da bin ich raus. Und nicht mehr an der Stelle interessiert. Wenn es mir nicht möglich ist diese Frage vor dem Gespräch zu klären, kläre ich sie im Gespräch. Wenn ich dazu im Gespräch keine vernünftige Aussage bekomme, ist der AG für mich nicht mehr interessant. 

Genauso spreche ich darüber, ob ich eine 32h Woche haben kann. Und wie es damit aussieht, dass ich (im Regelfall) um 17h Feierabend machen möchte/muss, weil um 18 Uhr meine Vorlesungen fürs Studium anfangen. Wer diese Fragen als falsch empfindet, ist nicht der richtige Arbeitgeber für mich. Und bisher gab es noch nie Probleme.

Wenn mir im Gespräch von Bewerbern solche Fragen gestellt werden, finde ich das völlig fein. Je nach Lebenssituation sind diese Themen einfach relevant. 

Am 8.3.2024 um 09:12 schrieb bigvic:
  • Asoziales Verhalten
    Das klingt jetzt erstmal klar. Aber kommt regelmässig vor. Hiermit meine ich so Kleinigkeiten wie:
    - Kaffeetasse / Wasserglas ungefragt stehen lassen im Meetingraum
    - Whiteboard nicht putzen
    - Müll liegen lassen
    - etc.

Bis auf den Müll empfinde ich nichts als asosial. Allerdings frage ich mich hier erstmal um welchen Müll es geht? Welchen Müll fabriziert ein Bewerber während eines Bewerbungsgespräches? 

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